Kap. 2/2: Türkentour zur Dönerdrehscheibe [TR] (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Samstag, 22.08.2020, 15:54 (vor 1949 Tagen)

Hallo liebes Forum,

sorry, es hat eine Weile gedauert…

Willlkommen zurück!
Im ersten Kapitel ging es um meine wahrscheinlich verrückteste Bahn-Tour jemals. Sie führte bis Istanbul.
Jetzt wollen wir uns natürlich auch dort umsehen. ;-)

Am Ankunftstag waren wir wahrscheinlich alle ziemlich gerädert.^^ Bei mir kam eben noch die Erkältung hinzu. :-/
Am Nachmittag liefen wir zum Goldenen Horn und beschauten die Schiffchen und die Bandwurm-Trams.
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221 Eine Fähre am Goldenen Horn
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222 Rechts ist schon Asien
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223 Die Tram ist fast so lang wie eine Zugfahrt in die Türkei ;-)
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224 Lang-Tram woanders
Von dort aus stürzten wir uns kurz ins Gewühl des Ägyptischen Basars. Ich wusste bereits, was die geilsten Kekse in der Türkei sind, und wollte diese unbedingt kaufen. Im Basar sah ich sie. Fragte, was sie kosten sollten. Und verpeilt, wie ich an dem Tag war, zahlte ich ohne zu zögern einfach den genannten Preis. :-/ Immerhin hatte ich die Kekse dafür.^^
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225 Im Ägyptischen Basar
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226 Goooil!
Danach erkundeten wir noch die Metro-Station Haliç, die sich durch ihre sehr spezielle Lage auszeichnet: Sie liegt nämlich auf einer Brücke mitten über dem nach Europa hineinreichenden Meeresarm namens Goldenes Horn. Statt an beiden Seiten je eine Station zu bauen und damit die Bahn langsamer zu machen, war es wohl praktischer, die Station einfach mittig auf der Brücke zu platzieren.
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227 Die Metro-Station Haliç auf der Brücke
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228 Blick von der Station aufs Goldene Horn: ganz links der Galataturm, ganz rechts die Süleymaniye-Moschee, ganz im Hintergrund (links) Asien
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229 Die Lage auf der Brücke nochmal vergegenwärtigt ;-)
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230 – 234 Metro-Züge am Abend
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235 Hier der Bahnsteig
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236 Blick in die andere Richtung, das Goldene Horn landeinwärts gen Europa
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237 – 238 Auf dem Bahnsteig
Am Abend wurden wir beim ersten Versuch, einen gscheiden Döner zu essen, leider ziemlich enttäuscht.^^

