NL: Gedankenspiel... Köln-Utrecht 1 Stunde. (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 09.03.2021, 16:06 (vor 1734 Tagen)

Hallo ICE-Fans,

nur so ein Gedankenspiel. Vermutlich wird es am Ende des Jahrhunderts immer noch so sein, aber trotzdem.
Kurz nach der Jahrhundertwende war die Rennbahn K-F fertig. "Wir schenken Ihnen eine Stunde!", hiess es damals.
Also machen wir das nochmal, ab Köln 180 Grad gedreht.

Der ICE International braucht auf Köln-Utrecht 2 Stunden. Köln-Utrecht Luftlinie ist 200 km. Macht 100 km/h vdurch. Das schafft ein "IC" bei uns auch. Das kann besser.
Also trassieren wir eine schnurgerade 300 km/h Rennbahn Köln-Utrecht. Etwa so:


                          KR-DU-...-H-B
                         / 
      AHM-NMG           /  NE-D-W
             \         /  /
AMS---UTR===================K-F-(N/S)-M
     /             /
DHG-/             /
   /             /
RTD-BRD-TLB-EHV-VNL


Dann braucht unser ICE International nur eine Stunde von Köln nach Utrecht.
Kostet was, aber dann haben wir auch was. Unterwegs gibt es 4 Verknüpfungen mit Bestandsstrcken:
1. östlich von Oss (NL): Züge aus Arnhem und Nijmegen fahren via einer Verbindungskurve auf die Strecke.
2. Verbindungskurve ab Nettetal, Einfädelung nördlich von Kaldenkirchen. Anbindung von Venlo und Städtereihe Nordbrabant.
3. nördlich von Anrath, Anschluss Richtung Krefeld und Duisburg.
4. bei Kleinenbroich/Büttgen, Anschluss Richtung Neuss und Düsseldorf.

Die Infra macht folgendes möglich:

+ südliche Hälfte Deutschlands kommt 1 Stunde näher zu NL. Utrecht-Köln 1 Stunde, Frankfurt 2 Stunden, Stuttgart 3 Stunden, Nürnberg 3,5 Stunden, München 4,5 Stunden.
+ andersrum ist man ab Köln in etwa anderthalb Stunden in Amsterdam, Den Haag oder Rotterdam.
+ bessere Anbindung Nijmegen-Deutschland
+ Verlagerung Amsterdam-Berlin (Trassierung via Krefeld)
+ bessere Anbindung Provinz Nordbrabant mit NRW (neu: Venlo-Duisburg ohne Umstieg in Viersen)
+ Anbindung Krefeld an den Fernverkehr
+ Einfahrt Köln von Westseite -> Entlastung Hohenzollernbrücke

Kontra:

- nach Deutschland fährt Jan (NL) vor allem Auto. Fliegen tut er eher nach jenseits der Alpen, also ist Fliegerkonkurrenz relativ niedrig.
- NL hat selber relativ wenig davon, DE auch nicht, vor allem internationaler Verkehr, aber Strecke kein Bestandteil einer EU-Magistrale -> EU-Subvention unwahrscheinlich
- NL nur Randstaat, Bündlungspotential K-UTR niedriger als K-F (die auch Belgienverkehre mitnimmt)
- NRW: Köln profitiert optimal, Düsseldorf und Duisburg relativ wenig, während D/DU zentraler
- NL: Randstad profitiert optimal, Arnhem fällt weg (und somit die Anbindung der östlichen Provinzen), dafür hat Arnhem dann wohl Stundentakt IC200 Amsterdam-Köln via Oberhausen
- alternative Strecken Amsterdam-Berlin vorhanden
- Naturschutzgebiete die man unterqueren muss
- Anbindung bei Oss nicht nötig -> dafür Venlo-Nijmegen doppelgleisig und elektrifiziert, ermöglicht Nonstop-IC200
- Anschlussstellen alle auf deutschem Boden, aber hauptsächlich für Niederländer gemeint -> DE muss Infra für NL bauen -> politisch verteidigbar?


gruß,

Oscar (NL).

--
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NL: Gedankenspiel... Köln-Utrecht 1 Stunde.

Tobs, Region Köln/Bonn, Dienstag, 09.03.2021, 18:54 (vor 1734 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Tobs, Dienstag, 09.03.2021, 18:54

- NL hat selber relativ wenig davon, DE auch nicht, vor allem internationaler Verkehr, aber Strecke kein Bestandteil einer EU-Magistrale -> EU-Subvention unwahrscheinlich

Ist dem wirklich so?

Ich frage vor dem Hintergrund der "Aachener Landbahn" (aka "euregiobahn"; NRW-RB 20), die ihren eigentlichen Namen der früheren Anbindung Heerlens verdankt. Ich möchte hier keinesfalls etwas unterstellen, fand den Namen aber schon damals überzogen, zumal er heute der RB 29 - dem Namen geschuldet als RE geführt (= "Euregioaixpress") - zustehen würde (oder gar dem (Li)Max).

Vielleicht könnte sonst in südlicher Richtung Strasbourg - statt Stuttgart- in unter vier Stunden angefahren werden, so dass die transnationale Bedeutung noch stärker unterstrichen wird und somit mehr Fördergelder eingefahren werden können. -;)

- Anschlussstellen alle auf deutschem Boden, aber hauptsächlich für Niederländer gemeint -> DE muss Infra für NL bauen -> politisch verteidigbar?

Ja, denn profitieren würde ja die DB, die letztendlich die zahlenden Kunden transportiert. Dann geht es doch rein um Quantität und die Frage, welche Nationalität die Reisenden - als Nutznießer - haben, spielt doch dann erst recht keine Rolle mehr. Zumal der Bund als Eigentümer erfreut sein dürfte, wenn die DB mehr Umsatz macht.

Man müsste es einfach mal einer Kosten-Nutzen-Analyse unterziehen, denn letztendlich steigt Jan nicht zuletzt deshalb ins Auto, weil die Bahn im keinen Mehrwert schafft.

