[CZ][PL] Ausbau Ostrava - Katowice durch CPK geplant (Allgemeines Forum)

J-C, In meiner Welt, Freitag, 24.03.2023, 08:49 (vor 1005 Tagen)
bearbeitet von J-C, Freitag, 24.03.2023, 08:50

Artikel: "CPK PRESENTS AN INVESTOR VARIANT OF THE NEW KATOWICE-OSTRAVA HSR LINE CONNECTING POLAND WITH CZECH REPUBLIC", cpk.pl, englische Version

Die CPK hat verkündet, ihr Hochgeschwindigkeitsnetz bis nach Tschechien zu expandieren. Nachdem bereits vor 2 Jahren die grenzüberschreitenden Ausbauvorhaben zwischen Prag und Warschau über Breslau ("Polen hat Fortschritte bei der Vorbereitung einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zur tschechischen Grenze gemacht, die es in zwei Jahren bauen will", zdopravy.cz, tschechisch), wurde in Richtung Tschechien ein weiteres Ausbauvorhaben erstellt.

Und zwar soll die Route von Katowice nach Ostrava über Rybnik und Wodzisław Śląski eine Neubaustrecke mit Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, mit möglicher Erhöhung auf 350 km/h, erhalten. Die Rede ist davon, dass die Reisezeit von Katowice nach Rybnik auf 25 Minuten, die von Katowice nach Wodzisław Śląski auf 40 Minuten reduziert werden soll. Das macht eine Reisezeitverkürzung von ca. 20-25 Minuten (sofern nicht noch mehr hinzukommt) aus.

Durch eine Direktverbindung von Katowice nach Ostrava ohne Halt in Bohumin bei Einsatz von Pendolinos könnte die Reisezeit damit auf ca. 1:05h heruntergehen oder gar weniger. So könnte eine Reisezeitverkürzung von einer halben Stunde zwischen Ostrava und Katowice möglich sein im Vergleich zu jetzt.

Will man nun etwa von Wien nach Warschau fahren, ist das eines der Puzzleteile, mit denen die Reisezeit wesentlich verkürzt wird.

Die Zukunft wird die Reisezeit von Wien nach Brno ca. 1:05h betragen (Ausbau der Nordbahn bringt die Reisezeit von Wien nach Breclav auf 45 Minuten, Breclav - Brno wird abschnittsweise auf bis zu 320 km/h ausgebaut und damit in ca. 20 Minuten oder weniger befahrbar sein), von Brno nach Prerov 30 Minuten und von Prerov nach Ostrava 25 Minuten (vgl. Projektseite für die VRT Brno - Ostrava)

Nachdem man von Wien nach Ostrava also durch die Ausbauten und die VRT innerhalb von 2 Stunden kommt, wird man in etwas über 3 Stunden in Katowice sein und spart damit bereits eine ganze Stunde im Vergleich zu jetzt.

Link (Übersicht auf die Pläne für die Woiwodschaft Schlesien, cpk.pl, polnisch)
Von Warschau nach Katowice sehen die Pläne dann eine Reisezeitverkürzung auf 1:40h vor im Gegensatz zu den derzeitigen 2:30h.

Und so wird man in Zukunft in weniger als 5 Stunden von Wien bis nach Warschau fahren können. Dafür braucht es heutzutage noch ca. 7 Stunden. In etwas um die 7 Stunden hingegen kommt man in Zukunft von Wien bis nach Danzig.

Geht das alles ohne Friktion? Nö.

Artikel: "Schlesien kocht nach der Entscheidung der KPK. Sie wollen keinen solchen Verlauf von Hochgeschwindigkeitsstrecken", rp.pl, Polnisch

Durch das Hochgeschwindigkeitsprojekt in einer durch den Bergbau ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogenen Region sind erhebliche Beeinträchtigungen zu rechnen. Offenbar wird die Politik nicht besonders stark einbezogen, wenn es etwa darum geht, dass mehrere Einwohner enteignet werden sollen.

Es sollen ca. 550 Häuser abgerissen werden.