Unser Hotel lag im Stadtteil Fatih, quasi der Altstadt von Istanbul. Das Viertel liegt südlich vom Goldenen Horn.
Ich hatte noch die Lektion aus Rom im Kopf, die größten touristischen Highlights möglichst früh am Morgen zu besuchen. Nach dem ohnehin schon gewohnten frühen Aufstehen auf der Anreise konnten wir uns alle gut darauf einigen.
So zog es uns am nächsten Morgen gleich zur Sultanahmet-Moschee. Die daneben stehende Hagia Sophia beschauten wir zugegeben nur von außen.
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239 Die Sultanahmet-Moschee
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240 Ihr Innenhof
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241 – 242 Im Inneren
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243 Die Hagia Sophia, der Brunnen von Sultan Ahmed III. und Hunde^^
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244 Das prächtig verzierte hintere Eingangstor zum Hof der Hagia Sophia
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245 Der relativ in der Nähe liegende frühere Bahnhof Sirkeci war einst Endpunkt für alle Züge auf europäischer Seite. Heute enden diese ja in Halkalı, und die Station Sirkeci der S-Bahn Marmaray liegt tief im Tunnel.
Anschließend setzten wir uns in eine Bandwurm-Tram und fuhren übers Goldene Horn. Vorbei am Stadion von Beşiktas liefen wir hinauf. Wir wollten eigentlich die Maçka-Seilbahn nutzen, denn wir dachten, sie würde vom Park (unten) hoch zur Bergstation fahren. Tatsächlich fuhren sie aber von oben über den Park hinweg nach „schon wieder oben“ auf der anderen Seite des Parks. :p Also liefen wir selbst hoch und von dort dann noch das kurze Stück zum bekannten Taksim-Platz. Dabei durchquerten wir – ohne es zu merken – den winzigen Gezi-Park.
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246 Die Dolmabahçe-Moschee
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247 Die Maçka-Seilbahn ist aus dem Park nicht erreichbar
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248 Mitgefahren sind wir deshalb nicht
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249 – 250 Auf dem Taksim-Platz
Die beiden für Touristen wichtigsten Stadtteile Istanbuls sind Fatih und Beyoğlu (sprich: Bejoolu). Im Gegensatz zu Fatih wirkt die „Neustadt“ Beyoğlu nördlich vom Goldenen Horn wenig osmanisch, sondern sehr europäisch, gerade an ihrer Hauptstraße: Die İstiklal Caddesi (Unabhängigkeitsstraße) beginnt am Taksim-Platz. Durch die Massen von Türken, die sich hier durchwälzen (auch wenn es eines der Touristen-Highlights der Stadt ist – bei über 15 Mio. Einwohnern sind die ausländischen Besucher immer in der Unterzahl, Binnentourismus gibt es ja auch reichlich), bahnt sich zudem eine alte historische Tram ihren Weg. Am Samstag frühnachmittags wurde ich bald wahnsinnig in dieser Enge. Wir waren am Montagmorgen nochmal hier (und sind dann auch mit der Bahn gefahren), da war es natürlich deutlich leerer. Ich zeige die Bilder der beiden Tage gemeinsam, wir fahren zunächst einmal mit der Tram, bevor wir durch die Straße laufen.
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251 – 252 Tram am Taksim-Platz
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253 – 254 Kleine Tram
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255 – 256 EBA ist informiert
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257 Historisch & modern
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258 Nur wer groß, grün und stark ist, darf hier essen ;-)
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259 Am südlichen Endpunkt der recht kurzen Tram angekommen
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260 – 261 An der İstiklal Caddesi sieht es eher europäisch aus und wenig türkisch
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262 Hier nochmal mit Tram
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263 Çiçek Pasajı
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264 Zartrosa patriotisch :D
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265 Beim Döner-Versuch Nummero Zwo wählten wir diesmal gleich İskender, was sehr schlau war. :-)
Während der Nordpunkt der İstiklal Caddesi vom Taksim-Platz markiert wird, befindet sich im Süden die Bergstation eines Verkehrsmittels mit einem ganz besonders herrlichen Namen: Das Teil heißt ernsthaft Tünel. :D Es erfüllt einige Superlative: Nach der in London könnte es als die zweitälteste U-Bahn der Welt zählen, zudem als eine der kürzesten. Wenn die unterirdisch verlaufende Standseilbahn nicht als U-Bahn zählt, so ist sie immer noch die älteste durchgängig betriebene Standseilbahn Europas. Gern hätte ich vor Ort noch etwas mehr herausgefunden, allerdings sind in der Türkei alle Sprachversionen von Wikipedia gesperrt… Die İstanbulkart für die öffentlichen Verkehrsmittel ist übrigens auch hier gültig, genauso wie in den historischen Trams.
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266 Tünel :D
Dann nahmen wir den besonderen Stolz der Istanbuler Verkehrsbetriebe: Einen stinknormalen Bus. Stolz ist man nicht auf die Fahrzeuge an sich, sondern auf den Takt: Der liegt beim Metrobüs (kein Tippfehler^^) nämlich abschnittsweise in der HVZ bei 14 Sekunden! Der Metrobüs fährt größtenteils auf eigener Trasse entlang der Fahrspuren der Stinktierrenne, und zwar interessanterweise im Linksverkehr, sodass man nur einen Mittelbahnsteig braucht und die Stinktiere nicht an den Ein- und Ausfahrten stört. Wir fuhren ausgerechnet das Stück, wo der Büs keine eigene Trasse hat: hinüber auf die andere Seite, nach Asien. Die Einfädelung der Metrobüs-Spuren auf die regulären Spuren der ältesten Bosporus-Brücke erfolgt mittels aufwändiger Rampen und Unterführungen. Zum Glück kam man am Samstagnachmittag im Verkehr auf der Brücke gut voran. Auf asiatischer Seite fuhren wir einfach mal auf gut Glück ein paar Stationen und stiegen irgendwann um in die Gegenrichtung.^^
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267 Kurz vor der Brücke hat der Büs noch eine eigene Trasse, hier verläuft sie schon nicht mehr mittig
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268 Blick auf den Bosporus
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269 Abseits der Brücke fährt der Bus im Linksbetrieb entlang des Mittelstreifens der Autobahn
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270 Der auffällige Fernsehturm Küçük Çamlıca
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271 Plan des Metrobüs
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272 Solche Teile fahren zu Stoßzeiten alle paar Sekunden
Anschließend wollten der ehemalige Mitforist und ich noch eine moderne oberirdische Standseilbahn (auf Türkisch allen Ernstes füniküler, mehrere wären fünikülerler :D) im Norden der Stadt mitnehmen. Luxi war das zu anstrengend (so eine Bahn mitzunehmen ist nicht ohne ;-) ), er zog es vor, stattdessen gleich auf den Sapphire of Istanbul zu fahren und die Aussicht von der Terrasse zu genießen, wir würden uns dort treffen.
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273 Standseilbahn
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274 Moderne Architektur im Norden von Istanbul. Im Türk Telekom Stadyumu spielt übrigens Galatasaray.
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275 Die Strecke der Standseilbahn…
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276 …führt hinab zum Shopping Center Vadistanbul
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277 Gegenzug
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278 Diese Schweizer sind aber auch wirklich überall!
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279 Hier die „Bergstation“ Seyrantepe mit Übergang zur Metro
Es hätte bei uns auch zeitlich halbwegs hingehauen, sodass wir zum Sonnenuntergang auf dem Sapphire of Istanbul gewesen wären. Der ehemalige Forist konnte mit der İstanbulkart durch das Drehkreuz der Metro, für mich war das Guthaben nicht ausreichend. Ich versuchte, etwas aufzuladen. Der Automat fraß das Geld und tat: nichts. Aus der Infobox eilte schon jemand helfend herbei, aber wir mussten erstmal warten, bis wir jemanden auftreiben konnten, der Englisch sprach (in der Türkei trotz starkem Tourismus keine Selbstverständlichkeit. Ich bleibe dabei: Je größer das Land, desto schlechter die Fremdsprachenkenntnisse. Und die Türkei hat mehr Einwohner als Deutschland.). Davon abgesehen ist mangelnde Hilfsbereitschaft aber wirklich das letzte, worüber man sich in der Türkei beschweren könnte! Wir bekamen freundlich und sehr ausführlich erklärt, wie wir die gefressenen 20 Lira (3 €) zurückbekommen können, aber währenddessen verpassten wir eben den Sonnenuntergang von der Aussichtsplattform. Am Ende durfte ich kostenlos in die Metro eintreten.^^
Die Aussichtsterrasse liegt auf dem Dach eines Einkaufszentrums. An dessen Eingang befand sich eine Sicherheitskontrolle. Und wir stellten fest, dass ich immer noch das Messer aus Villach in meinem Rucksack hatte. :D Der Sicherheitsmensch fragte uns, wo wir herkommen, ich antwortete, wir kommen aus Deutschland. Weil ich das sogar auf Türkisch sagen konnte, war das Problem gelöst, und wir durften auch mit dem Messer hinein. :D Im späten Abendlicht schafften wir es doch endlich noch rechtzeitig aufs Dach des Wolkenkratzers. =) Leider hat der Planer nicht bedacht, dass sich Fotos durch Glasscheiben nicht ganz so gut machen. -.-
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280 Blick von hoch oben auf İstanbul Downtown vor dem Bosporus
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281 Die zweite Bosporus-Brücke
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282 Ganz in Pink gibt sich links die neueste Brücke über die Meerenge
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283 Beim schlanken Gebäude links waren wir mit der Standseilbahn gefahren
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284 – 285 Abendstimmung
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286 Nochmal die Innenstadt
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287 Die Nacht ist hereingebrochen über die schier unendlich große Metropole
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288 – 289 Nochmal die beiden Brücken

