S-Bahn-Chaos in Frankfurt - noch bis Donnerstag (Allgemeines Forum)

sappiosa, Montag, 26.10.2009, 12:22 (vor 5904 Tagen)

Moin zusammen,

nach einem Stellwerksausfall in Niederhöchstadt (angeblich ursprünglich durch Einbrecher verursacht) sind voraussichtlich bis Donnerstag die S-Bahn-Linien 3 und 4 zwischen Ffm-Rödelheim und Niederhöchstadt unterbrochen.

Offizielle RMV-Info

Diskussion mit Detail-Infos im Frankfurter Nahverkehrsforum

Besonders peinlich ist das, weil auf dieser Teilstrecke nicht nur die Stadt Eschborn liegt, sondern auch das vielgenutzte Gewerbegebiet Eschborn-Süd, in das zahllose Pendler die S-Bahn nehmen. Ich poste selbst gerade von dort. Und hier sind wir nun ÖPNV-technisch ziemlich von der Welt abgeschnitten.

Und Ersatzverkehr ist mit Taxen organisiert - auf einer Strecke, wo zu Stoßzeiten in 2x423 die Leute dicht an dicht stehen. Meine Meinung: Ein schlechter Witz. Nicht einmal Ersatzbusse greifbar? Hatte DB Regio hier überhaupt irgendeinen Notfallplan?

Hat aber den Vorteil, dass meine Arbeitstage diese Woche voraussichtlich etwas ruhiger werden. Weniger Unterbrechung durch unerwünschte Gäste - die finden gar nicht erst hierher. *SCNR*

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

S-Bahn-Chaos in Frankfurt - noch bis Donnerstag

JanKrohn, Vaals (NL), Montag, 26.10.2009, 13:01 (vor 5904 Tagen) @ sappiosa

nach einem Stellwerksausfall in Niederhöchstadt (angeblich ursprünglich durch Einbrecher verursacht) sind voraussichtlich bis Donnerstag die S-Bahn-Linien 3 und 4 zwischen Ffm-Rödelheim und Niederhöchstadt unterbrochen.

Dann gibt's keine Entschädigung... :(

Gruß,
Jan

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Wieso keine Entschädigung? (owT)

Jipii, Montag, 26.10.2009, 14:02 (vor 5904 Tagen) @ JanKrohn

Nachricht

Wieso keine Entschädigung?

Steffen, Montag, 26.10.2009, 14:08 (vor 5904 Tagen) @ Jipii

Wenn Einbruch als Höhere Gewalt zählt ("außerhalb des Eisenbahnbetriebs"), gibts keine Entschädigung.

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Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

sappiosa, Montag, 26.10.2009, 17:52 (vor 5904 Tagen) @ sappiosa

Jetzt hat DB Regio doch noch einen vernünftigen Notfallplan gefunden: Pendelverkehr. Zwar nur alle halbe Stunde (die Linie wird sonst alle 15 Minuten bedient), aber dafür ein Langzug, offenbar 3x420.

Meldung auf der RMV-Seite

Der Zug muss wohl auf Befehl fahren, vermutlich mit vmax 40, und einige Bahnübergänge separat abgesichert werden. Stellwerk kaputt ist Stellwerk kaputt :-(( . Aber allemal besser als das Gedrängel um Taxen.

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

Alexander, Dienstag, 27.10.2009, 11:52 (vor 5903 Tagen) @ sappiosa

Jetzt hat DB Regio doch noch einen vernünftigen Notfallplan gefunden: Pendelverkehr. Zwar nur alle halbe Stunde (die Linie wird sonst alle 15 Minuten bedient), aber dafür ein Langzug, offenbar 3x420.

Ein vernünftiges Konzept benötigt meist mehrere Stunden, man muss neben den Fahrzeugen auch die Personale entsprechend planen.
Auch ist DB Regio hier auf DB Netz angewiesen, die entscheiden was gefahren werden darf.

