Erzbahn, Polarkreis und besonderen Nachtzügen Teil 1/3(m22B) (Reiseberichte)

462 001, Taunus, Freitag, 15.09.2017, 17:23 (vor 2409 Tagen)

Hej,

ende Juni habe ich mir einen großen Traum efüllt und bin in den hohen Norden an den Polarkreis gefahren.

Meine Planungen begangen bereits 4 Monate vor der Fahrt mit dem Kauf des Interrailpasses.

Dann hieß es, den Fahrplan zu "stricken" und ein Hotel(zu bezahlbaren Preisen zu finden) aufzutreiben.


Fahrplan Hinfahrt:

RB 15435 Niederselters    ab 17:37  (Sa, 24.06.17)
         Frankfurt(M) Hbf an 18:28

ICE 572  Frankfurt(M) Hbf ab 18:58
         Hamburg Hbf      an 22:46

IC 1131  Hamburg Hbf      ab 23:57  (Sa, 24.06.17)
         København        an 06:57  (So, 25.06.17)

X2 21530 København        ab 08:20
         Stockholm        an 13:39

D94      Stockholm        ab 17:29  (So, 25.06.17)
         Narvik           an 12:29  (Mo, 26.06.17)

Und los gehts:

Und so ging es nun am Samstagabend los, zuerst mal mit der Regionalbahn nach Frankfurt, ab dort ging es dann im ICE in die Freie und Hansestadt Hamburg. Beide Fahrten waren ohne besondere Vorkommnisse und so nutze ich diese um etwas zu dösen und via Maxdome Filme zu schauen.

Ab Hamburg ging es dann mit dem nur im Sommer verkehrenden Nacht-IC nach Kopenhagen, dieser wird mit einer Doppeltraktion DSB-IC3 gefahren.

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Auf dem Bahnsteig traf ich dann einen anderen Interrailer, dessen Ziel nur wenige hundert Kilometer vor meinem lag. Erst kurz vor der Abfahrt wurde der Zug bereit gestellt und füllte sich sofort mit den Reisenden, die kleine 1. Klasse war fast komplett belegt.

Der Zug fuhr pünktlich ab und der erste planmäßige Halt sollte auch erst in Padborg sein. Also konnte ich erstmal etwas dösen.

Dann erreichten wir Padborg und es wurde hektisch, denn es stiegen mehrere dänische Grenzer ein und jeder wurde nach seinem Ausweis gefragt. Meine Kontrolle ging rasend schnell, denn der Kontrolleur schaute gefühlt zwei Sekunden auf meinen Perso und wünschte mir eine gute Reise.

So wie ich das mitbekommen habe, wurde ein Fahrgast aus dem Zug gebeten, diesen habe ich auch später nicht mehr einsteigen sehen. Die weitere Fahrt durch die Nacht verlief wieder sehr ruhig, zum Glück, denn wäre ich einen Tag früher gefahren, hätte ich auf einem Teilstück mit einem Ersatzbus fahren müssen(Durch einen Unfall war die Strecke etwa 5 Tage gesperrt).

Der Zug kam pünktlich in Kopenhagen an und so konnte ich mir in Ruhe etwas zu Essen kaufen und mich ein wenig umschauen.

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Dann hieß es, auf zu Gleis 26. Noch stand dort aber kein X2000, nur ein IR4(DSB ER) kam vorbei. Auf dem Bahnsteig angekommen, warteten schon etliche Fahrgäste und bei leichtem Nieselregen wurde der X2000 dann auch bereit gestellt.

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Also rein in Wagen 1, der Platz neben blieb zunächst frei. Dann war die Abfahrtszeit erreicht, doch wir fuhren nicht ab. Dafür gab es eine Durchsage, es gab offensichtlich technische Probleme, aber man suche bereits nach einer Lösung.

Mit etwa 10-15 Minuten Verspätung ging es dann endlich los und ich war etwas überrascht, das wir ohne jegliche Kontrollen Ri. Schweden kamen. Doch, dann kam der erste Bahnhof auf Schwedischen Boden und es stiegen wieder Grenzer ein. Diese interessierten sich für die vielen Schweizer, Kanadier und Amis, ich war wieder sehr uninteressant und nach ein paar Sekunden Perso gucken wünschte man mir wieder ne Gute Reise(diesmal sogar auf deutsch!).

Besonders die Reisenden aus Übersee wurden sehr gründlich nach Ziel und Dauer der Reise befragt. Dazu wurden die Dokumente sehr genau angeschaut, aber alle durften weiter fahren.

Bis Stockholm wurde der Zug dann immer voller und die Verspätung haben wir auch nicht mehr aufgeholt, aber ich hatte ja genügend Zeit bis zur Weiterfahrt eingeplant.

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Die Wartezeit ging rasend schnell vorbei und auf dem Weg zum legendären Nachtzug mit der Nummer 94 kaufte ich mir dann noch etwas Proviant für die nächsten 19 Stunden Zugfahrt;-)

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Für die Hinfahrt hatte ich einen Platz im Sitzwagen, der Zug war die ganze Fahrt über recht gut ausgelastet, doch der Sitz neben mir blieb die ganze Fahrt über frei.

Es folgen nun ein paar Landschaftseindrücke(die Qualität ist nicht berauschend, aber Licht, Wetter und nicht ganz saubere Fenster lassen leider nichts besseres zu).

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In Kiruna findet nach der Verlegung(Aufgrund des Erzabbaus) des Bahnhofs ein Fahrtrichtungswechsel statt. Dazu umfährt die Lok den Zug, denn eine zweite gibt es nicht(aufgrund des Regens, habe ich hier keine Bilder).

Weiter geht die Fahrt durch beeindruckende Landschaften...

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...ist Abisko und der Torneträsksee erreicht.

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Nun geht es weiter Richtung Norwegen erstmal stetig bergauf. Zu meiner Überraschung wird es nochmal richtig weiß.

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Dann überquert der Zug bei Riksgränsen die Grenze Schweden – Norwegen und ab dort führt die Strecke auf einer Länge von etwa 40 Kilometer nur noch bergab. Die Höhendifferenz liegt bei etwa 500 Metern.


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Die letzten Kilometer führt die Strecke nun entlang des Ofotfjörds.


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Und dann nach genau 19 Stunden im D94 und insgesamt 42 Stunden und 52 Minuten seit dem Startbahnhof, habe ich mein Ziel erreicht. Dabei wurden ca. 3150 Schienenkilometer zurück gelegt.

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Hier noch ein paar Bilder vom Bahnhof und vom sehr überschaubaren Fahrplan.
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Dann hab ich mich auf den Weg zum Hotel gemacht, das zwar nur ca. 800 Meter vom Bahnhof entfernt liegt, aber es ging dorthin nur bergauf:(

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Das war es dann mit Teil 1, der zweite Teil folgt in den nächsten Tagen. Dann gibt es auch mehr und schönere Bilder:)


Gruß
ICE1223

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