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Kap. 2/2: Türkentour zur Dönerdrehscheibe [TR]

Krümelmonster, München, Samstag, 22.08.2020, 15:55 (vor 1949 Tagen) @ Krümelmonster

Am nächsten Morgen zog es uns gleich in der Früh zum Versunkenen Palast in Fatih. Dieser erinnert an eine unterirdische Kirche, wurde aber im 6. Jahrhundert n. Chr. ursprünglich als Trinkwasserreservoir angelegt.
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290 – 291 Im Versunkenen Palast
Anschließend fuhren wir nochmal nach Asien, diesmal allerdings stilecht per Schiff. ;-) Auf der anderen Seite angekommen fuhren wir ein Stück mit einem rührend putzigen Würfelbus, um eine Runde mit der dortigen historischen Tram zu drehen. Ab dem Bahnhof Haydarpaşa erfolgte dann die Rückfahrt, abermals per Fähre, nach Europa. Achtung, viele Bilder! ;-)
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292 Türken-Tucker-Kutter nach Kleinasien
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293 Das Goldene Horn: links die Süleymaniye-Mosche, ganz rechts der Galataturm, dazwischen die beiden schlanken weißen Pfeiler der Brücken-Metro-Station Haliç
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294 Schiffsparade
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295 Angriff der Killermöwen
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296 Die Wolkenkratzer von Downtown mit der ersten Bosporus-Brücke
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297 Der Topkapi-Palast, links daneben klein die Hagia Sophia und noch kleiner die Sultanahmet-Moschee
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298 Das Goldene Horn von weiter weg
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299 Downtown und der Leanderturm auf einer Insel im Bosporus
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300 Güle güle Avrupa!
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301 Nagycenk verfolgt mich! :-O
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302 Mei, wie putzig^^
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303 Auch auf der anderen Seite gibt es eine historische Tram
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304 – 306 Das Innenleben des Gefährtes mit einer bewegten Geschichte
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307 Haydarpaşa, einst der wichtigste Bahnhof auf asiatischer Seite, heute wegen Umbaus geschlossen
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308 – 309 Mit der Fähre dran vorbei
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310 – 311 Da brennt nichts, da hat bloß jemand den Motor eingeschaltet -.-
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312 – 313 Schiffs- und Möwenrennen von Asien nach Europa
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314 Nochmal Downtown mit dem Leanderturm
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315 Hier mit Vogel
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316 Der Galataturm ist wieder in Sicht
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317 Da ist das fette Teil
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318 Das Goldene Horn scheint sehr fischreich zu sein
Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, liefen wir noch etwas umher in einem Stadtteil mit dem schönen Namen Eminönü (südlich vom Goldenen Horn, westlich von Fatih). Dort sahen wir die eindrucksvolle Süleymaniye-Moschee, von deren Plateau sich ein toller Aublick bietet.
Auf dem Rückweg zum Hotel lag zudem die Universität. Der Große Basar hat ausgerechnet am Sonntag geschlossen, das war irgendwie überraschend.^^
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319 – 320 Straßendekoration
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321 Die Süleymaniye-Moschee
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322 Hier haben wir uns in ihren Innenhof vorgearbeitet
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323 So sieht sie von innen aus
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324 – 325 Ausblick vom Hügel aufs Goldene Horn. Dahinter liegt das neue Zentrum Beyoğlu, rechts vom Bosporus ist Asien zu sehen.
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326 – 327 Üniversität
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328 Ich glaube, die ü-Taste klemmt
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329 Oder es ist eine ganz besondere Form von Fetischismus :-s

Drei Tage blieben wir insgesamt in Istanbul: von Freitagmittag bis Montagmittag. Bis Montag hatte ich, abgrundtief böse wie ich doch bin, Luxi mit meiner Erkältung angesteckt, während es bei mir deutlich besser wurde.
Deshalb zogen wir am Montagmorgen zunächst nur zu zweit los. Bereits am Samstagnachmittag hatten wir überlegt, uns in die elendig lange Schlange am Galataturm in Beyoğlu einzureihen, haben es aber verworfen. Den Turm-Besuch holten wir nun nach, morgens noch ohne Schlange.
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330 Morgens ist die Camondo-Treppe noch unbetürkt. Tagsüber ist sie ein äußerst beliebtes Instagram-Motiv (Türken haben übrigens absolut kein Problem damit, sich fotografieren zu lassen. In anderen islamischen Ländern ist das ja bisweilen kritisch – Erklärung gleich im zweiten Absatz des Beitrags.)
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331 Wo geht’s denn jetzt zum Turm?
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332 Blick vom Galataturm aufs Goldene Horn landeinwärts Richtung Europa
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333 Die Wolkenkratzter von Downtown. Passend dazu im Vordergrund ein Minarett.
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334 Blick auf den Bosporus
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335 Blick auf Fatih
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336 Die Metro-Station Haliç auf der Hängebrücke und links oberhalb davon die Süleymaniye-Moschee
Anschließend liefen wir die schön leere İstiklal Caddesi noch einmal hinauf. Die Bilder davon habe ich ja schon gezeigt. Dann nahmen wir auch mal hier die historische Tram und fuhren mit der Metro zu einem weiteren Füniküler, bis wir schließlich mit der Tram zum Hotel fuhren und den Luxi & das Gepäck schnappten.
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337 Ob man dafür auch eine Fahrkarte braucht?
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338 Modernes Füniküler
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339 Hier ist es schon unten am Meer
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340 Letzte Tram-Fahrt
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341 Die Position ist halt auch ein Statement! :D