Beste Grüße,
Tobs

NL: Gedankenspiel... Köln-Utrecht 1 Stunde.

Re 8/12, Winterthur, Mittwoch, 10.03.2021, 07:03 (vor 1733 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Re 8/12, Mittwoch, 10.03.2021, 07:04

Spannende Idee. Amsterdam-Basel in 4 1/2 Stunden, das schaffte nicht einmal der legendäre TEE :)

Also trassieren wir eine schnurgerade 300 km/h Rennbahn Köln-Utrecht.

Muss nicht schnurgerade sein, damit bürden wir uns nur unnötige Schwierigkeiten und Kosten auf.
Ich würde versuchen, die NBS so weit wie möglich mit Autobahnen zu bündeln.

- Naturschutzgebiete die man unterqueren muss

Umfahren wäre u.U. sinnvoller. In Tunnels hast du mindestens den anderthalbfachen Luftwiderstand. Da kannst du dir bei gleichem Zeit- und Energieaufwand schon einiges an Umweg leisten.

- NL hat selber relativ wenig davon, DE auch nicht, vor allem internationaler Verkehr, aber Strecke kein Bestandteil einer EU-Magistrale -> EU-Subvention unwahrscheinlich

Man müsste schon schauen, dass auch nationale niederländische Verbindungen mitprofitieren. Aber liesse es sich nicht als Teil von TEN-T Korridor 24 definieren?

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NL: Rennbahn Köln-Utrecht, Trassierung via Eindhoven?

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 11.03.2021, 16:06 (vor 1732 Tagen) @ Re 8/12

Hallo Re 8/12,

Spannende Idee. Amsterdam-Basel in 4 1/2 Stunden, das schaffte nicht einmal der legendäre TEE :)

Die Ideen sind nicht neu. Nijmegen-Köln. Venlo-Neuss(-Düsseldorf). Antwerpen-Eindhoven.

Ich würde versuchen, die NBS so weit wie möglich mit Autobahnen zu bündeln.

Nur schade, dass auf dieser Geradelinie kaum Autobahnen sind.

Man müsste schon schauen, dass auch nationale niederländische Verbindungen mitprofitieren. Aber liesse es sich nicht als Teil von TEN-T Korridor 24 definieren?

Bestandteil Rotterdam-Genova vielleicht schon. Man hatte ja auch die Betuweroute gebaut.
Inlandsverbindungen wird die Strecke Utrecht-Köln kaum haben. Bestenfalls Utrecht-Venlo, aber diese ist relativ schwach nachgefragt.
Dafür profitiert aber Grenzverkehr. Eindhoven-Düsseldorf 1:05 statt 1:53, Eindhoven-Köln 1:15 statt 2:25, mit normalen IC200.

Würde man auch Inlandsverbindungen berücksichtigen, dann müsste man die Strecke via Eindhoven trassieren. Utrecht-Eindhoven 88 km, Eindhoven-Venlo 52 km, Venlo-Köln 90 km, das wird 230 km insgesamt. Fahrzeiten dan 30, 20 und 30 Minuten, vielleicht etwas mehr wenn man Stadtbummelfahrt berücksichtigt. Dann sind es aber 1:30 und somit nur 30 Minuten Zeitersparnis Utrecht-Köln, und dafür muss man 30 km mehr Strecken bauen. Das wird schwer verteidigbar. Denn der IC200 wird vermutlich nicht ohne Halt an Den Bosch (150.000 Einw.) und Helmond (100.000 Einw.) vorbeikommen und kann also die neue Infra nur geringfügig benutzen.

Manchmal muss man kompromisslos vorgehen, um NL näher an Europa zu kriegen. Und wenn man 200 km reinrassige Rennbahn hat, kann man die 300-320 km/h auch voll ausfahren. Siehe Mailand-Bologna.


gruß,

Oscar (NL).

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NL: Gedankenspiel... Köln-Utrecht 1 Stunde.

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 10.03.2021, 11:56 (vor 1733 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Alibizugpaar, Mittwoch, 10.03.2021, 12:01

Hoi Oscar,

einen ICE Utrecht - Köln könnte man nur durchsetzen, wenn es gleichzeitig ersatzweise einen IC Amsterdam - Arnhem - Düsseldorf gäbe. In Köln direkt nach Deutz (statt Hbf) als neuer Centraal-Knoten, was aber einen komplett neuen Bahnhof Deutz (hoch/tief) erfordert. In diesem Zusammenhang denke ich auch schon seit Urzeiten, wie eine schnelle Rhein/Ruhr-Bypass-Strecke aussehen könnte, damit ein ICE im NRW-Transit von Köln nach Münster nicht für alle Zeiten zwei Stunden braucht.

Leider lassen sich Diskussionen darüber kaum in Gang setzen. Sieht man ja auch an Deinem Thema, es kommen kaum Reaktionen. Wahrscheinlich sind die Baustellen einfach zu gigantisch zu diskutieren und scharfe Argumentationen über denkbare Linienführungen würden direkt entgleisen. Sehr schade eigentlich, wohl doch vergebene Liebesmüh.

Eine wirklich schnelle Trasse eines THA Paris - Köln - Hannover - Berlin lässt sich auf heutigen Strecken leider nicht finden. Man kann Paris - NRW und getrennt NRW - Berlin fahren. Nicht aber durchgehend Paris - NRW - Berlin mit attraktiven Fahrzeiten. Da sehe ich eher eine Chance über Frankfurt/M - Erfurt, wenn NBS Mannheim - Frankfurt, Frankfurt Hbf/Tiefbahnhof und die NBS Frankfurt - Fulda - Eisenach in Betrieb gehen.

NRW wird immer eine Rohrverstopfung bleiben. NRW kann in all seiner Unbeweglichkeit nicht einmal den Bahnhof Köln Süd kundenfreundlich bauen. Seit 30 Jahren schon nicht, und bis zum S-Bahn Westring wird es noch sehr lange Jahre dauern, viel zu lange.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Fernbahnhof "Köln ICE" irgendwann sowieso notwendig.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 11.03.2021, 17:17 (vor 1732 Tagen) @ Alibizugpaar

Hallo Alibizugpaar,

einen ICE Utrecht - Köln könnte man nur durchsetzen, wenn es gleichzeitig ersatzweise einen IC Amsterdam - Arnhem - Düsseldorf gäbe.

