Kap. 3/4: Sommer in Südwesteuropa [ES][PT] (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Freitag, 05.06.2020, 15:51 (vor 2025 Tagen)

Hallo liebes Forum,

willkommen zurück auf meiner Reise im Mai/Juni 2019 durch Südwesteuropa! Im ersten Kapitel ging es von Malta einmal auf kompletter Länge von Süd nach Nord durch Italien. Das zweite Kapitel drehte sich v. a. um die Côte d’Azur, die Pyrenäen und Spanien.

An meinem zweiten Abend in Madrid sollte das Champions-League-Finale steigen. Ich verkrümelte mich mal lieber. :p
Madrid besitzt zwei Fernbahnhöfe: Ab Atocha fahren Züge in den Süden und Osten des Landes, wohingegen man ab Chamartín nach Norden und Westen kommt. Ich war froh, nicht nochmal nach Atocha zu müssen.^^ Nachdem ich meinen Koffer im Hotel abgeholt hatte, fuhr ich mit der Metro zum Bahnhof Chamartín.
Atocha ist zwar schön anzusehen, aber unendlich unpraktisch. Chamartín ist ziemlich genau das Gegenteil davon.^^ Nervig war bloß, dass man darauf achtete, das Gleis ja nicht früher als 20 min vor Abfahrt bekanntzugeben.
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382 In der Metro-Station Chamartín wurde vorsorglich Platz für ein zusätzliches Gleis gelassen - landestypisches Bauen in großen Dimensionen
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383 Alte Fahrzeuge ebendort
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384 Der nördliche, hässliche Fernbahnhof
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385 Nachtzug nach Lissabon
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386 Mein Nachtlager
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387 Der Zug rechts fährt ins Ausland ;-)
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388 Da steht’s!
Mit mir im Abteil war ein junger Spanier, der den portugiesischen Jakobsweg wandern wollte, sowie zwei Australier (einer von ihnen Exil-Portugiese), die wie jedes Jahr seit ihrem Ruhestand den australischen Winter in ihrem Ferienhaus nahe der Algarve verbringen wollten und diesmal vorher noch ein paar Tage in Madrid gewesen waren. Ich trug an dem Tag ein T-Shirt, auf dem über den gesamten Bauch das Gesicht eines Faultiers abgebildet war (damit wollte ich ursprünglich das Fragen nach dem Geldschein aus Costa Rica erleichtern :D), und einer der Australier wusste gleich, dass es sich nicht nur um ein Faultier, sondern sogar um ein Drei-Finger-Faultier handelte. :D Auch sonst waren sie sehr sympathisch.^^ Die Australier gaben uns sogar ihre Handy-Nummern und meinten, wir sollen sie anrufen, wenn wir mal nach Australien kommen. Es gibt sie doch noch, die schönen Begegnungen im Nachtzug. :-)
Nachts gab es zwischen Medina del Campo & Vilar Fomoso Dieselantrieb, aber davon bekam ich nichts mit.