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Kap. 2/2: Türkentour zur Dönerdrehscheibe [TR]

Krümelmonster, München, Samstag, 22.08.2020, 15:55 (vor 1949 Tagen) @ Krümelmonster

Wir fuhren nun mit der S-Bahn Marmaray durch den Tunnel unter dem Bosporus hindurch und stiegen in Söğütlüçeşme (unser Codewort: „das lange Ding mit S“) aus.
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342 Interkontinentale S-Bahn im Türkentunnel
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343 Kunst
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344 – 345 Türken-S-Bahn im Freien
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346 Hier schert gerade ein Verstärker ein, die zusätzlichen Züge, die in der Innenstadt den 15-min-Takt verdoppeln, beginnen an dieser Station
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347 Die Züge haben zwar LED-Anzeigen, aber die Türken finden es schmucker, stattdessen Schilder hinzuhängen :D
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348 Ich hab da mal wieder was Exotisches gefunden B-)
In İstanbul Söğütlüçeşme beginnen die meisten YHT-Verbindungen. Das sind die türkischen Rennzüge. (Drei- oder viermal pro Tag fahren sie auch durch den Unterwassertunnel bis Halkalı, aber selbst dann ist Söğütlüçeşme immer noch der zentralste Halt). Wenn wir es schon bis Istanbul geschafft haben, wollten wir natürlich auch damit fahren. ;-)
Bevor man aufs Gleis kommt, findet eine Gepäckkontrolle sowie eine Fahrkartenkontrolle statt, und zwar mindestens so gut organisiert wie in Spanien. Es wurde keinerlei Englisch gesprochen, als der Sicherheitsmensch wissen wollte, ob wir gemeinsam unterwegs waren, musste erst wieder jemand zum Übersetzen gefunden werden.^^ Wer mit einem Koffer verreist, zahlt dafür 12 Lira Zuschlag (nicht ganz 2 €). Die Züge ähneln stark dem Gefährt, mit dem ich an Pfingsten nach Santiago de Compostela gefahren war, die Sitze waren genauso unbequem. -.- Als ich mir die Fotos angeschaut habe, habe ich die Ähnlichkeit zum spanischen Rennzug zunächst nicht übers Äußere erkannt, sondern über diese Sitze. :D In den Zügen herrscht Reservierungspflicht. Türschluss war bereits 3 min vor der Abfahrtszeit, pünktlich ging es los. Die Strecke der Rennzüge führte parallel zur S-Bahn und ist im Gegensatz zu jener aus Platzgründen nur eingleisig. Mit 40 – 60 km/h zuckelte der Zug durch die endlosen Vorstädte von Istanbul. Irgendwann überholte uns eine S-Bahn. :D Erst hinter Gebze, wo die S-Bahn endet und die Vorstädte langsam mal ein Ende nehmen, erreichte unser Rennzug erstmals eine dreistellige Geschwindigkeit. Da waren wir schon seit 50 min unterwegs, + 5 hatte der Zug auch schon eingesammelt.^^ Anderthalb Stunden nach Abfahrt, zwischen İzmit und Arifiye, wurden erstmals die 160 km/h geknackt und kurz darauf tatsächlich die 250 km/h. Das war allerdings nur ein kurzes Intermezzo von weniger als 5 min, so schnell wurde es auch später nie wieder. :D Dort, wo die Strecke tatsächlich eine Rennbahn ist, ist sie eingezäunt, ebenso im dichtbesiedelten Großraum Istanbul. Die Ansagen im Zug waren übrigens automatisch auf Türkisch & Englisch.
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349 Dönertiere :-)
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350 Die gerade angekommene Renne
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351 Sicherheitskontrolle & scheintoter Hund
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352 – 353 Natürlich fahren wir mit
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354 Abenteuerliche Konstruktion
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355 ICE4, halt mal mein Bier…
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356 In Gebze endet die S-Bahn
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357 Mensch, die Renne dreht richtig auf!
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358 Yeah!
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359 Der See Sapanca Gölü
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360 Arifiye YHT Garı
Dahinter wurde es bergig, und die Rennbahn wies eine Lücke auf. Eine Umgehung von Arifiye mitten durchs Gebirge ist mittlerweile in Bau. Solange die aber nicht fertig ist (dauert noch), zuckeln die sogenannten Rennzüge über eine längere Strecke mit 20 – 50 km/h durch die Berge. Immerhin war es schön hier.^^ Auch während der Schleichfahrt sammelte der Zug weiter leicht Verspätung ein, wir waren jetzt bei + 15 oder so. Nach einer Weile ging es wieder auf die Rennbahn, doch nicht allzu lange: Hinter Bilecik war während der Bauarbeiten ein Tunnel eingestürzt, bis der repariert ist (dauert noch^^), werden die Züge ein weiteres Mal über die Altstrecke geleitet. Diese verläuft dort entlang der Autobahn. Man saß also zwischen den beiden wichtigsten Städten des Landes in einem Rennzug und muss dann so etwas hier (unbedingt bis zum Ende anschauen) erleben. :D Vor Bözüyük gelangten wir wieder auf die Rennbahn, und jetzt blieb es auch dabei. Unser Zug war eher als Bummler unterwegs, er hatte viele Zwischenhalte an kleineren Bahnhöfen, die – ganz nach französischem Stil – oft deutlich abseits ihrer namensgebenden Orte lagen. Eskişehir erreichten wir mit + 20, die 5 min Aufenthalt gab es trotzdem.^^ Hier war für den ehemaligen Mitforisten der Wendepunkt seiner Tour, wir trennten uns, er würde über Griechenland und Italien zurückreisen.
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361 Die Raserei war von kurzer Dauer, jetzt schleichen wir durch die Berge
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362 So…
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363 – 364 Wenigstens ist die Landschaft schön
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365 Der erste Teil der Umgehung von Arifiye scheint sich schon auf seine Inbetriebnahme zu freuen. Allzu weit reicht er aber noch nicht.
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366 Landwirtschaft
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367 Bilecik YHT Garı
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368 Kurzzeitige Raserei durch die Berge
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369 Der letzte Tunnel fehlt noch, hier entsteht er…
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370 – 372 In der anatolischen Steppe wird die Landschaft schnell trockener
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373 Vororte
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374 Eskişehir, die mit Abstand größte Stadt auf dem Weg
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375 Türkenteil
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376 Unsere Renne
Luxi & ich fuhren ab Eskişehir weiter Richtung Osten. Die Strecke führte durch eine spektakuläre, meist felsige und extrem trockene Steppenlandschaft. Trotz durchgehend ausgebauter Rennbahn und offensichtlicher Fähigkeit des Zuges, schneller zu fahren, kamen wir „nur“ mit 200 Sachen voran, was für die Verspätung natürlich nicht förderlich war. Die Hauptstadt der Türkei, Ankara, erreichten wir nach 5 h Fahrt – inkl. 32 min Verspätung, fast wie bei DB Fv.^^ Sechsmal waren wir in der Türkei Zug gefahren, davon dreimal S-Bahn (eine Fahrt habe ich hier nicht erwähnt :p). Die anderen drei Fahrten waren alle heftig verspätet. :D
Achtung, nochmal viele Bilder! ;-)
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377 Die Rennbahn verläuft oft parallel zur Altstrecke
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378 Dürre
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379 – 382 Bäume & Berge
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383 Wilde Hatz durch die anatolische Steppe
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384 – 385 Wahrscheinlich eine der landschaftlich eindrucksvollsten Rennbahnen, über die ich je gefahren bin! Vergleichbares kenne ich höchstens aus Spanien.
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386 Da, wo es ein wenig grün ist, findet sich auch Besiedlung
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387 Steppe am Abend
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388 – 389 Steppe mit Leben
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390 – 392 Hier ist es wieder spektakulär
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393 Wie kurz dieser Zug einfach ist :D
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394 Begegung mit dem Artgenossen: Höflich in Polatlı
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395 Vorderster Wagen & Führerstand nach der Ankunft
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396 Da ist das Ding
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397 – 398 Ankara YHT Garı
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399 Die Türken können fast so gut bauen wie die Berliner. Der Fahrstuhl war übrigens nicht funktionstüchtig. :p

