[AT] Bekommt Wien nun eine Seilbahn auf den Kahlenberg? (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 14.03.2023, 09:51 (vor 13 Tagen)

Link (Artikel der Wiener Zeitung: "Seilbahn auf Wiener Kahlenberg geplant" - wienerzeitung.at)

Die Idee ist nicht neu und kursierte immer wieder. Nun ist es tatsächlich sehr konkret geworden um eine Seilbahn auf den Kahlenberg. auch wenn nach wie vor Bedenken vorherrschen.

Für 70 Millionen Euro will ein privates Unternehmen eine Seilbahn auf den Wiener Kahlenberg errichten. Projektwerber Hannes Dejaco sprach gegenüber der Austria Presse Agentur von einem "Mehrwert für die ganze Stadt". Nach einem Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG) peilt er nun die Naturschutz- und Baugenehmigungsverfahren an. Die Stadt Wien gibt sich skeptisch: Ein Sprecher von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) äußerte "fundamentale Bedenken".

Die Seilbahn soll von Wien Heiligenstadt zunächst über die Donau nach Jedlesee verlaufen, ehe sie via Strebersdorf die Donau erneut quert und den Wiener Hausberg erklimmt.

Die Reisezeit soll gerade einmal 20 Minuten betragen - halb so viel wie der Bus 38A von Heiligenstadt an den Kahlenberg.

Dejaco präsentierte die Seilbahn in einem Hintergrundgespräch am Freitag vor allem als Infrastrukturprojekt. Statt wie bisher 40 Minuten mit der Buslinie 38A, könnte das Naherholungsgebiet mit der Seilbahn laut ihm in 20 Minuten erreicht werden. Er verwies in diesem Zusammenhang auf durch das Gericht in Auftrag gegebene Gutachten, die zeigten, dass durch die Bahn der Autoverkehr auf den Kahlenberg um 50 Prozent reduziert werden könnte, der Öffi-Verkehr auf den Kahlenberg sogar um 80 Prozent. Durch den U-Bahn-Anschluss könne die Anfahrt mit dem Pkw weitgehend vermieden werden, Floridsdorf bekomme zudem einen direkten Anschluss an die U4, darüber hinaus sei für Pendlerinnen und Pendler eine Park-and-Ride-Anlage mit 630 Parkplätzen mit 1.000 Bike-Boxen Ladestationen geplant. "Das wird keine Touri-Bahn", sagte Dejaco

Die Stadt Wien gibt sich derweil skeptisch.

"Es gibt zu diesem Projekt noch keinen naturschutzbehördlichen Bescheid der Stadt Wien - es ist noch nicht einmal ein naturschutzbehördliches Ansuchen dazu eingelangt. Insgesamt wird das Projekt jedenfalls naturschutzbehördlich zu prüfen sein", hieß es dazu aus der Abteilung für Umweltschutz (MA 22). "Grundsätzlich gibt es zum Projekt Kahlenberg-Seilbahn bereits mehrfache negative Stellungnahmen der Stadt, an den fundamentalen inhaltlichen Bedenken der Stadt Wien hat sich nichts geändert", sagte Sprecher Roman David Freihsl. Auch im Büro von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) verwies man auf das Regierungsprogramm. "Das wird auf Punkt und Beistrich eingehalten", teile Sima-Sprecher Can Güven mit. Man habe bereits in der Vergangenheit ähnliche Ideen genauestens geprüft. "Fundamentale Bedenken" bestünden auch weiterhin.

Das Projekt wurde schon 2013 vorgestellt und hat schon einen längeren Weg hinter sich:

Dejaco reichte das Projekt 2013 bei der Stadtbaudirektion ein. Nach einem Ansuchen um eine Konzession nach dem Seilbahngesetz im Jahr 2016 und einem entsprechenden negativen Bescheid und einem entsprechenden negativen Bescheid des Umweltministeriums im Jahr 2020 erhob er im Jänner 2021 Beschwerde beim BVwG. Nach einer Prüfung des Gerichts samt 14 Gutachten im März und einer dreitägigen Verhandlung im Mai folgte im März 2022 das Erkenntnis des Gerichts und die konzessionelle Freigabe des Projekts. Das Umweltministerium verzichtete damals auf eine Revision. Sollte die Seilbahn tatsächlich alle noch vor ihr liegenden Hürden nehmen, soll es bis zur ersten Fahrt dann nicht mehr lange dauern, denn nur zehn Monate Bauzeit sind bis dahin anvisiert. (apa)

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(Bildquelle: ČD)


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