Ich hatte einen ähnlichen Fall, da stand der Ausfall des Zuges bereits am Vorabend fest (leider erst gegen Mitternacht in den Auskunftssystemen - Push Nachricht/Mail kam auch nicht). Es handelte sich um den ersten ICE des Tages via Saarbrücken.

Ich habe daraufhin noch mitten in der Nacht die damals kostenpflichtige Hotline angerufen, welche mir mitteilte, da könne nur das Reisezentrum was machen. Auch mein Hinweis dass man doch Interrail Reservierungen für den Zug telefonisch buchen kann brachte kein Ergebnis. Die Dame schlug mir vor, ich soll doch telefonisch einen neuen Flexpreis kaufen. Toll.

Abfahrtsbahnhof war damals in der Nähe von Mainz, so dass ich am Morgen dann das dortige Reisezentrum aufgesucht habe, um mir eine neue Reservierung zu holen. Den nächsten ICE oder TGV hätte ich jedoch unter Berücksichtigung der RZ-Öffnungszeiten und des dafür notwendigen Umwegs (den ich im übrigen auch noch schwarz gefahren bin) nicht mehr erwischt. Da ich keinen Termin hatte war mir das eher egal, hätte ich einen Termin gehabt wäre ich wahrscheinlich einfach ohne Reservierung gefahren. In dem von mir dann genutzten TGV waren einige Passagiere ohne Sitzplatz und Reservierung anwesend, so wie ich es mitbekommen habe, hat sich das Zugpersonal zumindest in dem Fall mit Nacherhebungen zurückgehalten.

In der Gegenrichtung ist es nicht so problematisch, da die SNCF in Paris auch neue Reservierungen ausgibt.

Allerdings finde ich es nach wie vor unverständlich, dass die DB Hotline sich weigert für ausfallende TGV/Alleo-ICE neue Reservierungen zumindest per Bahntix zu hinterlegen. Es gibt mittlerweile Gegenden in welchen sich flächendeckend insbesondere am Wochenende keine geöffnete Verkaufsstelle mehr befindet.

Hallo nochmal, interessehalber:

Den Thalys interessiert es nicht die Bohne, Kunden mit DB-Ticket mitzunehmen?
(zumindest nicht im Streikfall)

Wie ist das mit den normalen Fahrgastrechten?
Ich wollte morgen nach Paris, nun wird's 24 Stunden später. Was sogar noch Glück ist: Alles ausgebucht, ich war mir selbst noch nicht sicher, wann ich fahre und habe daher aktuell zwei Flexpreise BC100 für DO und FR, mit Reservierung (SB-Paris).

DO fällt aus, FR nutze ich. Überlegung: Wenn ich den für DO bis heute Mitternacht nicht gratis storniere, sondern als Fahrgastrechtefall einreiche, bekomm ich dann (> 2 Stunden) zumindest 50% der 52 Euro als Kompensation? (die die DB hoffentlich an die SNCF weiterberechnen kann...)

morgen, Donnerstag, geht da wenig wegen eines Streiks der Stellwerker in Frankreich.

Am Freitag bleibt die Strecke Appenweier - Kehl noch bis zum Mittag gesperrt, ein LKW hat auf beiden Gleisen in Kork auf einem Bahnübergang auf mehrere hundert Meter die Fahrleitung herunter gerissen.

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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

Guten Tag,

danke für alle Erfahrungen und Hinweise. In den letzten Tagen war eigentlich jeden Tag ein großer Wurm in dem System, und heute eine "Oberleitungsstörung" mit verheimlichtem Laufweg und falschem Grund (offenkundig Strommangel und daher erstmal 20 Minuten Abwarten in Mannheim) ohne Halt ab Mannheim, aber in Paris dennoch pünktlich.

Ich nehme mit, dass das Problem der Umreservierung nicht vorgesehen ist. Für Deutschland ist wohl in den Früh- und Abendstunden am ehesten die Standard-Hotline eine Hilfe (für die erwähnte Auslandshotline habe ich keine eigene Telefonnummer gefunden, also wird man sich wohl durchklicken und durchwarten müssen). In Frankreich ist die SNCF-Info in Paris Est bis 21 Uhr geöffnet, da sollte vor Ort etwas gehen.

Als Workaround wäre Einstieg ohne Reservierung vielleicht möglich. Aus Erfahrung weiß ich, dass es in den TGV ein paar gepolsterte GangquerWandfensterplätze gibt, die ein Schaffner zuweisen könnte - aber wenn ein ganzer Zug ersatzlos entfällt, dann wird man wohl in den Auskunftsmedien durchgehend für die Restzüge lesen "Zug ist überbesetzt" wie an den Streiktagen. Im ICE gibt es wohl von Anfang an nur die Bodensitzplätze am Einstieg (oder ggf. in einem Bistro ohne Betrieb, wie öfter in den letzten Tagen).

Da wäre die Frage, ob man verpflichtet wäre, diesen 'Komfort' anzunehmen, oder ob man die Alternative eines Hotels hätte.

Jetzt würfele ich es aus, ob ich gegen 6 aufstehe, um den ICE um 7.36 in Mannheim zu erreichen und einen Fast-Arbeitstag im Archiv zu haben (oder eben auch nicht...).

Schöne Grüße
Stefan