Als ich morgens aufwachte, hatte ich nun alle Länder Westeuropas voll (ok, je nach Definition ohne San Marino^^). Außerdem war Weißrussland nicht mehr das einzige Land, wo meine erste Einreise per Nachtzug erfolgt war. ;-) Leider wurden wir schon 70 – 80 min vor Ankunft geweckt. Was mir sehr unrecht war, störte die australischen Rentner überhaupt nicht. :p Die portugiesische Hauptstadt wurde 2 min vor Plan erreicht, es war hier erst halb acht, eine Stunde früher als in Spanien.
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389 Mein erster Sonnenaufgang in Portugal
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390 Der Bahnhof von Entroncamento
Auf dem Bahnhofsvorplatz versuchte ich in einem Kiosk ein Busticket zu kaufen: „Fala inglês?“ – Älterer Herr: „Englisch nicht, aber bisschen Deutsch“ Ui! Tickets kauft man übrigens direkt im Bus.^^ Ich hatte dem Hotel geschrieben, dass ich morgens ankomme und mein Gepäck dort abstellen möchte. Keine Antwort. Ich fuhr erstmal vom Bahnhof dorthin und stellte fest, dass niemand erreichbar war. Ein Nachbar kam gerade das Treppenhaus hinab, er telefonierte mit dem Hotel-Menschen und sagte mir, die Rezeption sei erst ab 14 Uhr besetzt. Also ging ich mit dem Koffer zurück zur Bushaltestelle. Toll war der Takt am Sonntagmorgen nicht: Der nächste Bus kam in 31 min. -.- Also schleppte ich den Koffer ein ganzes Stück weit über Kopfsteinpflaster zur Metro. Vor mir brauchten Franzosen ewig, um den Automaten zu bedienen. Es lag aber nicht an ihnen und auch nicht daran, dass der Automat kein Französisch konnte, sondern er war defekt. Die Metro-Station an der Flughafenlinie hatte keine Rolltreppen. Eine Stunde, nachdem ich den Bahnhof verlassen habe, war ich jetzt endlich wieder auf dem Weg dorthin... An der Umsteigestation rannte ich zum Fahrstuhl. Ein Typ drinnen grinste mich blöd an, zuckte mit den Schultern und fuhr weg... Dadurch hatte ich die nächste Bahn verpasst und durfte nochmal 9 min waren. Also heute lief’s so richtig. Als ich endlich wieder am Bahnhof war, waren die Gepäckfächer in entsprechender Größe mittlerweile natürlich alle voll. Ich fragte nach und bekam gesagt, auf der anderen Straßenseite gibt's Schließfächer. „Wo genau?“ – „Auf der anderen Seite“ Ich sah nichts. In einem Hotel fragte ich nochmal nach: „Nein, nicht bei uns, weiter links. Du wirst sie sehen, wenn du da bist.“ Ich latschte weiter nach links, fragte in einem Café nach. Nein, das wäre ein Stück zurück. Ich fragte im nächsten Café: „Ja, das ist hier.“ Zu sehen war nichts… Nach zweieinhalb Stunden war ich nun endlich mein Gepäck los, so lange hatte ich sonst nirgends gebraucht... -.-
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391 ^^
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392 Am Nachmittag stellte ich fest: Das gehört hier wohl offenbar so :-s
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393 Die Bahnhofshalle
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394 Ist der Zug auf der Weihnachtsfeier, oder warum ist er so breit? :-s
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395 Dieses mächtige Viech hat gerade mal drei Wägelchen im Schlepptau
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396 So
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397 Der Bahnhof Santa Apolónia von außen
Geil, die Stadtbusse waren klimatisiert! <3 Denn es waren schon wieder über 30 Grad. Ich fuhr zum Parque das Nações im Nordosten von Lissabon. Auf dem dortigen Gelände fand 1998 die Weltausstellung statt. An den Pavillons der Expo entlang führt eine Seilbahn, die nahm ich natürlich mit.^^ Vom Ufer hat man einen Blick auf die Ponte Vasco da Gama, mit 12 km die längste Brücke Europas, die hier die Tejo-Mündung überspannt (die Krim-Brücke besteht aus mehreren Teilen, die von Dämmen unterbrochen werden). Anschließend kühlte ich mich im nahen Einkaufszentrum ab, während ich auf den Bus wartete, mit dem ich gleich über die Brücke fahren wollte. Während der Fahrt bot sich ein schöner Blick auf die entfernte Stadt.
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398 Seilbahn am ehemaligen Expo-Gelände Parque das Nações
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399 Die Gondeln der Bahn
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400 – 402 Während der Fahrt
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403 Portugiesische Bodenkunst
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404 Der erst 1994 eröffnete Bahnhof Lisboa Oriente (spricht sich ungefähr wie lischBOa oriERNT)
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405 Geh weg!!!
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406 Das ist mal ein echter Fern-Bus! :-O
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407 Was ist dieses „Sicherheitsabstand“? :-s Zum Zeitpunkt der Aufnahme war die Geschwindigkeit fast 90 km/h.
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408 Blick zurück zum Parque das Nações
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409 Blick Richtung Innenstadt und Christus-Statue
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410 Fahrt von einer der erhöhten Öffnungen wieder hinab aufs normale Niveau
Nach einer guten halben Stunde verließ ich den Bus, um ab Pinhal Novo mit der Bahn in die Hauptstadt zurückzufahren. Draußen war die Temperatur schon wieder bei apokalyptischen 39 Grad angelangt. Der Ticket-Kauf am Automaten gelang zum Glück schnell, ich schaffte es gerade noch rechtzeitig in den Zug am Bahnsteig, der nur stündlich fuhr. Im Laufe der Fahrt überquerte dieser die andere Brücke über die Tejo-Mündung, nämlich die Ponte 25 de Avril, auch bekannt als portugiesische Golden Gate Bridge.
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411 – 412 Blick von der portugiesischen Golden Gate Bridge
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413 Blick zurück
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414 Dabei saß ich in so einem Zug
Wieder zurück in der Stadt fuhr ich zum Bahnhof, wo ich am Morgen angekommen war, und brachte meinen Koffer in die Unterkunft. Ich hielt es zunächst nicht für realistisch, dass ich heute noch etwas machen würde, aber nachdem ich geduscht hatte, ging’s wieder.^^ Also fuhr ich am späten Nachmittag noch mit der Fähre von der Innenstadt entlang der Golden Gate Bridge nach Cacilhas am gegenüberliegenden Flussufer und von dort einfach mit der nächsten Fähre zurück. Die Fahrt ist besonders beliebt bei Touristen, doch da die Fähren auch auf Pendler ausgelegt sind, war Sonntagabend genug Platz.
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415 – 416 Ponte 25 de Abril & Christus-Statue
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417 Blick von Cacilhas zur Hauptstadt
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418 – 419 Auf dem Wasser
Am Abend ging ich in der Nähe der Unterkunft noch was futtern. Ich habe es geschafft, meine Bestellung komplett auf Portugiesisch abzugeben, inkl. Nachfrage nach Getränk und ob zum hier Essen oder zum Mitnehmen. In einer Sprache, die ich an dem Morgen zum ersten Mal gesprochen hatte. Ich wunderte mich schon, dass es so günstig war – was ich nicht wusste: cachorro heißt Hund. Ich bekam bloß einen Hotdog. :D

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Kap. 3/4: Sommer in Südwesteuropa [PT]

Krümelmonster, München, Freitag, 05.06.2020, 15:51 (vor 2025 Tagen) @ Krümelmonster

