Rund um die Restaurants im ICE (Allgemeines Forum)
moonglum, Hagen, Donnerstag, 10.09.2009, 08:58 (vor 5954 Tagen)
bearbeitet von moonglum, Donnerstag, 10.09.2009, 08:58
Gestern hatte ich Gelegenheit, einige Servicemitarbeiter im Speisewagen im Gespräch zu belauschen. Daraus wurde mir klar:
Aufmerksame Mitarbeiter schicken frühzeitig Bestellungen ab, aber alle Nase lang wird Ware falsch, gar nicht oder nur teilweise angeliefert, Quelle für ziemlichen Frust bei den Mitarbeitern und auch denen im Grunde schwer erklärlich.
Ich fragte mich gerade, wieso dann aus meiner Sicht sooft alles trotzdem hinhaut(e). Dann hörte ich, dass ALLE am Tisch, wenn es möglich ist, immer wieder mal von dem abzulösenden Team angerufen worden sind, um Fehlendes zu besorgen. Man trug Erlebnisse zusammen:
In Hildesheim schnell noch 60 Brötchen und 40 Eier eingekauft und samt heißem Wasser in Kannen (aus dem Hotel mitgenommen) im Taxi zum Bhf. gebracht und dann das vorherige Team abgelöst.
Und dies ist Teil engagierter Routine: Hier noch einige Kilo Tomaten gekauft, da noch Gurken besorgt. Nur heutzutage ist alles schwieriger, weil man ja den größten Teil in Portionsbeuteln bekommt.
Da fällt mir dann wieder das Erlebnis im EC von Berlin nach Hamburg ein, wo die Mitarbeiter nur einen Teil der Lieferung aus Dresden retten konnten, weil die Kühlung im Wagen teilweise ausgefallen war: Sie retteten jene Waren, welche die breitest mögliche Angebotspalette unter Einplanung gewisser Improvisationen ermöglichte - also:
Gnocchi raus, Spaghetti rein ins Kühlfach usw. Es gab dann halt als Beilage Spaghetti...
Und jeder war es zufrieden.
Ich finde, da haben all diese Mitdenker/innen und Mithandelnden ein großes Dankeschön verdient.
Was wäre so manche Reise ohne dieses Engagement???????
absolute Zustimmung
SuperMazza, Donnerstag, 10.09.2009, 10:30 (vor 5954 Tagen) @ moonglum
Eigentlich schlimme Verhältnisse und man kann die Mitarbeiter nur bedauern, dennoch zeigt soch ein Engagement, dass sie mit Herz und Seele ihren Job machen, sonst würden sie sich nicht um zusätzliche Einkäufe etc. kümmern. Ich denke, dass das Geld ja auch erstmal vorgelegt werden muss.
Das selbe gilt aber für diverse Zub. Man stelle sich die Frage, warum häufig das Personal schlecht gelaunt oder nicht präsent ist, wenn es Störungen und Verspätungen gibt. Ganz einfach aus dem Grund, weil sie häufig durch Zusatzzüge oder enorme Verspätungen ihre Dienstzeit um ein Vielfaches verlängern müssen, ohne dafür am nächsten Tag eine Dienstplanänderung zu bekommen. Das weiß ich ebenfalls durch Gespräche mit den betreffenden Personen. Dort wird auch häufig seinem Ärger über die DB Luft gemacht.
Ein Beispiel fand ich vor einigen Wochen im Ersatzzug des ICE 26, der in FFM Hbf auf den 26 wartete, der dann ab da ausfiel und der Ersatzzug (403) mit fast 180 Minuten Verspätung seine Fahrt antrat. Im Bistro gab es umsonst Getränke aller Art und 1. Klasse Giveaways. Offensichtlich hatte das beorderte Personal eigentlich Feierabend gehabt, durfte aber dennoch eine Fahrt nach Dortmund unternehmen und sich zudem von den ohnehin gestressten Fahrgästen noch anmotzen lassen, warum es keine warmen Speisen im Bistro gäbe. Sie versuchten zu erklären, dass es sich um einen nur notdürftig gecaterten Ersatzzug handelt, was auf wenig Verständnis bei den Reisenden stieß. Klar könnte man sagen "Damit muss man rechnen, wenn man den Job macht" aber ich finde, auch hier gibt es Grenzen. Keiner von uns wäre nach einem minimum 8-Stunden-Arbeitstag erfreut zu hören, dass er nochmal 4 drauflegen soll. Selbst wenn es ja bezahlt wird, ein geregeltes Leben ist so nicht wirklich möglich.