Die Absicht ist auch, nebst ICE International via Rennbahn auch einen IC200 via Arnhem und Ausbaustrecke anzubieten. Arnhem wird mit der Rennbahn ja nicht angebunden. Mit Nijmegen-Venlo elektrisch und Doppelspur kann man z.B. IC200 Arnhem-Nijmegen-Venlo-Köln/Düsseldorf anbieten.

In Köln direkt nach Deutz (statt Hbf) als neuer Centraal-Knoten, was aber einen komplett neuen Bahnhof Deutz (hoch/tief) erfordert.

"Köln ICE" ist irgendwann sowieso nötig, auch ohne Rennbahn Utrecht-Köln. Nur weil man Köln Hbf nicht mehr erweitern kann und sich unterirdisch schon die Stadtbahn befindet.
Die Rolle von "Köln ICE" wäre vergleichbar mit Amsterdam Zuid vs. Amsterdam Centraal.

In diesem Zusammenhang denke ich auch schon seit Urzeiten, wie eine schnelle Rhein/Ruhr-Bypass-Strecke aussehen könnte, damit ein ICE im NRW-Transit von Köln nach Münster nicht für alle Zeiten zwei Stunden braucht.

Dann müsste man eine Eiserne A1 bauen. Und dann Bahnhöfe wie "Wuppertal ICE" und/oder "Hagen ICE" in Kauf nehmen. Die Ceinture von Paris hat ja auch drei Bahnhöfe: Marne-la-Vallée-Chessy, Roissy-Charles-de-Gaulle und Massy. TGVs die den Bypass befahren, halten meistens in mindestens einem der drei Bahnhöfe. Ganz ohne Halt an Paris vorbei kommen nur sehr wenige TGVs.

Wahrscheinlich sind die Baustellen einfach zu gigantisch zu diskutieren und scharfe Argumentationen über denkbare Linienführungen würden direkt entgleisen. Sehr schade eigentlich, wohl doch vergebene Liebesmüh.

Stichwörter sind NIMBY und BANANA (Building Absolutely Nothing Anywhere Near Anyone).
Bei den Chinesen spielt das weniger. Wenn dort ein Baum gerodet wird, pflanzt man anderswo zwei neue.
Bei uns in NL muss ein Landwirt schon entschädigt werden, wenn er mit seinem Trecker wegen Beseitigung einer privaten BÜ mehr Diesel verbraucht.

NRW wird immer eine Rohrverstopfung bleiben. NRW kann in all seiner Unbeweglichkeit nicht einmal den Bahnhof Köln Süd kundenfreundlich bauen. Seit 30 Jahren schon nicht, und bis zum S-Bahn Westring wird es noch sehr lange Jahre dauern, viel zu lange.

Köln vermisst eine kapazitätsstarke Stadtbahn, so wie Amsterdam eine hat. Dadurch kann ein "Fernbahnhof" wie Amsterdam Zuid verkehrstechnisch gut funktionieren. Klar bleibt das Gefühl, in einem Betonviertel gedumpt zu werden, statt von einer Stadt empfangen zu werden, aber ab Zuid kann man unter Umständen genauso schnell in die Grachtengürtel sein als via Centraal.


gruß,

Oscar (NL).

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Erfinde genug Vorteile für alle Beteiligten - und dann los .

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Mittwoch, 10.03.2021, 12:49 (vor 1733 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Der Blaschke, Mittwoch, 10.03.2021, 12:50

Huhu.

- Anschlussstellen alle auf deutschem Boden, aber hauptsächlich für Niederländer gemeint -> DE muss Infra für NL bauen -> politisch verteidigbar?

Kommt drauf an: wenn dadurch hierzulande Arbeitsplätze entstünden, weil Niederländer hierzulande arbeiten können (und vllt die Fa auch noch mitnehmen), dann: ja.

Im Güterverkehr baut Deutschland die Rheinschiene ja nur deswegen nicht aus, weil man sich damit ja ins eigene Fleisch schneidet. Jede in Rotterdam entladene Büchse, die schnurstracks nach Südeuropa gekarrt werden kann, schwächt ja den Hamburger Hafen. Der stirbt dann noch früher als ohnehin schon. Und wieviel Macht die Hamburger hierzulande haben, sieht man schön am Schneckentempoausbau der Strecken von Wilhelmshaven aus. Kein Großdampfer müßte mühselig die Elbe runter nach Hamburg dank des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven. Da bremst und blockiert man aber seitens Hamburgs, wo man nur kann. Und setzt sogar eine völlig sinnfreie letzte Elbvertiefung durch. Das alles verhindert das Sterben nicht, zögert es aber raus. Weswegen wir ja auch unendlich viel Zeit haben mit dem Ausbau der Rheinschiene. Da ist 2050 als Fertigstellung besser als 2045. Hätten Schweizer und Niederländer natürlich auch ahnen können, als sie Betuwe und NEAT planten.

Und komme jetzt nicht wer mit "EU". Die ist immer nur dann von Interesse, wenn JEDER einen Vorteil hat und einfach nur mehr Geld für alle verteilt wird.


Für die hier skizzierte PV-Strecke ist es ähnlich. Also, lieber Oscar, erfinde ein Argument, mittels dessen du Deutschland einen Vorteil an der Sache schmackhaft machen kannst - dann bauen wir auch für dich. ;-)


Schöne Grüße von jörg

NL: Köln-Utrecht 1 Stunde, Nachtrag.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 10.03.2021, 16:00 (vor 1733 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo ICE-Fans,

zuerst Danke für Eure Antworten bisweit.
Anders als in vorherigen Ansätzen meine ich es hier wesentlich ernster.
Ich bin gerade dabei, meine Idee weiter auseinanderzusetzen und es z.B. der politischen Bewegung "Volt" anzubieten oder als Zeitungsartikel zu veröffentlichen.
"Volt" ist eine europäische politische Bewegung. Sie denkt nicht in Staatsbegrenzungen, glaubt dafür aber in Völkerverständnis ("mutual understanding of nations").

