Kurztrip London - Reisebericht (Reiseberichte)
Seit Donnerstag bin ich wieder zurück aus London. Hier nun mein etwas "verspäteter" Reisebericht.
Los ging es Montag am späten Abend. Pünktlich um 22:50 erreichte ein Zug der BR 628, aus Kiel unser kleines Provinznest Bad Schwartau. Kurz darauf ging die Reise los.
Kurz hinter Lübeck kamen wir nach langsamer Fahrt zum stehen. Nach ca. 10 Minuten ging es dann mit vollem Tempo weiter Richtung Hamburg. In Ahrensburg wurde das Gleis gewechselt. Man konnte die Gleis-Baumaschinen sehen die zwischen HH-Rahlstedt und Ahrensburg, die von dem entgleisten Güterzug beschädigten Schienen, reparierten. Kurz vor Rahlstedt, genauer gesagt beim Anfang des GZ-Gleis wurde dann wieder auf das rechte Gleis gewechselt. Der Hamburger Hauptbahnhof wurde mit 11 Minuten Verspätung um 0:02 erreicht. Kein Problem für mich, mein CNL Richtung Köln sollte erst um 00:31 abfahren. Schnell noch zu einer bekannten Fast-Food Kette um das zweite Abendbrot nicht zu verpassen. Danach ging es dann auf Gleis 13a/b wo kurz darauf auch schon der Zug aus Kopenhagen eintraf.
Der Zug war komplett verdunkelt. Der Großteil schlummerte schon vor sich her. Als ich mein Abteil betrat stellte ich erschrocken fest, dass es sich um ein 6er Abteil handelte, obwohl ich für ein 4er reserviert hatte. Nun gut, leise und langsam das Gepäck verstaut und noch ein wenig den Blick auf die hell erleuchtet Hafen-City und Speicherstadt genossen. Dann wurde es langsam Zeit meine Liege zu beziehen. Kurz darauf stellt ich mir die Frage: Was machen eigentlich Menschen die über zwei Meter groß sind. Ich, mit meinen ca. 1,81 hatte schon Probleme mich zu bewegen, geschweige denn die Füße komplett auszustrecken. Nach kurzem drehen und wenden lag ich dann relativ bequem und die Abteiltür öffnete sich. Ich war zu müde, so dass ich nicht fragte was es mit dem Abteil auf sich hätte. Ändern lassen hätte es sich so oder so nicht mehr, da der Zug komplett voll war. So freute ich mich auf eine ruhige und entspannte Nacht im CNL. Doch weit gefehlt. Zwei der drei Mitfahrer sägten das Abteil innerhalb der kurzen Nacht in 1000 Einzelteile. Als wir gegen 2:00 Hannover erreichten und die lange Misch-Prozedur statt fand, ging der Spaß erst richtig los. Immer lauter drang das Atmen durch verstopfte Nasen in meine Ohren. Hellwach, hoffte ich nur, dass der Zug seine Fahrt bald fortsetzen würde, denn während der Fahrt viel das Geröchel nicht weiter auf. Gegen 3:00 ging es dann endlich Richtung NRW. Kurz hinter Bielefeld ereilte mich dann langsam aber sicher das Müdigkeitsgefühl zurück. Doch um kurz vor sechs wurde ich schon wieder aus dem Schlaf gerissen. Wir waren pünktlich und würden in Kürze Köln erreichen.
In Köln angekommen ließ ich mein Gepäck erst einmal in den Keller fahren und begab mich in Richtung „Frühstück“. Da ich in Köln knapp zwei ein halb Stunden Aufenthalt hatte, nutzte ich die Zeit noch für ein paar Fotos auf der Hohenzollernbrücke.
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Das wunderbar sonnige Wetter entschädigte für die kurze Nacht und von Müdigkeit war nach zwei Runden Kaffee aus nichts mehr zu spüren. Gegen 8:30 machte ich mich dann mit Gepäck und Co. auf zu Gleis 5.
Mit -2 um 7:48 erreichte TZ Mannheim als ICE 16 Köln Hbf.
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Platz 11 in der Lounge sollte bis Brüssel mein Zuhause sein. Mit perfekter Sicht auf die Strecke ging es pünktlich um 7:44 los. Doch die Pünktlichkeit hielt nicht sehr lange an. Bei Km 20,2 bremste der Zug auf ca. 120 km/h. Kurz danach kam die Durchsage (auf Deutsch, Französisch, Flämisch und Englisch), dass das Bord Restaurant komplett geschlossen sei und nur ein APS in der 1. Klasse stattfinden könne. Da ich schon gefrühstückt hatte, war das für mich kein Problem. Bis Düren, was wir um 9:03 durchfuhren, blieb die Geschwindigkeit bei ca. 140 km/h. Um kurz vor Aachen kamen wir zum stehen. Die Einfahrt in den Hauptbahnhof wurde noch von einem entgegenkommendem RE verwehrt. Um 9:23 war der Fahrweg, dann endlich wieder frei, so das Aachen Hbf um 9:25 mit +9 erreicht wurde.
