Spam für Bordrestaurant, wenn es geschlossen ist (Allgemeines Forum)

Graukärtchenfahrer, Symbaden, Samstag, 08.08.2009, 20:36 (vor 5986 Tagen)

Das Peinlichste erlebte ich kürzlich in einem ICE-T aus Wien in Richtung Frankfurt fahrend:
Man warb für tolles Essen eines Spitzenkochs und schlug einige Gerichte vor, inkl. Preisangaben, abschliessend mit den Worten:"...schauen Sie doch einmal vorbei..."

Keine 5min später war ich im Restaurant, mal zum Nachsehen, es handelte sich um einen ICE-T. Auf jedem Tisch lag ein Pappteller (wie man sie für z.B. eine Portion Pommes kennt). Diese waren mit der Oberseite auf den Tischen gelegt. Handschriftlich war sinngemäß vermerkt, daß das Boardrestaurant geschlossen sei, daß man sich doch bitte in das Bistro setzen soll.

Super!

Spam für Bordrestaurant, wenn es geschlossen ist

moonglum, Hagen, Samstag, 08.08.2009, 21:00 (vor 5986 Tagen) @ Graukärtchenfahrer

Ich kann dazu beitragen, dass ich neulich in einem WRmz saß, zwischen Hamburg und Hagen, es war nur ein Kellner on board, aber er schmiss den gesamten Laden: Bistro, Küche und Restaurant, und er hatte alle Hände voll zu tun....
So etwas nenne ich Engagement, vermutlich ist die Pappschildlösung gewerkschaftlich abgesegneter Dienst nach Vorschrift, der den Reisenden mit Sicherheit nichts nützt.

Spam für Bordrestaurant, wenn es geschlossen ist

liebe70, Sonntag, 09.08.2009, 12:49 (vor 5986 Tagen) @ Graukärtchenfahrer

Das war der typische Fall einer Nicht-Absprache zwischen Gastronom und Zf. Wäre der Zf mal zum Gastronom gegangen und hätte gefragt,
* ob das Gastroteam vollständig ist
* ob die Technik im Bordrestaurant funktioniert
* ob alle Speisen und Getränke an Bord und verfügbar sind und
* was er ansagen soll

wäre das nicht passiert. Man kann sich als Zub auch wirklich blöde anstellen...

Gruß, Ralf

Spam für Bordrestaurant, wenn es geschlossen ist

liebe70, Sonntag, 09.08.2009, 13:06 (vor 5986 Tagen) @ moonglum

Ich kann dazu beitragen, dass ich neulich in einem WRmz saß, zwischen Hamburg und Hagen, es war nur ein Kellner on board, aber er schmiss den gesamten Laden: Bistro, Küche und Restaurant, und er hatte alle Hände voll zu tun....

Und zu 99% geht das schief. Das hatte ich nicht nur einmal erlebt. Der krasseste Fall war auf der Strecke Hamburg - Berlin: Der ICE-T war knackevoll, der Speisewagen auch. Der typische Feierabendverkehr zwischen Hamburg und Berlin eben. Der Gastronom war allein und offenbar noch neu. Natürlich machte er sowohl Bordbistro und -restaurant auf. Auf beiden Seiten gab es Warteschlangen. Irgendwann begann einer zu murren, später immer mehr. Der Gastronom wirbelte zwischen Bordrestaurant, Küche und -bistro hin und her. Aussichtslos, die Warteschlangen nahmen nicht ab. Nun waren alle verärgert. Die Reisenden im Restaurant und die im Bistro, weil der Gastronom nicht hinterherkam. Berlin rückte immer näher und noch immer hatte ein Großteil der Reisenden im Speisewagen nicht ihr bestelltes Essen. Mittlerweile stand ich im Bistro und verkaufte mit, so gut es ging. Spandau wurde erreicht, ich mußte abbrechen, weil ich als Zf noch andere Arbeiten zu erledigen hatte. Das Ende der Geschichte: Der Gastronom mußte mit nach Rummelsburg ins ICE-Werk fahren, um dort seinen Kram fertig zu machen. Ein paar Tage traf ich ihn wieder und fragte nach, was es gebracht hatte. Außer einem riesigen Kassenfehlbetrag und daraus resultierendem Ärger für ihn - nichts! Das hätte ich ihm gleich sagen können...