Am nächsten Tag unternahm ich einen Ausflug ins Gebiet westlich von Lissabon. Da die Metro erst um 6:30 Uhr ihren Betrieb aufnimmt, fuhr ich mit dem Bus zum Hafen. Dort stieg ich in einen Vorortzug, mit dem ich entlang der Tejo-Mündung bzw. später entlang der Atlantikküste in 40 min bis Cascais fuhr. Ich drehte eine Runde durch den hübschen Küstenort.
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420 Inselbetrieb unter Gleichstrom
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421 Die Ponte 25 de Avril von unten
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422 Bzw. von der Seite
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423 Das Monumento aos Descobrimentos
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424 – 425 Cascais, der westlichste Bahnhof auf dem europäischen Festland
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426 – 427 Am Strand von Cascais
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428 – 430 Cascais
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431 Casa & Farol de Santa Maria
Dann wollte ich mit dem Bus weiter entlang der Küste Richtung Norden. Natürlich hatte ich mir den Fahrplan dafür schon vorher herausgesucht. Es gab einen Sommer- und einen Winterfahrplan, ich ging völlig selbstverständlich davon aus, dass am 02. Juni der Sommer-Fahrplan gelten würde. Als der gesuchte Bus auf sich warten ließ, schwante mir Böses, ich fragte einen Fahrer, der mir verklickerte, dass noch Winter sei.^^ Also noch eine halbe Stunde warten. -.- Sollen sie's halt Hochsaison und Normal nennen. Oder wenigstens irgendwo schreiben, bis wann der Winter gilt. Das stand nämlich nirgends... -.- Ich hatte ausgerechnet die letzte Lücke erwischt, wo der Bus nur im Stundentakt fuhr. Irgendwann kam der Bus endlich und kurvte eine halbe Stunde entlang der schroffen Küste hinauf bis zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlands.
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432 – 433 Der westlichste Punkt des europäischen Festlands
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434 Leuchtturm
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435 Felsenküste
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436 Niedrige Wolkendecke
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437 Blick Richtung Ponta Delgada und Boston ;-)
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438 Und das hier ist nichts Geringeres als die westlichste Bushaltestelle auf dem europäischen Festland ;-)
Eine halbe Stunde hielt ich mich bei dem nicht ganz so angenehmen Wetter hier auf. Ich hatte alles wenigstens kurz gesehen. Dann musste ich mich schnell entscheiden, ob ich gleich mit dem gerade eintreffenden Bus weiterfahren oder noch eine halbe Stunde im Nebel verbringen wollte. Ich stieg in den Bus. Der brachte mich in 50 min auf kurvenreicher Straße durchs Hinterland nach Sintra. Dort war der Nebel weg, es herrschten angenehme 24 Grad. Das Städtchen ist wahrhaft hübsch, es leidet (bzw. seit Corona: litt :-/ ) allerdings unter einer schier erdrückenden Last von Touristen. Alle 20 min wurde der Bahnhofsvorplatz regelrecht geflutet, als ein neuer Zug aus Lissabon ankam. Hauptanziehungspunkt sind die zahlreichen Paläste, die sich der portugiesische Adel hier im Laufe der Zeit hat erbauen lassen, wenn er mal seine Ruhe vor dem hektischen Lissabon haben wollte. Am späten Nachmittag wollte ich noch hinauf zur Maurischen Festung, dafür nahm ich in Anbetracht der Zeit den Bus. Der fuhr gefühlt fünf Mal ums Karree, zu Fuß hätte ich das wohl fast genauso schnell hinbekommen.^^ Von dort hatte man eine schöne Sicht auf den Ort, die Umgebung und v. a. das gegenüber auf einem Berg thronende Märchenschloss Palácio Nacional da Pena. Und was passierte? Just als ich oben ankam, zogen Wolken vom Atlantik heran und bedeckten das Schloss komplett… -.-
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439 – 440 Das Rathaus von Sintra mit seinem charakteristischen Turm
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441 Der Palácio Real gehörte einst der Königsfamilie. Die hatten es gut! :-)
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442 Von derselben Stelle einmal in die andere Richtung gedreht: Hoch über dem Ortszentrum von Sintra thront die Maurische Festung.
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443 Ausblick von der Festung Sintra
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444 Der Palácio Real von oben, rechts das Rathaus
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445 – 446 Der Bahnhof von Sintra
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447 Meist war der Blick auf Schloss so hier. -.-
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448 – 449 Als Happy End war doch noch ganz kurz ein Blick aufs Märchenschloss möglich
Fahrplanbedingt unterbrach ich meine Erkundungen in der Stadt am Nachmittag, um mit der Straßenbahn zum Praia das Maçãs zu fahren. Obwohl die 45-minütige Fahrt quasi ans Ende der Welt führte, gab es keine Sicherheitsgurte. So wie man hier durchgeschüttelt wurde, könnte man die aber gut gebrauchen... Trotzdem habe ich es geschafft, einen Teil der Strecke zu verschlafen (immer wieder Sekundenschlaf). War einfach zu viel die letzten Tage. :D Während der Wendezeit mussten alle aussteigen, da wurde die Richtung der Sitze geändert, sodass auch auf der Rückfahrt jeder vorwärtsfuhr. Auf der Strecke waren teilweise Bauarbeiten. Wenn die Schildkröten-Bahn anrückte, hatten die Bauarbeiter genug Zeit, ganz gemütlich ihre Sachen zusammenzupacken und in aller Ruhe wegzuspazieren. :D
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450 Elétrico de Sinta
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451 – 452 Des Gefährtes Innenleben
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453 – 454 Der westlichste Punkt Schiene auf dem europäischen Festland, dahinter der Atlantik
Abends fuhr ich zurück in die Stadt. Ab Agualva-Cacém war die Strecke sogar viergleisig, denn dort kam eine weitere Strecke aus Richtung Norden hinzu. Die Fahrt von Sintra nach Campolide dauert 34 min. Vom Bahnhof Campolide nahm ich den Bus zum Amoreiras Shopping Center, auf dessen Dach sich eine Aussichtsterrasse mit tollem Rundum-Blick befindet. Dort verbrachte ich den Abend. =)
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455 Am Bahnhof von Sintra
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456 – 457 Die Ponte 25 de Avril
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458 – 461 Die Innenstadt
Auf dem Weg zum Hotel nahm ich für eine Station die gelbe Linie, womit ich nun alle vier Metro-Linien Lissabons wenigstens teilweise befahren hatte. ;-)

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Kap. 3/4: Sommer in Südwesteuropa [PT]

Krümelmonster, München, Freitag, 05.06.2020, 15:52 (vor 2025 Tagen) @ Krümelmonster