Ich sehe besagte Rennbahn dann auch nicht als etwas Niederländisches, etwas Deutsches oder etwas "Niederdeutsches", sondern als etwas Europäisches. Und zwar mehr noch als all diese spanische Rennbahnen, die doch eher etwas Spanisches sind (bestenfalls etwas Iberisches = ES/PT) aber nichtdestotrotz mit EU-Subventionen finanziert wurden.

Leider gibt es noch drei Hürden, die man überwinden muss:

1. (betrifft vor allem NL) Verlust an Landwirtschaftsoberfläche
2. Landschaftsverschmutzung
3a. anderswo ist 1 Stunde Fahrzeitgewinn kostengünstiger zu haben
3b. anderswo ist 1 Stunde Fahrzeitgewinn für mehr Leute zu haben = mehr Leute profitieren davon

NL ist Nummer 2 im Sache Landwirtschaft. Sozusagen: "the Dutch feed the world". Landwirtschaftsoberfläche ist wichtig. Klar hat das einen Preis: viele grossen Naturgebiete wurden geopfert (verhältnismässig betrifft das nur das Wattenmeer und die Veluwe; zwar haben wir Strabrechtse Heide, Amelisweerd, Loonse und Drunense Duinen, aber das ist Erdnuss in Vergleich zu Schwarzwald, Spessart, Rhön, Harz, Teutoburger Wald, usw.)

Gut, man kann die Rennbahn aufständern, so wie die Chinesen das machen. Dann kann Bauer Henk mit seinem Trecker sein komplettes Land bearbeiten.
Frage ist nun, ob das Land mit der Rennbahn immer noch so produktiv sei. Vielleicht muss Bauer Henk Ernteverluste in Kauf nehmen. Hier sollen wir lernen von den Chinesen.

Viadukt bedeutet leider Graffitianreiz und Landschaftsverschmutzung. In China weniger problematisch, weil in grossen gegenden keiner wohnt, aber unbewohnt und unbenutzt ist es bei uns nirgendwo.

Wie ich schon öfters schrieb: NL ist innerhalb Europas ein Randstaat. Zudem ein kleiner Staat. Besagte Rennbahn ist vor allem für Niederländer toll und/oder für die, die NL als Reiseziel haben. Würde ich zwischen Deutschland und Frankreich eine Stunde gewinnen können, dann profitieren die zwei Motoren Europas, aber auch Pedro Normalspanier der eine Stunde näher zu Frankfurt kommt.
Ein Schwarzwald-Basistunnel Strasburg-Stuttgart hört sich genauso krass an wie eine Rennbahn Köln-Utrecht, ermöglicht aber Paris-(120)-STR-(30)-S-(30)-UL-(30)-A-(30)-M und somit Paris-München 900 km in 4 Stunden und zu guter letzt bleibt der Schwarzwald unangerührt (*).
Ein* Deutsche* kommt näher zu Paris, Bordeaux, Futuroscope, Lille, meinetwegen sogar London oder Barcelona.
Ein* Franzose kommt näher zu München, Salzburg, Wien, Budapest.
Das ist alles so viel mehr als von irgendwo nach Amsterdam v.v. (#)


gruß,

Oscar (NL).

* = nur dann nicht, wenn man ggf. unterirdische Bahnhöfe "Schwarzenberg ICE" und "Calw ICE" baut... ;)

# = es sei denn, Amsterdam wird die Pforte Europas = dort landen die Interkontinentalflüge, aber diese Rolle passt Frankfurt vermutlich besser.

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

NL: Köln-Utrecht 1 Stunde, Nachtrag.

Re 8/12, Winterthur, Donnerstag, 11.03.2021, 02:17 (vor 1732 Tagen) @ Oscar (NL)

Anders als in vorherigen Ansätzen meine ich es hier wesentlich ernster.
Ich bin gerade dabei, meine Idee weiter auseinanderzusetzen und es z.B. der politischen Bewegung "Volt" anzubieten oder als Zeitungsartikel zu veröffentlichen.

Ich wünsche dir frohes Schaffen und alles Glück der Welt bei der 'Vermarktung'.

NL ist Nummer 2 im Sache Landwirtschaft. Sozusagen: "the Dutch feed the world". Landwirtschaftsoberfläche ist wichtig. (...)
Gut, man kann die Rennbahn aufständern, so wie die Chinesen das machen. Dann kann Bauer Henk mit seinem Trecker sein komplettes Land bearbeiten.
Frage ist nun, ob das Land mit der Rennbahn immer noch so produktiv sei.

Das Argument Flächenverbrauch ist ernzstzunehmen, aber auch nicht überzubewerten. In der Schweiz haben wir eine ähnliche Situation. Trotzdem werden z.B. weiterhin Strassen gebaut. Hier redet niemand von Aufständerung. Eine Eisenbahn-NBS, die wirklich einem Bedarf entspricht, wäre eine vergleichsweise platzsparende Alternative zu weiteren Ausbauten des Nationalstrassennetzes.


Wie ich schon öfters schrieb: NL ist innerhalb Europas ein Randstaat.

Das könnte man auch von Spanien oder Schweden sagen.

Ein Schwarzwald-Basistunnel Strasburg-Stuttgart hört sich genauso krass an wie eine Rennbahn Köln-Utrecht, ermöglicht aber (...). Das ist alles so viel mehr als von irgendwo nach Amsterdam.

Für Strasbourg-Stuttart ist im Deutschlandtakt-Fahrplanentwurf gerade mal ein Zug alle zwei Stunden vorgesehen; für Köln-Amsterdam sind es immerhin zwei Zweistundentakt-Verbindungen. Wenn man davon ausgeht, dass diese Planungen in etwa die bestehende Nachfrage abbilden, muss man sagen: In beiden Fällen relativ schwach, aber Köln-Amsterdam immer noch besser als Strasbourg-Stuttgart.

