[CZ] Neue Betreiber in Südmähren und auf dem R9 ab 2025-2026 (Sammelthreads)

J-C, In meiner Welt, Donnerstag, 23.03.2023, 16:15 (vor 993 Tagen)

Link ("Arriva übernimmt einen Teil des Zugbetriebs in der Region Südmähren", zdopravy.cz, tschechisch)

Mit Fahrplanwechsel 2024/2025 wird es in Südmähren eine wesentliche Veränderung geben: Erstmals wird im Regionalverkehr eine Privatbahn mitmischen. Und diese Privatbahn heißt Arriva. Die Leistungen wurden freihändig vergeben, nachdem der bisherige Betreiber, die České dráhy letztlich dadurch unterlag, da es mit Neufahrzeugen, die teurer wären, sich bewarb, während Arriva mit Gebrauchtfahrzeugen aus Deutschland gewann. So werden die unklimatisierten Altfahrzeuge aus dieser Gegend verschwinden und durch Desiro Classic, Alstom LINT und Stadler GTW ersetzt.

Konkret sind folgende Linien betroffen

Die Operation betrifft die Strecken S8 Břeclav – Znojmo (im Sommer auch Freizeit-Schnellzug Brünn – Břeclav – Znojmo – Šatov), S52 Zaječí – Hodonín, S91 Hodonín – Veselí nad Moravou – Vrbovce (im Falle einer Vereinbarung mit MDV SR bis Myjava). Die Befüllung beginnt mit dem Fahrplan 2024/2025 und endet mit dem Fahrplan 2033/2034.

Link ("Ein weiterer Verlust der Tschechischen Bahn. RegioJet hat den Zuschlag für den Betrieb von Schnellzügen von Prag über Havlíčkův Brod nach Brünn ab Dezember 2025 erhalten", zdopravy.cz, tschechisch)
Auch wird eine Fernverkehrslinie einen neuen Betreiber finden, welche zumindest einen Teil in Südmähren zurücklegt: Die R9 Prag – Havlíčkův Brod – Jihlava/Brünn wird künftig von RegioJet betrieben.

Und im Gegensatz zu früheren Vergaben solcher interregionaler Linien gibt es eine Neuerung: Es sind Neufahrzeuge mit Höchstgeschwindigkeit 200 km/h vorgesehen. RegioJet will diese vom polnischen Hersteller PESA besorgen.

Großartige Neuerungen kann man also in 2-3 Jahren erwarten und da wird es sicher noch mehr von diesen tollen Nachrichten geben.

Gruß

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky

Regiojet schlägt CD um fast 1 Mrd Kronen (ca.40 Mio Euro)

J-C, In meiner Welt, Donnerstag, 23.03.2023, 20:16 (vor 993 Tagen) @ J-C
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 23.03.2023, 20:17

Link ("Die Differenz beträgt fast eine Milliarde Kronen. RegioJet hat gezeigt, wie sehr es die Tschechische Bahn im Wettbewerb um Schnellzüge durch Vysočina geschlagen hat", zdopravy.cz, tschechisch)

Im Gegensatz zur Vergabe in Südmähren ist die Vergabe für die Schnellzuglinie R9 im Rahmen einer Ausschreibung geschehen.

Heute hat RegioJet auch die Preise veröffentlicht, die sie in der Ausschreibung angeboten hat. Nach fünfzehn Jahren Betrieb wird sie eine Entschädigung von 4.937.551.845 CZK verlangen, während die Tschechische Bahn 5.859.015.424 CZK verlangen wird. Die Differenz im Gesamtbetrag beträgt 922 Mio. CZK.

Und so konnte RegioJet diese Vergabe für sich entscheiden.

Auch zum Wageneinsatz gibt es auch nähere Angaben:

Bedient wird die Strecke von modernen Niederflurfahrzeugen des polnischen Herstellers PESA, die für eine Geschwindigkeit von 200 km/h ausgelegt sind und von der Inbetriebnahme an zum Einsatz kommen. Dabei sollte es sich um Einheiten handeln, die auf dem DART-Modell basieren, das von PKP Intercity betrieben wird. "Die Passagiere können sich auf Dienstleistungen freuen, die bei RegioJet bereits Standard sind", sagte das Unternehmen in einer Erklärung. Laut RegioJet erweist sich der Weg des Verkehrsministeriums, mit der Leistung der Eisenbahn zu konkurrieren, dank der Einsparung öffentlicher Gelder als richtig.

