Reisebericht Tagesausflug Neuschwanstein Fortsetzung (Reiseberichte)

TD, Montag, 28.06.2010, 16:29 (vor 5653 Tagen) @ TD
bearbeitet von TD, Montag, 28.06.2010, 16:31

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Der Regionalexpress nach Füssen fährt in Buchloe ein.

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n-Wagen mit zu öffnenden Fenstern - für diese Strecke gerade richtig.

Ab Biessenhofen, wo die Strecke von der Allgäubahn abzweigt, wird es eine wunderschöne Fahrt nach Füssen. Es ist sonnig und warm, man kann am offenen Fenster stehen und der Zug dieselt gemächlich durchs Allgäu. Es gibt viele Pfeiftafeln, dazu das Gebimmel von Kuhglocken, Landluft, Bergpanorama - bayerische Landidylle pur.

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Von Füssen fährt man 8 Minuten mit dem Bus nach Hohenschwangau, es gibt Bahncard-Rabatt. Allerdings gibt es mit Bahncard nur einfache Fahrkarte und keine Rückfahrkarten, also schwillt mein Fahrkartenberg weiter an.
Wir sind nicht die einzigen Fahrgäste, vor dem Bus bildet sich eine lange Schlange. Wobei ich den Eindruck habe, dass wir zu den wenigen deutschsprachigen Touristen gehören, im Bus herrscht großes Sprachengewirr, wobei die Busfahrer alle gut Englisch sprechen.

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In Hohenschwangau wimmelt es von Souvenirläden, Gasthöfen und anderen Touristenfallen, oben ist Schloss Neuschwanstein schon zu sehen. Man kann mit Bus oder Pferdekutsche hochfahren, nach der langen Zugfahrt tut aber etwas Bewegung ganz gut, so dass wir den Aufstieg zu Fuß angehen. Es ist ganz schön heiß und wegen der fehlenden Stunde müssen wir uns auch etwas sputen.

Aber dafür werden wir bald mit diesem Blick belohnt:

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Schloss Hohenschwangau mit Alpsee und Schwansee

Eine Besichtigung von Schloss Neuschwanstein hatte ich ohnehin nicht geplant, und dafür hätte die Zeit auch gar nicht gereicht (man muss unten ein Ticket kaufen, bekommt dann eine feste Zeit zugeteilt und kommt nur mit einer Führung ins Schloss).

Wir peilen stattdessen die Marienbrücke an, wo uns dieses Postkartenmotiv erwartet.

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Das Ziel ist erreicht!

Hier oben weht ein erfrischender Wind, tief unter uns die Pöllatschlucht, in der Ferne der Forggensee, herrlich.

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Für den Rückweg entscheiden wir uns für den Schlossbus, der in der Nähe der Marienbrücke abfährt (Talfahrt 1,00 € pro Person). Auch hier sind wir nicht allein, der Bus ist gedrängt voll.

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An der Bushaltestelle Richtung Füssen steht schon eine große Menschenmenge, gut, dass um diese Zeit zwei Busse unterschiedlicher Linien hintereinander her fahren. Hier kommt gerade der zweite Bus um die Ecke. Die meisten Fahrgäste sind übrigens mit Bayern-Tickets unterwegs, die im Bus gültig sind. Die Leute quetschen sich in die beiden Busse, viel mehr hätten es nicht mehr sein dürfen.

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Auch am Bahnhof Füssen dann das gleiche Bild: Menschenmassen auf dem Bahnsteig…

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…aber immerhin gibt es in der 1. Klasse noch Sitzplätze. Diese werden sich aber kurz nach diesem Foto auch noch etwa zur Hälfte füllen.

Aber es ist ja schön, wenn die ÖPNV-Angebote so gut angenommen werden - und dass wir an einem schönen Sommer-Wochenende an so einem Touristenmagneten nicht allein unterwegs sein werden, war auch abzusehen.

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Auf der Rückfahrt entdecke ich diese beiden Kollegen wieder, die schon auf der Hinfahrt an der Strecke standen. Mitfahren ist doch viel schöner als mit dem Auto den Zug zu verfolgen - aber gut, so ist halt jeder auf eine andere Art verrückt.

In Buchloe haben wir eine Stunde Aufenthalt - diesmal aber planmäßig. Die Zeit nutzen wir für ein Abendessen in einer Pizzeria unweit des Bahnhofs.

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Der EC nach Zürich wird mit 5 Minuten Verspätung angekündigt, rollt dann aber doch pünktlich in den Bahnhof Buchloe ein.

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10 Franken hat mich die Zwangsreservierung für den leeren Zug gekostet.

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4 Minuten vor der Zeit rollen wir über den Damm auf die Insel Lindau…

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…und anschließend am österreichischen Seeufer nach Bregenz.

Diesmal ist DB-Personal auf dem Zug, das bis Zürich durchfährt. Auf dem Rückweg nehmen wir den direkten Weg ohne den Abstecher nach St. Gallen. In St. Margrethen verlassen wir deshalb den EC…

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…um mit einem Regionalzug nach Rorschach zu fahren.

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In Rorschach geht es dann weiter mit der S7 bis Romanshorn.

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Werbung auf dem Thurbo-GTW. Aber seit wann kann man von der Schweiz mit dem ICE3 nach Berlin fahren?

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1. Klasse im Thurbo-GTW.

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und noch ein letztes Bodensee-Bild aus Arbon.

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Und das ist die farbenfrohe 2. Klasse im Thurbo-GTW.

Von St. Margrethen bis Konstanz müssen wir 3 Mal umsteigen (in Rorschach, Romanshorn und Kreuzlingen) und das mit Übergängen von 3 oder 4 Minuten. In Deutschland hätte ich bei so einem Fahrplan große Bedenken, aber hier in der Schweiz klappt das reibungslos wie ein Uhrwerk. Der Umstieg ist bahnsteiggleich, aus dem einen Zug raus, in den nächsten rein. In Kreuzlingen beispielsweise fahren 4 Züge an zwei Bahnsteigen. Die Züge nach Weinfelden und Rorschach stehen schon da, kurz darauf kommen wir (Zug nach Schaffhausen) und der Zug nach Konstanz dazu, es wird umgestiegen und die Züge fahren wieder los. Eigentlich gehöre ich nicht zu der „in der Schweiz ist alles besser als bei der DB“-Fraktion, aber wie gut das funktioniert ist schon beeindruckend.

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Dieser beachtliche Fahrkartenstapel ist am Abend zusammengekommen.

Jetzt versuche ich noch mein Glück mit der Erstattung für die Verspätung. Ich dachte eigentlich, mit einer RB nach Füssen genau eine Stunde später gefahren zu sein. Jetzt sehe ich aber, dass unser Zug ein RE war, der planmäßig 2 Minuten schneller ist. Nach meiner Uhr war die tatsächliche Verspätung in der Ankunft zwar trotzdem 1:01, aber das riecht nach „59-Minuten-Phänomen“…

Viele Grüße

Tobias

PS: meine früheren Reiseberichte findet Ihr hier.

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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