Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer (Allgemeines Forum)

Rook, Samstag, 27.01.2024, 12:04 (vor 683 Tagen)

Hallo,

die Erstattung von Fahrgastrechten kann mitunter nervig, zäh oder auch erfolglos sein.

Es gibt Anbieter / Fahrgasthelfer, die einem gegen Provision (rund 30 bis 40% der Entschädigungssumme) die ganze Arbeit abnehmen.


Habt Ihr das schon einmal gemacht - bzw. wie ist Eure Meinung dazu?


Danke und viele Grüße.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

michael_seelze, Samstag, 27.01.2024, 13:54 (vor 683 Tagen) @ Rook

Es ist eine Dienstleistung, die da erbracht wird.
Zu fragen ist allerdings, warum das Geltendmachen von Entschädigungszahlungen anscheinend so kompliziert ist, dass sich aus der Unterstützung von Fahrgästen ein Geschäftsmodell machen lässt.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

kater_k, BBRN, Sonntag, 28.01.2024, 07:15 (vor 683 Tagen) @ michael_seelze
bearbeitet von kater_k, Sonntag, 28.01.2024, 07:15

Es ist eine Dienstleistung, die da erbracht wird.
Zu fragen ist allerdings, warum das Geltendmachen von Entschädigungszahlungen anscheinend so kompliziert ist, dass sich aus der Unterstützung von Fahrgästen ein Geschäftsmodell machen lässt.

Das frage ich mich auch immer wieder, zumal ja eine selbsternannte Digitalisierungspartei für den Verkehr in Deutschland zuständig ist.

Zuletzt hatte ich Anfang Dezember auf einer Reise von Deutschland nach Großbritannien Verspätungen. Sowohl bei der DB als auch bei Southern Railway habe ich entsprechende Anträge gestellt (für die DB-Verspätung über die "Next"-Navigator-App, für Southern über die Website).

Bei Southern erhielt ich nach 15 Stunden eine E-Mail mit der Nachricht "Decision: Approved".

Bei der DB hat es über einen Monat gedauert, bis ich ein erstes Schreiben mit der Bitte um Zusendung einer Kopie meines elektronischen Tickets erhalten habe. Das allein ist schon frustrierend, da der Datensatz natürlich schon bei der Beantragung über die App vorliegt. Dass die Kunden hier ein altes PDF ausdrucken und per Post einsenden sollen, ist schon frustrierend genug, aber die Bearbeitungsdauer selbst einfacher Fälle ist einfach unverschämt. Eine Entscheidung von DB Dialog / SC Fahrgastrechte liegt bis heute nicht vor und diese Anekdote deckt sich ja auch mit diversen anderen Berichten hier im Forum.

Ich kann also verstehen, was solche Dienstleister antreibt und ich kann auch die Kunden verstehen, die bereit sind, für mehr Bequemlichkeit auf einen Teil ihrer Entschädigung zu verzichten.

Nicht verstehen kann ich dagegen, dass die Politik an dieser Stelle offensichtlich keinen weiteren Handlungsbedarf sieht.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

Rook, Sonntag, 28.01.2024, 16:08 (vor 682 Tagen) @ kater_k

Genau.

Der Grund für meinen Thread ist mein aktueller Entschädigungsfall:


* Ticket online gekauft

* Ticket online bezahlt

* Ticket online mitgeführt

* Entschädigung online eingereicht

Und dann der "Medienbruch" seitens DB:

* Brief mit Ablehnung erhalten

* Widerspruch soll ich per Brief einreichen


Daraufhin habe ich nachgesehen, was es an Anbietern / Fahrgasthelfern gibt.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

sflori, Sonntag, 28.01.2024, 16:42 (vor 682 Tagen) @ Rook

* Widerspruch soll ich per Brief einreichen

Hinweis ignorieren. Anrufen! :)


Bye. Flo.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

Pelfox, Sonntag, 28.01.2024, 16:47 (vor 682 Tagen) @ Rook

Einen 10er-Pack Fahrgastrechtformulare holen, damit antworten, und mit 4 Monaten Wartezeit und drei weiteren Briefen von denen rechnen. So mache ich das immer.
Das Briefe schreiben kann schneller sein, wenn man ein bisschen Routine hat, als
die Telefongespräche.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

sflori, Samstag, 27.01.2024, 14:07 (vor 683 Tagen) @ Rook
bearbeitet von sflori, Samstag, 27.01.2024, 14:09

Habt Ihr das schon einmal gemacht - bzw. wie ist Eure Meinung dazu?

Noch nie gemacht. Ich glaube auch nicht, dass die Zielgruppe Eisenbahnforum und die Zielgruppe der Erstattungsanbieter deckungsgleich sind. :)

Das Thema an sich finde ich jedoch sehr spannend!