Aber allemal besser als das Gedrängel um Taxen.

die Alternative wären vielleicht 4 oder 5 Busse (wenn überhaupt) gewesen. Auch die Busunternehmen haben kaum Reserven, im Schülerverkehr fährt so schon fast alles was Räder hat.
So bekommt man in einigen Regionen in der HVZ nicht einmal Busse wenn man diese schon einen Tag vorher bestellt(!).

So konnte man mit 300(!) Taxen am flexibelsten reagieren - das ist fast ein Lob an die Beteiligten wert.

Viele Grüße

--
Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)

Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

sappiosa, Dienstag, 27.10.2009, 14:16 (vor 5903 Tagen) @ Alexander

Hallo Alexander,

Ein vernünftiges Konzept benötigt meist mehrere Stunden, man muss neben den Fahrzeugen auch die Personale entsprechend planen.

Der Stellwerksausfall war Sonntagabend. Ich hätte erwartet, dass man bis zur Stoßzeit am Morgen ein Konzept auf die Beine gestellt hat.

Nun gut, am Sonntagabend ist kaum jemand greifbar...

Auch ist DB Regio hier auf DB Netz angewiesen, die entscheiden was gefahren werden darf.

Nur, solange man auf der Schiene bleibt.

Aber allemal besser als das Gedrängel um Taxen.


die Alternative wären vielleicht 4 oder 5 Busse (wenn überhaupt) gewesen. Auch die Busunternehmen haben kaum Reserven, im Schülerverkehr fährt so schon fast alles was Räder hat.
So bekommt man in einigen Regionen in der HVZ nicht einmal Busse wenn man diese schon einen Tag vorher bestellt(!).

Und genau hier habe ich ein Problem - für mich ein klassischer Fall von kaputtgespart.

Eine Bahnstrecke kann jederzeit mal plötzlich dicht sein. Von der Bahn, die diese Strecke bedient, erwarte ich für solche Fälle ein Notfallkonzept, mit dem sie innerhalb maximal - sagen wir mal - zwei Stunden einen Schienenersatzverkehr auf die Beine stellen können.


So konnte man mit 300(!) Taxen am flexibelsten reagieren - das ist fast ein Lob an die Beteiligten wert.

300 Taxen zu bekommen, ist sicher keine Kleinigkeit - das ist schon wahr.
Das organisatorische Problem ergibt sich halt dann, wenn sich 200 Passagiere, die gleichzeitig in Rödelheim ankommen, auf Taxen verteilen sollen, die nicht mehr als 4 Personen fassen. Genau deshalb hätte ich Busse erwartet - auch wenn es nur 4 oder 5 gewesen wären.

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

Alexander, Dienstag, 27.10.2009, 15:43 (vor 5903 Tagen) @ sappiosa

Hi,

Nun gut, am Sonntagabend ist kaum jemand greifbar...

die Mitarbeiter in der Transportleitung sind did ganze Nacht da (nur mit noch weniger Leuten) und diese sind für ein Ersatzkonzeptz zuständig.
Um dieses zu planrn brauch man aber feste Aussagen von DB Netz über Fahrtmöglichkeiten.

Und genau hier habe ich ein Problem - für mich ein klassischer Fall von kaputtgespart.

Eine Bahnstrecke kann jederzeit mal plötzlich dicht sein. Von der Bahn, die diese Strecke bedient, erwarte ich für solche Fälle ein Notfallkonzept, mit dem sie innerhalb maximal - sagen wir mal - zwei Stunden einen Schienenersatzverkehr auf die Beine stellen können.

Wie willst du ein solches Notfallkonzept aufbauen, keine Störung ist gleich, täglich ist die Betriebslage anders, die mir bekannten Störfallkonzepte sind allgemein gehalten und scheiden teilweise mehr Stationen ab als Notwendig.

Mit Bussen ist ein Generelles Problem welches jedes(!) EVU hat.
Man ist an die örtlichen Busunternehmen gebunden und wenn diese keine Stellen können - speziell in der HVZ...

Wenn die EVU nun gezwungen werden selber Busse zu unterhalten wird Bahnfahren demnächst zum Luxus! Man benötigt ja nicht täglich Busse und auch nicht immer an der gleichen Stelle, wo willst du die dann hinstellen?

