Neigetechnik üblicherweise dauerdefekt? (Allgemeines Forum)

railan, Augsburg, Sonntag, 10.08.2008, 09:36 (vor 6336 Tagen)

Hallo!
Nachdem ich mal wieder von A nach B und zurück gefahren bin und auf der Hin- wie Rückfahrt um Verständnis für die Verspätung wegen defekter Neigetechnik gebeten wurde, stellt sich mir die Frage, ob diese anfällige Technik jetzt dauerdefekt ist oder endlich ganz ausgeschaltet wurde?
Als bekennender Neigetechnikverachter fand ich das ja toll und hab die etwas langsamere Fahrt durchs Gebirge genossen :-))
Interessanterweise war die Verspätung in Jena nur +5, die bis Berlin wieder aufgeholt wurde. Auf der Rückfahrt das gleiche Bild - Lichtenfels +5.

Das bedeutet doch dass durch die Neigetechnik auf 135 Kilometer Strecke und 83 Minuten Fahrzeit (78 mit NT) nur 5 Minuten gewonnen werden. Durchschnitt 104 km/h statt 98 km/h auf diesem Streckenabschnitt?
Der Zug fuhr pünktlich in Augsburg ab und kam pünktlich in Berlin an, auf die Gesamtstrecke ist der Zeitgewinn also komplett vernachlässigbar.

Warum tut man sich denn dann diese Züge an?

Neigetechnik üblicherweise dauerdefekt?

ExpressFreak, Sonntag, 10.08.2008, 10:34 (vor 6336 Tagen) @ railan

Mit aktiver Neigetechnik braucht der ICE-T nur selten seine Höchstgeschwindigkeit ausfahren! Auf der Strecke sind zwischen Nürnberg und Leipzig noch bis zu 15 (oder sogar mehr?) Minuten Puffer enthalten! Somit bringt die GNT schon effektiv Zeit...

Grüße,
ExpressFreak

Neue Fahrzeitreserve von über 30 Minuten zwischen N und Berl

GUM, Sonntag, 10.08.2008, 12:25 (vor 6336 Tagen) @ railan

Hallo!
Als bekennender Neigetechnikverachter fand ich das ja toll und hab die etwas langsamere Fahrt durchs Gebirge genossen :-))
Interessanterweise war die Verspätung in Jena nur +5, die bis Berlin wieder aufgeholt wurde. Auf der Rückfahrt das gleiche Bild - Lichtenfels +5.

Das bedeutet doch dass durch die Neigetechnik auf 135 Kilometer Strecke und 83 Minuten Fahrzeit (78 mit NT) nur 5 Minuten gewonnen werden. Durchschnitt 104 km/h statt 98 km/h auf diesem Streckenabschnitt?
Der Zug fuhr pünktlich in Augsburg ab und kam pünktlich in Berlin an, auf die Gesamtstrecke ist der Zeitgewinn also komplett vernachlässigbar.

Warum tut man sich denn dann diese Züge an?

Als bekennender Neigetechnik-Fan kann ich mich noch an die "alten" Fahrzeiten auf dieser Strecke (vor dem Fahrplanwechsel) erinnern. Die Strecke N ==> L wurde weit mehr als 30 Minuten schneller zurückgelegt als heute !!

Und 30 Minuten schnellere Fahrt auf 135 Kilometer finde ich schon beachtlich, zusätzlich zu dem Fahrspaß, den insbesondere die Lounge bietet wenn der Zug sich aktiv in die Kurve legt.

Deshalb hat man sich das "angetan", weil 30 Minuten schon eine erhebliche Zeiteinsparung sind. Zusätzlich zum Ausbau Leipzig-Berlin (nur 1 Stunde, auch nur einige Monate gefahren) ergeben sich schon erhebliche Fahrzeitgewinne.

Die Idee der Neigetechnik stammt also irgendwie noch aus der Zeit der echten, schnellen Bahn !

Hoffe das hilft weiter !

Neue Fahrzeitreserve von über 30 Minuten zwischen N und Berl

railan, Augsburg, Sonntag, 10.08.2008, 13:23 (vor 6336 Tagen) @ GUM

Als bekennender Neigetechnik-Fan kann ich mich noch an die "alten" Fahrzeiten auf dieser Strecke (vor dem Fahrplanwechsel) erinnern. Die Strecke N ==> L wurde weit mehr als 30 Minuten schneller zurückgelegt als heute !!

Und 30 Minuten schnellere Fahrt auf 135 Kilometer finde ich schon beachtlich, zusätzlich zu dem Fahrspaß, den insbesondere die Lounge bietet wenn der Zug sich aktiv in die Kurve legt.

Deshalb hat man sich das "angetan", weil 30 Minuten schon eine erhebliche Zeiteinsparung sind. Zusätzlich zum Ausbau Leipzig-Berlin (nur 1 Stunde, auch nur einige Monate gefahren) ergeben sich schon erhebliche Fahrzeitgewinne.

Die Idee der Neigetechnik stammt also irgendwie noch aus der Zeit der echten, schnellen Bahn !

Hoffe das hilft weiter !

Hm, wann, bzw. vor welchem Fahrplanwechsel war das denn?
Hab mir grad ein Ticket von 2005 angeschaut, da war die Fahrzeit bis auf die Minute gleich - von Augsburg nach Leipzig.
Die 135 Kilometer sind zwischen Lichtenfels und Jena... Nürnberg Leipzig ist schon a bissl mehr.

