Fernbusse als Konkurrenz zum ICE... (Allgemeines Forum)

JanKrohn, Vaals (NL), Samstag, 24.10.2009, 10:31 (vor 5905 Tagen)

*kopfschüttel* (owT)

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Samstag, 24.10.2009, 12:06 (vor 5905 Tagen) @ JanKrohn

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Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Maggus, Ravensburg (Württ), Samstag, 24.10.2009, 13:59 (vor 5905 Tagen) @ JanKrohn

Kommt für mich nicht in Frage.

Eine Busfahrt vereint die jeweiligen Nachteile des Fliegers und der Eisenbahn, die da wären: Eingeschränkte Bewegungsfreiheit (auf die Toilette und mehr gibts nicht; deswegen gibt es ja meistens mehr oder weniger interessante Bordunterhaltungsprogramme);
sowie zweitens (Zug): Lange, respektive viel längere Fahrzeiten (bei Vmax 80 und gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen).

Die Bahn bietet ja quasi den einen Vorteil zum Preis des anderen Nachteils.

Deshalb fahre ich auch so ungern Bus (aber: speziell aus der Region mittlerer-östlicher Bodensee/Allgäu/Vorarlberg ist die Straße die schnellere Alternative Richtung Tessin/Italien, es gibt keine Konkurrenz auf der Schiene zum San Bernardino-Tunnel).
Und für 24€ fahre nehme ich doch gerne eine 3-4 stündige Busfahrt nach Como in Kauf.

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Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Matze86, München, Samstag, 24.10.2009, 14:00 (vor 5905 Tagen) @ Maggus

Lange, respektive viel längere Fahrzeiten (bei Vmax 80 und gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen).

Da wird sicherlich nicht nur ein Fahrer mit an Bord sein.

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Steffen, Samstag, 24.10.2009, 14:13 (vor 5905 Tagen) @ Maggus

Eine Busfahrt vereint die jeweiligen Nachteile des Fliegers und der Eisenbahn, die da wären: Eingeschränkte Bewegungsfreiheit (auf die Toilette und mehr gibts nicht; deswegen gibt es ja meistens mehr oder weniger interessante Bordunterhaltungsprogramme);
sowie zweitens (Zug): Lange, respektive viel längere Fahrzeiten (bei Vmax 80 und gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen).

Eines darf man nicht vergessen: Der Bus wird/würde auf der Autobahn fahren - und wenn man aus dem Fenster schaut: laaaaaaangweilig :(

De meisten Eisenbahnstrecken sind dafür landschaftlich nett, reizvoll oder sogar sehr schön. Im Fahrpreis inklusive :)

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Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

ICE615, Samstag, 24.10.2009, 15:04 (vor 5905 Tagen) @ Steffen

De meisten Eisenbahnstrecken sind dafür landschaftlich nett, reizvoll oder sogar sehr schön. Im Fahrpreis inklusive :)

Naja, die KRM bietet so ziemlich das gleiche Panorama wie die A3, die NIM das der A9 und es gibt so viele Strecken, die enfach nur öde sind. Zum Beispiel Hamburg-Dortmund, die ganze Zeit nichts als Felder, Kühe und Backsteinhäuser. Frankfurt-Mannheim ist genauso langweilig wie Hannover-Hamburg, Hannover-Dortmund, Hannover-Berlin, Hamburg-Berlin und Aachen-Köln.

Der Norden und die Landschaft

Yassakka, München, Samstag, 24.10.2009, 15:25 (vor 5905 Tagen) @ ICE615
bearbeitet von Yassakka, Samstag, 24.10.2009, 15:26

De meisten Eisenbahnstrecken sind dafür landschaftlich nett, reizvoll oder sogar sehr schön. Im Fahrpreis inklusive :)


Naja, die KRM bietet so ziemlich das gleiche Panorama wie die A3, die NIM das der A9 und es gibt so viele Strecken, die enfach nur öde sind. Zum Beispiel Hamburg-Dortmund, die ganze Zeit nichts als Felder, Kühe und Backsteinhäuser. Frankfurt-Mannheim ist genauso langweilig wie Hannover-Hamburg, Hannover-Dortmund, Hannover-Berlin, Hamburg-Berlin und Aachen-Köln.