300 Taxen zu bekommen, ist sicher keine Kleinigkeit - das ist schon wahr.
Das organisatorische Problem ergibt sich halt dann, wenn sich 200 Passagiere, die gleichzeitig in Rödelheim ankommen, auf Taxen verteilen sollen, die nicht mehr als 4 Personen fassen. Genau deshalb hätte ich Busse erwartet - auch wenn es nur 4 oder 5 gewesen wären.

Gut dann rechnen wir es mal durch. (gehen von 4 Bussen á 50 Sitzplätze)
Die Fahrzeit von Rödelheim nach Kronberg setzten wir mal mit 30 Min an. Du kannst also mit den vorhandenen Bussen in der Stunde ca. 400 bis 600 Reisende befördern.

Jetzt gehen wir von 300 Taxen mit á 4 Sitzplätzen aus. Die Fahrzeit rechnen wir mit 15 bis 20 Min.
Du kannst in der Stunde zwischen 3500 und 4000 Reisende transportieren.

Was ist nun besser?

Viele Grüße

--
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SEV mit Bussen

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 27.10.2009, 16:13 (vor 5903 Tagen) @ Alexander

Hallo Alexander,

Mit Bussen ist ein Generelles Problem welches jedes(!) EVU hat.
Man ist an die örtlichen Busunternehmen gebunden und wenn diese keine Stellen können - speziell in der HVZ...

NS bald nicht mehr.

In einigen Regionen, s.i.w. rundum Apeldoorn/Deventer und Almelo, erprobt NS den Einsatz eigener Busse, z.B. bei Baustellen oder ungeplante Streckensperren.
Also ist man so nicht von externen Busunternehmen abhängig.
Manchmal konnten externe Busunternehmen keine Busse liefern, "weil die alle für den Urlaubsreiseverkehr benötigt sind" (z.B. Wintersportreisen).

Nachteil ist aber, dass die Busse langer Zeit arbeitslos rumstehen.

gruß,

Oscar (NL).

--
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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

Thomas_77, Dienstag, 27.10.2009, 19:38 (vor 5903 Tagen) @ Alexander

Hey Leute, wo lebt ihr - ich werde das Gefühl nicht los, dass die Bahnverfechter immer noch in ihrer Welt leben und nicht im 21. Jhdt. in einem Ballungszentrum.

1. Die S-Bahn hat wieder einmal versagt. Aussage von DB Netz hin oder her - das ist dem zahlenden (!) Fahrgast sch...egal. Es ist einfach kein belastbares Notfallmanagement da. Und der Pendel hätte spätestens Montag mittag intakt sein können.

2. Lieber Taxi-Rechner: hast du schon mal versucht, in 20 min morgens bis Kronberg oder NHS und zurück zu fahren? Viel Glück, mein Lieber!

Fazit: bin ich froh, dass ich ein Ato habe.

Autos sind zuverlässig ...

Steffen, Dienstag, 27.10.2009, 19:53 (vor 5903 Tagen) @ Thomas_77

... im Stau. Herzlichen Glückwunsch.

Demgegenüber sind solche Störungen im S-Bahn-Verkehr doch sehr selten...

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Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

Alexander, Dienstag, 27.10.2009, 20:42 (vor 5902 Tagen) @ Thomas_77

Hey Leute, wo lebt ihr - ich werde das Gefühl nicht los, dass die Bahnverfechter immer noch in ihrer Welt leben und nicht im 21. Jhdt. in einem Ballungszentrum

1. Die S-Bahn hat wieder einmal versagt. Aussage von DB Netz hin oder her - das ist dem zahlenden (!) Fahrgast sch...egal. Es ist einfach kein belastbares Notfallmanagement da. Und der Pendel hätte spätestens Montag mittag intakt sein können.

Da stimme ich dir bedingt zu, dem Fahrgast darf es auch egal sein.
Es hat was nicht funktioniert und die Bahn ist dafür verantwortlich, da dies mein Vertragspartner ist.

