Ausbau Augsburg-München verzögert sich um 1 Jahr (Allgemeines Forum)

bahnfan69, Freitag, 09.10.2009, 10:47 (vor 5923 Tagen)

Aus der AZ:


Augsburg-München
Der Bahnausbau versinkt im Moor

Schlechte Nachrichten für Bahnpendler: Der durchgehende viergleisige Ausbau der Strecke Augsburg - München wird sich um ein Jahr bis Mitte 2011 verzögern. Das bedeutet: Pendler müssen wegen der Baustelle weiterhin längere Fahrzeiten in Kauf nehmen.

Der Ausbau der Strecke Augsburg-München verzögert sich.
Grund für die Verzögerung sind Komplikationen im Bereich Haspelmoor (Landkreis Fürstenfeldbruck), wo die Bahn Schwierigkeiten mit dem feuchten Moorboden hat. Die Arbeiten für den viergleisigen Ausbau laufen schon seit 1998. Mittlerweile liegt die Bahn Jahre hinter ihrem ursprünglichen Zeitplan zurück.

Fahrgastverband Pro Bahn ist sauer

Grund für die aktuellen Verzögerungen, die sich schon seit Sommer abzeichneten, sind Probleme im Moor. Dort sinkt der Boden unter Belastung. Insgesamt werden 70 000 Kubikmeter Sand und Kies maximal sechs Meter hoch aufgeschüttet, um ein Fundament für den Bahndamm zu schaffen. Der aktuelle Fahrplan: Die vier Gleise zwischen Olching und Augsburg sollen ab Juni 2011 mit 160 Stundenkilometern befahrbar sein, die vorgesehenen 230 Kilometer pro Stunden sollen ab Dezember 2011 möglich sein, gab die Bahn nun bekannt. Dass dieser Termin ein Jahr hinter dem zuletzt vorgesehenen Datum liegt, wird in der Pressemitteilung elegant umgangen.

Beim Fahrgastverband „Pro Bahn“ ist man über diesen Informationsstil sauer. „Wieder einmal werden die zahlenden Kunden der Deutschen Bahn verarscht. Die Schwierigkeiten des moorigen Untergrunds in Haspelmoor sind schon lange bekannt“, sagt Sprecher Winfried Karg. Die Augsburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Claudia Roth fordert Klarheit, wie hoch die zusätzlichen Kosten sind. Dass es im Moor feucht sei, müsse eigentlich noch vom ersten Streckenbau 1838 bekannt sein, spottet sie.

Die Bahn erhofft sich vom Ausbau, der vor fünf Jahren wegen Geldmangels schon kurz vor dem Aus stand, vor allem mehr „Betriebsqualität“, wenn sie Fernverkehr vom Güter- und Nahverkehr trennen kann. Das hätte weniger Verspätungen und etwas kürzere Fahrzeiten für Fahrgäste zur Folge. Die Strecke Augsburg - München galt lange als meistbefahrene in Deutschland. Aus Bahnsicht spielt wohl auch eine Rolle, dass sie dann mehr Güterverkehr über Augsburg rollen lassen könnte.

Bei Fahrgästen am Hauptbahnhof war gestern Nachmittag der Ärger über die Verzögerungen zu spüren. „Da zahlt man deutlich mehr für den ICE oder IC, und ist oft doch nicht so viel schneller als mit den Regionalzügen“, sagt Jürgen Frank. Und Pendlerin Marianne Heinzlmeier hat erst gar nichts anderes erwartet als Termin-Verschiebungen. „Kunden und Bürger werden einfach vernachlässigt.“

Derzeit, so Pro Bahn, brauche ein Zug zehn Minuten länger als Mitte der 90er-Jahre, wobei Züge inzwischen teils mehr Halte haben. Doch das bedeutet auch: Durch die Jahrzehnt-Baustelle müssen Pendler pro Woche eine Stunde Freizeit mehr im Zug verbringen.

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Ab Oktober nun Grünkartenfahrer...

Ausbau Augsburg-München verzögert sich um 1 Jahr

Matze86, München, Freitag, 09.10.2009, 11:16 (vor 5923 Tagen) @ bahnfan69

Die PM ist wohl hier im Forum untergegangen.

