Warum so unterschiedliche Bahnsteighöhen? (Allgemeines Forum)

Mike65, Montag, 02.10.2023, 14:00 (vor 811 Tagen)

Warum gibt es in Deutschland eigentlich so viele unterschiedliche Bahnsteighöhen, wo doch sonst so vile durch Normen geregelt ist?

Ich rage aus aktuellem Anlass: Vor einigen Tagen stürzte eine zierliche Frau beim Aussteigen aus dem Seehas in Radolfzell in den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig und steckte bis zur Hüfte dort fest. Als sich die Türen zu schließen begannen, geriet sie in Panik. Zum Glück waren zwei kräftige junge Männer zur Stelle, stellten einen Fuß in die Tür um diese am Schließen zu hindern und zogen die Dame aus ihrer misslichen Lage wieder heraus.

Tatsächlich muss man in Radolfzell beim Aussteigen einen Schritt nach oben machen, was man im Gedränge schon mal übersehen kann. In Immendingen geht es dagegen nach unten, da die Bahnsteige hier sehr niedrig angelegt sind. In Konstanz kann man dagegen ebenerdig einsteigen.

Ich vermute, dass es sich um in Relikt aus der Zeit der Länderbahnen handelt. Aber alle drei Bahnhöfe liegen ja an der Schwarzwaldbahn, und die verläuft ausschließlich durch das ehemalige Großherzogtum Baden

Warum so unterschiedliche Bahnsteighöhen?

EK-Wagendienst, EGST, Montag, 02.10.2023, 14:15 (vor 811 Tagen) @ Mike65

Warum gibt es in Deutschland eigentlich so viele unterschiedliche Bahnsteighöhen, wo doch sonst so vile durch Normen geregelt ist?

Ich rage aus aktuellem Anlass: Vor einigen Tagen stürzte eine zierliche Frau beim Aussteigen aus dem Seehas in Radolfzell in den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig und steckte bis zur Hüfte dort fest. Als sich die Türen zu schließen begannen, geriet sie in Panik. Zum Glück waren zwei kräftige junge Männer zur Stelle, stellten einen Fuß in die Tür um diese am Schließen zu hindern und zogen die Dame aus ihrer misslichen Lage wieder heraus.

Tatsächlich muss man in Radolfzell beim Aussteigen einen Schritt nach oben machen, was man im Gedränge schon mal übersehen kann. In Immendingen geht es dagegen nach unten, da die Bahnsteige hier sehr niedrig angelegt sind. In Konstanz kann man dagegen ebenerdig einsteigen.

Ich vermute, dass es sich um in Relikt aus der Zeit der Länderbahnen handelt. Aber alle drei Bahnhöfe liegen ja an der Schwarzwaldbahn, und die verläuft ausschließlich durch das ehemalige Großherzogtum Baden

76 cm sind laut EBO die normal Höhe,
dann gibt es eben viele, wo man mit einer Ausnahmegenehmigung 55er Bahnsteige gebaut hat, weil die Fahrzeuge es dazu gibt, dann kommen noch 96er Bahnsteige in S-Bahn Netzten hinzu, weil das dort eben ebenerdig ist, bevor es Niederflur Fahrzeuge gab.
Fernverkehrsbahnhöfe sollen immer 76cm haben.
Darüber gibt es aber schon sehr lange einen Streit, was man nun bauen soll.
In der Schweiz und Frankreich sind 55er normal, in den Niederlanden wieder 76er.

Dann gibt es eben noch alte Bahnsteige die noch niedriger sind.
Mit den alten Wagen konnte man eben an allen Halten.

--
Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

Bahnsteighöhen

EK-Wagendienst, EGST, Montag, 02.10.2023, 14:51 (vor 811 Tagen) @ EK-Wagendienst

Tatsächlich muss man in Radolfzell beim Aussteigen einen Schritt nach oben machen, was man im Gedränge schon mal übersehen kann. In Immendingen geht es dagegen nach unten, da die Bahnsteige hier sehr niedrig angelegt sind. In Konstanz kann man dagegen ebenerdig einsteigen.