Aber wir haben hier die Hintergründe beleuchtet und diese versucht zu erklären, wenn du das nicht verstehst bzw. auf sachlicher Ebene mitdiskutieren kannst tut mir das Leid.
Auf der kompletten Strecke funktionierten keine Weichen, Signale und Bahnübergänge.
Nun muss erstmal das Personal organisiert werden welche fie Bahnübergänge sichert, alle Weichen sichert usw.
Achso, der Pendel stand ab Montag Nachmittag.

2. Lieber Taxi-Rechner: hast du schon mal versucht, in 20 min morgens bis Kronberg oder NHS und zurück zu fahren? Viel Glück, mein Lieber!

Nein ich komme nicht aus der Gegend, der Zug hat aber eine Fahrzeit von ca. 10 Minuten und die habe ich mal zwei genommen. Auch wenn das Taxi 30 Min. braucht, der Bus wird dann noch länger brauchen und noch weniger Reisende in der Stunde transportieren.

Auch der Zug hat eine erheblich längere Fahrzeit wenn keine Sicherungseinrichtungen in Betrieb sind, daher auch weiterhin der Einsatz von Bussen zu dem Pendelverkehr.

Fazit: bin ich froh, dass ich ein Ato habe.

Ich fahre auch gerne Auto, leider kann man es grade im Berufsverkehr vergessen, da ist selbst der täglich verspätete Fernverkehr und S-Bahn schneller.
Mit dem Auto verdoppelt sich meine Fahrzeit leider gegenüber den Zug.
Und ja ich muss in einen Ballungsraum fahren, wo es fast nur Stau und keine Parkplätze gibt!

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Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

Thomas_77, Mittwoch, 28.10.2009, 16:52 (vor 5902 Tagen) @ Alexander

Hallo Alexander,

schau dir bitte den Kommentar sappiosa an! Vollkommen einverstanden bin ich damit!

Was machen wir denn, wenn wir wirklich einmal eine Notlage haben? Stromausfälle, Großbrände oder ähnliches - keine Busse da? Das kann es nicht sein.

Für mich bleibt das Fazit: schwache Vorstellung der S-Bahn. Möglichst darauf verzichten und sich im Notfall auf schlechte Leistung einstellen. Leider ist das Alltag auf S3, S4, S8, S9... das sind halt leider die, die ich nutze. Und das nicht Samstag - Sonntag, sondern dann, wenn sie gebraucht werden. Wochentags. Und da sind die alle verdammt schwach auf der Brust!

CU liebe Leute!

Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

sappiosa, Mittwoch, 28.10.2009, 10:51 (vor 5902 Tagen) @ Alexander

Hallo Alexander,

die Mitarbeiter in der Transportleitung sind did ganze Nacht da (nur mit noch weniger Leuten) und diese sind für ein Ersatzkonzeptz zuständig.
Um dieses zu planrn brauch man aber feste Aussagen von DB Netz über Fahrtmöglichkeiten.

Ja. Und diese Aussage hätte schon am Sonntagabend lauten müssen: Strecke komplett dicht, bis auf weiteres geht nichts mehr.
Ist nichts dergleichen von DB Netz gekommen?

Und genau hier habe ich ein Problem - für mich ein klassischer Fall von kaputtgespart.

Eine Bahnstrecke kann jederzeit mal plötzlich dicht sein. Von der Bahn, die diese Strecke bedient, erwarte ich für solche Fälle ein Notfallkonzept, mit dem sie innerhalb maximal - sagen wir mal - zwei Stunden einen Schienenersatzverkehr auf die Beine stellen können.


Wie willst du ein solches Notfallkonzept aufbauen, keine Störung ist gleich, täglich ist die Betriebslage anders, die mir bekannten Störfallkonzepte sind allgemein gehalten und scheiden teilweise mehr Stationen ab als Notwendig.

Siehe Oscars Aussage für NL:

Bei uns geht's meistens so: erwartet man, die Strecke sei mindestens anderthalb Stunden gesperrt -> SEV mit Bussen. Ist die Strecke erwartungsgemäß eher frei, müssen die Reisenden halt warten.