Am nächsten Morgen wollte ich mit einer der alten Trams durch die Altstadt von Lissabon fahren. Ein wichtiger Hinweis vorab: Lasst es einfach! Lasst es! Die Dinger sind stets gerammelt voll mit Touristen, sodass man hier auch gern mal beklaut wird. Weil es so voll ist, sieht man wenig bis nichts, denn man ist die ganze Zeit damit beschäftigt, einerseits so wenig Platz wie möglich zu verbrauchen und andererseits seine Sachen im Auge zu behalten. Als ich morgens halb neun anrückte, waren bereits vor Abfahrt an der Starthaltestelle alle Sitzplätze belegt, fast ausschließlich durch Touristen. Bald trat ich aus Karma-Gründen meinen Sitzplatz an einen Rentner ab. Ich war relativ weit vorn in der Tram, sodass ich wenigstens noch ein bisschen was sehen konnte, aber viel hatte ich nicht von der Fahrt. Der Höllenritt dauerte eine Dreiviertelstunde. Zurück wollte ich‘s besser machen und fuhr mit dem Bus, doch der war noch voller und dementsprechend auch nicht schneller… -.-
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462 Gruppentwister
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463 Er ist ja vor der Kurve extra stehen geblieben und hat zweimal gebimmelt, aber der Gegenzug musste trotzdem in die Gleisverschlingung einfahren ^^
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464 Endlich ist der Höllenritt geschafft
Ich wollte in die Altstadt, aber Petrus machte mir einen Strich durch die Rechnung. Kaum fing es an zu regnen, gab auch die Metro den Geist auf.^^ Ich ging was futtern, bis sich der Regen gelegt hatte. Mit kaum über 20 Grad hatte es sich ordentlich abgekühlt. Dann machte ich mich erneut auf in die Altstadt und kraxelte hinauf auf die Festung. Dort gab es einen schicken Ausblick auf die Altstadt zu gucken, die Festung selbst fand ich nur mäßig interessant.^^ Anschließend schlenderte ich noch eine Runde zu Fuß durch die Gassen. Es heißt ja immer, dass Lissabon besonders stark vom Overtourism betroffen sei, aber so extrem viel war hier meiner Ansicht nach nicht los. Da war Rom um Welten schlimmer!
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465 Schön, dass ich gerade meine Wäsche zum Trocknen aufgehängt hatte^^
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466 Die Porta do Mar bei nun etwas besserem Wetter
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467 Tram vor der Kathedrale
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468 In der Altstadt
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469 – 470 Blick von der Festung auf die Altstadt von Lissabon
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471 Der zentrale Platz Praça do Comércio
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472 Der Aufzug Elevador do Santa Justa
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473 Die Altstadt vom Aussichtspunkt Miradouro das Portas do Sol
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474 São Vicente de Fora mit Tram
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475 Altstadt-Gasse
Abends hatte ich noch einige Gebäude im westlich gelegenen Stadtteil Belém auf meinem Speisezettel zu stehen. Ich fuhr mit dem Bus grob dorthin und ging dann zu Fuß weiter. Der Zugang zur Küstenpromenade ist gar nicht so einfach, weil zwei vierspurige Straßen sowie die Bahnlinie nach Cascais im Weg liegen und von relativ wenigen Brücken überspannt werden. Zum Abendessen gönnte ich mir einen Wein und merkte, dass ich ihn selten trinke. ;-) Anschließend fuhr ich mit einer alten Tram zurück in die Stadt. Ich weiß nicht, ob es am Wein lag oder an der abends sehr geringen Auslastung, aber irgendwie kam mir die Tram nun mächtig schnell vor. ;-)
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476 Palácio Nacional
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477 Die Fassade des ehemaligen Klosters Mosteiro dos Jerónimos
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478 Hier in klein und mit Bahnstrecke dazwischen
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479 Dort verkehren die Züge nach Cascais
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480 Bahnhof Belém
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481 Die Ponte 25 de Avril mit der Christus-Statue aus Richtung Westen
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482 Das Monumento aos Descobrimentos ehrt die portugiesischen Seefahrer & Entdecker
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483 – 484 Der Torre de Belém, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt
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485 Abends noch schnell! am Praça da Comércio vorbei

Nun noch die obligatorischen Worte und Bilder zu den Verkehrsmitteln.
Rückgrat des ÖPNV ist natürlich die Metro, die mit ihren nicht mehr taufrischen Zügen unter der Stadt entlang rollt. Zu Stoßzeiten fahren die Züge alle 4 min, spätabends mitunter nur alle 10 – 12 min. Die Wartezeit wird immer in 10-sek-Schritten auf dem ZZA angezeigt. Manchmal steht dort freundlicherweise auch, dass es sich um einen Kurzzug handelt – allerdings erst in dem Moment, in dem der Zug einfährt. ;-) Im Netz liegen so kreative Stationsnamen wie „Allee“ oder „Park“.^^
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486 – 487 Alte Metros
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488 Metro-Gestühl
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489 Rolltreppen, die in der Mitte eben werden und weiter bergab/-auf führen, habe ich sonst noch nirgendwo gesehen :-s

Die historischen Trams im Stadtzentrum dienen nur wenigen Einheimischen als Transportmittel, sondern sie sind eher eine Touri-Attraktion. Wenige größere Neufahrzeuge sind auf der Linie nach Belém unterwegs. Zudem gibt es am Südufer des Tejo (also nicht mehr in Lissabon selbst) Trams zum Fähranleger.
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490 Seltene große Tram
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491 Tram üblicher Größe
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492 Hier am Abend
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493 Die grünen gibt’s nicht so oft
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494 Tram in Cacilhas am südlichen Ufer
Alle öffentlichen Verkehrsmittel inkl. der Fähren sind nutzbar mit einer Magnetkarte, auf die man Geldbeträge lädt. Wenn man z. B. als Tourist bei Ankunft noch keine Karte hat (gibt’s nur an den Metro-Stationen zu kaufen), kann man im Bus auch Einzeltickets für 2,00 € kaufen. Durch die elektronischen Sperren der Metro kommt man aber nur mit Karte. Damit kann man Einzelfahrten (z. B. in der Metro für 1,50 €) oder 24-h-Karten kaufen. Oder aber glatte Beträge aufladen und dann einen günstigeren Preis pro Einzelfahrt bezahlen. Letzteres rentiert sich eher bei längeren Aufenthalten. Clevererweise kann man nur 3 €, 5 € oder noch höhere, aber stets glatte Beträge aufladen, doch eine Einzelfahrt in der Stadt kostet 1,33 €. Am Ende bleibt also immer ein Betrag auf der Karte übrig und die Stadt hat mit jedem Touristen leicht verdientes Geld. ;-) Die Karte gilt auch nach Cascais und Sintra, da sind's dann natürlich auch komische Beträge.^^ Und jetzt kommt das beste: Nachdem man sich einmal entschieden hat, glatte Beträge aufzuladen (also geringeren Preis für Einzelfahrt), ist es nicht mehr möglich, genaue Beträge für Einzelfahrten aufzuladen oder 24-h-Tickets zu kaufen. Selbst dann wenn kaum noch Guthaben drauf ist. Am Ende brauchte ich exakt ein 24-h-Ticket, dafür hätte ich eine neue Karte kaufen müssen. Umständlicher geht's nicht mehr! Mehrmals hatte ich das Gefühl, diese Karte bescheißt mich doch (oder vielleicht hatte ich die Karte doppelt an den Piepsi gehalten?). Einmal habe ich auch nachgefragt. Angeblich ist nicht nachvollziehbar, wo wie viel abgebucht wurde. Ich empfehle, nicht mit den glatten Beträgen zu arbeiten, sondern mit 24-h-Tickets und für Ausflüge (z. B. nach Cascais braucht man diese Karte zwingend) eine Extra-Karte mit dem passenden Betrag am Schalter zu kaufen.
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495 Hier stand immerhin dabei, an welchen Tagen welcher Fahrplan gilt (mit Jahreszeiten hat das ja nicht viel zu tun :p). In Cascais war das nicht der Fall und dort gab es auch zwei Unterscheidungen: eben Sommer & Winter.^^

