Nun sind wir also schon bei der letzten Rückfahrt. Aber da ließ ich’s nochmal richtig krachen :D
Morgens beim Frühstück stellten wir fest, dass die SŽ für Luxis Verbindung den Zug auf dem Abschnitt Ljubljana – Villach mal eben durch einen Bus ersetzt hat. Weder Fahrzeit noch Nummer waren im Fahrplan geändert worden. Sowas erfuhr man nur in der SŽ-App , die natürlich nur in der Weltsprache Slowenisch verfügbar ist... Seine Abfahrt in Ljubljana kurz vor halb acht war noch pünktlich, doch bereits in Kranj hing der Bus dem Zugfahrplan 10 min hinterher. An der Grenze wurde sein Bus herausgezogen (was sagt eigentlich dieses Schengener Abkommen? :-s), was weitere 10 min dauerte. Sein 8-min-Anschluss war damit natürlich futsch, er durfte in Villach (Deutsche erkennt man übrigens an der Aussprache Willach, richtig ist Fillach :p) warten. Später gab es noch eine Störung der bösen deutschen Lok. Schließlich erreichte er sein Ziel in NRW nach 14:14 h, dabei hatte er tatsächlich die schnellste Verbindung genommen. Nach unserer Balkan-Tour meinte er über seine Rückfahrt: „Es war so schön, mal wieder voranzukommen, Kilometer zu machen und nicht nur zu machen, dass die Zeit vergeht.“ :D
Kurz nach ihm startete auch ich. Ich hatte den ICS bis Celje gebucht. Der reservierungspflichtige Mini-Pendolino mit nur drei Wagen ist das Premiumprodukt der slowenischen Bahn. Für die Reservierung zahlte ich bei den ÖBB 3 €. Ich hatte mich schon über die dafür recht gemütliche Fahrzeit gewundert. Kurz nach der Buchung änderte sich die Zugnummer von „IC 14“ auf „Bus 14“. -.- Die Vorleistung meines Zuges war noch problemlos durch die angebliche Baustelle nach Ljubljana gefahren, man sah sie im Bahnhof stehen. Bis Ende des Fahrplanjahres sollte dieser Ersatzverkehr gehen, mindestens. -.- Der SEV war sogar begleitet, aber die slowenische Zubine konnte mir die bei den ÖBB gezahlte Reservierung natürlich nicht erstatten. Nach Abfahrt lichtete sich der Nebel schnell hinter der Stadtgrenze. Es folgte eine kurzweilige 70-minütige Fahrt durch die hügelige Mitte Sloweniens mit Bergblick. Ein Reporter lief mit Kamera durch den Bus und wollte Leute über das Bahnwesen in Slowenien interviewen – schade, dass mein Slowenisch so schlecht ist. ;-) In der Stadt, wo der Bus endete, gibt es auch einen Haltepunkt namens Celje Lava.^^ Die Ankunft war tatsächlich pünktlich.
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411 – 412 Perfektes Wetter, um sich davon zu machen^^
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413 Das Premiumprodukt der slowenischen Bahn. Bei den ÖBB mit verpflichtender, kostenpflichtiger Sitzplatzreservierung… -.-
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414 In den Bergen
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415 In der Ebene
In Celje am Bahnsteig kam eine Durchsage in Landessprache, der Zug hatte wohl 10 min Verspätung. In der App steht die Verspätung grundsätzlich nicht beim Zuglauf dabei, für Verspätungen gibt’s ein Extra-Menü. Wie gesagt, die App ist nur in der Weltsprache Slowenisch verfügbar. 5 min nach der Abfahrtszeit tauchten dort 9 min Verspätung auf. 11 min nach der Abfahrtszeit wurde noch ein Gleiswechsel durchgesagt. Währenddessen interviewte der Reporter weiter Leute, um zu zeigen, wie schlecht die slowenische Bahn geworden ist. :D Letztendlich war die Abfahrt mit + 16.^^ Der Zug fuhr durch Kroatien, Slowenien und Österreich, folglich war innen alles auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch beschriftet.^^ Ab Celje war die Strecke nordwärts größtenteils Baustelle. Da der Zug erst relativ spät vor Celje begonnen hatte, Verspätung aufzubauen, wird es zwischen Zidani Most und Celje nicht groß anders gewesen sein. Am ersten & zweiten Zwischenhalt kam gar keine Durchsage (so kennt man es ja aus Osteuropa), vor dem wichtigsten Halt Maribor kam eine Durchsage auf Slowenisch und sogar auf Deutsch, ui! Das Prozedere, das wir in Šapjane schon gesehen hatten, dass die neue Lok die alte nimmt und wegschubst, wurde auch in Spielfeld-Straß praktiziert. Vom ÖBB-Team folgte eine recht ausführliche Willkommens-Ansage, die knappe halbe Stunde Verspätung wurde dabei aber nicht erwähnt – scheint wohl öfter mal vorzukommen.^^ Der Zub wollte sogar meinen Ausweis sehen! :-O Hinter Spielfeld-Straß hielt der Zug im perfekten Ort für das Krümelmonster: Leibnitz. Am liebsten wäre ich ausgestiegen! ;-) Bis zur Ankunft in Graz hatte sich die Verspätung auf 20 min reduziert.