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Kap. 2/2: Türkentour zur Dönerdrehscheibe [TR][DE]

Krümelmonster, München, Samstag, 22.08.2020, 15:56 (vor 1949 Tagen) @ Krümelmonster

Wir brachten unsere Sachen ins Hotel und zogen abends gleich nochmal los in die Innenstadt. Istanbuler bezeichnen Ankara zwar gern als klein, mit immerhin 5,6 Mio. Einwohnern ist das aus deutscher Sicht aber nicht sehr zutreffend.^^ Zu sehen gibt es für eine Stadt von solch gigantischer Größe zwar relativ wenig, aber ich fand es dennoch interessant hier, auch weil es nicht so „westlich“ wirkte wie in Istanbul.
Ein paar Bilder vom abendlichen Ankara:
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400 Hier tagte das erste türkische Parlament, heute ist es ein Museum
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401 Die riesige Melike-Hatun-Moschee wurde erst zwei Jahre zuvor eröffnet
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402 Wer kennt es nicht, das berühmte türkische Kinderlied „Drü Chünüsün mütm Küntrübüss“?
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403 – 404 Früher hieß die Station nur Kızılay, genau wie der Platz darüber. Seit dem gescheiterten Putsch 2016 trägt sie den sperrigen Namen „15. Juli Kızılay Nationaler Widerstand“…
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405 Metro-Plan von Ankara
Nach dem Rundgang aßen wir etwas in der Nähe von unserem Hotel. Ich sagte: „İskender lütfen.“ Der Kellner erzählte mir irgendwas. Ich sagte einfach ja auf Türkisch. Später brachte er uns was zu essen. Ich weiß bis heute nicht, was ich da gegessen habe, aber es war richtig gut. :D
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406 Was sind die schlimmsten Sünden?
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407 Ich habe immer noch keine Ahnung, was es war. Aber es hat sehr gemundet! =)