Ich würde aber vor allem auch (wie bereits erwähnt) in beiden Fällen vor unnötig teuren Tunnelbauten warnen und so weit wie möglich Bündelung mit bestehenden Bahnen oder Autobahnen empfehlen. In vielen Stellen sieht es ja in etwa ähnlich aus wie hier; da würde eine NBS problemlos zwischen Bahn und Autobahn passen. Wo es nicht anders geht, müsste man halt (für möglichst kurze Abschnitte) in Tieflage oder einen Tunnel.

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NL: Köln-Utrecht 1 Stunde, Nachtrag.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Sonntag, 14.03.2021, 15:18 (vor 1729 Tagen) @ Re 8/12

Hallo Re 8/12,

Ich wünsche dir frohes Schaffen und alles Glück der Welt bei der 'Vermarktung'.

Zumindest ist Volt eine Bewegung die nicht "staatlich" denkt = über Staatsgrenzen hinaus.
Ich bin nicht mit allen Programmpunkten einverstanden, aber mit vielen schon.

Das Argument Flächenverbrauch ist ernzstzunehmen, aber auch nicht überzubewerten. In der Schweiz haben wir eine ähnliche Situation. Trotzdem werden z.B. weiterhin Strassen gebaut. Hier redet niemand von Aufständerung.

Es ist durchaus möglich, eine Bahnstrecke in die Landschaft einzupassen. Genauso wie es Wildpassagen gibt, kann man auch Treckerpassagen bauen, damit zerschnittene Oberflächen wiederverbunden werden.

Wie ich schon öfters schrieb: NL ist innerhalb Europas ein Randstaat.

Das könnte man auch von Spanien oder Schweden sagen.

Nur mit dem Unterschied, dass in ES/SE aufgrund grösserer Oberfläche Inlands-HGV nutzvoll sein kann, in NL eher nicht.

Ich würde aber vor allem auch (wie bereits erwähnt) in beiden Fällen vor unnötig teuren Tunnelbauten warnen und so weit wie möglich Bündelung mit bestehenden Bahnen oder Autobahnen empfehlen. In vielen Stellen sieht es ja in etwa ähnlich aus wie hier; da würde eine NBS problemlos zwischen Bahn und Autobahn passen. Wo es nicht anders geht, müsste man halt (für möglichst kurze Abschnitte) in Tieflage oder einen Tunnel.

Ich kenne die von Dir gezeigte Stelle. Leider ist die vorhandene Strecke Utrecht-Arnhem nur 58 km lang. Man gewinnt bei 200 km/h nur 11 Minuten, bei 300 km/h lediglich 14. Aus diesem Grund wurde der Vorhaben bereits vor 21 Jahren zunichte gemacht. Ich werde dazu einen weiteren Beitrag widmen.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

NL: Köln-Utrecht 1 Stunde, Nachtrag.

Re 8/12, Winterthur, Montag, 15.03.2021, 06:57 (vor 1728 Tagen) @ Oscar (NL)

Es ist durchaus möglich, eine Bahnstrecke in die Landschaft einzupassen. Genauso wie es Wildpassagen gibt, kann man auch Treckerpassagen bauen, damit zerschnittene Oberflächen wiederverbunden werden.

Sehe ich genauso. Man kann auch z.B. eine neue Strecke mit einer bestehenden bündeln und die ganze Vierspur auf sagen wir mal 20 Prozent der Länge in Tunnels verlegen. Damit können bestehende Zerschneidungen aufgehoben und allfällige Lärmprobleme gelöst werden, und insgesamt entsteht höchstens noch ein bescheidener Mehrbedarf an Fläche.

Ich kenne die von Dir gezeigte Stelle.

Gehst du dort Bio Eieren kaufen?

Leider ist die vorhandene Strecke Utrecht-Arnhem nur 58 km lang. Man gewinnt bei 200 km/h nur 11 Minuten, bei 300 km/h lediglich 14.

Kurze Distanzen sind ja im Prinzip immer eine gute Nachricht. Die Zahlen scheinen mir bei diesem Beispiel für 200 km/h zu sprechen: Die drei Minuten Differenz gegenüber 300 km/h stehen tatsächlich wohl in keinem Verhältnis zum Mehraufwand. Die 11 Minuten würde ich hingegen schon nehmen, wenn irgendwie möglich.

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NL: Köln-Utrecht 1 Stunde, Nachtrag.

GibmirZucker, Sonntag, 14.03.2021, 01:05 (vor 1729 Tagen) @ Oscar (NL)

Sicher ist Vernichtung/Umwandlung landwirtschaftlicher Fläche ein Problem. Aber unter falschen romantischen Vorstellungen wird Landwirtschaft mit Natur gleichgesetzt. Für Holland ist das aber noch falscher als anderswo. Eine 15 Meter breite Schneise mit Schienen und Grünfläche am Rand (Bahndamm etc.) würde die Natur sogar entlasten. Bleibt nur der wirtschaftliche Aspekt. Hier wären Begleitmassnahmen notwendig. Für Personen, welche ihren Job in der Landwirtschaft durch den Wegfall von x Hektar Fläche verlieren würden. Für die Ernährung Europas wäre es sinnvoll, Ausgleich zu schaffen, sei es durch Rekultivierung von Feldern auf Sizilien (es gab da schon Programme, auch unter sozialen Aspekten), Förderung der Milchwirtschaft im Alpenraum (Zahl der Kühe war jahrelang rückläufig) oder Unterstützung des Getreideanbaus in der Ukraine. Sozial und ökologisch wäre es nicht einmal von Schaden und die Niederlande, auch mit Blick auf eine eventuell reduzierte Fläche infolge Klimawandel, könnten in ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation unterstützt werden.

NL: Gedankenspiel... Köln-Utrecht 1 Stunde.