Demnach müsste man denken, der Norden Deutschlands sei landschaftlich total reizlos. Als gebürtiger Westfale kann ich das so natürlich nicht unwidersprochen stehen lassen. Was spricht gegen Kühe? ;)

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Steffen, Samstag, 24.10.2009, 15:34 (vor 5905 Tagen) @ ICE615

De meisten Eisenbahnstrecken sind dafür landschaftlich nett, reizvoll oder sogar sehr schön. Im Fahrpreis inklusive :)


Naja, die KRM bietet so ziemlich das gleiche Panorama wie die A3, die NIM das der A9 und es gibt so viele Strecken, die enfach nur öde sind. Zum Beispiel Hamburg-Dortmund, die ganze Zeit nichts als Felder, Kühe und Backsteinhäuser. Frankfurt-Mannheim ist genauso langweilig wie Hannover-Hamburg, Hannover-Dortmund, Hannover-Berlin, Hamburg-Berlin und Aachen-Köln.

Also ich sehe lieber Felder, Kühe und Backsteinhäuser neben mir als Beton ;)

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langweilige Bahnstrecken

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Samstag, 24.10.2009, 22:32 (vor 5905 Tagen) @ ICE615

De meisten Eisenbahnstrecken sind dafür landschaftlich nett, reizvoll oder sogar sehr schön. Im Fahrpreis inklusive :)


Naja, die KRM bietet so ziemlich das gleiche Panorama wie die A3...

...oder man entscheidet sich dafür, nicht zu stressen sondern abzuschalten.
Man plant eine Stunde Reisezeit mehr ein und genießt die Rheinbahn.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

ICE-T-Fan, Sonntag, 25.10.2009, 00:26 (vor 5905 Tagen) @ Maggus

sowie zweitens (Zug): Lange, respektive viel längere Fahrzeiten (bei Vmax 80 und gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen).

Ich bin mit einem Linienbus auch schon 100 km/h gefahren ;)

Fernbusse sollte man meiner Meinung in Gegenden einführen, die mit der Eisenbahn schlecht zu erreichen sind.. z.B. bei mir zu Hause *lach*

Man sollte kein Verkehrsmittel verteufeln, sondern die Verkehrsmitteln an ihre Einsatzgebiete anpassen und nicht die Einsatzgebiete an die Verkehrsmittel.

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

jor, Sonntag, 25.10.2009, 09:23 (vor 5904 Tagen) @ Maggus

Bei einer guten Dienstplanung könnte man Ablösepunkte so legen, dass die Ruhepause nicht in die Reisezeit fällt. Zudem können Reisebusse mit 100 km/h fahren.

Grundsätzlich werden meiner Meinung nach die Reisebusse nur eine beschränkte Zielgruppe ansprechen: Prisbewusste Personen, die die längeren Reisezeiten und die Komforteinschränkungen im Bus in Kauf nehmen.

Grundsätzlich finde ich es gut, dass es ein Konkurrenzprodukt zum Fernverkehrsmonopol der DB geben wird. Allerdings sollte man von den Busunternehmern auf jeden Fall eine Straßenbenutzungsgebühr verlangen, um Wettbewerbsgleichheit zu erreichen!

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

JW, Sonntag, 25.10.2009, 09:48 (vor 5904 Tagen) @ Maggus

Hallo,

ich sehe durchaus einen erheblichen Bedarf für ein Angebot mit wenig Komfort aber entsprechend günstigen Preisen. Denn gerade diejenigen die wenig Geld haben, besitzen kein Auto, möchten aber dennoch mobil sein. Dieses Kundensegment wurde von der Bahn bisher völlig ignoriert. Ich hoffe, dass die Bahn dies durch die neue Konkurrenz erkennt und nicht kampflos aufgibt. Auch wenn ich mir diese Konkurrenz auf der Schiene erwünscht hätte.
Es ist klar, dass man mit dem Komfort der 2. Klasse im ICE nicht mit den Preisen des Linienbusses konkurrieren kann, aber was spricht eigentlich gegen die Wiedereinführung einer 3. Wagenklasse? Einen ICE-Wagon mit Omnibus-Reihenbestuhlung auszustatten sollte doch möglich sein.
In einen 14m langen Omnibus passen etwa 60 Fahrgäste, ein ICE1-Wagon ist 23m lang und einen halben Meter breiter als ein Omnibus, so dass man 5 Sitze pro Reihe montieren könnte. Grob überschlagen sollte man mindestens 100 Passagieren in einen Wagon bekommen, gegenüber 71 Sitzen in der 2. Klasse. Anders gesagt, hätte man nur noch ~70% der Kosten pro Passagier. Dass ist zwar immer noch mehr als der Omnibusfahrpreis, aber der ICE ist ja auch einiges schneller...