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Kap. 3/4: Sommer in Südwesteuropa [PT]

Krümelmonster, München, Freitag, 05.06.2020, 15:53 (vor 2025 Tagen) @ Krümelmonster

Am letzten Morgen in Lissabon fuhr ich mit der Metro zum Bahnhof Lisboa Oriente und stieg in den Alfa Pendular, die Lusitanerrenne. Auf den Bahnsteigen waren im Raum Lissabon inkl. Cascais & Sintra alle Ansagen zweisprachig PT & EN, selbst für Regionalzüge. Aber im Inneren der höchsten Zugkategorie des Landes wurde nur Portugiesisch gesprochen.^^ Gleich nördlich der Hauptstadt drehte der Zug richtig auf, dabei hatte er eigentlich mit sieben Zwischenhalten für seine Kategorie viele. Anders ist im großen Nachbarn ist der Netzempfang in Portugal nicht exzellent. Nach 2:48 h erreichte die Renne die zweitgrößte Stadt des Landes, Porto. Ich stellte fest, dass es die englischsprachigen Ansagen nur im Großraum Lissabon gab (und dort auch nicht in der Metro), denn an den Bahnsteigen von Porto Campanhã erklang nur Portugiesisch.^^ Es hatte sich ordentlich abgekühlt, nur noch 17 Grad waren es. Der Fernbahnhof Campanhã liegt außerhalb der Innenstadt. Direkt im Zentrum liegt hingegen der Bahnhof São Bento, sodass für die letzten 4 – 5 min immer auf einen Regionalzug umgestiegen werden muss. Dorthin fuhr ich nun, brachte meinen Koffer in die Unterkunft und fuhr zurück nach Campanhã.
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496 Die auffällige Deckenkonstruktion des Bahnhofs Lisboa Oriente
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497 Die Lusitanerrenne
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498 Das ist eigentlich die planmäßige Höchstgeschwindigkeit
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499 Der Tf nahm es als Herausforderung ;-)
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500 Coimbra
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501 Pampilhosa: Hier geht’s nach Spanien
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502 Porto-Campanhã
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503 Sonst fahren dort solche Züge
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504 – 505 Der Bahnhofsvorplatz von Porto São Bento
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506 – 507 Hier am Abend =)
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508 – 509 Die Azulejos in der Bahnhofshalle
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510 Die Gleishalle von São Bento
Fun Fact: Der nächste Zug war der einzige auf meiner langen Reise, in dem man die Fenster öffnen konnte (ok, im sizilianischen Knatterschuhkarton wäre es auch möglich gewesen, aber da war recht viel los). Es folgte definitiv eines der landschaftlichen Highlights dieser Reise: die Fahrt durchs Douro-Tal. Ich schreibe am besten gar nicht so viel über die Landschaft, sondern zeige lieber viele viele bunte Bilder. ;-) Ab Régua waren in meinem hinteren Wägelchen von den 52 Plätzen 11 belegt; ich saß in der hinteren Hälfte des Wagens, die anderen zehn vorn.^^ Diese Fahrt war nicht nur von der Landschaft her wie eine Flusskreuzfahrt, sondern auch vom Altersdurchschnitt: Den senkte ich nämlich mächtig gewaltig. :p Abgesehen vom Zub und drei Portugiesen dürfte der Rest mehr als doppelt so alt gewesen sein wie ich.^^ Die Fahrt durch die überaus reizvolle Landschaft dauerte gut 3:15 h pro Richtung. Die Ankunft in Pocinho, mittlerweile Endpunkt der Strecke, war mit + 6 – bäääm, jetzt hatte ich dich, CP. :p
Auf der Rückfahrt warteten wir in Tua auf den Gegenzug. Kann man eigentlich auch ohne zum Bahnhof zu gehen irgendwie herausfinden, wie viel Verspätung Züge in Portugal haben? In der CP-App stand nämlich nie etwas. Nach einer Viertelstunde kam er dann. Die Verspätung konnte selbst bis zum Ende der Fahrt zweieinhalb Stunden später nicht vollständig abgebaut werden, + 6 blieben übrig. :p
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511 Das Gestühl zeigte auch hier immer in Fahrtrichtung und wurde in Pocinho gedreht
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512 – 513 Die Strecke erreicht das Douro-Tal
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514 Nun geht es durch Rheintal Portugals
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515 Statt Burgen findet man allerdings Wein
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516 Azulejos in Pinhão
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517 Liebliche Landschaft
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518 – 520 Meist verläuft die Strecke direkt entlang des Ufers
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521 Gegenzug
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522 – 523 Weiter geht’s durchs schöne Tal
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524 – 525 Hier kommt das Blubber also her
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526 – 528 Hier wird es richtig dramatisch!
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529 „Achtung vor den Zügen! Anhalten, horchen, schauen!“
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530 Hier weitet sich der Fluss
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531 – 536 Weitere Impressionen
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537 Felsen direkt am Ufer
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538 Links verausgabt sich O Monstro
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539 Was man auf diesem Bild überhaupt nicht erkennen würde: Zum Zeitpunkt der Aufnahme regnete es kurz^^
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540 Bahnhofsgebäude
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541 – 545 Hinten im Tal ist es nicht mehr ganz so grün
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546 Gegen Ende der Fahrt wachsen im landeinwärts immer trockeneren Klima Oliven
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547 Bis 1988 fuhren die Züge über diese Brücke weiter ostwärts
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548 Da stehen die putzigen zwei Wägelchen
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549 Das schmucklose Bahnhofsgebäude
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550 O Monstro in groß. Man spricht ihn übrigens so ähnlich wie „U Mongschtru“ aus (ong wie frz. on).
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551 Tadaaa!
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552 Türen Schließen ist überbewertet
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553 – 554 Auf dem Rückweg überholten wir ein Schiff, …
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555 …dann warteten wir eine Viertelstunde auf den Gegenzug, …
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556 …dann überholten wir das Schiff nochmal :D
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557 Altes Zeug
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558 Der Fluss in der Abendsonne
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559 Abschied vom Tal
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560 Bei Ankunft in Porto :D
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561 O Monstro nach getaner Arbeit
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562 Dieselpower
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563 Damit ging’s nach São Bento

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Kap. 3/4: Sommer in Südwesteuropa [PT][ES-GA]