In Aachen wurde dann die Sicht nach vorne milchig. Ich nahm an, dass es sich um die Normale Stromunterbrechung während des Umbügelns handelte. Doch leider musste ich feststellen, dass ich mich irrte. Der TF hatte wohl meine aufdringliche Kameraausrüstung bemerkt… Um 9:30 verließen wir dann Aachen Richtung Belgien. Die Auffahrt auf die HSL, die um 9:36 geschah, musste ich dann leider aus dem Seitenfenster genießen. Um 9:43 wurde dann auf die rechte Seite gewechselt und wir fuhren mit 160 km/h durch die wunderbare Landschaft. Die Vmax betrug, wie von vielen vor mir beschrieben, nicht annähernd 250 km/h,sondern höchstens 210 km/h. Um 9:47:40 rauschten wir dann in den, mit 6250 längsten Tunnel auf der HSL 3 und verließen ihn nach einer Dauer von 03:10 Minuten wieder. Nach einer wirklich sehenswerten Einfahrt in die Außenbezirke von Lüttich erreichten wir Liège-Guillemins um 9:56 mit +10.
Um 9:59 verließen wir dann den futuristischen Bahnhof Richtung Nordwesten. Ans wurde um 10:04 durchfahren und um 10:09 waren die 300 km/h auf der HSL erreicht. Um 10:21 wurde dann wieder stark gebremst und die Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde mit ca. 30 km/h verlassen. Löwen wurde dann wieder mit Vmax um 10:26 durchfahren. Brüssel Nord wurde mit 14+ angekündigt und um 10:41 mit +15 erreicht. Für mich alles halb so wild. Ich hatte noch genügend Zeit mich zum Check-In Bereich des Euro Star zu begeben.
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Der Check-In verlief dann auch vollkommen problemlos und ich konnte, nach dem die Bahnsteige frei gegeben wurde, meinen Platz im Zug aufsuchen. Da ich einen Gang-Platz + Wand-Platz (ungewollt) gebucht hatte hoffte ich auf freie Fensterplätze. Doch ab Lille war der gesamte Wagen komplett belegt. So machte ich mich kurz vor der Einfahrt in den Eurotunnel auf in den Türbereich und filmte von da aus die Einfahrt in die ca. 50 km lange Unterseeverbindung. Zwischen 11:41:17 und 12:00:48 umgab uns komplette Dunkelheit, abgesehen von häufigen Funken, die die Wände des Tunnels für kurze Zeit sichtbar machten. Nun war etwas Zeit die Uhren, die sich nicht automatisch an die Zeitzone anpassten, eine Stunde zurück zu stellen und die Fahrt durch das landschaftliche sehr schöne Kent zu genießen. Da ich während der Fahrt noch mit einem sehr netten (Süd-) Koreaner ins Gespräch kam, verging die Zeit bis zu den zusammen 17 km langen Tunneln unter London ziemlich schnell und wir erreichten auf die Minute pünktlich London St-Panrcas.
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London erwartete mich mit viel Hektik und Lärm, doch man gewöhnte sich schnell an den Takt und empfand es nach kurzer Zeit als normal. Mein Hotel war wunderbar gelegen, zwischen St. Pancras und Tottenham Court Road. Kurze Wege zur nächsten Underground-Station erleichterten mir das Rumkommen in der Stadt sehr. Auch wenn ich möglichst viel zu Fuß laufen wollte übte der Londoner Untergrund einen gewissen Reiz auf mich aus. Auf dem Plan standen natürlich die Main-Stream Attraktionen aber ich wollte auch ein wenig die Menschen selbst kennen lernen, was mir auch nicht besonders schwer viel. London ist ein wunderbarer Treffpunkt für Menschen aus allen Nationen und Regionen der Welt. Die Liste mit den E-Mail-Adressen liegt vor mir ;-)
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Nach drei aufregenden und zugleich entspannenten Tagen in London, ging es dann wieder zurück. Doch diesmal mit einer großen Billig-Flugairline, da ich den Abreisetag so noch um einiges besser nutzen konnte. Allerdings begann der Return mit zwei Stunden Verspätung. Und da sagt doch noch einer die Bahn sei immer so unpünktlich…
Greetz
moe
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moe,
23.08.2009, 01:35
- Kurztrip London - Reisebericht - Burkhard, 23.08.2009, 09:09
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Graukärtchenfahrer,
23.08.2009, 11:15
- Kurztrip London - Reisebericht - Matze86, 23.08.2009, 11:17