Am nächsten Morgen machte ich mich relativ früh auf, denn ich wollte ja auch etwas sehen von der Stadt. Morgens war es mit knapp unter 10 Grad richtig frisch, bis zum Nachmittag würde das Thermometer aber fernab des Meeres bis auf über 30 Grad steigen. Luxi kurierte im Hotel seine Erkältung aus. Ich erkundete zunächst die osmanische Altstadt, die in einer Zitadelle hoch oben auf einem Hügel liegt.
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408 Ein alter osmanischer Brunnen
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409 Hoch hinauf zur Altstadt
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410 Der Haupteingang zur Zitadelle
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411 – 412 In der Zitadelle ist vieles hübsch hergerichtet, …
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413 – 414 …manches wird aber auch dem Verfall preisgegeben
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415 Blick von der Zitadelle auf das Siedlungsmeer mitten in der Steppe Richtung Norden…
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416 …oder Richtung Westen
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417 Am linken Bildrand die Melike-Hatun-Moschee, rechts oberhalb davon mit dem leicht geschwungenen Dach der Bahnhof. Das große Dings rechts vorn ist ein Busbahnhof.
Ich hatte noch einen anderen Programmpunkt. Google Maps nannte mir keine vernünftige Verbindung per Bus dorthin, na gut, dann ging ich eben zu Fuß durch die Innenstadt. Auf dem Weg musste ich irgendwie die Bahnstrecke überqueren, und Brücken gibt es nicht so viele. So beschloss ich, die Strecke einfach im Bahnhof zu überqueren. Das war auch problemlos möglich.^^
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418 Museum des Unabhängigkeitskrieges
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419 Wie heißt Gucci auf Türkisch?
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420 Hauptbahnhof der Hauptstadttürken
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421 Auf die Regionalbahnsteige kommt man ohne Weiteres. Um auf die Fernbahnsteige zu kommen, wäre aber eben eine Gepäckkontrolle und Ticketkontrolle nötig.
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422 Blick über die Regionalbahnsteige. Fotografieren war übrigens nirgendwo ein Problem, und wir waren nicht gerade unauffällig.^^
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423 Hinter der Fassade verbirgt sich der Rennbahnhof
Ich wollte noch zum riesigen Mausoleum von Atatürk namens Anıtkabir. Dieses ist gut bewacht, ich musste meinen Rucksack am Eingang lassen. Der Eintritt für die letzte Ruhestätte des Staatsgründers ist kostenlos. Natürlich war hier Himmel & Hölle los, ein paar ausländische Touristen gab es zwar, aber in erster Linie wurden dutzende türkische Schulklassen durchgeschleust.
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424 Das Grab von İnönü. Vokale ohne Punkt drauf waren ihm wohl zu langweilig.^^
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425 – 428 Im gigantischen Mausoleum von Anıtkabir
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429 Ausblick auf die moderne Stadt
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430 Da liegt Atatürk
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431 – 433 Çhüngıng öf the Ğuards
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434 Der Wagen von Atatürk


Luxi blieb noch bis zum Abend in Ankara, fuhr dann mit dem Nachtzug nach İzmir und flog zwei Tage später über die Dönerdrehscheibe zurück. Er selbst kann am besten davon erzählen. ;-) Mal wieder in Ermangelung von Urlaubstagen hieß es für mich bereits heute, die Rückreise anzutreten. Ich geb’s zu, ich wählte den schnellsten Weg. Direktflüge von Ankara nach Deutschland sind selten: sie gehen nicht täglich und starten gegen 3:30 Uhr in Ankara, sodass man gegen 6 Uhr morgens landet. Das kam also nicht in Frage. Einen Nachtzug von Ankara nach Istanbul gab es zum Zeitpunkt meiner Buchung nicht (wurde erst kurz vor unserer Reise wiedereingeführt), und da der Flughafen von Istanbul noch schlechter an die Stadt angebunden ist als der von Ankara oder München, was eine Anreise per Bahn verunmöglicht, wählte ich Turkish Airlines mit Inlandsflug und Umstieg in der Dönerdrehscheibe.
Der Flughafen von Ankara liegt wirklich weit außerhalb der Stadt, wahrscheinlich vergleichbar mit München. Er ist nicht per Schiene angebunden (Istanbul übrigens auch noch lange nicht, selbst wenn es geplant ist). Man nimmt ab dem Stadtzentrum am besten den Bus, der braucht fast eine Stunde. Ab Ankara fliegt Turkish Airlines im Stundentakt nach Istanbul (nachts seltener, aber selbst um Mitternacht oder nachts um 3 gibt es einen Flug), sonst sind Anadolujet & Pegasus die Platzhirsche mit Verbindungen in dutzende türkische Städte. Die Zahl der internationalen Verbindungen hält sich in Grenzen, da es ab Istanbul ja schon sehr viel Auswahl gibt: Turkish Airlines warb in Vor-Seuche-Zeiten damit, mehr Ziele & Länder anzufliegen als jede andere Airline der Welt, und das Drehkreuz ist natürlich Istanbul.
Falls mal jemand ein Reiseziel mit einem exotischen Namen sucht, kann ich übrigens den anatolischen Ort Batman empfehlen. Der hat sogar einen Bahnhof. ;-)
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435 Der Flughafen
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436 Das moderne Inlandsterminal
Der Inlandsflug war so angenehm, wie ein Flug nur sein kann: überraschend großer Sitzabstand, so freundliches Personal, dass es mir in Erinnerung blieb, volles Entertainment am platzeigenen Bildschirm, es gab kostenlos etwas zu trinken und sogar zu futtern. Die reine Flugzeit betrug eine gute Dreiviertelstunde. Geschätzt ca. 80 % der Passagiere waren Türken, und gar nicht so wenige gingen nach der Landung zur Gepäckausgabe – hier hat YHT also noch Arbeit vor sich. ;-)
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437 Schneller durch die Steppe als YHT
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438 Das Häusermeer von Ankara
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439 Die endlosen Außenbezirke von Istanbul
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440 Ganz viele Schiffe warten auf die Fahrt durch den Bosporus
Nach der Landung auf dem neuen Flughafen der Dönerdrehscheibe (lt. Bordansage „Meeting Point of the World“ ^^ ) rollten wir elendig lange – einer von nur zwei Wehrmutstropfen des Flughafens –, bis wir das Inlandsterminal erreichten.^^ Ich hatte ausreichend Zeit, insg. zweieinhalb Stunden. Den Flughafen empfand ich als „normaler“ Passagier ohne besondere Lounge-Ansprüche als äußerst angenehm, die Passkontrolle am Übergang vom Inlandsterminal zu den anderen Terminals als sehr effizient. Allerdings habe ich meine Wasserflasche im Rucksack an beiden Flughäfen problemlos durch die Sicherheitskontrollen bekommen. :p
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441 Die Arbeiten für weitere Terminals laufen schon
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442 Liebe Berliner: So schaut übrigens ein Flughafen aus! :p
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443 Zweiter Wehrmutstropfen -.-
Den zweiten Flug mit Turkish Airlines habe ich zwar nicht ganz so überwältigend positiv in Erinnerung wie den Inlandsflug, aber außer einem etwas knapperen Sitzabstand (dennoch keineswegs schlechter als bei anderen Airlines) gab es keine Kritikpunkte. Für erwähnenswert halte ich noch, dass selbst auf der Kurzstrecke die alkoholischen Getränke meiner Sitznachbarn kostenlos waren! Mein Gepäck reiste zeitgleich mit mir, alle konnten nach der Landung noch laufen, und die Flugzeuge konnte man auch weiterverwenden. Also alles gut!

