26 Minuten Verfrühung (Allgemeines Forum)

Blaschke, Samstag, 29.08.2009, 15:15 (vor 5966 Tagen) @ JanGT
bearbeitet von Blaschke, Samstag, 29.08.2009, 15:17

Hallo!

Samstag 26.08.1989, München 22:59 Uhr. Abfahrt des D 2188 "Meteor" nach Hamburg.

Muss man sich etwa vorstellen, wie den heutigen CNL 1288 (hähä, wer hat denn da an der Zugnummer gespielt? *ggg*), nur dass es damals nicht über Bremen ging. Zum Einstieg hielt man noch in Augsburg, zum Ausstieg in Hannover, Celle, Uelzen, Lüneburg, Harburg, Hamburg Hbf und Dammtor.

Wegen des großen Andrangs wurde dieser Zug in 2 Teilen gefahren, obwohl es ein reiner Schlaf- und Liegewagenzug war! Jau, sowas gab es damals im Nachtreiseverkehr - heute undenkbar!

By the way, wo wir grad bei "heute undenkbar" sind: Der Zug hatte auch Kurswagen. Ein Schlafwagen ging ab Hannover mit dem E 3340 nach Bremen, ebenso ein Liegewagen, welcher ab Bremen mit dem E 3920 nach Wilhelmshaven befördert wurde.

Abfahrt in München erfolgte mit 3 Minuten Verspätung. Hamburg-Altona sollte planmäßig um 8:11 Uhr am Sonntagmorgen erreicht werden.

Blaschi hatte das Angebot "Nacht-Tramper" im Liegewagen in Anspruch genommen - so 'ne Art Sparnight für Preisbewußte. Die Betreuung fehlte und auch das Bettzeug - aber wir brauchten sowas damals auch nicht; okay, manche sagen ja: Merkt man heute, hat doch Spuren hinterlassen *ggg*

Zurück zur Fahrt: Irgendwann wurde Blaschi wach und dachte sich so, dann kannste Dich ja in Ruhe auf den Tag vorbereiten. Rollo hoch und - SCHOCKING: Wir waren schon in Hamburg. Wo wir planmäßig noch gar nicht sein sollten! Hammer! Also fix feingemacht.

Hamburg-Altona wurde dann 26 Minuten zu früh erreicht!!!!!

Leider weiß ich nicht mehr, ob unser Teil nun der 1. Teil war und der 2. Teil des Zuges nach uns kam oder umgekehrt.

Ich erinnere mich nur noch an eine andere Fahrt, da wurde derselbe Zug auch in 2 Teilen gefahren. In Celle hatten sich dann die Aufsicht und der Zugchef warum auch immer "in die Wolle bekommen". Da drohte die Aufsicht dem Zugchef: Wenn Du nicht gleich Ruhe gibst, verweigere ich Dir die Ausfahrt und dann lassen wir den anderen Zugteil vor." Unser Zugchef trollte sich daraufhin artig hinfort. Und die Aufsicht hob den grünen Stab. Irre.

Wieder zur ersten Story: In Altona also 26 Min. zu früh. Das war gut, erreichte ich so doch noch den IC 681 "Riemenschneider", Abfahrt 8:12. Es ging bis Bebra und von dort dann mit einem Schienenbus u.a. über DDR-Hoheitsgebiet (ca. 1,5 km ging es durch die DDR) nach Obersuhl und zurück. Dann ein wenig über den Neubaustreckenabschnitt Fulda - Würzburg gependelt, abends gen Bremen, um ab dort die folgende Nacht im D 2130 Kiel (21:38) - Köln (5:24 Uhr) zu verbringen. Was gab es damals noch für eine Auswahl an Zügen für die Nachtstunden *argvermissentu*!! Ab Köln dann mit dem Sprinter-IC 531 "Hamburger Clipper" wieder nach Hamburg usw usw usw.

Erlebnisse wie aus einer anderen Welt - und doch nur 20 Jahre her.

Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom

blaschke


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