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416 Celje
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417 Da kommt was
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418 Willkommen im Nightjet
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419 Maribor
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420 Ich stelle mir gerade den Dialog zwischen ÖBB und SŽ vor. SŽ: „Wir würden gern an unserer Strecke bauen. Davon ist auch der internationale Zug betroffen. Dafür müssen wir den Fahrplan ändern.“ – ÖBB: „Geht nicht. Der Zug muss bei uns im Takt bleiben.“ – SŽ: „Das klappt nicht. Wir müssen den Fahrplan ändern.“ – ÖBB: „Nein!“. – SŽ: „Na gut.“ SŽ baut, ohne den Fahrplan zu ändern, und übergibt den Zug halt jedes Mal verspätet. Eisenbahn oder Kindergarten – warum nicht beides? ;-)
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421 Ich bin gekommen, um dich zu holen!
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422 Entführung
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423 Schubs!
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424 Kuller…
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425 Jetzt ist sie an der Macht. Hier sieht man übrigens auch, dass die Südbahn damals noch nicht auf Rechtsbetrieb umgestellt war.
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426 Kein Bahnhofsrätsel
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427 „RJ88888 Soundtest“ – nun wird der Desiro aber größenwahnsinnig :D
Zum Zeitpunkt der Buchung hatte ich in Graz einen 25-min-Anschluss. Just for the records: Selbst dieser wäre mit der Verspätung kaum zu schaffen gewesen.^^ Nach der Buchung allerdings legten die ÖBB die Abfahrtszeit meines Anschlusszuges freundlicherweise um 24 min nach vorn. Ich ließ mir das in Österreich nicht weniger ätzende FGR-Formular aushändigen und ging erstmal zu den 3 Kugeln, einem Restaurant am Bahnhofsplatz, essen. Dann nahm ich den Takt 2 h später, wo ich mich als einziger Mensch im Steuerwagen fand.^^ Der Zug fuhr zunächst weiter die Südbahn hinauf und dann über Leoben und den Schoberpass nach Selzthal. Sein Zub meinte, bei Sparschienen gibt's gar keine FGR. Meinen Einwand, dass der Beförderer nach der Buchung den Fahrplan über den Haufen geworfen hatte, ließ er nicht gelten.^^ Natürlich legte ich die nicht nutzbare Reservierung für den „ICS“ dem Antrag bei, und die ÖBB waren tatsächlich so Facepalm, diese ob der Verspätung auch nur zu 50 % zu erstatten. Aus Rücksicht auf meine Galle verzichtete ich auf einen Widerspruch wegen 1,50 €. Im weiteren Zuglauf des Zuges aus Graz waren im Ennstal Bauarbeiten mit SEV, doch ich hatte von der vorgezogenen Abfahrtszeit in Graz nur eine deutlich verlängerte Umsteigezeit in Selzthal. -.- Weiter ging es im REX die mir noch unbekannte Pyhrnbahn hinab bis Linz. Der bergige Teil war durchaus interessant, der letzte Teil aber langweilig. Am Ende begann der Zug, in der nachmittäglichen HVZ etwas Verspätung aufzubauen, und erreichte Linz mit + 8.
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428 EC nach Deutschland. Zumindest zum Zeitpunkt der Buchung…
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429 Warum steht da eigentlich MAV und nicht bloß H?