Stiftung Warentest nennt zwei Anbieter.
https://www.test.de/Fahrgastrechte-Bahn-Entschaedigung-bei-Verspaetung-Streik-Zugausfal...

fahrkartenerstattung.de und refundrebel.com.

Ich habe mir mal den ersten angesehen. Deutsche Firma, die Webseite schaut ordentlich aus und ich weiß schnell, wieviel Provision sie verlangen (28,90 %). Gefällt mir persönlich von der Aufmachung her.

Der Anbieter schreibt, dass direktes Einreichen verbunden sein kann mit:
- Hoher Zeitaufwand
- Papierkrieg mit Bahnunternehmen
- Geringe Erfolgschancen
- Komplexe Rechtslage
- Hoher Stressfaktor
- Mangelnde Erfahrung

Das kann ich jetzt aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Papierkrieg hatte ich auch nie. Bei Unklarheiten hat ein Telefonat genügt.

Bei den meisten Fahrgästen, die einen Sparpreis haben mit Zugbindung von A nach B wird das wahrscheinlich noch viel einfacher sein. Durch das digitale Beantragen von Ansprüchen dürfte dann noch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Anbieter wegfallen.

Wem das digitale Beantragen über Navigator/Webseite zu umständlich ist, der wird auch nicht zu einem Dienstleister gehen, wo er so ziemlich das gleiche machen muss. Vielleicht war das früher bei den blöden Formularen anders. Die haben abgeschreckt und nicht jeder wusste, dass man auch einfach einen (Serien-)Brief schreiben kann. Aber das ist ja zum Glück Vergangenheit.

Ich bin mir daher nicht sicher, ob es inzwischen noch so eine große Zielgruppe für diese Dienstleister gibt.


Bye. Flo.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

Stephan.B, Köln, Sonntag, 28.01.2024, 09:11 (vor 683 Tagen) @ sflori

Kunden sind wohl hauptsächlich Flugreisende. Sie überfordern die Justiz.

--
Stephan

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

JanZ, HB, Mittwoch, 31.01.2024, 19:09 (vor 679 Tagen) @ sflori

Auf der verlinkten Seite der Stiftung Warentest steht, dass die Bedienung der empfohlenen Seiten gerade für Vielfahrer bequemer sein soll. Ich kenne die Seiten nicht und kann das nicht beurteilen.
Auf der anderen Seite warnt die Verbraucherzentrale vor einigen dieser Angebote, weil sie den Eindruck erwecken, eine offizielle Bahn-Seite zu sein oder zumindest die Kosten verschweigen: https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/deutsche-bahn-verbraucherschuetzer-raten-zu-vorsic...

Das mag für einige der Anbieter das Geschäftsmodell oder zumindest ein Teil davon sein.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

Yassakka, München, Donnerstag, 15.02.2024, 17:58 (vor 664 Tagen) @ JanZ
bearbeitet von Yassakka, Donnerstag, 15.02.2024, 17:58

Bisher hat es bei mir immer so ganz gut geklappt.Beispiel von dieser Woche:
Erstattungsantrag Dienstag Nacht/früh über die App eingereicht, Mittwoch morgen kam die Bestätigung per Mail und Donnerstag Mittag war das gefroderte Geld auf dem Konto so schnell habe ich es noch nie erlebt.
Und das sogar in einem Fall, wo die Bahn guten Gewissens hätte nachfragen können. Es war allerdings auch nur ein geringer zweistellige Betrag, fiel wahrscheinlich unter die Bagatellgrenze.

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

Rook, Donnerstag, 15.02.2024, 22:57 (vor 664 Tagen) @ Yassakka

Bisher hat es bei mir immer so ganz gut geklappt.Beispiel von dieser Woche:
Erstattungsantrag Dienstag Nacht/früh über die App eingereicht, Mittwoch morgen kam die Bestätigung per Mail und Donnerstag Mittag war das gefroderte Geld auf dem Konto so schnell habe ich es noch nie erlebt.
Und das sogar in einem Fall, wo die Bahn guten Gewissens hätte nachfragen können. Es war allerdings auch nur ein geringer zweistellige Betrag, fiel wahrscheinlich unter die Bagatellgrenze.

Danke für die Rückmeldung und Information.
Darf man fragen, welcher Anbieter das war?

--
Viele Grüße
Rook

Fahrgastrechte: Entschädigung über Anbieter / Fahrgasthelfer

Yassakka, München, Freitag, 16.02.2024, 07:30 (vor 664 Tagen) @ Rook

Ich bitte um Entschuldigung, ich habe mich unklar ausgedrückt:
Ich habe den regulären Weg über die DB App genutzt, ohne „Helfer“. Und ob der Geschwindigkeit und Problemlosigkeit sehe ich keine Notwendigkeit, das zu ändern.

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