Hier ist sie nochmal.

Ausbau Augsburg-München verzögert sich um 1 Jahr

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 09.10.2009, 12:15 (vor 5923 Tagen) @ bahnfan69
bearbeitet von Oscar (NL), Freitag, 09.10.2009, 12:17

Hallo bahnfan69,

Grund für die Verzögerung sind Komplikationen im Bereich Haspelmoor (Landkreis Fürstenfeldbruck), wo die Bahn Schwierigkeiten mit dem feuchten Moorboden hat...

...dort sinkt der Boden unter Belastung. Insgesamt werden 70 000 Kubikmeter Sand und Kies maximal sechs Meter hoch aufgeschüttet, um ein Fundament für den Bahndamm zu schaffen.

?????

Mir fehlen im Moment die Worte, sowie die Wahl zwischen lachen oder weinen.

Hallo !!! HaspelMOOR !!!

Hat man damals nicht etwa den Boden untersuchen lassen?
Bei der HSL-Zuid wurden jedenfalls zuerst die Bodenumständen untersucht, auch wenn man schon vom weichen Boden bewußt war. Dann wurde klar, der Boden ist butterweich und die Strecke brauchte zuerst eine sechsstellige Zahl an Betonpfeilern, bevor man sie überhaupt bauen konnte.

Dass es im Moor feucht sei, müsse eigentlich noch vom ersten Streckenbau 1838 bekannt sein, spottet sie.

Genau.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Ausbau Augsburg-München verzögert sich um 1 Jahr

chritz, Freitag, 09.10.2009, 12:28 (vor 5923 Tagen) @ Oscar (NL)

1838?? Das sind gut und gerne 6-8 Generationen vor uns... ich wusste nicht, dass die DB ein Geschichts-Archiv in Berlin stehen hat *g*

Jetzt mal im Ernst: Natürlich ist das ärgerlich, aber als Laie (und dazu gehören auch Politiker) zu urteilen, dass "wäre bekannt", ist einfach nicht zulässig. Vielleicht war es bekannt, aber es ist in Wirklichkeit noch KOMPLIZIERTER als man dachte. Das passiert mir im echten Leben auch ständig, zum Beispiel als ich gerade versucht habe, etwas vernünftiges zu kochen, was dann doch nicht so einfach war wie gedacht.

Also immer den Ball flach halten, solange man nicht wirklich weiß, was los ist.

Ausbau Augsburg-München verzögert sich um 1 Jahr

Alexander, Freitag, 09.10.2009, 12:39 (vor 5923 Tagen) @ chritz

Hi,

bekannt war es auf alle fälle, weil zwischen Mering und Haspelmoor wurde für ein Jahr derBoden nach unten gedrückt und nachgefüllt.

Der Bereich um den es jetzt gehtliegt im "Stadtgebiet" von Haspelmoor und es muss nicht so viel getan werden wie im vorherigen Abschnitt (sieht man an der Bauweise).

Also kann man meines erachtens (wie critz schrieb) nicht pauschal Kritik üben wenn die Hintergründe nicht bekannt sind.

Viele Grüße

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Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)

Ausbau Augsburg-München verzögert sich um 1 Jahr

Lumi25, Freitag, 09.10.2009, 14:15 (vor 5923 Tagen) @ bahnfan69

So wie die Strecke Augsburg-München ausgebaut wird hätte man besser gleich auf den Ausbau verzichten sollen.

Eine viergleisige Strecke ist es nicht sondern eher 2 Strecken nebeneinander (sprich Linienbetrieb).

Dabei baut die DB AG in der Regel so aus, dass nur der Fernverkehr profitiert. Die 2 Ferngleise können also später fast nur vom Fernverkehr benutzt werden.

Der Güterverkehr darf sich schön zwischen den Nahverkehr quetschen.


Kommt es auf den Ferngleisen zu einer Streckensperrung zwischen Mering und München kann der Fernverkehr die Ferngleise nicht mal von Augsburg bis Mering benutzen wenn diese via. Geltendorf umgeleitet werden müssen.

Stattdessen muss der Fernverkehr dann über die Regiogleise abgewickelt werden.


Ein Ausbau mit optimalem Nutzen sieht für mich anders aus.

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