Gruß Jörg

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Fabi, Stuttgart, Sonntag, 25.10.2009, 10:17 (vor 5904 Tagen) @ JanKrohn

Hm, das klingt für mich wie eine typisch deutsche Flickschusterei. Klar hat man dadurch ein besseres Angebot, aber auch wieder eine Mobilitätsart mehr, die zu den anderen nicht kompatibel ist. Ich nehme mal an, dass dort nur die Fahrkarten der Busbetriebe gelten (ist das so?) und zudem steht da was von Konkurrenz, d.h. es wird um gut gefragte Strecken gehen auf denen es schon Bahnverkehr gibt.

D.h. die Konsequenz für mich lautet, Fernbusse sind sehr sinnvoll, sollten aber mit Bahnfahrten nutzbar sein und vorallem auf Strecken oder zu Zeiten verkehren, auf/in denen es keine Bahnverbindung gibt.

Also,der mehrwert für den Benutzer des Öffentlichen Verkehrs ist gering, wenn eine Bahncard nicht anerkannt wird und Busse auch nur auf Strecken fahren würden, auf denen es schon Züge gibt.

Vielmehr wäre es sinnvoll die Autobahnen einzubeziehn und z.B. einen Stundenverkehr (in der anderen Stunde als der ICE) Stuttgart - Singen (ggf. mit Anschluß an die SBB) auf der A81 herzustellen.

Sowas wäre Mehrwert. :-)

Fabi

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Steffen, Sonntag, 25.10.2009, 10:29 (vor 5904 Tagen) @ Fabi
bearbeitet von Steffen, Sonntag, 25.10.2009, 10:32

Hm, das klingt für mich wie eine typisch deutsche Flickschusterei. Klar hat man dadurch ein besseres Angebot, aber auch wieder eine Mobilitätsart mehr, die zu den anderen nicht kompatibel ist. Ich nehme mal an, dass dort nur die Fahrkarten der Busbetriebe gelten (ist das so?) und zudem steht da was von Konkurrenz, d.h. es wird um gut gefragte Strecken gehen auf denen es schon Bahnverkehr gibt.

Letztlich setzt das den Trend fort, den es schon lange gibt: Monopole auflösen, Wettbewerb einführen. Beim Telefon hat das ganz gut geklappt (nach meiner Erfahrung), beim Strom überhaupt nicht.

Bei den Fernbussen sehe ich eine ähnliche Entwicklung wie bei der Einführung von Billigfliegern: Lukrative Strecken (Großstadt-zu-Großstadt) werden billig angeboten (Köln-Frankfurt mit Stundentakt?), weniger lukrative Ziele werden weiterhin nur vom IC(E) angesteuert.

Reisende, die nicht exakt die angebotene Strecke reisen, bekommen ähnliche Probleme wie bei Fahrkarten (mit Zugbindung), die nicht die gesamte Reisekette abdecken: Man stückelt eine Reise zwei oder drei unabhängige Reisen und muss nicht nur drei Fahrkarten dafür kaufen (=Mehraufwand) sondern kann die auch ungenutzt wegschmeissen, sollte das erste (oder zweite) Verkehrsmittel viel Verspätung haben (ausser man integriert die Busse in die Fahrgastrechte. Das wäre ja möglich, glaube ich aber nicht; Flugzeuge sind da auch nicht dabei).

Irgendwie will mir das ganze noch nicht als Bereicherung erscheinen, warten wir es ab...