Genau das hätte ich hier auch erwartet.

Mit Bussen ist ein Generelles Problem welches jedes(!) EVU hat.

Klar, ich hatte auch nicht speziell DB Regio gemeint.

Wenn die EVU nun gezwungen werden selber Busse zu unterhalten wird Bahnfahren demnächst zum Luxus! Man benötigt ja nicht täglich Busse und auch nicht immer an der gleichen Stelle, wo willst du die dann hinstellen?

Gerade im Ballungsraum wie Frankfurt sollte das doch möglich sein. Irgendwo gibt es eine zentrale Stelle, wo man eine Notfallreserve an Bussen deponiert, und hat einen Stamm von Bedarfs-Mitarbeitern auf Abruf. Die Busse werden dann dorthin geschickt, wo sie gebraucht werden. Das ist in den genannten zwei Stunden max. Wartezeit eingerechnet.
Und dass im Großraum Frankfurt zwei Strecken gleichzeitig dicht sind, ist so unwahrscheinlich, dass man darauf in der Tat nicht mehr vorbereitet zu sein braucht.

Auf einer Nebenstrecke im Mittelgebirge sieht das natürlich anders aus. Aber gerade da ist ja auch die Nachfrage weit geringer, und hier würden m.E. Taxen genügen.


Gut dann rechnen wir es mal durch. (gehen von 4 Bussen á 50 Sitzplätze)
Die Fahrzeit von Rödelheim nach Kronberg setzten wir mal mit 30 Min an. Du kannst also mit den vorhandenen Bussen in der Stunde ca. 400 bis 600 Reisende befördern.

Wenn ich Stehplätze mitrechne und mal annehme, solch ein Bus kann 100 Personen aufnehmen, bin ich immerhin schon bei 800 pro Stunde.
Gerade im SEV ist Stehen, auch enges Stehen, m.E. als Notfall akzeptabel.


Jetzt gehen wir von 300 Taxen mit á 4 Sitzplätzen aus. Die Fahrzeit rechnen wir mit 15 bis 20 Min.
Du kannst in der Stunde zwischen 3500 und 4000 Reisende transportieren.

Sorry, aber das ist nun graueste Theorie.

Wenn sich die Fahrgäste in Rödelheim auf 50 Taxen verteilen sollen, müssen die Taxen schon einmal mindestens 20 Minuten warten, bis alle versorgt sind. Und dabei gibt es noch einen massiven Stress-Faktor, denn ohne Vordrängeln hast Du de facto überhaupt keine Chance, einen Taxi-Platz zu ergattern.

Und dann fahren zig Taxen alle die gleiche Strecke, zumal durch enge Straßen in Rödelheim. Was folgt daraus? Stau. Damit sind die genannten 15 bis 20 Minuten Fahrzeit Essig, gerade zur Stoßzeit sind sie mindestens zu verdoppeln. Und ganz nebenbei blockieren die Taxen dann auch noch den Verkehr auf den regulären Buslinien in Rödelheim (selbst erlebt).

Ich will ja nicht die logistische Leistung herunterreden, 300 Taxen zu organisieren. Es ist die Grundidee, die ich als Notfall-Lösung zum Ersatz einer vielbefahrenen S-Bahn-Linie nach wie vor für ungeeignet halte.

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

Immerhin mittlerweile Pendelverkehr

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 28.10.2009, 13:02 (vor 5902 Tagen) @ sappiosa

Siehe Oscars Aussage für NL:

Bei uns geht's meistens so: erwartet man, die Strecke sei mindestens anderthalb Stunden gesperrt -> SEV mit Bussen. Ist die Strecke erwartungsgemäß eher frei, müssen die Reisenden halt warten.


Genau das hätte ich hier auch erwartet.

Grund dafür: die Busse müssen irgendwie organisiert werden, und das kostet Zeit (etwa anderthalb Stunden) und Geld.