Zur Einordnung, der PESA Dart wurde für den Fernverkehr der PKP Intercity entworfen und sieht so (vagonweb.cz) aus.

Bei der PKP Intercity als ED161 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h im Einsatz, fährt dieser Zug im unteren Fernverkehrssegment dieses Unternehmens. Selber konnten diese vor allem TLKs mit alten Fernverkehrswagen ersetzen.

Aktuell werden auf der Linie Fernvekehrswagen der Baureihen
Bpee237
Bee238
BDs449,
Aee145
und als Verstärker an Sonn- und Feiertagen
Bee273, deren Sitze und Sitzlandschaften ein wenig an einen Bimz erinnern könnten
eingesetzt. Mit den Neufahrzeugen wird es also auch eine Auffrischung geben, vor allem werden die Züge dann barrierefrei sein. Triebwagen im Schnellzugverkehr sind jetzt nichts neues, prominent ist dabei der InterPanter der ČD.

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky

Und so sollen die neuen PESA-Züge für Regiojet aussehen

J-C, In meiner Welt, Samstag, 25.03.2023, 19:05 (vor 991 Tagen) @ J-C
bearbeitet von J-C, Samstag, 25.03.2023, 19:10

Artikel "Pesa wird Hochgeschwindigkeitszüge für den tschechischen RegioJet bauen!", Rynek Kolejowy, polnisch)

Seitens PESA gibt es bereits ein erstes Rendering der ab Fahrplanwechsel 2025/2026 eingesetzten Züge.

Was wissen wir über Triebzüge für RJ? Es wird 18 davon geben und es wird zwei Längen geben: für 200 und 300 Passagiere (so viele Sitzplätze wird es geben). Es werden also wohl Vier- und Sechs-Wagen-Fahrzeuge sein, sie werden im Standard von Fernverkehrsfahrzeugen gefertigt. Darüber hinaus darf mindestens einer der Wagen des neuen Fahrzeugs keine Stufen haben, so dass es niederflurig sein wird. Vielleicht wird es für Pesa einfacher, ein ganzes Depot ohne Sorten zu bauen, ähnlich wie bei Flirt 200.Der offene tschechische Markt, der größte Markt für Pesa

Es ist ein Paradoxon, dass Pesa, das in Polen tätig ist, wo der Markt für private Betreiber so gut wie nicht existiert, in den letzten Jahren von Verträgen lebte, die es ohne die Liberalisierung des tschechischen Eisenbahnmarktes nicht gegeben hätte. Ceske drahy, der die Ausschreibungen für den Regionalverkehr gewonnen hat, bestellt eine große Anzahl von Dieseltriebzügen bei Pesa, RegioJet tut das Gleiche und kauft elektrische Triebzüge in Pesa und jetzt schnelle Triebzüge mit <> km/h.

Die Basis wird wohl die Regio 160 Platform sein, welche auch einen InterRegio 200 im Portfolio hat.

Näheres zur Regio160 Plattform und seiner Basis als Plattform für Hochgeschwindigkeitszüge made in Poland erhält man auch auf dem polnischen Artikel "Pesa will 200 km/h fahren – und mehr" vom 25. August 2022 auf Rynek Kolejowy.

Der Export soll die angenommene Interoperabilität des neuen Rollmaterials erleichtern. Anschließend sind Pesa-Fahrzeuge aus der gleichen Familie geplant, um die Geschwindigkeit weiter zu erhöhen – bis zu 250 km/h, was auf der Hauptbahnstrecke oder einem Teil der sogenannten STH-Speichen vorausgesetzt wird. Auch in Zukunft ist es möglich, bis zu 300 km/h zu erreichen. Pesa beteiligt sich unter anderem an der Ausschreibung für Wendezüge für PKP Intercity, die eine Geschwindigkeit von 200 km/h erreichen sollen.

Für den polnischen Markt wird es durch die CPK bereits Bedarf geben. Vielleicht hat RegioJet aber hier seinen Lieferanten für schnellere Züge in Zukunft gefunden. Mit der VRT wird man sicherlich mitgehen wollen.

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky

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