So etwas nenne ich Engagement, vermutlich ist die Pappschildlösung gewerkschaftlich abgesegneter Dienst nach Vorschrift, der den Reisenden mit Sicherheit nichts nützt.

Ist sie nicht. Aber wenn der Arbeitgeber (hier also die DB) den Speisewagen unterbesetzt fährt und merkt, daß es trotzdem läuft - wird diese Stelle eingespart. Irgendwann kommen Tage, da ist der Speisewagen knackevoll und der Gastronom ist auch allein, weil der 2.Mann eingespart wurde. Dann kommt es zu Wartezeiten. Der Reisende beschwert sich und wer ist dann der Blöde? Genau, der Gastronom! Er muß zum Chef und bekommt Ärger. Und das nur, weil einige seiner Kollegen übereifrig waren... Solange sich Engagement nicht auszahlt (ich meine nicht finanziell, sondern daß sein Chef ihm in diesem Fall den Rücken stärkt), solange ist das schlicht und einfach bekloppt.

Gruß, Ralf

Bistro geöffnet / Sitzplätze im Restaurant nutzen

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Sonntag, 09.08.2009, 13:21 (vor 5986 Tagen) @ liebe70

Hallo,
erlebt habe ich auch schon, dass durchgesagt wurde, dass das Bordrestaurant geschlossen ist und das Bistro (mit der kleineren Karte) geöffnet hat. Der Mitarbeiter wies dann darauf hin, dass man sich ruhig ins Restaurant mit seinen Speisen setzen soll. Für die Kunden und das Personal war das eine gute Lösung und alle haben ihr Geschirr auch wieder zurück zum Tresen gebracht.

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
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Spam für Bordrestaurant, wenn es geschlossen ist

citaro, Sonntag, 09.08.2009, 22:39 (vor 5985 Tagen) @ liebe70

Dem muß ich zustimmen, habe das auch erlebt ein Gastronomie Mitarbeiter an Bord , der versucht beide Seiten zu bedienen u. dann nicht mehr nachkommt.
Das heißt es dauerd ewig bis man sein bestelltes (wenn man es überhaupt kriegt !) bekommt. Finde das zwar sehr nett, aber in der Regel kriegt man sein Zeug schneller wenn er bei ein Mann Betrieb auf Selbstbedienung umstellt.
Gerade dann wenn man nur was trinken will ...
U. die Speisewagen sind sage ich mal für 2-3 Mann konzipiert u. ich kenne niemand der 2 Arbeitsplätze gleichzeitig schaffen kann.

Engagement des Personals

moonglum, Hagen, Dienstag, 11.08.2009, 19:23 (vor 5983 Tagen) @ citaro

Heute im 2012 hat die sehr zuvorkommende Dame, die Dienst im Bistro hatte, souverän den APS gemacht und ganze Essen an den Platz geliefert, das teilweise gut besuchte Bistro bewirtschaftet und eifrig Mengen von Kaffee in die 2. Klasse geschafft. Das alles entspannt und munter von Oberstdorf bis Köln. Viel Arbeit, aber es kann auch gut klappen.

Das scheint ja auch fest vorgesehen zu sein, weil sie in Abwesenheit ein kleines vorgedrucktes Schild aufstellte, welches informierte, dass sie grad am Platz bedient.

Klar, wenn es zu voll im Waggon wird, muss man umdisponieren.....

Aber wie gesagt, wer will, dass Kunden zufrieden sind, muss sich zuallererst um die Kundenbedürfnisse kümmern und schauen, was geht. So jedenfalls müssen wir in der freien Wirtschaft ja auch arbeiten und wie gesagt:
Ich kenne mehrere Beispiele - auch mehrfach im ICE 26 - wo eine Person Bistro und Restaurant bewirtschaftet hat - in Ruhe und konzentriert. Und es hat funktioniert.

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