Auf einer Nebenstrecke im Mittelgebirge sieht das natürlich anders aus. Aber gerade da ist ja auch die Nachfrage weit geringer, und hier würden m.E. Taxen genügen.

Bin ich mir nicht so sicher.

War letzten Sommer in Steinach, dort wurde der Regionalverkehr zum Brenner aufgrund Baustellen durch Busse ersetzt.
Viele Reisende hatten Fahrräder dabei.
Versuche mal, ein Fahrrad in ein Taxi mitzunehmen.

Wenn ich Stehplätze mitrechne und mal annehme, solch ein Bus kann 100 Personen aufnehmen, bin ich immerhin schon bei 800 pro Stunde.

Bei uns in NL ist die Vergabe von Stehplätzen in Fernbussen untersagt.

Allerdings wird in DE der Fernverkehr entweder umgeleitet (manchmal sogar großräumig) oder vorübergehend eingestellt. Kann mich z.B. nicht erinnern, dass auf Osnabrück-Bremen mal SEV-Busse über die Autobahn fuhren.
Erinnere mich nur auf Ulm-Lindau und Ulm-Oberstdorf Einsatz von Bussen als Ersatz für die ICs.

Ich will ja nicht die logistische Leistung herunterreden, 300 Taxen zu organisieren. Es ist die Grundidee, die ich als Notfall-Lösung zum Ersatz einer vielbefahrenen S-Bahn-Linie nach wie vor für ungeeignet halte.

Wenn bei uns die "S-Bahn" Utrecht - Nieuwegein/IJsselstein ausfällt, werden die Reisende gebeten, die Regionalbusse zu benutzen. Es verkehren keine zusätzlichen Busse.
Nach Nieuwegein und IJsselstein verkehren jeweils 4-5 Buslinien; Nationalstreifenkarte gilt sowohl in der S-Bahn als in den Bussen.

Aber ich vermute, es gibt keine parallelen Linienverkehre zur S-Bahn Rödelheim-Frankfurt.


gruß,

Oscar (NL).

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Bus vs. Taxi

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 27.10.2009, 16:33 (vor 5903 Tagen) @ sappiosa
bearbeitet von Oscar (NL), Dienstag, 27.10.2009, 16:34

Hallo sappiosa,

Eine Bahnstrecke kann jederzeit mal plötzlich dicht sein. Von der Bahn, die diese Strecke bedient, erwarte ich für solche Fälle ein Notfallkonzept, mit dem sie innerhalb maximal - sagen wir mal - zwei Stunden einen Schienenersatzverkehr auf die Beine stellen können.

Bei uns geht's meistens so: erwartet man, die Strecke sei mindestens anderthalb Stunden gesperrt -> SEV mit Bussen. Ist die Strecke erwartungsgemäß eher frei, müssen die Reisenden halt warten.

300 Taxen zu bekommen, ist sicher keine Kleinigkeit - das ist schon wahr.
Das organisatorische Problem ergibt sich halt dann, wenn sich 200 Passagiere, die gleichzeitig in Rödelheim ankommen, auf Taxen verteilen sollen, die nicht mehr als 4 Personen fassen. Genau deshalb hätte ich Busse erwartet - auch wenn es nur 4 oder 5 gewesen wären.

NL:

1. Bei kleinen Sperren betreibt man die Strecke eingleisig, oder z.B. 2 von 4 Gleisen. Je nach Strecke fährt man nur FV (NV mit Bussen) oder nur NV, oder man streicht die Hälfte der Züge.
2. Wenn die Sperre einfach umgehbar ist, werden Züge umgeleitet, z.B. Utrecht-Amsterdam via Hilversum. Regionalbahnen fahren bis zum letzten Bahnhof vor der Sperre; auf die gesperrte Teilstrecke verkehren Busse.
3. Wenn die Umleitung zu groß wird, müssen Reisende umreisen, z.B. Amersfoort-Zwolle via Deventer. Regionalbahnen fahren bis zum letzten Bahnhof vor der Sperre; auf die gesperrte Teilstrecke verkehren Busse.
4. Wenn eine Busverbindung schneller ist als die Umreise, oder eine Umreise nicht möglich ist, wird auch der Fernverkehr auf Busse umgestellt, z.B. bei Utrecht-'s Hertogenbosch oder bei Boxtel-Eindhoven. Also Schnellbus statt IC (Luxusbus, direkt über die Autobahn und via freie Busspuren) und Regionalbus statt Regionalbahn (Linienbus, bedient allen Zwischenbhanhöfen).