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430 Frohnleithen
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431 Bauarbeiten. Bloß wo ist die Verspätung? :-s
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432 Alpenidylle
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433 Längerer Umstieg in Selzthal, danach geht’s auf gleiche Art weiter ;-)
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434 Facepalm I
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435 Facepalm II
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436 An der Nordseite des Pyhrn
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437 Nochmal Alpenidylle
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438 Klaus-Haus. Noch einen Bahnhof mit demselben Namen gibt’s übrigens in Vorarlberg. :D
Da der schnelle Railjet, der inzwischen mit Zweitnamen X heißt, einen Hinweis zu hoher Auslastung hatte, nahm ich den langsamen RJ, dessen Fahrzeit westlich von Linz nicht einmal eine Viertelstunde länger war. Anfangs ziemlich voll leerte er sich in Wels und Attnang-Puchheim ordentlich. Auch wenn es bis Wels nur 12 min dauerte – es war trotzdem toll, nach so viel Zeit im Zug endlich mal wieder Tempo 200 zu fahren. :D Während der Fahrt bis Salzburg buchte ich ein Bayern-Ticket mit ein paar alten Gutscheinen und kaufte mir kurz vor Ankunft bei DON noch ein paar Sandhexen. Während des kurzen Aufenthaltes in Salzburg gab ich das FGR-Formular ab. Es war nach knapp vier Wochen bearbeitet, weder schnell noch richtig. Dann gelang mir endlich die Befahrung der Strecke Freilassing – Mühldorf. Meine Fresse, war das Internet in Deutschland wieder lahm. -.- Bei einem Halt ertönte eine Durchsage: „Die Weiterfahrt verzögert sich aufgrund von Gleisbelegung.“ Wer zum Geier sollte denn bitte mitten in der Pampa die Gleise belegen!?^^ Die daraus resultierenden + 5 konnten kurz vor Mühldorf gerade noch aufgeholt werden. Den durchgehenden Zug aus Simbach/Inn nach München hätte ich Ende Februar gut gebrauchen können.^^ Die RB nach München blieb zwischen Ampfing und Schwindegg einfach mal 7 min auf freier Strecke stehen für die Zugkreuzung, und zwar ganz planmäßig – das erklärte natürlich die Fahrzeit von 18 min zwischen zwei benachbarten Bahnhöfen.^^ Die Einfahrt in den Hbf. vom Herz des Schwarzen Kontinents verzögerte sich wegen Gleisbelegung. Aber kein Bahnhof in Deutschland hat mehr Gleise, oder?^^ Für wahrscheinlicher halte ich, dass mein Zug stehen geblieben war, weil er sich vor dem abgestellten ICE4 nebenan total erschrocken hatte. ;-) Vor der Einfahrt hupte der Loki nochmal – Mensch, das war ja wie aufm Balkan! :D
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439 Heute mal kein RJX, sondern ein RJ. Also quasi Schleichwerbung. ;-)
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440 Altbewährt
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441 Sich auf einer internationalen Verbindung und dann im ländlichen Deutschland auf Mobilfunk zu verlassen ist schon äußerst naiv :p
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442 Technik, die begeistert! :-)
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443 Tschüß, Ösireich!
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444 Wieder in Schland :-C
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445 Nach 13:50 h am Ziel
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446 Und so sah der Schwachsinn des letzten Tages auf der Karte aus. :D Ich sag ja, nur die erste und die letzte Etappe waren umständlich. ;-)
Und zum Ende noch etwas Statistik, es geht nur um die Zugreisen, ohne Tram/Metro/Bus/SEV:
Insgesamt legte ich 5.762 km zurück, davon mit 1.094 km am meisten in Deutschland (Freilassing – Usedom ist eben ein Stück), 1.016 km in Rumänien, 1.008 km in Polen, 823 km in der Ukraine, 425 km in Österreich, 408 km in Kroatien, 286 km in Serbien, 188 km in Slowenien, 174 km in Montenegro, 173 km in Bosnien-Herzegowina und 168 km in Moldawien (inkl. einem ganz kurzen Stück in Transnistrien).
Zur planmäßigen Fahrzeit von 81:20 h kamen üppige 11:23 h Zwischenhalte hinzu. Das macht inkl. Zwischenhalten ausgedehnte 4:12 h pro Fahrt.
Die planmäßige Durchschnittsgeschwindigkeit lag – trotz einer Fahrt über die RbTW – bei nur 70,8 km/h. Am höchsten war sie sicher in Deutschland mit 101 km/h, am niedrigsten wohl in Serbien mit 41,5 km/h.^^
10 Fahrten waren pünktlich, 12 Fahrten waren es nicht. Das ergibt gloriose 45 % Pünktlichkeit.^^ Zwischen Meck-Pomm und Slowenien war ja außer den + 3 in Bukarest wirklich jede Ankunft unpünktlich. :D Am Ende hatten sich 335 min Ankunftsverspätung angehäuft, davon hatte es 250 min schon bei Abfahrt gegeben.^^
Der Fahrpreis ist durch die Freifahrt München – Züssow sowie die Gutscheine für das Bayern-Ticket auf der letzten Etappe der Rückfahrt etwas verzerrt. Inkl. der Zuschläge lag er bei 4,4 ct/km.
Es war wieder eine überaus interessante Reise, aber ehrlicherweise für zwei bis zweieinhalb Wochen (Fr Nachmittag – Mo Abend) einfach zu viel Programm... Seitdem achte ich v. a. darauf, tägliche Unterkunftswechsel zu vermeiden. ;-)
Ich hoffe, ich konnte wieder interessante Eindrücke liefern aus Ecken, die hier im Forum nicht so häufig Thema sind. ;-) Über Rückmeldungen oder auch mal ein „Gefällt mir!“ freue ich mich natürlich immer!
Es grüßt
Das Krümelmonster
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