Ost-Lok-Fan, Metropole Ruhr, Samstag, 13.03.2021, 17:07 (vor 1730 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo

bei deinen ganzen Gedankenspielen lässt du einen äußerst wichtigen Punkt außer Acht. Du spricht immer gleich von Neubau ohne Mischverkehr. Aber woher willst du denn die Flächen für deine NBS nehmen?

Solange du nicht diese Frage beantwortest, bleibt das Motto.

--
Gruß
Uwe

NL: so wurde die HSL-Oost im Jahre 2000 zunichte gemacht.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Sonntag, 14.03.2021, 17:53 (vor 1729 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo ICE-Fans,

mein Ansatz einer Rennbahn NL-DE ist nicht neu. Bereits im vorigem Jahrhundert gab es schon Ansätze. HSL-Oost, hiess es damals. In diesem Dokument wurden die Vorhaben anhand einer Nutzen-Kosten-Berechnung zunichte gemacht.

Das war allerdings im Jahre 2000, Man muss also bedenken:

- die HSL-Zuid war noch nicht fertig
- die Betuweroute war noch nicht fertig
- die Rennbahn K-F war noch nicht fertig
- der ICE International gab es noch nicht
- es gab noch keine Billigflieger

Gleich am Anfang des Dokumentes sieht man schon dass damals sehr staatlich gedacht wurde. Man betrachtet nur der Abschnitt Utrecht-Grenze; was jenseits der Grenze spielt, spielt keine Rolle, das müssen die Deutschen klarbekommen.
Das die Grenze in der Mitte des Nirgendwos befindet, beschränkt man sich auf Utrecht-Arnhem und betrachtet drei Varianten:

A. Basis = Ersetze nur EC durch ICE International.
B. zusätzlich 200 km/h Infra
C. zusätzlich 300 km/h Infra

Ich bin kein Verkehrstechniker, aber als Bahnfan weiss ich schon, dass 300 km/h für lediglich 58 km Strecke keinen Sinn macht. Der Artikel zeigt das auch: Zeitersparnis 300 vs. 200 ist nur 3 Minuten. Dafür sind die Kosten einige Milliarden mehr.

Das Dokument stellt allerdings, dass die Inlands-"IC"s die neue Infra nicht benutzen können. Das war 2000 noch richtig, ist heute aber überholt. NS beschafft ja im Moment eine Flotte IC200-Triebwagen. Diese könnten die 200 km/h vmax ausfahren. Allerdings wird 200 km/h auf einer Reise Amsterdam-Frankfurt nicht viel bringen... 3:33 oder 3:50 ist wirklich unbeeindruckend. Die HSL-Zuid erbrachte noch auf der kürzeren Strecke Amsterdam-Brüssel 2:38 -> 1:33, vor allem weil die Altstrecke noch via Den Haag, Dordrecht und Roosendaal war. Eine solche Streckenverkürzung hat man auf Utrecht-Arnhem nicht; die Bestandsstrecke ist schon ziemlich gerade.

Also passierte in NL nicht viel, während in DE Oberhausen-Emmerich fernverkehrstechnisch eine Nebenstrecke ist. Also passierte in DE auch nicht viel, und somit auf Köln-Amsterdam nicht viel. Innerhalb 20 Jahren ist in NL lediglich mehr Kapazität auf Utrecht-Amsterdam geschaffen. Ich kann auch sagen: es wurden zwei Regiogleisen hinzugebaut; die Ferngleise sind heute ja genauso schnell wie damals am Anfang des Jahrhunderts.

Daher meine Stellungnahme: mache es hart und kompromisslos, oder mache es nicht. Bei der HSL-Zuid wurden ja auch Den Haag und Dordrecht abgehängt.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

NL: so wurde die HSL-Oost im Jahre 2000 zunichte gemacht.

Re 8/12, Winterthur, Montag, 15.03.2021, 07:00 (vor 1728 Tagen) @ Oscar (NL)

Also passierte in NL nicht viel, während in DE Oberhausen-Emmerich fernverkehrstechnisch eine Nebenstrecke ist.

Könnte man Düsseldorf-Oberhausen-Emmerich nicht auch auf 200 bis 230 km/h ausbauen, ev. mit teilweiser oder durchgehender Vierspurigkeit?

Daher meine Stellungnahme: mache es hart und kompromisslos, oder mache es nicht. Bei der HSL-Zuid wurden ja auch Den Haag und Dordrecht abgehängt.

Na ja - ausser wo, wie du absolut richtig erkannt hast, 300 wirklich nicht viel Sinn machen.

--
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NL: bezüglich Ausbau D-DU-OB-Arnhem 230 km/h.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 15.03.2021, 09:13 (vor 1728 Tagen) @ Re 8/12

Hallo Re 8/12,

Also passierte in NL nicht viel, während in DE Oberhausen-Emmerich fernverkehrstechnisch eine Nebenstrecke ist.

Könnte man Düsseldorf-Oberhausen-Emmerich nicht auch auf 200 bis 230 km/h ausbauen, ev. mit teilweiser oder durchgehender Vierspurigkeit?

Streckenprofil ICE International Köln-Utrecht. Luftlinie ist übrigens 180 km, nicht 200 km.

Düsseldorf-Duisburg (23,4 km): s.i.w. durchgehend sechsspurig = 2x Fernverkehr, 2x RE und 2x S-Bahn. Die Fernverkehrsgleise sind bereits für 200 km/h ausgebaut worden.
Umstellung 200 -> 230 km/h wäre ein Zeitgewinn in Sekundenbereich.

Duisburg-Oberhausen (7,6 km): würde ich auch so belassen.

Oberhausen-Arnhem (92 km). Ist-Zeit 0:53. Bedeutet vdurch 104,1 km/h.
Würde man die Strecke für 230 km/h ausbauen (vdurch 160), dann ergäbe das 0:35 -> 18 Minuten weniger.
Die NL-Strecke muss dafür viergleisig ausgebaut werden, weil auf Arnhem-Zevenaar die Züge nach Doetinchem und Winterswijk verkehren (4-6x pro Stunde) und auf Zevenaar-Emmerich die Betuweroute-Cargos hinzukommen. Der 160 km/h schnelle NRW-RE19 Düsseldorf-Arnhem soll in Zevenaar und Emmerich halten. Der kann dann Arnhem-Emmerich die Ferngleise befahren und wechselt dann auf die Regio-/Cargogleise.