Das geht irgendwann an die Substanz, daher finde ich es gut, dass man hier auch mal "hinter die Kulissen" schaut.
absolute Zustimmung
liebe70, Donnerstag, 10.09.2009, 12:49 (vor 5953 Tagen) @ SuperMazza
Eigentlich schlimme Verhältnisse und man kann die Mitarbeiter nur bedauern, dennoch zeigt soch ein Engagement, dass sie mit Herz und Seele ihren Job machen, sonst würden sie sich nicht um zusätzliche Einkäufe etc. kümmern. Ich denke, dass das Geld ja auch erstmal vorgelegt werden muss.
Das war mal. Heutzutage muß niemand mehr irgendwo Brötchen kaufen gehen.
Das selbe gilt aber für diverse Zub. Man stelle sich die Frage, warum häufig das Personal schlecht gelaunt oder nicht präsent ist, wenn es Störungen und Verspätungen gibt. Ganz einfach aus dem Grund, weil sie häufig durch Zusatzzüge oder enorme Verspätungen ihre Dienstzeit um ein Vielfaches verlängern müssen, ohne dafür am nächsten Tag eine Dienstplanänderung zu bekommen. Das weiß ich ebenfalls durch Gespräche mit den betreffenden Personen. Dort wird auch häufig seinem Ärger über die DB Luft gemacht.
So häufig bekommt das Zub keine Zusatzzüge, sondern nur, wenn es Bereitschaft oder Dispo hat. Und die Verspätungen werden als Arbeitszeit berechnet. Auch die Dienstzeit wird nicht um ein Vielfaches verlängert. Es gibt gesetzliche Regelungen, die eingehalten werden müssen! Mehr als 12 Stunden darf das Zub nicht arbeiten. Zwischen zwei Dienstschichten ist eine arbeitsfreie Zeit von 11 Stunden zu gewähren, die nur mit vorheriger Zustimmung des Betriebsrates unter bestimmten Bedingungen auf 9 Stunden verkürzt werden darf. Auf eine auswärtige Ruhe hat eine Ruhe in der Heimat zu erfolgen, die mindestens 11 Stunden beträgt und möglichst in die Nachtstunden zu legen ist.
Ein Beispiel fand ich vor einigen Wochen im Ersatzzug des ICE 26, der in FFM Hbf auf den 26 wartete, der dann ab da ausfiel und der Ersatzzug (403) mit fast 180 Minuten Verspätung seine Fahrt antrat. Im Bistro gab es umsonst Getränke aller Art und 1. Klasse Giveaways. Offensichtlich hatte das beorderte Personal eigentlich Feierabend gehabt, durfte aber dennoch eine Fahrt nach Dortmund unternehmen und sich zudem von den ohnehin gestressten Fahrgästen noch anmotzen lassen, warum es keine warmen Speisen im Bistro gäbe. Sie versuchten zu erklären, dass es sich um einen nur notdürftig gecaterten Ersatzzug handelt, was auf wenig Verständnis bei den Reisenden stieß.
Man hätte den Reisenden auch erklären können, daß die Alternative "Zugkomplettausfall" geheißen hätte. Oder das Zub hätte sich nach den Beschimpfungen dienstunfähig gemeldet. Dann wäre auch Ruhe gewesen.
Klar könnte man sagen "Damit muss man rechnen, wenn man den Job macht" aber ich finde, auch hier gibt es Grenzen. Keiner von uns wäre nach einem minimum 8-Stunden-Arbeitstag erfreut zu hören, dass er nochmal 4 drauflegen soll. Selbst wenn es ja bezahlt wird, ein geregeltes Leben ist so nicht wirklich möglich.