Radoldfzell:
1 | 76 cm | 358 m |
2 | 76 cm | 254 m |
3 | 76 cm | 254 m |
4 | 76 cm | 225 m |
5 | 76 cm | 225 m |
6 | 76 cm | 327 m |

Immendingen:
1 | 36 cm | 160 m |
2 | 36 cm | 361 m |
3 | 36 cm | 361 m |
4 | 36 cm | 361 m |
5 | 36 cm | 361 m |

Konstanz:
3 | 55 cm | 375 m |
1a | 55 cm | 288 m |
2a | 55 cm | 195 m |
2b | 55 cm | 79 m |

--
Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

Bahnsteighöhen

Elefant01, Montag, 02.10.2023, 19:42 (vor 811 Tagen) @ EK-Wagendienst

Im Ländle ist man bei den Bahnsteighöhen nicht so streng.

So gibt es in Fridingen a.d. Donau am Gleis 1 zwar ein Stückchen Bahnsteig mit 55 cm Höhe, der andere Teil hat 26 cm!
Am Gleis 2 gibt man 32 cm an.

Das führt dazu, dass man beim Austeigen aus den Zügen förmlich hinunterstürzt. Hat man ein Rad dabei (Donauradweg), ist es eher Glück, wenn man ohne Blessuren austeigen kann. Das gilt insbesondere bei der BR 612 mit ihren engen Türen und den 4 Stufen.

Also aufgepasst in Fridingen.

Viele Grüße und einen schönen Feiertag bei Kaiserwetter wünscht

Elefant01

Den aktuellen Anlass zum Anlass nehmen!

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Montag, 02.10.2023, 20:10 (vor 811 Tagen) @ Mike65
bearbeitet von Der Blaschke, Montag, 02.10.2023, 20:11

Hallo.

Warum gibt es in Deutschland eigentlich so viele unterschiedliche Bahnsteighöhen, wo doch sonst so vieles durch Normen geregelt ist?

Ich frage aus aktuellem Anlass: Vor einigen Tagen stürzte eine zierliche Frau beim Aussteigen aus dem Seehas in Radolfzell in den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig und steckte bis zur Hüfte dort fest. Als sich die Türen zu schließen begannen, geriet sie in Panik. Zum Glück waren zwei kräftige junge Männer zur Stelle, stellten einen Fuß in die Tür um diese am Schließen zu hindern und zogen die Dame aus ihrer misslichen Lage wieder heraus.


Deine Frage ist mehr als berechtigt. Denn es ist skandalös, dass bei den Bahnsteighöhen noch niemand eingeschritten ist. Sowas wie bei deinem geschilderten Fall sollte man zum Anlass nehmen, anzuordnen, dass AB SOFORT nur noch an Bahnsteigen gehalten werden darf, wenn zumindest ein ebenerdiger Zugang zwischen Bahnsteig und Zuginnerem möglich ist! Sicherheit wird sonst überall riesig groß geschrieben - hier aber ist es völlig egal.

Das Ergebnis der Anordnung wäre nämlich, dass erhebliche Teile des Bahnverkehrs eingestellt werden müßten. Dann käme aber mal Drive in das Thema! Und das Aussitzen bis zum St. Nimmerleinstag hat ein Ende.

Da schaufelt dann die Republik Bahnsteige hoch und höher und manchmal niedriger. Und manchmal gibt's vllt auch IM Zug eine Art Steilstrecke - was neue Regelungen nach sich zieht.

Da brummt Deutschland. Das gibt den Mega-Wumms! Da werden wir jeden arbeitswilligen Zuwanderer an den Grenzen herzlich begrüßen. Jeder Brenner-EC nordwärts ist für "Normalreisende" stets ausgebucht. Und niemand nimmt es mehr den SBB übel, dass sie nicht ganz legal Eingereisten artig gen Basel lenken, um ihnen dort freundlicher Wegweiser Rtg. Deutschland zu sein.

Und so wird in wenigen Wochen niemand mehr aus dem Zug purzeln! Alles prima dann. Und wir erleben, so wie bei Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaften immer, die jetzt bestimmt Eisenbahn aller Zeiten!


Schöne Grüße von jörg

--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

BTW: Bahnhöfe überdenken

ICETreffErfurt, Eisenach, Dienstag, 03.10.2023, 08:10 (vor 811 Tagen) @ Der Blaschke

Ich würde alle Bahnhöfe als Wanne bauen, also mit Steigung in beide Richtungen. So kann kein Zug mehr von sich aus losrollen, da er immer eine Steigung überwinden muss.

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