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Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Fabi, Stuttgart, Sonntag, 25.10.2009, 11:43 (vor 5904 Tagen) @ Steffen

Telefon wäre für mich eher ein Negativbeispiel, wie man sich das Leben schwer macht. früher gab es einen Telefontarif. Heute gibt es viele Festnetz- und Handyanbieter.

Was habe ich jetzt als Festnetz- und Vodafonekunde davon, dass ich...

... viele junge Menschen teuer auf anderen Handayanbietern anrufen muss, weil sie kein Festnetz mehr haben.

... warum muss ich mehr bezahlen, wenn jemand kein Handy bei Vodafone hat.

... warum muss ich praktisch Vorwahlen auswendig lernen, um zu wissen, welchen Ambieter ich anrufe.

... warum gibt es junge Menschen, die nur im eigenen Netz telefonieren und sms schreiben 8wegen des Preises) und somit Menschen von anderen Anbietern aus ihrer Kommuniaktion streichen.

So könnte man weitermachen. :-)

Fabi

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Steffen, Sonntag, 25.10.2009, 11:51 (vor 5904 Tagen) @ Fabi

Ja gut. Handy ist ausserhalb meines Horizonts :D

Für (reine) Festnetzkunden ist es günstiger geworden. Allerdings auch deutlich komplizierter (man muss auf viel mehr Dinge achten).

Aber letztlich wird das (gesamte) Leben dadurch weder billiger noch teurer: Es verteilen sich die Ausgaben nur anders (z.B.: Günstigeres Telefonieren durch Personaleinsparungen, deshalb höhere Steuern weil die arbeitslos gewordenen Mitarbeiter jetzt Arbeitslosenhilfe bekommen)

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Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

ICE615, Sonntag, 25.10.2009, 13:48 (vor 5904 Tagen) @ Steffen

Ja gut. Handy ist ausserhalb meines Horizonts :D

Für (reine) Festnetzkunden ist es günstiger geworden. Allerdings auch deutlich komplizierter (man muss auf viel mehr Dinge achten).

Aber letztlich wird das (gesamte) Leben dadurch weder billiger noch teurer: Es verteilen sich die Ausgaben nur anders (z.B.: Günstigeres Telefonieren durch Personaleinsparungen, deshalb höhere Steuern weil die arbeitslos gewordenen Mitarbeiter jetzt Arbeitslosenhilfe bekommen)

Personaleinsparungen sehe ich nicht wirklich, in Städten wie z.B. Köln, Hamburg oder Frankfurt findet man fast an jeder Straßenecke einen Vodafone Laden. Mit E+ sieht es ähnlich aus.

Busse im Fernverkehr stellen eigentlich gar keine Konkurrenz zur Bahn dar, in Deutschland wäre es dringend nötig, dass es private Fernbahnen gibt, z.B. ein Unternehmen, dass die Strecke Köln-Stuttgart-München über die KRM betreibt. Bei entsprechenden Preisen würden der DB die Kunden scharenweise weglaufen und Herr Grube seine "moderaten Preiserhöhungen" vielleicht mal überdenken.

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

JW, Sonntag, 25.10.2009, 14:02 (vor 5904 Tagen) @ ICE615

Hallo,

Busse im Fernverkehr stellen eigentlich gar keine Konkurrenz zur Bahn dar,

Dann schau Dir doch mal die Strecken an, auf denen es erlaubt ist. Zum Beispiel die Fernverbindung Ruhrgebiet-Polen. Wie sind da wohl die Marktanteile von Bus, Schiene und Flugzeug...

in Deutschland wäre es dringend nötig, dass es private Fernbahnen gibt, z.B. ein
Unternehmen, dass die Strecke Köln-Stuttgart-München über die KRM betreibt. Bei
entsprechenden Preisen würden der DB die Kunden scharenweise weglaufen und Herr
Grube seine "moderaten Preiserhöhungen" vielleicht mal überdenken.