Da fragt schon lange keiner mehr nach. Frag doch mal hier im Forum, wie es in den TP'en ist, wenn urplötzlich ein Notfall eintritt. Da kann auch nienmand abhauen. Oder geh in die Rettungsstelle, wenn dort kurz vorm Feierabend ein größerer Verkehrsunfall passiert.
Das geht irgendwann an die Substanz, daher finde ich es gut, dass man hier auch mal "hinter die Kulissen" schaut.
Das Schlimmste sind noch nicht einmal die Verspätungen, sondern die Länge der Schichten. Mein "Sommer" sah so aus: 6 Tage arbeiten, 1 Tag frei, 5 Tage arbeiten, 2 Tage frei, 6 Tage arbeiten, 1 Tag frei, 5 Tage arbeiten, 2 Tage frei. Die Schichtlänge war immer so um die 12-14 Stunden.
Teilweise gab es eine lange Schicht von morgens 8 Uhr bis abends 20 Uhr, auswärtige Ruhe und anderntags weiter von frühmorgens 8 Uhr bis abends 20 Uhr. Ruhe in der Heimat von knapp über 9 Stunden und dann gleich einen Frühdienst von 5 Uhr bis nachmittags. Nach solche Schichten biste garantiert tot.
Im Schnitt hatten die Kollegen schon im Juni weit über 150 Überstunden. Das sind durchschnittlich 25 Stunden überm Monatssoll. Und wenn dann ein Kollege kommt und um ein paar freie Tage bittet, damit er sich erholen kann - und die Bitte abgelehnt wird, dann kann man sich vorstellen was passiert. Der kippt früher oder später aus den Latschen. Besser wird die Situation dann auch nicht.
Gruß, Ralf
absolute Zustimmung
101-Fan, Köln, Donnerstag, 10.09.2009, 18:52 (vor 5953 Tagen) @ liebe70
Zwischen zwei Dienstschichten ist eine arbeitsfreie Zeit von 11 Stunden zu gewähren, die nur mit vorheriger Zustimmung des Betriebsrates unter bestimmten Bedingungen auf 9 Stunden verkürzt werden darf.
Muss die Zustimmung des Betriebsrates auch eingeholt werden, wenn der Zub sagt, dass er damit einverstanden ist?
--
Es grüsst aus Köln
Markus
Falsche Dienststelle?
Blaschke, Donnerstag, 10.09.2009, 21:08 (vor 5953 Tagen) @ liebe70
Das Schlimmste sind noch nicht einmal die Verspätungen, sondern die Länge der Schichten. Mein "Sommer" sah so aus: 6 Tage arbeiten, 1 Tag frei, 5 Tage arbeiten, 2 Tage frei, 6 Tage arbeiten, 1 Tag frei, 5 Tage arbeiten, 2 Tage frei. Die Schichtlänge war immer so um die 12-14 Stunden.
Teilweise gab es eine lange Schicht von morgens 8 Uhr bis abends 20 Uhr, auswärtige Ruhe und anderntags weiter von frühmorgens 8 Uhr bis abends 20 Uhr. Ruhe in der Heimat von knapp über 9 Stunden und dann gleich einen Frühdienst von 5 Uhr bis nachmittags. Nach solche Schichten biste garantiert tot.
Im Schnitt hatten die Kollegen schon im Juni weit über 150 Überstunden. Das sind durchschnittlich 25 Stunden überm Monatssoll.
Moin Ralf!
Das kommt davon, wenn man in der Hauptstadt seinen Dienst tun will/darf/muss. Die Elite muss halt VORRANGIG ran und die verbliebenen Kohlen aus dem Feuer holen. - Dafür biste ja auch sprinter-berechtigt!
Also mal nicht soviel klagen - sonst geht's demnächst nur noch um den Kirchturm...
*lach*
Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom
blaschke
Rund um die Restaurants im ICE
liebe70, Donnerstag, 10.09.2009, 12:07 (vor 5953 Tagen) @ moonglum
Gestern hatte ich Gelegenheit, einige Servicemitarbeiter im Speisewagen im Gespräch zu belauschen. Daraus wurde mir klar:
Aufmerksame Mitarbeiter schicken frühzeitig Bestellungen ab, ...