Krümelmonster, München, Freitag, 05.06.2020, 15:54 (vor 2025 Tagen) @ Krümelmonster

In Porto hatte ich zwei Tage eingeplant. Den ersten davon war ich krank. -.-
Die starken Temperaturschwankungen (in Andorra morgens unter 5 Grad, in Madrid nachmittags fast 40; zuletzt hatte es sich ja kräftig abgekühlt) in Verbindung mit dem üppigen Programm waren wohl doch zu viel. -.-
Da es eh viel regnete, verpasste ich draußen nicht viel. Ich habe das Hotelzimmer an dem Tag nur verlassen: zum Mittagessen und zum Abendessen (Prioritäten kann ich^^). Abends probierte ich in einem auf Käse spezialisierten Restaurant eine Francesinha. Grob gesagt besteht dieses Gericht aus: 18 Lagen Käse, einem Steak, Käse, bissl Schinken und oben drüber weiteren 13 Lagen Käse. Oder so ähnlich. Etwas Brot ist auch irgendwo dazwischen.^^
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564 Für Menschen mit normalem Stoffwechsel eine Wochenration Käse *‿*

Am zweiten Tag ging es mir schon etwas besser.
Vormittags erkundete ich die Altstadt. Irgendwie sahen die Gebäude hier etwas anders aus als in Lissabon: Ich empfand Porto als im Vergleich zur Hauptstadt weniger mediterran, sondern etwas rauer. Gegen meinen Schnupfen kaufte ich Medikamente. Die Apotheken-Frau sprach gut Englisch (Portugal ist wahrscheinlich eines der südeuropäischen Länder mit den besten Englisch-Kenntnissen, denn Portugiesisch hat global eher wenig Bedeutung und ist in Europa als Fremdsprache kaum verbreitet), ich zeigte ihr Sinupret und sagte, ich wolle etwas Ähnliches haben. Später sah ich, dass sie mir Paracetamol gegeben hatte. :D Zum Mittag aß ich wieder eine Francesinha, so ein Teil reichte selbst bei mir bis zum Abend. :D
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565 Die Kirche Igreja de Santo Ildefonso
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566 – 567 Blick die Straße dorthin hinauf
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568 Fassaden in der Altstadt von Porto
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569 An der Praça da Liberdade
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570 Nahe der Apotheke^^
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571 Das Gebäude links ist die Börse, das Denkmal in der Mitte des Platzes ehrt Heinrich den Seefahrer
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572 Bunte Lagerhäuser auf der südlichen Flussseite…
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573 …oder hier auf der nördlichen Flussseite
In Porto gibt es noch Reste eines alten Tram-Netzes mit historischen Fahrzeugen. Hier sind sie aber wirklich nur noch eine Touristenattraktion und sind nicht mehr fürs Befördern da. Der öffentliche Nahverkehr wird heute von einer Stadtbahn abgewickelt, deren moderne Züge in der Innenstadt fast überall unterirdisch fahren, weiter draußen meist an der Oberfläche. Nach dem Mittagessen fuhr ich damit hinüber auf die andere Flussseite nach Vila Nova da Gaia.
Auf der südlichen Flussseite gab es endlich wieder eine Seilbahn.^^ Die Gondeln schweben vom oberen Teil der Brücke hinab bis hinunter zum Flussufer, dabei hat man die ganze Zeit eine phänomenale Aussicht auf die Altstadt von Porto. Im Ticketpreis inklusive war sogar eine kleine Weinprobe. :-) Ich zögerte kurz bzgl. des Paracetamols, das ich genommen hatte, aber die Francesinha bildete eine ausreichende Grundlage. ;-)
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574 – 577 Alte Tram. In Porto dient sie wirklich nur noch als Museumsbahn.
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578 – 579 Die im Stadtzentrum unterirdisch verlaufende Stadtbahn (nur auf der Ponte Luis I oberirdisch) hingegen ist heute das Massentransportmittel, hier im Bild der Umsteigeknoten Trindade
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580 – 581 Tram auf der Ponte Luís I
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582 – 583 Ausblick aus genau solch einer Tram
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584 – 586 Während der Seilbahn-Fahrt
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587 Die Altstadt in ihrer Gesamtheit. Ja, das Bild habe ich selbst aufgenommen. B-)
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588 – 589 Die Uferpromenade von Vila Nova vor der Kulisse der Altstadt von Porto
Ich lief zurück nach Porto (als Fußgänger muss man nicht erst hinauf zur oberen Ebene der Brücke, sondern kann diese Art Steg unten nutzen). Dort wollte ich eigentlich mit der Standseilbahn hinauffahren, aber davor wartete schon eine riesige Schlange. Also stiefelte ich aus eigener Kraft nach oben und besuchte die Kathedrale und den nördlichen Teil der Altstadt.
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590 Die Kathedrale aus Richtung Norden
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591 Im Hof des Klosters, zu dem auch die Kathedrale gehört
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592 Vom Hügel der Kathedrale aus gesehen
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593 Das Gebäude etwas rechts der Mitte mit den beiden pyramidengekrönten Türmen ist der Bahnhof São Bento, der links vom Kran abgesäbelte Turm gehört zum Rathaus
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594 Hier nun das Rathaus