Für die Heimreise nutzte ich den zweiten DB-Zug meiner Reise. Der erste, der EC Wörthersee, überzeugte ja mit mannigfaltigen Störungen.^^ Und der zweite? Seht selbst:
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444 Wieder in Schland

Zuletzt wie gewohnt die Statistik:
Inkl. der Rückfahrt vom Flughafen nach München (dann halt mit der anderen S-Bahn-Linie) waren es 26 Fahrten.
Die dauerten planmäßig 65:35 h, davon sage und schreibe 11:26 h Zwischenhalte. :D Durchschnittliche Dauer war mit 2:31 h gar nicht mal soo lang, wenn man bedenkt, dass da eine Fahrt von über 30 h dabei war.^^
Dabei wurden 3.994 km zurückgelegt, davon 372 km auf deutschem Boden (inkl. Großem Deutschen Eck), 1.127 km in Österreich, 41 km in der Schweiz, 9 km in Liechtenstein, 125 km in Ungarn, 285 km in Slowenien, 11 km in Italien, 319 km in Kroatien, auch wenn es einen ganzen Tag dauerte waren es in Serbien nur 474 km, 357 km in Bulgarien und immerhin 875 km in der Türkei. Zwar war mir bis Zagreb schon fast alles bekannt (in Österreich waren nur 213 km neu, davon mehr als die Hälfte in Kärnten), aber hinter Zagreb mit Ausnahme Stara Pazova – Rakovica alles unbekannt: „Neue“ Strecke waren für mich knapp 2.400 km, also fast 60 %.
Die planmäßige Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 73,8 km/h. In der Türkei waren es z. B. planmäßig 98,3 km/h (tatsächlich ja erheblich langsamer^^), in Serbien nur ca. 47 km/h.^^ :D
39 min Abfahrtsverspätung standen 156 min Ankunftsverspätung gegenüber. Doch nur fünf Fahrten waren verspätet (davon drei in der Türkei :D), das macht immerhin 81 % Pünktlichkeit.
Mit nahezu 400 € war das ganze Spektakel freilich reichlich teuer, ziemlich genau 10 ct/km. Aber anders kommt man an so eine exotische Direktverbindung als normaler Kunde wohl nicht ran. ;-)

Es grüßt bis zur nächsten Tour (eine hab ich noch^^)
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Meine alten Reiseberichte (inkl. Bildern) verschicke ich gern per Email - bitte per Direktnachricht melden!

Ganz vielen Dank!

JanZ, HB, Samstag, 22.08.2020, 16:28 (vor 1949 Tagen) @ Krümelmonster

Auch für den zweiten Teil vielen Dank! Da scheine ich ja auf meinem Kurzbesuch in Istanbul so einiges verpasst zu haben. Selbst die Metrobrücke habe ich verpasst, obwohl es die damals (August 2014) schon gab. Und weiter östlich in der Türkei war ich sowieso noch nicht. Klingt nach einer neuen Reiseidee :-).

Auch von mir Danke fürs Mitnehmen

Power132, Samstag, 22.08.2020, 16:31 (vor 1949 Tagen) @ JanZ

- kein Text -

Ganz vielen Dank!

Krümelmonster, München, Donnerstag, 27.08.2020, 17:44 (vor 1944 Tagen) @ JanZ

Auch für den zweiten Teil vielen Dank!

Immer wieder gern. =)

Da scheine ich ja auf meinem Kurzbesuch in Istanbul so einiges verpasst zu haben. Selbst die Metrobrücke habe ich verpasst, obwohl es die damals (August 2014) schon gab.

Die war ja damals noch ganz neu und deshalb bestimmt kaum bekannt. ;-)

Und weiter östlich in der Türkei war ich sowieso noch nicht. Klingt nach einer neuen Reiseidee :-).

Da, wo keine Touris mehr sind, fängt es ja gerade erst an, interessant zu werden. ;-)


Vielen Dank auch an den Luxi für seine Ergänzungen und das Zeigen einer weiteren türkischen Stadt!