Ich erlebe das ziemlich selten. Falls eine Bestellung "frühzeitig" herausgeht, dann zu 99,9% nur, weil wieder mal was fehlt (da die Vorgänger ihre Bestellung ungenau bzw. nicht vollständig abschickten).
...aber alle Nase lang wird Ware falsch, gar nicht oder nur teilweise angeliefert, ...
Das hängt damit zusammen, daß die Lager unterwegs entweder nicht alles da haben oder die Bestellung so spät abgeschickt wurde, so daß die nötige Zeit zum Zusammenstellen der gewünschten Artikel nicht mehr reicht. Wenn ich beispielsweise bei einem der IC auf der Linie Amsterdam - Berlin für Hannover(!) eine megagroße Warenlieferung ordere, obwohl der Zug in Berlin einen Komplettausch des Warenbestandes bekommt, dann muß ich mich über folgendes nicht mehr wundern:
- der Warenbestand in Hannover wird u.a. dadurch soweit reduziert, daß andere Zugläufe dringend benötigte Waren nicht mehr erhalten können
- durch die Megabestellung wird Personal gebunden, was dann andere Züge nicht mehr beliefern kann
- durch die knappe Standzeit von 3 Minuten können nicht alle Waren übernommen werden
- als weitere Folge muß das Bistro im IC vorübergehend geschlossen werden/bleiben, da die Waren erst eingeräumt werden müssen (Kühlkette nicht unterbrechen!)
...Quelle für ziemlichen Frust bei den Mitarbeitern und auch denen im Grunde schwer erklärlich.
Die Damen und Herren Gastronomen wissen, was wann wo bestellt werden muß, das ist nämlich Teil ihrer Aufgaben! Im Übrigen haben sie sich mit dem Zf abzusprechen, da der die Bestellung weiterleiten muß. Falls die Gastronomen Hintergrundinfos zu den Vorgängen in der Logistik haben wollen, sollten sie mal ruhig ihre unmittelbaren Vorgesetzten (a.k.a. Gruppenleiter) ansprechen, diese sind u.a. dafür zuständig, daß solches Wissen vermittelt wird. Und falls man dem nicht zutraut, dieses Wissen vermitteln zu können, dann geht man eben zu demjenigen, der es kann. Wo ist das Problem?
Ich fragte mich gerade, wieso dann aus meiner Sicht sooft alles trotzdem hinhaut(e). Dann hörte ich, dass ALLE am Tisch, wenn es möglich ist, immer wieder mal von dem abzulösenden Team angerufen worden sind, um Fehlendes zu besorgen. Man trug Erlebnisse zusammen:
In Hildesheim schnell noch 60 Brötchen und 40 Eier eingekauft und samt heißem Wasser in Kannen (aus dem Hotel mitgenommen) im Taxi zum Bhf. gebracht und dann das vorherige Team abgelöst.
Und dies ist Teil engagierter Routine: Hier noch einige Kilo Tomaten gekauft, da noch Gurken besorgt.
Das war mal. Schöne heile, vergangene Zeit. Heutzutage braucht kein Mensch mehr 60 Brötchen usw. Außerdem läuft das über die Logistiken schneller und preiswerter.
Nur heutzutage ist alles schwieriger, weil man ja den größten Teil in Portionsbeuteln bekommt.
Irrtum. Das macht das teilweise noch einfacher. Man muß eben nur wissen, wie es geht. Dazu braucht man aber einen Zf, der mitdenkt und weiß, wo sich grad welcher Zug befindet, der einem ggf. Ware abgeben kann.
- Auf der Linie 10 kann man zwischen den einzelnen Zugteilen unterwegs tauschen.
- Auf der Linie 11 und 12 geht das unterwegs nur bei aus Berlin abfahrenden Zügen, die Ware von in Berlin ankommenden Zügen übernehmen können - und auch hier gibt es nur einen Bahnhof, wo das "einfach so" geht. Leider hält DB Station & Service hier die Hand auf. Mal eben nur ein 5 Handtücher und 5 Schürzen bei einem Zug abholen und beim anderen Zug abgeben kostet dann mal locker 80 Euro. :-(
- Linie 50 und Linie 51 können in Erfurt ggf. tauschen, das läuft dann direkt via Zf per Telefon.
