JP: Hinotori... Klasse statt Masse! (Allgemeines Forum)

worfie, Donnerstag, 20.02.2020, 16:53 (vor 1499 Tagen) @ Oscar (NL)

@worfie: hat Japan auch 1435mm Strecken abseits der Shinkansen? Ich dachte, das Altnetz wäre 1067mm.

Bei der JR ist es die absolute Ausnahme. Es gibt ein paar Strecken für diese "Mini-Shinkansen" in Tohoku, die damals in den 1990er Jahren oder so von Kapspur auf Normalspur umgespurt wurden, wo dann aber auch normales Wagenmaterial auf 1435mm Spur eingesetzt wird, wenn ich mich nicht täusche.

Bei den Privatbahnen ist es viel bunter, teilweise gibt es bei kleinen Bahnen auch mal ganz exotische Spurweiten.
Kintetsu ist mit einem ziemlich großen Netz, dass von Osaka über Nara und Kyoto bis Nagoya reicht, die größte Bahngesellschaft abseits der JR. Die meisten Strecken bei Kintetsu sind mit 1435mm gespurt, ebenso wie die Strecken einiger anderer Privatbahnen (Hankyu, Hanshin ...) und die städtische U-Bahn. Da bringt eine größere Spurweite mehr Profil und mehr Platz zum Stehen.

Wo findet man sonst noch Sitzabstände von 116 cm in der 2. Klasse? Hinzu kommen noch drehbare Sitze, grosse Fensterscheiben, verstellbare Fussstützen und die üblichen Sachen des 21. Jahrhunderts (Steckdosen, WLAN). Hinzu kommen Panorama-Endwagen (mit jeweils einer Sitzlounge), ein Gepäckabstellplatz und sogar ein Raucherabteil.

Das ist aber auch so ein Trend, der die letzten Jahre eingesetzt hat, dass die Privatbahnen auf ihren gewinnbringenden Strecken zu gewissen Zeiten eigene Luxuszüge oder auch einen aufgewerteten Premium-Wagen in normalen Wagenparks einsetzen. Bei der Privatbahn bei mir vor der Haustür gibts solche Sachen schon länger, aber dass ist dann eher ohne besonderen Luxus und geht eher in die Richtung der alten "Liner"-Züge der JR. Ein bisschen besserer Sitz und als Hauptmerkmal eben die Reservierung, so dass man einen festen Sitzplatz hat und nicht stehen muss. Also im Prinzip so etwas, als wenn die S-Bahn Deutschland einen extra Wagen einführt, wo man dann neben dem Fahrschein 5 Euro pro Fahrt an Zuschlag bezahlt, aber dafür sitzen kann.

Die Premiumgeschichten machen das ganze dann natürlich noch etwas teurer und mit mehr Luxus.
Wobei, was sind übliche Sachen des 21. Jahrhunderts?
Steckdosen gibts in neueren Fernverkehrszügen, aber im Nahverkehr eigentlich gar nicht (außer eben diese Premiumgeschichten).
WLAN gibts im Shinkansen gar nicht oder nur ziemlich rudimentär und gegen Aufpreis. Im Nahverkehr haben die hier in der Gegend in den letzten 2-3 Jahren angefangen, neue Wagen mit WLAN zu beschaffen, aber wohl auch nur hauptsächlich für ausländische Touristen. Normale Fahrgäste haben dafür dann ihr Mobiltelefon dabei, über das man Internetempfang hat.
Das hat mich ehrlich gesagt bei meinem Urlaub in Deutschland am meisten gewundert. Ich habe dort extra eine Handykarte für Deutschland gekauft (D2 Vodafone), aber Dreiviertel der Fahrt über hat das Telefon nicht funktioniert. Entweder kein Empfang oder angeblich Empfang, aber es kamen keine Daten. Und sonst, hmm.. auf die Raucherabteile kann ich liebend gerne verzichten. Sowohl im Premiumzug als auch beim Shinkansen.


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