Über die Alb (mit 16 Bildern) (Reiseberichte)

lokuloi, Montag, 12.12.2022, 21:46 (vor 473 Tagen)

Am Sonntag war es wieder so weit, es war Fahrplan-Neujahr, und damit ein willkommener Anlass neue Strecken und Angebote auszuprobieren und am Ziel potentielle Weihnachtsmärkte zu erkundigen. Dieses Jahr fiel die Wahl nicht schwer und logischerweise auf Stuttgart.

Wir suchten uns ICE 690 aus, der schon auf Gleis 18 bereitstand:

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1 Mit diesem ICE 4 sollte es nach Stuttgart gehen.

Im Hintergrund hier schon erkennbar: die andere Neuigkeit des Tages. Go Ahead fährt seit heute das E-Netz Augsburg. Wir schauen uns das noch schnell aus der Nähe an.

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2 Ein Mireo von Go Ahead steht zur Abfahrt nach Ulm bereit.

Die Fahrt von München bis Ulm verlief pünktlich und unspektakulär durch sonnige Winterlandschaft, leider ohne Bilder.

Ab Ulm wird’s dann spannend, es geht auf die neue Strecke über die schwäbische Alb. Wir verlassen Ulm pünktlich um 10:01:

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3 Streckenbeginn. Bzw. eigentlich Streckenende.

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4 Ein- und Ausfahrt in den Albabstiegstunnel. Neben dem uns entgegen kommenden ICE 591 sehen wir nicht nur das Gleis der NBS, das zu den höheren Gleisnummern führt, sondern auch die Brücke der Brenzbahn über den Trog der NBS.

Nach kurzer Beschleunigung muss im Tunnel nochmals abgebremst werden. So wie ich es verstanden habe wegen Aufnahme ins ETCS. Danach wird dann endgültig beschleunigt.

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5 Hier verlassen wir gerade den Albabstiegstunnel.

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6 Bergauf wird durchs Landkarten-Nichts entlang der Autobahn beschleunigt.

Im Gegensatz zum Premieren-ICE für die Prominenz am Freitag ist die Strecke in unserem ICE noch nicht in der Karte hinterlegt.

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7 Hier sehen wir Merklingen im Gegenlicht. Im Vordergrund ein Versickerbecken der SFS.

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8 Durchfahrt durch den neuen Bahnhof Merklingen. Man sieht oben sogar eine Art Empfangsgebäude. Hier sind Radabstellplätze, Toiletten und ein Geldautomat untergebracht Quelle

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9 Abwärts geht’s schneller durch’s nichts.

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10 Wir überqueren das Filstal. Links am Hang erkennbar die Richtungsfahrbahn München der A8.

Die Filstalbrücke liegt zwischen dem und Steinbühl- dem Boßlertunnel. Vom oberen Portal des Steinbühltunnels bis zum unteren Portal des Boßlertunnels geht es auf ca. 14 km stetig um ca. 350 m bergab.

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11 Unten angekommen hat man einen guten Blick auf die Burg Teck

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12 Weil es so schön war nochmal.

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13 Wir verlassen die SFS über die Güterzuganbindung bei Wendlingen.
Noch drei Jahre warten, dann geht es oben durch das eigentlich Portal des Albvorlandtunnels weiter in Richtung Stuttgart.
Die Fahrtzeit bis hierher betrug 19 Minuten, wir verlassen die SFS um 10:20. Das ging schnell! Zwischen Wendlingen und Plochingen wartet dagegen ein ziemliches Geschleiche und Rumgeschiebe auf uns. Insbesondere durch Plochingen geht’s langsam und wir können nur mit 60 km/h durch die Weichenverbindungen fahren. Bevor es hinter Plochingen wieder halbwegs schnell wird sind nochmals 10 Minuten vorbei und schlussendlich erreichen wir pünktlich um 10:43 Stuttgart. Von München aus unter 2 Stunden. Nicht schlecht.