- Bei allen Linien die Dortmund passieren: Hier muß die Bestellung bis 13 Uhr dort in Dortmund angekommen sein, da die Logistik im Betriebsbahnhof ist und die Ware per LKW zum Hbf geschafft werden muß.
- Frankfurt/M. kann man vergessen, die arbeiten schlampig.
- Hannover dagegen ist gut, die können teilweise noch bis 30 Minuten vor der Ankunft des Zuges was drehen (aber keine Megabestellung).
- Köln und München sind okay, Hamburg Hbf auch, muß es nur rechtzeitig wissen, notfalls per Telefon.
- Mit Leipzig, Dresden, Nürnberg habe ich keine Erfahrungen.
- Basel und Berlin ist nicht relevant, da Endbahnhof.
Da fällt mir dann wieder das Erlebnis im EC von Berlin nach Hamburg ein, wo die Mitarbeiter nur einen Teil der Lieferung aus Dresden retten konnten, weil die Kühlung im Wagen teilweise ausgefallen war: Sie retteten jene Waren, welche die breitest mögliche Angebotspalette unter Einplanung gewisser Improvisationen ermöglichte...
Hoffentlich wurde dabei auch bedacht, daß bei unterbrochener Kühlkette die gekühlte Ware nach 2 Stunden nicht mehr zubereitet und verkauft werden darf?
Ansonsten hat zuerst die Bahn ein Problem und danach der dafür im Zug zuständige Mitarbeiter.
Ich finde, da haben all diese Mitdenker/innen und Mithandelnden ein großes Dankeschön verdient.
Was wäre so manche Reise ohne dieses Engagement???????
Da stimme ich Dir zu.
Gruß, Ralf
Rund um die Restaurants im ICE
moonglum, Hagen, Donnerstag, 10.09.2009, 13:20 (vor 5953 Tagen) @ liebe70
Na toller Kommentar! Danke!
Sehr erhellend!
Das mit Frankfurt kann ich gut bestätigen, alle Nase lang habe ich schon erlebt, dass man in FFM auf Ware wartet, so letztens im ICE 26, die dann nicht kommt....
Damals mutmaßte man, dass der 26 und der 24 schlicht zu spät am Tag mit diesem Thema in FFM auflaufen. Auf alle Fälle gab's nix.
Rund um die Restaurants im ICE
JanGT, Donnerstag, 10.09.2009, 17:34 (vor 5953 Tagen) @ moonglum
Das mit Frankfurt kann ich gut bestätigen, alle Nase lang habe ich schon erlebt, dass man in FFM auf Ware wartet, so letztens im ICE 26, die dann nicht kommt....
Damals mutmaßte man, dass der 26 und der 24 schlicht zu spät am Tag mit diesem Thema in FFM auflaufen. Auf alle Fälle gab's nix.
ich hatte neulich erst in Köln im ICE 3 kurz nach der Abfahrt die Durchsage:"Wegen der Beladung unseres Bistrowagens hat sich unsere Abfahrt hier leider um 8 Minuten verzögert".
So was muss doch auch nicht sein.
Rund um die Restaurants im ICE
liebe70, Donnerstag, 10.09.2009, 19:31 (vor 5953 Tagen) @ JanGT
ich hatte neulich erst in Köln im ICE 3 kurz nach der Abfahrt die Durchsage:"Wegen der Beladung unseres Bistrowagens hat sich unsere Abfahrt hier leider um 8 Minuten verzögert".
So was muss doch auch nicht sein.
Was ist Dir lieber: eine Abfahrt mit einer aufholbaren Verspätung und ein funktionierendes Restaurant, was Ware hat - oder eine pünktliche Abfahrt, mit einem vielleicht geschlossenen Restaurant, weil es nix zum Verkauf gibt?
Wenn der Zug verspätet in Köln ankommt, muß in der verkürzten Standzeit die logistische Leistung trotzdem erfolgen. Manche Züge erhalten in Köln einen sogenannten Containertausch, der dauert eben gut und gern seine 5-10 Minuten. Und wenn dann noch die notwendigen Türen und Gänge im Bordrestaurant durch Reisende blockiert sind, die nicht einsehen können oder wollen, daß sie Platz machen müssen, dann dauert es eben länger.