Leider wird zwischen Emmerich-Zevenaar nur ein drittes Gleis verbaut. Das wäre für den Ist-Zustand noch zu rechtfertigen, aber nicht für einen Soll-Zustand. Hätte man gleich vier Gleise verbaut (2x IC(E)/RE, 2x RB/Cargo), dann wären die Verkehre komplett getrennt. Jetzt wird für Milliarden verbaut und müssen wir trotzdem mit Kompromissen leben.

Zudem haben die Lokalfürsten sowas wie: "wenn der EC ein ICE International wird und wegen wegfallendem Lokwechsel 15 Minuten gewinnt, kann der Zug auch in Wesel und Dinslaken halten und man ist auf Oberhausen-Arnhem immerhin noch 5 Minuten schneller aber weit mehr Leute haben etwas davon". Sozusagen: es ist besser, wenn 4N Leute 5 Minuten gewinnen, als wenn N Leute 15 Minuten gewinnen.
Leider funktioniert es nicht ganz so. In der Praxis werden die 15 Minuten und die Zahl 4 hochgeredet; in Wirklichkeit sind es 10 Minuten weil der Halt in Emmerich bleiben würde. Zudem wird weder Jan noch Otto von 5 Minuten Zeitersparnis beeindruckt sein. Eine Tankpause mit seinem Auto ist schon 5 Minuten.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

NL: bezüglich Ausbau D-DU-OB-Arnhem 230 km/h.

Re 8/12, Winterthur, Freitag, 19.03.2021, 06:41 (vor 1724 Tagen) @ Oscar (NL)

Fazit: Auf jedem Teilstück gibt es jede Menge Gründe, warum sich ein Ausbau gerade hier eher nicht lohnt.

Aber die ganze Stunde, die man insgesamt einsparen könnte, würde sich eben doch lohnen, oder nicht?

--
[image]

NL: Möglichkeiten bzgl. Utrecht-Köln 1 Stunde.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 19.03.2021, 14:17 (vor 1724 Tagen) @ Re 8/12

Hallo Re 8/12,

Fazit: Auf jedem Teilstück gibt es jede Menge Gründe, warum sich ein Ausbau gerade hier eher nicht lohnt.
Aber die ganze Stunde, die man insgesamt einsparen könnte, würde sich eben doch lohnen, oder nicht?

Denkbar wären folgende ICE International Leistungen:


           DU-E-BO-DO-BI-H-B
          /
AMS-UTR=======K-FFF-F---WÜ--N
                   \         \
                    MA-S-UL-A-M
                     \
                      KA-FR-Basel


Der aktuelle ICE International via Arnhem und Oberhausden endet dann in Köln und wird ein IC.
Einfahrt Duisburg von Süden (via Krefeld), also kein Fahrtrichtungswechsel in Duisburg.
Einfahrt Köln von Westen, also kein Fahrtrichtungswechsel in Köln Hbf.
Alternative: nördliche Rheinbrücke und Halt in Messe/Deutz -> "Köln ICE" statt Köln Hbf.

Hinzu kommen folgende IC200-Leistungen (=== via neue Infra):

a. Den Helder-Alkmaar-Amsterdam-Utrecht===Nijmegen
b. Amsterdam-Utrecht===Venlo===Krefeld-Duisburg-Mülheim-Essen-Bochum-Dortmund
c1. Zwolle-Deventer-Arnhem-Nijmegen===Venlo===Köln
c2. Den Haag-Rotterdam-Breda-Tilburg-Eindhoven-Helmond-Venlo===Neuss-Düsseldorf(-Wuppertal)

c1 und c2 korrespondieren in Venlo.

Es gibt also reichlich Relationen, die von der Strecken profitieren können. Je nach Trassierung gäbe es auch innerdeutsche Relationen, z.B. ein RE200 Duisburg-Krefeld===Neuss===Köln.

Somit Utrecht-Köln 1 Stunde mit dem ICE.

Utrecht-Nijmegen (65-70 km):
Ist-Zeit via Arnhem = 0:53.
Soll-Zeit via Rennbahn mit IC200 = 0:30.

Nijmegen-Venlo (65 km):
Ist-Zeit via Maaslinie = 0:53.
Soll-Zeit via Rennbahn mit IC200 = 0:30.

Utrecht-Venlo (125-130 km):
Ist-Zeit via Eindhoven = 1:32
Soll-Zeit via Rennbahn mit IC200 = 0:55.

Venlo-Köln (80-90 km):
Ist-Zeit via MG = 1:30
Soll-Zeit via Rennbahn mit IC200 = 0:45.

Eindhoven-Venlo kann man durch Verzicht auf Halt in Deurne, Horst-Sevenum und Blerick noch mit etwa 6 Minuten beschleunigen (in Deurne endende RB nach Venlo verlängern).
Interessant: Umfahrung Horst-Sevenum 200-300 m südlicher, somit dortige Kurve für Fernzüge entschärft und 90er Lafa beseitigt -> Helmond-Venlo durchgehend 160 km/h und ggf. IC Eindhoven-Venlo in 0:30 möglich (nach wie vor Halt in Helmond (100.000 Einw.)).
Somit Eindhoven-Köln 0:30 + 0:05 Korrespondenzhalt + 0:45 = 1:20, statt 2:20 heute.
Und Nijmegen-Köln auch 1:20, statt 2:28 heute.
Nach Duisburg und Düsseldorf sind die Einsparungen aufgrund kürzerer Rennbahnabschnitt kleiner, aber 35-45 Minuten Zeitersparnis sollten drin sein.


gruß,

Oscar (NL).

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NL: Möglichkeiten bzgl. Utrecht-Köln 1 Stunde.