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Kap. 2/2: Türkentour zur Dönerdrehscheibe und nach Izmir[TR]

Luxi, Samstag, 22.08.2020, 16:36 (vor 1949 Tagen) @ Krümelmonster

Luxi blieb noch bis zum Abend in Ankara, fuhr dann mit dem Nachtzug nach İzmir und flog zwei Tage später über die Dönerdrehscheibe zurück. Er selbst kann am besten davon erzählen. ;-)

Und da steige ich dann direkt mit einem großen Danke für den bisherigen Bericht ein.
Durch die zusätzliche Erholung am Morgen ging es mir dann am Mittag zum Check Out wieder deutlich besser. Ich begleitete das Krümelmonster noch bis zur Haltestelle vom Flughafenbus, der ab dem zentralen Kizilay-Platz startete. Dieser ist zeitgleich ein Hauptverkehrsknotenpunkt, weshalb ich unzählige Möglichkeiten hatte, meine Zeit über den Nachmittag zu vertreiben. Ich entschied mich trotz der sommerlichen Temperaturen für einen Besuch der recht neuen Seilbahn von Ankara. Diese beginnt direkt neben der Metrostation Yenimahalle und bedient auf ihrer 3,257 Kilometer langen Fahrt noch zwei Zwischenstationen. Nach einer größtenteils entspannten Fahrt kam ich am Endpunkt Sentepe Teleferik Istasyonu an. Ich erkundete zu Fuß die umliegenden Gassen, holte mein Mittagessen nach und suchte nach einem kleinen Supermarkt. Diesen fand ich auch unten in der Moschee Muradiye Cami. Da ich die Hinfahrt als ziemlich lange empfunden habe, wollte ich auf der Rückfahrt auf die Uhr schauen.
Ich brauchte für die Talfahrt vom Einstieg bis zum Ausstieg 18 Minuten.

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Einstieg in der Talstation Yeminahalle

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kann eigentlich weg...

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Unterwegs. In der ersten Zwischenstation macht die Seilbahn eine scharfe Kurve

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Einfahrt in die Endstation. Rechts versteckt sich die Muradiye Cami zwischen den Häusern

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Sentepe Teleferik Istasyonu

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Muradiye Cami mit Geschäften

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Abfahrt mit Blick auf die Randbezirke Ankaras


Am späten Nachmittag passierte nicht mehr viel. Nachdem ich die Ankaray und die 3 Metrolinien genutzt habe war es schon Zeit den Koffer im Gepäck abzuholen und zum Bahnhof zu laufen. Dort angekommen war das Gleis noch frei, also erkundete ich ein wenig das Bahnhofsumfeld. Kurze Zeit später stand mein Nachtzug, der Izmir Mavi Treni, für die Fahrt nach Izmir ab Bahnsteig bereit. Bei der Ticketkontrolle vor dem Einstieg wurde mir sogleich mein großer Koffer abgenommen und für mich in mein Abteil gebracht. Wenige Minuten nach der Abfahrt wurde die Verriegelung vom unteren Bett geöffnet und ich konnte mich gleich lang machen. Die folgende Nacht war leider eine kurze. Trotz über 30° und angenehmen Temperaturen in der Nacht lief im Wagen die Heizung. Die einzige Möglichkeit die Temperatur auf ein angenehmes Niveau zu bekommen war das kleine Fenster und die kleine Lüftung am Fenster.
Um Punkt 9 Uhr erreichte der Zug den Bahnhof Izmir Basmane. Etwa eine halbe Stunde vor Ankunft wurde ich aus dem Bett geworfen und durfte die restliche Fahrt im Sitzen verbringen.

Zuvor gibt es aber noch eine kleine Auswahl weiterer Verkehrsmittel in Ankara. Leider nicht alle Bilder in bester Qualität, ich bitte um Verzeihung. ^^
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Ankaray

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Metro

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Kleine und große Busse

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Baskentray banliyö trenleri. Oder kurz gesagt: S-Bahn


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Altes und neues Bahnhofsgebäude

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Am Hausbahnsteig des alten Bahnhofes steht der bereitgestellte Nachtzug. Links der riesige Neubau

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Mein WLAlm ist der letzte Wagen am Zug

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Hier darf ich die nächsten Stunden verbringen. Ein Kühlschrank mit kleinen Getränken und Snacks befindet sich im Schrank, rechts in der Ecke befindet sich noch eine kleine Waschgelegenheit

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Der Ausblick am 'frühen' Morgen. Auf der anderen Seite der Bucht ist Izmir zu sehen

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Das Zuglaufschild für die nächste Verbindung steht schon bereit

Nachdem ich überraschenderweise in meinem Hotel in der Nähe des Bahnhofes bereits auf mein Zimmer konnte und auch noch für ein paar Minuten das Frühstücksbuffet plündern durfte, begab ich mich direkt los um der Mittagssonne bestmöglichst aus dem Weg zu gehen. Doch durch die Lage am Wasser konnte man es dort trotz Temperaturen um die 30° recht gut aushalten.

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Die Stadtverwaltung mit riesigem Konterfei und Autogramm von Atatürk

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Die Aziz Polikarp's Church, eine kleine katholische Kirche. Leider war an diesem Tag eine Besichtigung des Inneren wegen Reparaturen nicht möglich

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Etwas viele Palmen. Irgendwo versteckt im Grünen versteckt sich das Swissôtel

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Das Museumsschiff Zübeyde Hanim, benannt nach der Mutter von Kemal Atatürk, liegt auch in Izmir

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Die kleine Yali-Moschee

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Der Uhrturm, das Wahrzeichen von Izmir

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Beide liegen am Konak-Platz, hier in der Abenddämmerung

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Der Bahnhof Basmane. Die Metro fährt hier auch

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Eine Tram im Grünen und eine am Wasser. Der Versuch zur ersten Fahrt scheiterte an der mechanischen und menschlichen Sperre zum Bahnsteig. In unmittelbarer Nähe konnte oder wollte mir keiner ein Ticket verkaufen. Also ging ich zu Fuß weiter

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Kleines Gruppentreffen der Metro am Knoten- ...

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..oder Kreuzungspunkt Hilal. Rechts im Bild die Brücke zur Metrostation, die sich oberhalb der Kreuzung befindet. Unten fährt u. a. die S-Bahn zum Flughafen.
Von dort brachte mich Turkish Airlines auf zwei angenehmen Flügen zurück nach Deutschland. Die Heimfahrt ist dann im Vergleich zur absolvierten Reise ziemlich unspektakulär.


Vielen Dank fürs Lesen und Grüße
Luxi

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