Gruß, Ralf
Rund um die Restaurants im ICE
liebe70, Donnerstag, 10.09.2009, 19:25 (vor 5953 Tagen) @ moonglum
Na toller Kommentar! Danke!
Sehr erhellend!
Bitte, gern geschehen. Deine Antwort liest sich nicht gerade so, als ob Du über meine Antwort begeistert bist...
Ich erlebe bei meiner Arbeit nahezu täglich, wie "rechtzeitig" die Gastronomen mit ihrer Bestellung zu mir kommen oder wie oft sie kommen, weil sie noch was vergessen hatten aufzuschreiben. Und ich werde oft genug damit konfrontiert, daß ich mit halbleeren Bordrestaurants abfahren muß, weil die Vorgänger zu spät oder auch gar nicht Ware bestellten. Aus dem Grund muß ich auch regelmäßig kurzfristig Ware z.B. für Hannover nachbestellen, weil die in Zug fehlt - und genausooft muß Hannover mir absagen (obwohl die nun wirklich fast alles möglich machen). Bestimmte Artikelnummern kann ich mittlerweile im Schlaf herbeten, weil die oft genug benötigt werden. Außerdem weiß ich mittlerweile was geht - und was nicht. Ware für Dortmund nach 13 Uhr zu bestellen, ist zwecklos. Solche Bestellscheine gehen von mir gleich an den Gastronom zurück. Entweder er kürzt die Bestellung so, daß ich das Dringendste noch für Hannover ordern kann oder er behält den Bestellschein und macht für die Rückleistung gleich 'ne vernünftige Bestellung.
Ansonsten werden bei Abfahrt der ICE aus Berlin Richtung Göttingen - Frankfurt die entgegenkommenden ICE abgefragt, was die uns noch überlassen können.
Was nun gar nicht mehr geht: irgendjemanden zum Einkaufen losschicken, um unterwegs die Ware an den Zug gebracht zu bekommen. DB Station & Service hält da schön die Hand auf, um abzukassieren. Wer sollte es sonst tun? Zub vom Fernverkehr was Pause hat? Und wie sieht es mit den Hygieneschutzbestimmungen aus?
Das mit Frankfurt kann ich gut bestätigen, alle Nase lang habe ich schon erlebt, dass man in FFM auf Ware wartet, so letztens im ICE 26, die dann nicht kommt...
Über Frankfurt noch irgendetwas zu schreiben ist fast zuviel. Wenn ich nur dran denke, welche "Qualität" das Inklusivessen für den Sprinter hat. :-(
Damals mutmaßte man, dass der 26 und der 24 schlicht zu spät am Tag mit diesem Thema in FFM auflaufen. Auf alle Fälle gab's nix.
Das Nichtliefern der Ware in Frankfurt hat ganz andere Gründe...
Gruß, Ralf
Rund um die Restaurants im ICE
moonglum, Hagen, Donnerstag, 10.09.2009, 19:58 (vor 5953 Tagen) @ liebe70
Nein nein, das war ernst gemeint, keine Abwertung. Ich bin wirklich beeindruckt.
Aber was viel wichtiger ist:
Wenn doch so vieles so suboptimal organisiert ist, warum ist es kaum möglich, da etwas zu verbessern? Was sind denn die Hemmsteine da, die im Weg liegen?
Ich stell mir mal ganz naiv Folgendes vor:
Der IC fährt morgens in FFM ab, es fehlt diverses an Vorräten, also rufe ich in Köln an, bestelle die Ware und erhalte sie - fertig aus.
Oder: Von Wien an ist der Zug rappelvoll, viele Mittagessen, und schon in Passau wird das Essen knapp, also bestelle ich Nachschub in ......
So denke ich als Laie, und Du schilderst, warum dies und das nicht klappt. Du sprichst vom Personal in Hannover, was möglicherweise knapp ist, weil es mit der zitierten Megabestellung bis zum Rand gefordert ist. Wie viel Personal gibt es denn so in solchen Institutionen?