Waren die Bahnsteige in Stuttgart schon immer so eng? Früher ist mir das gar nicht so aufgefallen. Jetzt, mit Kind, merkt man: Wenn da zwei Züge gleichzeitig ein- und ausfahren wird’s sehr eng und es ist kein Durchkommen.

Da ich die Strecke in den letzten 20 Jahren sehr oft fahren durfte und musste fällt hier die Zeitersparnis schon besonders auf, auch wenn es erstmal nur 15 Minuten sind. Insbesondere ist es mir vor allem im Vergleich zu den Fahrzeiten auf der Autobahn aufgefallen. Denn der Parallelabschnitt von den Autobahn-Ausfahrten Ulm-West bis Wendlingen ist schon ein gutes Stück zu fahren. Mit dem Zug ist es ein Katzsprung von gerade einmal 15 Minuten. Bald geht es auch noch weiter bis Stuttgart und damit nochmals 15 Minuten schneller.

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14 In Stuttgart gibt es dann noch weitere schienengebundene Verkehrsmittel die zum Mitfahren einladen.

Nach ein paar Stunden Weihnachtsmarktbummel und einem aufwärmenden Chococino geht’s wieder zurück nach München. Wir haben uns für die Rückfahrt den in Stuttgart startenden ICE 919 ausgesucht. Er füllt sich, dafür dass er nur Stuttgart – München fährt, sehr gut. Insbesondere, da ja kurz zuvor noch 2 weitere ICEs über die SFS nach München gefahren sind.

Bzw. fahren sollten: Denn ICE 597 steht zu unserer Abfahrtszeit immer noch im Nebengleis. Wir dürfen allerdings auch nicht abfahren und müssen warten. Ca. 15:33 fährt der 597 dann los. Bis dahin wären wir ja schon fast in Ulm gewesen ;-). Vermutlich war die Überlegung, dass wir mit den planmäßigen Zeiten dem ICE 597 im Weg stehen werden und der deshalb kein Verspätung abbauen kann. Um 15:37 geht’s dann auch bei uns los.

Hab‘ ich schon erwähnt, dass es zwischen Einfahrt Plochingen und Auffahrt auf die SFS ein elendes Geschleiche und Geschaukel ist? Bis zur Auffahrt auf die NBS vergehen wieder über 20 Minuten, es war – glaube ich – 15:58. Im Albvorlandtunnel wird erstmal auf ca. 200 km/h beschleunigt, bevor für die Üst Nabern wieder abgebremst werden muss. Hinter der ÜSt wartet schon der RE auf uns im Nachbargleis, damit er in Richtung Wendlingen weiterfahren kann.

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15 Auch auf der Rückfahrt steht die Teck noch auf’m Berg

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16 Mit 215 km/h geht’s in den Boßlertunnel. Daran sollte sich bis zur „Passhöhe“ auch nichts mehr Entscheidendes ändern.

Für den Rest der Strecke wird’s für Bilderdokumentation draußen zu dunkel, bzw. die Geschwindigkeitsanzeige zu unspektakulär. Wir segeln mit Geschwindigkeiten um die 230 km/h talwärts Richtung Ulm. Im Albabstiegstunnel müssen wir uns dann gedulden und schleichen eher ein bisschen dahin. Vermutlich ist in Ulm der Bahnsteig noch durch den 597 belegt. Mit der vorgesehenen Fahrzeit von 42 Minuten und der Ausgangsverspätung von 9 Minuten erreichen wir Ulm Hbf.

Die Verspätungen konnten wir dann aber bis München noch deutlich reduzieren. Genau zum virtuellen „Zeigersprung“ 17:29 kommen wir zum Stehen. Da dürften alle ihre Anschlusszüge erreichen, der EC nach Innsbruck hat laut Durchsage gewartet. Auch wir erreichen unsere vorgesehene S-Bahn. Netto-Fahrzeit Stuttgart Hbf – München Hbf damit 1:52 h. Damit kann (und muss) man erstmal leben.

Ciao & viele Grüße,
Uli


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