Mittlerweile war es schon später Nachmittag. Deshalb ging ich zum Hotel, schnappte meine Sachen und fuhr vom Bahnhof São Bento zum Campanhã.
Am Mittag schon, bevor ich mit der Stadtbahn gefahren war, hatte ich versucht, in São Bento eine obligatorische, aber kostenlose Reservierung für den internationalen Zug zu bekommen. In São Bento war das aber nicht möglich. Also musste ich raus zum Bahnhof Campanhã fahren. -.- Gut, das ich heute eh einen Gültigkeitstag brauchte. Am internationalen Schalter drängelte sich eine Amerikanerin vor und sagte, sie habe schon ein Ticket, sie wolle nur wissen, in welche Richtung sie zu den Zügen komme. Sie zeigte ratlos in Richtung Ausgang (wo sie gerade hergekommen war) und Richtung Wand. Ich zeigte ihr die Treppe zu den Gleisen. Sie drängelte sich trotzdem vor und sagte: „Just to make sure“ Wie hat sie es denn bitte über den Atlantik geschafft, ohne gegen eine Wand zu laufen? :-s Als ich an der Reihe war, sagte mir der Mensch, dass der internationale Schalter jetzt geschlossen sei, bis sein Kollege komme, da er selbst in 15 min Feierabend habe. Bitte was!? Er hatte mir ernsthaft erklärt, dass er zwar erst in 15 min Feierabend hat, aber jetzt schon nach Hause geht. Geht's noch? :D Ich zeigte aufs Schild, wo stand, dass der Schalter u. a. von 12 – 20 Uhr durchgängig besetzt sein soll. Er zuckte mit den Schultern und meinte: „Someone should change it…“. So eine Mentalität habe ich ja nicht mal auf dem Balkan erlebt! :D 10 min später saß zwar jemand am Schalter, aber dachte überhaupt nicht daran, die Abdeckung hochzuklappen. Weitere 10 min später erzählte mir nach energischem Klopfen genau jener Mensch, dass ich noch weitere 10 min warten soll. Meine Fresse… Schließlich bekam ich die benötigte Reservierung.
Der Zug war nur zu ca. 20 % ausgelastet. Und das war am Freitagabend vor dem langen Pfingstwochenende! Die Verbindung gibt es v. a. aus politischen Gründen, sie ist stark subventioniert. Im Nordwesten Spaniens spricht man Galicisch, was näher am Portugiesischen dran ist als am Spanischen (manche Portugiesen sagen sogar, es sei bloß ein portugiesischer Dialekt). Auch deshalb bestehen enge historische und kulturelle Verbindungen zwischen Galicien und Nord-Portugal. Die Dieselmöhre fuhr Richtung Norden, ab Viana do Castelo führte die Strecke entlang des Atlantiks und bot einen tollen Blick auf die im Meer untergehende Sonne. :-) Vor der Grenze ging es irgendwie etwas schleppend voran. Den Grenzbahnhof Valença verließen wir letztlich mit + 6. Somit lag Portugal bei nur 77 % Pünktlichkeit und damit in der Statistik tatsächlich schlechter als Deutschland inkl. Regionalverkehr. :-O Um es vorweg zu nehmen: Spanien hat die 100 % Pünktlichkeit gehalten. B-) Nach der Fahrt über die Brücke kannte ich schon 2/3 aller regelmäßig im PV befahrenen portugiesischen Bahn-Grenzübergänge. So viel mehr dürften es in Schland auch nicht sein. ;-) An der Grenze war die Uhr wieder um eine Stunde vorzustellen. Eine Dreiviertelstunde später wurde nach insg. zweieinhalbstündiger Fahrt (für gerade einmal 173 km, ohne längere Standzeiten) Vigo Guixar erreicht. Weiter konnte ich an dem Abend nicht mehr kommen (es hätte höchstens noch einen 5- oder 7-min-Umstieg gegeben, aber auch nur bis Pontevedra), also hatte ich in Vigo ein Hotel reserviert.
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595 Hochwertiger internationaler Fernverkehr
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596 Linienplan
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597 Sonnenuntergang über dem Atlantik
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598 Es braucht keine großen wahrsagerischen Fähigkeiten, um festzustellen, dass in der Zukunft die Sonne untergeht ;-)
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599 Links Spanien, rechts Portugal
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600 In der zweiten Reihe geparkt :p

Und das letzte Kapitel erscheint in Kürze hier. ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

--
Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Meine alten Reiseberichte (inkl. Bildern) verschicke ich gern per Email - bitte per Direktnachricht melden!

Obrigado!

JanZ, HB, Samstag, 06.06.2020, 14:07 (vor 2024 Tagen) @ Krümelmonster

Danke auch für diesen Teil! Witzigerweise habe ich ziemlich genau dieselbe Tour um Ostern 2013 auch gemacht. Nur im Douro-Tal und nördlich von Porto war ich nicht. Und in Porto war nicht Krankheit, sondern strömender Regen der Grund, dass ich nicht viel von der Stadt gesehen habe.

Obrigado!

Krümelmonster, München, Samstag, 06.06.2020, 21:06 (vor 2024 Tagen) @ JanZ

Danke auch für diesen Teil!

Immer wieder gern!

Witzigerweise habe ich ziemlich genau dieselbe Tour um Ostern 2013 auch gemacht.

Seitdem hat sich sicherlich etwas verändert. ;-)

Nur im Douro-Tal und nördlich von Porto war ich nicht.

Unbedingt nachholen bei Gelegenheit! ;-)

Und in Porto war nicht Krankheit, sondern strömender Regen der Grund, dass ich nicht viel von der Stadt gesehen habe.

Den Regen gab es bei mir ja auch reichlich am ersten Tag. Bis zum nächsten Tag hatte er sich vollständig verzogen.
Da denkt man, man fährt in den Süden. Aber hat übersehen, dass man direkt am Atlantik ist.^^

Es grüßt
das Krümelmonster

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Obrigado!

JanZ, HB, Samstag, 06.06.2020, 22:23 (vor 2024 Tagen) @ Krümelmonster

Danke auch für diesen Teil!


Immer wieder gern!

Witzigerweise habe ich ziemlich genau dieselbe Tour um Ostern 2013 auch gemacht.


Seitdem hat sich sicherlich etwas verändert. ;-)

Ja, zum Beispiel konnte man damals noch keine Flixbusse am Busbahnhof sehen :-). Von Overtourism habe ich damals auch noch nichts gemerkt, aber du ja anscheinend auch nicht. Hier übrigens der Bericht von damals: https://www.janzbikowski.de/bus/iberia.php

Nur im Douro-Tal und nördlich von Porto war ich nicht.


Unbedingt nachholen bei Gelegenheit! ;-)

Wird gemacht :-).

Nachfrage zur internationalen Verbindung Porto - Vigo

MC_Hans, 8001376, Dienstag, 09.06.2020, 11:22 (vor 2021 Tagen) @ Krümelmonster

Hi Krümelmonster!

Ich hätte noch eine weitere Nachfrage, hehe, und zwar wenn ich für das laufende Fahrplanjahr die Verbindung Porto-Vigo et vice versa abfrage, erscheinen die Zugpaare 420/421 (morgens) und 422/423 (abends). Als Betreiber wird die Renfe genannt. Nun ist in Deinem Bericht ein schöner gelber Triebwagen der CP zu sehen und Du bist mit Interrail gefahren, aber kannst Du zu diese Punkte bestätigen / was dazu sagen?