Werden Frühstarter Züge eigentlich nicht vollständig beliefert oder nicht?
Mir fällt auf, dass ICE 503 und 515 anscheinend erst in Köln richtig befüllt werden.....
Was ist mit dem ICE 601, er fuhr gestern in Köln um 16:54 ab und es fehlte gleich an vielen verschiedenen Getränken im hinteren Zugteil, warum ist der Zug in Köln beim Einsatz (er kam 16:38 vom Betriebshbf. auf Gleis 6 an) nicht frisch befüllt worden?
Weiterhin:
Dieser Zugteil endet derzeit in Karlsruhe und fährt dann sofort als 502 nach Hannover - würde dann im 502 auch all das Erwähnte fehlen?
Rund um die Restaurants im ICE
Weiler, Freitag, 11.09.2009, 10:51 (vor 5953 Tagen) @ moonglum
Das Thema Gastronomie und Logistik im Fernverkehr hat schon was. Nur wenn man sich etwas näher damit beschäftigt und auch hinter die Kulissen schauen kann begreift man vielleicht einige Zusammehänge.
Nochmals zu deinem beliebten ICE 503 am Morgen zum Beispiel:
Vorleistung ist ICE 502, der wiederum startet aus 601 um 16:54 Uhr in Köln.Wenn da also schon die Hälfte fehlt, dann logisch auch im 502 und 503 am Folgetag.
(In Karlsruhe keine Logistik).Planmäßig bekommt ICE 502 in Köln einen Containertausch, der dann oftmals wegen fehlenden Personals in Köln auf den Morgen im ICE 503 verschoben wird.Die Logistik in Hannover hat am ICE 502/503 übrigens nicht zu tun)
Normalerweise gibt es für alle Umläufe sogenannte Beladepläne.Das sind festgelegte Tauschs der Container oder auch der komplette Tausch des Warenbestandes sowie Nachlieferungen für die fehlenden Frischwaren zwischen den Containertauschs.Diese Pläne kann der Zugchef beim jeweiligen Zug im Communicator sehen und auch dannach sein Gastropersonal informieren und ggf auffordern eine Bestellung zu machen.
Soweit die Theorie, nach der es zu keinerlei Engpässen kommen dürfte!!!!
Nun aber die tägliche Realität:
Ausfall von Kühlung (Ware verdorben-Kein Angebot)
Verspätungen (gepl.Containertauschs und bestellte Nachlieferungen können nicht durchgeführt werden..)
Ausfall von Zügen- kurzfristige Änderung des Umlaufplans eines Fahrzeuges, manch Tz sieht dann gleich mal 2-3 Tage keinen Logistikstandort)
fehlendes Personal auf dem Zug bzw in den Logistiken
Unmotiviertes Gastropersonal oder auch Zugchefs,nach dem Motto "nach mir geht mich nichts an"..
und so weiter könnte man die Liste fortführen!
Und ich spreche aus Erfahrung.
Rund um die Restaurants im ICE
moonglum, Hagen, Samstag, 12.09.2009, 10:01 (vor 5952 Tagen) @ Weiler
Wahnsinn - glaube dir jedes Wort! Sag einmal, werden ICE 23/25 usw. in Dortmund bestückt?
Müssen die dann Vorräte bis Wien und zurück bunkern?
Gestern Abend im vollkommen verspäteten 26 gab es fast nichts mehr - allerdings Wasser und Bier aus der Flasche....
Rund um die Restaurants im ICE
Matze86, München, Samstag, 12.09.2009, 10:11 (vor 5952 Tagen) @ moonglum
Wahnsinn - glaube dir jedes Wort! Sag einmal, werden ICE 23/25 usw. in Dortmund bestückt?
Müssen die dann Vorräte bis Wien und zurück bunkern?
Unterwegs kann man ordern, allerdings glaube ich nur in Frankfurt...
Gestern Abend im vollkommen verspäteten 26 gab es fast nichts mehr - allerdings Wasser und Bier aus der Flasche....
Ein schönes Beispiel, wie man Verspätung sammeln kann: Störung am Tfz, Zugfolge und letztendlich Umleitung wegen PU, womit er dann noch nicht mal über Hagen fuhr... ;)