Das wird erst kommen, wenn die Regulierungsbehörde die DB AG an Dumpingpreisen auf einzelnen Strecke hindern darf. Ansonsten wird die große DB AG auf dieser einzelnen Strecke den privaten Konkurrenten unterbieten und auf den anderen Strecken die Preise entsprechend erhöhen. Dieses Risiko sieht die potentielle Konkurrenz natürlich.
Bei der Telekommunikation war es ja auch nötig, die Telekom an der Senkung von Gebühren unter deren Kosten zu hindern und in der Telekomunikation sind nicht die Rieseninvestitionen nötig wie bei einer ICE-Flotte. Im Busverkehr sieht dies dagegen anders aus, hier können die Busse schneller auf anderen Routen verkehren als die DB AG Ihre Preise anpassen kann und ein Bus ist auch eine überschaubare Investition.

Gruß Jörg

Fernbusse als Konkurrenz zum ICE...

Uniqum, Frankfurt am Main, Sonntag, 25.10.2009, 14:26 (vor 5904 Tagen) @ JW

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Sicherlich werden Fernlinienbusse Billigairlines oder der Deutschen Bahn Fahrgäste abjagen, zum anderen werden aber auch weitere Fahrgäste gewonnen werden, vor allem in einem Segment das bisher nicht wirklich abgedeckt wird.

In Polen besteht bereits seit langem eine sehr groe Akzeptanz des Fernbusnetzes, das ist sicher richtig, allerdings sind im Sonderfall Polen die innerpolnischen Busverbindungen meist schneller wie die Reisezeiten mit der PKP, woher diese Bereitschaft auch nachvolziehbar ist, abgesehen davon sind die Zugverbindungen Deutschland-Polen wirklich überschaubar oder tariflich unatraktiv (galt im Berlin-Warschau Express zeitweise nicht sogar der Globalpreis?), wogegen die Busse ein recht breites Spektrum an Zielorten bedienen.

Es sollte doch nicht die Frage sein, wie man ein Fernbusnetz verhindert oder warum es schlecht für die Bahn ist (was ich bezweifle), sondern wie man die Bahn attraktiv positioniert, sodass sie ihre stärken ausspielen kann? Da gebe es im Preis als auch im Servicebereich sicher Spielraum.

Die Menschen müssen ja abgesehen davon erstmal zur Fernbushaltestelle und wieder weg kommen. Die Bahn Punktet bisher vor allem auf Relationen wie Dorf -> Regionalzug -> Großstadt -> ICE -> Großstadt -> Regionalzug -> Dorf.
Bei der Entfernung zwischen den Grosstädten wird, wie bereits auch jetzt, zumindest über längere Distanzen das Flugzeug eine große Rolle spielen. Auf kürzeren wird da der Fernbus punkten können. Allerdings hat die Bahn hier das Argument der Geschwindigkeit, zum Vergleich:

Auf der Strecke-Hamburg Berlin besteht bereits seit langem ein Fernbusverkehr, aber dennoch verzeichnete der ICE bei seiner Einführung einen Erfolg, der über den Erwartungen lag und die Fahrgastzahlen blieben m.W. trotz des höheren Fahrpreises in diesem hohen Niveau.

Es ist also nicht die Frage, dem kunden zwangsläufig das günstigste Angebot zu unterbreiten. Jeder Kunde hat individuelle Bedürfnisse und wird das seinem Bedürfnissen meist entsprechende Verkehrsmittel wählen, es ist an der Bahn ihm ein attraktives Angebot zu unterbreiten und ich bezweifle das alle Reisenden ausschließlich nach dem Preis urteilen, was ja grade auch der Flugverkehr zeigt. Der Preis ist hier zwar auch von hoher Bedeutung, allerdings wählen deswegen noch lange nicht zwangsläufig alle Reisenden den Billigstbieter, nennen wir ihn mal Ryanair. Auch weiterhin entscheiden sich Kunden für Air Berlin oder gar Lufthansa.
Grade in der mitleren Distanz hat die Bahn das Argument der Geschwindigkeit inne und an Fernbuslinien auf Nahvekehrsstrecken wie z.B. Nauen-Berlin zweifle ich.

Anstelle dessen sollte man sich Gedanken machen diese Vorteile der Bahn nicht zu verspielen und dafür Sorge tragen, das grade solche Strecken auch weiterhin mit einem Ticket möglich sind.

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