willkommen zum dritten Teil unserer Sommertour 2020. Im zweiten Teil waren wir rund um Stuttgart unterwegs und hatten die Wieslauftalbahn sowie den Ersatzverkehr Stuttgart-Tübingen besucht.

Nachdem bisher ein Baden-Württemberg-Ticket ausgereicht hatte, machen wir im dritten Teil einen großen Sprung vom Ländle nach Brandenburg.

Tag 3: Stuttgart – Berlin – Müncheberg – Buckow

Im Jahr 2020 gab es aufgrund der Sperrung der Schnellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim von April bis Oktober einige interessante Zugläufe. Zwei davon haben wir auf dieser Sommertour eingeplant, der eine ist der EC 115 (dazu mehr in den Teilen 6 und 7), der andere der ICE 1098 von Stuttgart nach Berlin, der heute auf der Agenda steht.
Dazu ist allerdings frühes Aufstehen angesagt, der Zug verlässt Stuttgart um 5:58 Uhr. Die Verbindung wird mit einem kurzen ICE-T (Baureihe 415) bedient.

Was ist nun so ungewöhnlich am ICE 1098? Der Zug hat den interessanten Laufweg von Stuttgart über Würzburg nach Berlin. Der letzte planmäßige Fernzug zwischen Stuttgart und Würzburg war im Jahr 2001 der Interregio „Rennsteig“, seither gab es auf der Frankenbahn über Heilbronn keinen Fernverkehr mehr. Die ersten Kilometer entlang des Neckars legen wir noch bei Dunkelheit zurück, weiter geht es entlang von Jagst und Tauber nach Würzburg.

Hier verlassen wir schon Würzburg und blicken über den Main hinüber zur Festung Marienberg. Die nächsten beiden Bilder entstanden bei der Fahrt auf der Schnellfahrtstrecke nach Norden. Bei der Fahrt in den Osten ist das Wetter nicht so toll, daher habe ich von der Fahrt nach Berlin keine weiteren Bilder.

Nach der Ankunft am Berliner Hauptbahnhof wechseln wir mit der S-Bahn zum Bahnhof Ostkreuz, wo es mit der RB 26 weitergeht. Ein Pesa Link-Dieseltriebzug der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) steht zur Fahrt auf der Ostbahn bereit. Wir fahren mit dem Zug bis Müncheberg (Mark).

Das Bahnhofsgebäude von Müncheberg schauen wir uns am nächsten Tag bei der Rückfahrt genauer an, heute folgen wir direkt dem Wegweiser zur Buckower Kleinbahn. Durch den Tunnel…

…geht es zum Bahnhofsteil der Buckower Kleinbahn. Die Buckower Kleinbahn ist eine knapp fünf Kilometer lange Stichstrecke in der Märkischen Schweiz, sie wird heute als Museumsbahn betrieben.

Auf der Strecke verkehren Elektrotriebwagen mit Beiwagen der Baureihe 479/879, die in den Jahren 1980/81 gebaut wurden. Offiziell waren es damals jedoch keine Neufahrzeuge, sondern „Rekonstruktionen“. Da der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe der DDR den Neubau von Trieb- und Steuerwagen untersagt hatte, entnahm man einige Teile der alten Triebwagen und „rekonstruierte“ daraus neue Fahrzeuge.

Die Verbindung wurde als Zweigstrecke der Preußischen Ostbahn erbaut, sie führt mit einem Unterwegs-Bedarfshalt nach Norden in die Kurstadt Buckow. Die Strecke führt überwiegend durch Waldgebiete, meine Ausbeute an Streckenbildern ist daher überschaubar.

Nach einer Fahrzeit von einer knappen Viertelstunde rollt der Zug in den Endbahnhof Buckow ein. Buckow ist eine Landstadt mit rund 1.500 Einwohnern, seit dem Jahr 2005 lautet der Name offiziell „Buckow (Märkische Schweiz)“.
Die Eröffnung der Buckower Kleinbahn im Jahr 1897 brachte den Fremdenverkehr in den Ort, viele Familien richteten Gästezimmer ein, wohlhabende Gäste ließen sich Villen für die Sommerfrische bauen.

Auch wir haben Buckow als Übernachtungsstopp gewählt und wollen schauen, ob Theodor Fontane mit seiner Beschreibung „einer ländliche Schönheit, die mit nacktem Fuß in den See tritt und unter Weidenzweigen ihr Haar flicht“ Recht hatte. Vom Bahnhof…

…folgen wir der langen Hauptstraße…

…bis zum Ortskern um den Marktplatz mit der Stadtpfarrkirche und dem Marktbrunnen. Buckow liegt am Schermützelsee, den Abend verbringen wir am und auf dem See.

In den nächsten Tagen folgt Teil 4, dann fahren wir mit der Buckower Kleinbahn zurück nach Müncheberg und erkunden die weitere Strecke der Preußischen Ostbahn und das polnische Kostrzyn.

Viele Grüße

Tobias

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"Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/

Hey.

Aber diese Museumsbimmel - einladend sieht anders aus ....

Schöne Grüße von jörg