Re 8/12, Winterthur, Samstag, 20.03.2021, 03:04 (vor 1723 Tagen) @ Oscar (NL)

Also würdest du dann nördlich von Venlo entlang der A73 trassieren?

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[image]

NL/DE: Ansatz einer Trassierung Utrecht-Köln.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Samstag, 20.03.2021, 13:47 (vor 1723 Tagen) @ Re 8/12

Also würdest du dann nördlich von Venlo entlang der A73 trassieren?

Ja, in etwa so:

Utrecht-Nijmegen: Entlang Amsterdam-Rheinkanal und N322.
Schwierig wird es bei Nijmegen; hier müssen bei der Kreuzung A73/N326 zwei Verbindungskurven rein, damit man von Norden und Süden via Altstrecke Nijmegen erreichen kann.
Vielleicht Tieflage A73/Rennbahn zwischen Nijmegen/Wijchen und das zerschnittene Naturgebiet wiederverbinden.
Dann in der Tat parallel an A73 nach Venlo.
Südlich von Grubbenvorst Anschluss an (dann elektrifizierte) Maaslinie Richtung Venlo; die Rennbahn führt nördlich an Venlo vorbei, kreuzt an der A67->A40 die Grenze.
Untertunnelung Heronger Buschberge; bei Grefrath kommt die Verbindungsstrecke von Venlo Grenze (Trassiering zwischen Hinsbeck und Lobberich).
Dann weiter, zwischen Anrath-Forstwald Anschluss nach Krefeld und Duisburg.
Parallel an A44, Osterath südlich vorbei richting Kaarst.
Restliche Strecke via A57, zwischen Büttgen und Stadionviertel Anschluss nach Neuss und Düsseldorf.
Vermutlich Tunnel zwischen A1 und Knoten Neuehrenfeld nötig.


gruß,

Oscar (NL).

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NL: HSL-Zuid, Belgier waren pragmatischer als die NLer.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 15.03.2021, 10:23 (vor 1728 Tagen) @ Re 8/12

Hallo Re 8/12,

Daher meine Stellungnahme: mache es hart und kompromisslos, oder mache es nicht. Bei der HSL-Zuid wurden ja auch Den Haag und Dordrecht abgehängt.

Na ja - ausser wo, wie du absolut richtig erkannt hast, 300 wirklich nicht viel Sinn machen.

Bekanntlich haben die Belgier zwischen Brüssel-Antwerpen (55 km, 1 Mio. vs. 425.000 Einw.) keine Rennbahn verlegt.
Denn wenn 300 km/h auf Utrecht-Arnhem keinen Sinn macht dann zwischen Brüssel-Antwerpen auch nicht.
Stattdessen wurde die L25 (siehe openrailwaymap.org) lückenlos für 160 km/h ausgebaut. Diese Geschwindigkeit fährt der "IC" dort auch. Unterschied ist nur, dass der "IC" in Mechelen (85.000 Einw.) hält, der Thalys und eurostar zurecht nicht.
Für die bessere Anbindung des Flughafens wurde das Diabolo-Projekt entwickelt (Linie 25N) auch diese Strecke ist durchgehend mit 160 km/h befahrbar.

Dafür wurde dann auf Antwerpen-Rotterdam (100 km) eine Rennbahn gebaut. Hauptgrund: die Trasse war an der Autobahn entlang (westlich von Breda), während die Altstrecke via Roosendaal verkehrte. Es gab also keine vorhandene Trasse, die man sinnvoll ausbauen konnte.
NL wollte eine 300 km/h Rennbahn, auch weil es aufgrund des weichen Bodens eine feste Fahrbahn benötigte und die Mehrkosten 300 vs. 200 überschaubar wären.
BE fand 200 km/h ausreichend. Dort ist die Rennbahn als Schotterbahn gebaut. Zudem könnten belgische ICs diese vmax auf BE-NL ausfahren.
Interessant ist auch, dass NL für deren Inlandsbetrieb 250 km/h schnelle Züge bestellt hatten ("sonst wäre es ziemlich komisch, eine 300 km/h Strecke zu bauen"), während die Belgier 200 km/h vmax ausreichend fanden. Wir wissen wie es mit dem V250 gegangen ist... ;)
Und inzwischen hat NL von BE gelernt und erst nach mehr als 10 Jahren Surrogatbetrieb eine Flotte IC200-Triebwagen beschafft.

Bei Rotterdam-Schiphol wollte NL auch Kapazität schaffen. Ursprünglich sollten Thalys & Co via Den Haag verkehren über eine ausgebaute Altstrecke. Da NL in Gegensatz zu Belgien nur 1500V= hat (BE: 3000V=), wären bei Ausbau der Bestandsstrecke nicht mehr als 160 km/h drin. Das war zu wenig. Ein weiteres Argument für die direkte Rennbahn war die fehlende Autobahn A3 (ursprünglich sollte zwischen Amsterdam-Rotterdam eine direkte Autobahn gebaut werden). So konnte die Bahn die Verkehre Amsterdam-Den Haag und Amsterdam-Rotterdam trennen, während die Strasse das nicht schaffte.
Auch hier war wieder eine feste Fahrbahn nötig und betrachtete man die Mehrkosten 300 km/h vs. niedrigere vmax als akzeptabel.

Ich stelle aber für Rotterdam-Schiphol fest:

Zugtyp             vmax Zeit Halte  km

Thalys             300  0:19    0   46
IC Direkt          160  0:25    0   46
"IC" via Den Haag  140  0:49    5   58

Streckenverkürzung bringt also weit mehr als Anhebung vmax. Dabei hat der IC Direkt als Taktzug mehr Reserven als der Thalys, und wurde der Altstrecken-"IC" mit Zwischenhalten unattraktiv gemacht. In Schiedam und Den Haag Laan van NOI halten nicht alle "IC"s, und früher hatte der IC Brüssel sogar nicht in Delft und Leiden gehalten (nur Den Haag HS).


gruß,

Oscar (NL).

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