Fassbar (Aktueller Betrieb)

Alphorn (CH), Samstag, 20.07.2024, 17:12 (vor 522 Tagen) @ JeDi
bearbeitet von Alphorn (CH), Samstag, 20.07.2024, 17:16

Die Riedbahn-Sanierung dauert 21 Wochen und sperrt beide Spuren.

Nun ist die Riedbahn aber auch ein bisschen länger als 8 km oder - wenn nur ein Drittel gemacht wird - sogar nur 2 2/3 km.

Klar, es geht hier aber um die Auswirkungen auf die Reisenden, welche Blaschke hier als höher darstellte. Und es werden schon die ganzen 8 km saniert, einfach nicht gleichzeitig, sodass immer zwei Drittel zur HVZ geräumt werden können.

Die Frage ist: Wie lange würde denn eine Sanierung des Hauenstein-Basistunnels unter Vollsperrung dauern? Die Umleitung über die Bergstrecke dauert ja - wenn ich das richtig im Kopf habe - nur 5 Minuten länger, sodass die Auswirkungen halbwegs vertretbar sein dürften...

Das wäre sicherlich schneller und billiger. Aber dem stehen mehrere Gründe entgegen:

- Vier Minuten Fahrzeitverlängerung (laut Wikipedia) würden im schweizerischen ITF schon deutlich mehr verpasste Anschlüsse bedeuten. Die aktuelle Lösung kostet beim IC nur zwei Minuten.

- Die Bergstrecke ist eingleisig und hat somit nicht die nötige Kapazität.

- Die Bergstrecke hat eine Steigung von 26 Promille ist somit für viele Güterzüge zu steil. Und die Achse ist eine der wichtigsten im Güterverkehr (westliche Strecke im Süden von Basel).

Man wird sich schon Gedanken gemacht haben, bevor man diese langwierigere Lösung gewählt hat.

Nicht dass Totalsperrungen in der Schweiz unbekannt wären. Auf weniger wichtigen Strecken haben sie wegen der Kostenvorteile auch Einzug gehalten. Siehe zum Beispiel den Cluster Ost bei Herisau mit einmonatiger Totalsperrung zur Sanierung von drei Tunnels, zwei Viadukten und der offenen Strecke.

Und ich würde auch nicht sagen, dass die Totalsperrung der Riedbahn ein Fehler ist.