Hier ein Ausschnitt aus dem Artikel, mittels Übersetzungsfunktion von Edge übersetzt:

Nach Angaben ihrer Vertreter wurden die Entscheidungen über die Trasse der Strecke zwischen Kattowitz und Ostrava willkürlich von der STH getroffen, und das Ausmaß der Proteste beweist, dass sich die Form und Umsetzung des Projekts, selbst wenn es notwendig ist, als völlig unüberlegt herausstellt. - Keine, nicht einmal die größte Investition, kann auf menschlichem Schaden aufgebaut werden - Marschall Chełstowski appellierte an den schlesischen Woiwoden Jarosław Wieczorek. Ein weiterer Protest ist für Ende März in Mikołów geplant. Die CPK behauptet jedoch, dass die Route die am wenigsten kollidierende ist. "Es bedeutet die wenigsten Abrisse der vier betrachteten Kilometer und hat die geringsten Auswirkungen auf ökologische Korridore und Tierwanderungsrouten", sagte das Unternehmen in einer Erklärung.

Diese ganzen Pläne sollen perspektivisch im nächsten Jahrzehnt eine Verwirklichung finden. Ob das gehalten wird? Wer weiß! Dass man auch nicht in Polen über die Interessen der Bewohner hinwegfahren kann, ist aber klar.

Gruß aus dem Railjet in Wien. Heute wohl so 7 Minuten verspätet...

--
Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky

[IT] Brücke über die Straße von Messina?

Altmann, Freitag, 24.03.2023, 09:20 (vor 1005 Tagen) @ J-C

Ich häng mich da einfach mal an an Deinen Thread ...

Die italienische Regierung treibt aktuell das Projekt "Brücke nach Sizilien" voran. Mal schau´n, ob ´s was wird. Baustart könnte demnach schon 2024 sein!

Ach schön ...

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Freitag, 24.03.2023, 13:53 (vor 1004 Tagen) @ Altmann

Hey.

Die italienische Regierung treibt aktuell das Projekt "Brücke nach Sizilien" voran. Mal schau´n, ob ´s was wird.

Natürlich nicht.

Baustart könnte demnach schon 2024 sein!

Jo. Irgendwas symbolisches.

Das schönste in deinem Link kommt ja zum Schluß - wie es sich gehört:

Umweltschützer lehnen die Pläne jedoch ab

Natürlich. Dass man dann keine Schiffe mehr braucht und die Meeresbewohner ihre Ruhe haben und die Schiffe keinen Dreck mehr emittieren, ist doch egal. Wie sowieso alles egal ist. Als anständiger Öko ist man immer erstmal generell dagegen.

und setzen sich eher für eine Elektrifizierung des bestehenden Zugnetzes in der Region ein.

Herrlich! Das ist das beste! Das sollte die Region mal wirklich machen. Stromleitungen über die Gleise! Was würden die Umweltschützer da aber toben! Elektrosmog! Millionen toter Vögel in den Oberleitungen! Oder wie neulich in Hannover ein Eichhörnchen, was an Mamas Gefahrenschulung nicht teilgenommen hatte.

Ein Skandal. Und was der Bau und die Aufstellung von Masten kostet an Energie und Material. Und dazu die Strippe. Die dann ohnehin regelmäßig geklaut wird. Und dann muss wer auch noch den Strom erzeugen!

Nein, nein und immer nein, das alles geht gar nicht. Das würden Umweltschützer den Machern dann auch schon erklären. Und eine Alternative fordern. Ein Tunnel zum Festland zum Beispiel.

Dass man mit dem Leben nicht klarkommt, kann ja geschehen. Aber dann möge man sich doch professionelle Hilfe angedeihen lassen und nicht stattdessen Natur und Mensch malträtieren mit "Umweltschutz" (womit noch dazu übrigens höchst egoistisch "Menschenschutz" gemeint ist ...).


Schöne Grüße von jörg

Ach schön ...

Altmann, Freitag, 24.03.2023, 16:04 (vor 1004 Tagen) @ Der Blaschke

Es ist ja auch zu befürchten, dass sich beim Bau der Zubringerstrecken zur Brücke herausstellt, dass dies der einzige Lebensraum der nur mehr dort lebenden Zimtschnecke ist, und dann ist sowieso Schicht im Schacht der Bauarbeiter.

Aber auch andere Projekte sind ja nicht unumstritten. Da will man z.B. in der Steiermark eine Fotovoltaik-Anlage bauen, aber das geht natürlich nicht.


LG zurück!

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