Der Fahrspaß ist eine andere Sache und für die Leute in der Lounge anfänglich bestimmt ungewohnt lustig. Dieses Fahrvergnügen hatte ich auch schon, mit funktionierender und defekter Technik.
Für die, die sich im Zug bewegen müssen oder wollen, ist es aber eher lästig und manch einer muss vor so einer Fahrt Reisetabletten nehmen.

Und wenn man immer soviel Zeitreserven einplanen muss, um auch ohne diese Technik fahren zu können, macht es IMHO halt wenig Sinn.

JA !!!

GUM, Sonntag, 10.08.2008, 14:32 (vor 6335 Tagen) @ railan

Hm, wann, bzw. vor welchem Fahrplanwechsel war das denn?
Hab mir grad ein Ticket von 2005 angeschaut, da war die Fahrzeit bis auf die Minute gleich - von Augsburg nach Leipzig.
Die 135 Kilometer sind zwischen Lichtenfels und Jena... Nürnberg Leipzig ist schon a bissl mehr.

Sorry, ich bin von der Fahrzeiten ab München ausgegangen. Und hier hat sich mit "voller" Inbetriebnahme der Neubaustrecke München-Nürnberg die Fahrzeit München-Berlin GAR nicht geändert.

D.H. München-Nürnberg wurde statt (früher ICE: 1h43M) nunmehr in knapp über einer Stunde (z. B. 1:10) gefahren, aber die Gesamtfahrzeit nach Berlin ist gleichgeblieben.
Da mir irgendwie Leipzig-Berlin weder schneller noch langsamer vorgekommen ist, ist für mich der "Verlust" der Fahrzeit zwischen N und L ausgegangen!

Deshalb kam ich vor einiger Zeit auch auf diesen einen (längeren) Post, dass man bei idealer Planung einen München ==> Berlin Sprinter in unter 5 Stunden "durchschieben" könnte !!


Der Fahrspaß ist eine andere Sache und für die Leute in der Lounge anfänglich bestimmt ungewohnt lustig. Dieses Fahrvergnügen hatte ich auch schon, mit funktionierender und defekter Technik.
Für die, die sich im Zug bewegen müssen oder wollen, ist es aber eher lästig und manch einer muss vor so einer Fahrt Reisetabletten nehmen.

Das ist auch wieder richtig ! Deshalb meine Empfehlung an alle Reisende mit am Platz Service: auf dem Kurvenabschnitt auf Bestellungen verzichten. Schaukelt sich inbesondere dann auf der NBS München-Nürnberg ziemlich auf (Eine Seefahrt, die ist lustig...)

Und wenn man immer soviel Zeitreserven einplanen muss, um auch ohne diese Technik fahren zu können, macht es IMHO halt wenig Sinn.

Leider ja.

Neue Fahrzeitreserve von über 30 Minuten zwischen N und Berl

ICE-T-Fan, Sonntag, 10.08.2008, 18:42 (vor 6335 Tagen) @ GUM

Die Fahrzeitverlangsamung wurde im Fahrplan 2005/2006, wenn ich mich recht erinnere eingebaut... müsste ich in einem alten Kursbuch nachsehen.

Durch den Korrespondenzhalt ab 12/2006 in Leipzig zwischen L28 und L50 ist dann auch die Linie 50 um 15 min langsamer geworden.

Neigetechnik üblicherweise dauerdefekt?

ICE-T-Fan, Sonntag, 10.08.2008, 18:34 (vor 6335 Tagen) @ railan
bearbeitet von ICE-T-Fan, Sonntag, 10.08.2008, 18:35

Ich habe es schon erlebt, dass ein GNT-loser Ersatzzug im Fahrplan des Regelzug (ICE-T) zwischen Jena und Nürnberg eine Verspätung von 20-25 min eingefahren hat. Das ist aber schon etwas länger her.

Der maximal mögliche Unterschied mit und ohne Neigetechnik dürfte auf der Strecke Leipzig-Nürnberg 35 min bei entsprechend angepasster Fahrweise betragen.
Von Leipzig nach Erfurt dürfte der Unterschied 15 min betragen.
Von Riesa nach Dresden dürften es so 5-10 min sein.

Zwischen Erfurt und Eisenach, Leipzig und Riesa, Leipzig und Berlin, Berlin und Hamburg, Nürnberg-Ingolstadt-München macht die GNT keinen Unterschied, da dort keine oder nur auf einem kurzem Abschnitt GNT-Balisen sind.

Zwischen Eisenach und Fulda macht bei entsprechender Fahrweise die GNT einen Unterschied von 10 min und zwischen Fulda und Frankfurt fährt der ICE-T gegenüber den ICE-A auch maximal 10 min schneller.

Insgesamt kann man festhalten:

Auf der Linie 50 macht die GNT gegenüber einem nicht-GNT-Zug maximal einen Fahrzeitunterschied von 45 Minuten aus.
Auf der Linie 28 macht die GNT gegenüber einem nicht-GNT-Zug maximal einen Fahrzeitunterschied von 35 Minuten aus, wenn der Zug NIM fährt und maximal 50 Minuten wenn er über Augsburg fährt.

Zumindestens wäre das so nach meinem Gefühl und meiner Beobachtung her so.

Früher als es die ganzen ABS/NBS noch nicht gab, konnte ein ICE-T von München nach Hamburg sicherlich gute Stunde Fahrzeit aufholen gegenüber einen ICE-A oder IC.

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