Internationale Züge werden immer umgeleitet, z.B. ICE International Köln-Utrecht via Venlo bei Baustellen rundum Emmerich.

In NL betreibt man SEV grundsätzlich mit Bussen.

1. Innerhalb Großstädten werden Fahrkarten für den ÖPNV freigegeben, z.B. Duivendrecht-Amsterdam Centraal mit GVB Stadtbahn, Rotterdam Noord-Rotterdam Centraal mit Straßenbahn oder Utrecht Centraal-Utrecht Overvecht mit Stadtbus.
2. Taxis verkehren nur in der Stadt auf Kurzstrecken wo kein ÖPNV vorhanden ist, z.B. Helmond - Helmond Brandevoort.


gruß,

Oscar (NL).

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S-Bahn-Chaos in Frankfurt - noch bis Donnerstag

Jipii, Dienstag, 27.10.2009, 00:49 (vor 5903 Tagen) @ sappiosa

(angeblich ursprünglich durch Einbrecher verursacht)

"Ein Wasserrohrbruch hat den S-Bahnverkehr zwischen Frankfurt-Rödelheim und dem Eschborner Stadtteil Niederhöchstadt zum Erliegen gebracht."
http://www.fr-online.de/top_news/2040150_Stellwerkschaden-S-Bahnen-fallen-fuer-Tage-aus...

S-Bahn-Chaos in Frankfurt - noch bis Donnerstag

Matze86, München, Dienstag, 27.10.2009, 08:55 (vor 5903 Tagen) @ Jipii

(angeblich ursprünglich durch Einbrecher verursacht)

"Ein Wasserrohrbruch hat den S-Bahnverkehr zwischen Frankfurt-Rödelheim und dem Eschborner Stadtteil Niederhöchstadt zum Erliegen gebracht."
http://www.fr-online.de/top_news/2040150_Stellwerkschaden-S-Bahnen-fallen-fuer-Tage-aus...

Also auch höhere Gewalt...

S-Bahn-Chaos in Frankfurt - noch bis Donnerstag

sappiosa, Dienstag, 27.10.2009, 09:14 (vor 5903 Tagen) @ Jipii

Hallo Jipii,

(angeblich ursprünglich durch Einbrecher verursacht)

"Ein Wasserrohrbruch hat den S-Bahnverkehr zwischen Frankfurt-Rödelheim und dem Eschborner Stadtteil Niederhöchstadt zum Erliegen gebracht."
http://www.fr-online.de/top_news/2040150_Stellwerkschaden-S-Bahnen-fallen-fuer-Tage-aus...

In dem verlinkten Frankfurter Nahverkehrsforum wollte jemand etwas von einem Einbruch wissen, bei dem die Wasserleitung zerstört worden sei.
Aber es stimmt, davon berichtet keine andere Quelle. Vielleicht hat auch nur an irgendeiner Stelle der Stillen Post jemand "Rohrbruch" als "Einbruch" missverstanden.

Übrigens stehen die Pendelzüge jetzt auch im RIS, allerdings mit anderen Abfahrtszeiten als auf der RMV-Seite. Und nach Beobachtung eines Kollegen sind die RIS-Zeiten die richtigen.

Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)

Wasserschaden in vermieteten Räumen

Jörg, Dienstag, 27.10.2009, 16:40 (vor 5903 Tagen) @ sappiosa

In der Frankfurter Rundschau steht dazu folgendes:

Laut Bahn war es durch einen Wasserschaden in vermieteten Räumen im zweiten Stock des Bahnhofsgebäudes zu dem Schaden gekommen.

Grüße Jörg

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