  • Rollmaterial wird von CP gestellt?
  • Betreiber ist Renfe?
  • Ticketing erfolgt bei CP und Renfe oder nur bei einem der beiden?

Beste Grüße,
Hans

Nachfrage zur internationalen Verbindung Porto - Vigo

JumpUp, Dienstag, 09.06.2020, 11:24 (vor 2021 Tagen) @ MC_Hans

Hi Krümelmonster!

Ich hätte noch eine weitere Nachfrage, hehe, und zwar wenn ich für das laufende Fahrplanjahr die Verbindung Porto-Vigo et vice versa abfrage, erscheinen die Zugpaare 420/421 (morgens) und 422/423 (abends). Als Betreiber wird die Renfe genannt. Nun ist in Deinem Bericht ein schöner gelber Triebwagen der CP zu sehen und Du bist mit Interrail gefahren, aber kannst Du zu diese Punkte bestätigen / was dazu sagen?

  • Rollmaterial wird von CP gestellt?
  • Betreiber ist Renfe?
  • Ticketing erfolgt bei CP und Renfe oder nur bei einem der beiden?

Beste Grüße,
Hans

Ich bin vor einigen Monaten damit gefahren,
es war ein - sehr abgerockter und nach Abgasen stinkender - Triebzug der portugiesischen Bahn. Fahrkarten gab es problemlos bei der RENFE in Vigo. Es gibt neben den beiden Direktverbindungen noch mehrere Umsteigeverbindungen an der Grenze. Fahrkarten waren sehr günstig (glaub 10 € pro Person)

Nachfrage zur internationalen Verbindung Porto - Vigo

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 09.06.2020, 12:35 (vor 2021 Tagen) @ MC_Hans

[*]Rollmaterial wird von CP gestellt?

Ja

[*]Betreiber ist Renfe?

Nein, ein klassischer Kooperationszug.

[*]Ticketing erfolgt bei CP und Renfe oder nur bei einem der beiden?

Sollte bei allen SCIC-Bahnen erhältlich sein...

--
Weg mit dem 4744!

Nachfrage zur internationalen Verbindung Porto - Vigo

Krümelmonster, München, Dienstag, 09.06.2020, 20:51 (vor 2021 Tagen) @ JeDi

[*]Ticketing erfolgt bei CP und Renfe oder nur bei einem der beiden?

Sollte bei allen SCIC-Bahnen erhältlich sein...

Wenn der Schalter nicht spontan Pause macht ;-)

Die Reservierungspflicht ist aber eh ein Witz. Denn die Reservierung mit Interrail ist ja kostenlos. Und selbst Fr Abend vor dem langen Pfingstwochenende war der Zug gähnend leer.
Das wirkt eher wie ein Versuch, die Interrailer zu vergraulen, damit sie sich keine kostenlose Reservierung (in Portugal nur an ausgewählten Bahnhöfen) besorgen, sondern sich ganz unkompliziert online bei RENFE ein Ticket kaufen. ;-) Wie schon erwähnt relativ günstig.

Es grüßt
Das Krümelmonster

--
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Nachfrage zur internationalen Verbindung Porto - Vigo

Krümelmonster, München, Dienstag, 09.06.2020, 20:51 (vor 2021 Tagen) @ MC_Hans

Hi Krümelmonster!

Tach!

Ich hätte noch eine weitere Nachfrage, hehe, und zwar wenn ich für das laufende Fahrplanjahr die Verbindung Porto-Vigo et vice versa abfrage, erscheinen die Zugpaare 420/421 (morgens) und 422/423 (abends).

Genau, zweimal täglich gibt's die Verbindung. Morgens und nachmittags/abends haut grob hin, je nach Richtung.

Als Betreiber wird die Renfe genannt.

Die Angabe der Betreiber im RIS ist (auch in der Gegend) nicht immer zuverlässig. ;-)

Nun ist in Deinem Bericht ein schöner gelber Triebwagen der CP zu sehen und Du bist mit Interrail gefahren, aber kannst Du zu diese Punkte bestätigen / was dazu sagen?

  • Rollmaterial wird von CP gestellt?

Dass Rollmaterial ist in portugiesischer Lackierung, allerdings hat CP diese Züge wohl von Renfe gemietet. Sie fahren ins Douro-Tal und zwischen Porto und dem Grenzort Valença (und eben zweimal am Tag darüber hinaus nach Vigo).

[*]Betreiber ist Renfe?

Kann ich nicht genau sagen. Der Zub war zunächst Portugiese, ob er an der Grenze abgelöst wurde, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall findet kein Tf-Wechsel statt, da einige Tfs sowohl südlich als auch nördlich der Grenze die Sprache des Nachbarlandes gelernt haben.

[*]Ticketing erfolgt bei CP und Renfe oder nur bei einem der beiden?
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Ich habe meine Reservierung bei der CP gekauft und bekam als Ausdruck ein Online-Ticket von Renfe zum Null-Tarif.^^

Beste Grüße,
Hans

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

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Kap. 3/4: Sommer in Südwesteuropa [PT]

MC_Hans, 8001376, Samstag, 06.06.2020, 12:18 (vor 2024 Tagen) @ Krümelmonster

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537 Felsen direkt am Ufer

Hi Krümelmonster,

also bei dieser epochalen Bildbeschreibung hattest Du mich, hehe, jetzt weiß ich endlich, wo das kleine Wörtchen "lapidar" seine Herkunft hat!

Beste Grüße

;-))

Kap. 3/4: Sommer in Südwesteuropa [PT]

Krümelmonster, München, Samstag, 06.06.2020, 21:06 (vor 2024 Tagen) @ MC_Hans

537 Felsen direkt am Ufer


Hi Krümelmonster,

Tagchen!

also bei dieser epochalen Bildbeschreibung hattest Du mich, hehe, jetzt weiß ich endlich, wo das kleine Wörtchen "lapidar" seine Herkunft hat!

Mei, irgendwann gehen einem halt die Beschriftungen aus. ;-)
Alte Steintafeln mit Inschriften habe ich dort aber nicht gesehen. ;-)

Beste Grüße

;-))

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

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Link zum letzten Kapitel

Krümelmonster, München, Mittwoch, 01.07.2020, 21:57 (vor 1999 Tagen) @ Krümelmonster

Nabend!

Und hier nun findet sich das letzte Kapitel dieser Reise.

Es grüßt
Das Krümelmonster

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