ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 1 (Reiseberichte)

csxffm, Dienstag, 28.07.2009, 21:27 (vor 5988 Tagen)

Hallo!

Nachdem ich im Vorfeld immer wieder mal mit einigen Fragen hier aufgetaucht bin, die mir stets kompetent beantwortet wurden, will ich hier nun mal einen kleinen Reisebericht zu meiner Fahrt nach und von London an diesem Wochenende niederschreiben.

Gebucht hatte ich das Eurostar-London-Ticket. Hin- und Rückfahrt getrennt, jeweils 90 Tage im Voraus. Hinfahrt für 49 Euro, Rückfahrt für 69 Euro.

Freitag, 24.07.
Nach den zahlreichen Pannen, Ausfällen und Verspätungen der letzten Tage, bin ich doch sehr froh, dass ICE 16 gegen 07:40 Uhr pünktlich in Frankfurt-Flughafen Fernbahnhof einfährt.
Wir verlassen F-Flughafen um 07:45 Uhr mit +2.
Irgendwo bei Bad Honnef verlangsamt der Zug dann auf geschätzte 200-220 km/h. Ob er die 300 km/h vorher überhaupt ausgefahren war, bezweifle ich, aber ich sitze nicht in Sichtweite der Geschwindigkeitsanzeige.
Köln Hbf erreichen wir dennoch mit -4 um 08:36 Uhr. Der Amsterdam-ICE wird unmerklich abgekoppelt und um 08:47 Uhr geht es mit +3 weiter in Richtung Westen.

Die Ausbaustrecke Richtung Düren fährt sich inzwischen richtig gut und Düren scheint zum Vorort am Stadtrand von Köln geworden zu sein.
Bei Langerwehe / Eschweiler geht der ICE dann mit dem Tempo nochmals deutlich unter den „Normalwert“ und wir verlieren wieder etwas Zeit.
Aachen Hbf erreichen wir um 09:19 Uhr mit immer noch +3.

Sofern die o.g. technischen Probleme häufig beim Umschalten von „D“ auf „B“ in Aachen Hbf auftreten, so ist hiervon heute nichts zu merken, denn um 09:23 Uhr setzt sich der Zug mit jetzt nur noch +2 wieder in Bewegung.

Mit Leichtigkeit fahren wir die Ronheider Rampe hinauf und erreichen den eingleisigen Abschnitt vor dem Buschtunnel. Die Durchfahrt durch den Buschtunnel erfolgt mit geschätzten 100-120 km/h. Direkt hinter dem Tunnel endet das eingleisige Teilstück auch schon wieder.
Kurz vor Hergenrath passieren wir unmerklich die belgische Grenze und nur Sekunden danach kommen wir zum Abzweig zur LGV 3, welcher zu meinem Erstaunen nicht niveaufrei ausgeführt worden ist.
Nach einigen kurzen Tunneln unterqueren wir die belgische A3, von wo an sich die Strecke parallel zur Autobahn durch die reizvolle hügelige Landschaft Ostbelgiens fortsetzt.
Ich habe auch hier den Eindruck, dass der Zug wiederum deutlich unter Höchstgeschwindigkeit fährt. Nach meinem Gefühl sind wir kaum schneller als 180-200 km/h, aber vielleicht täuscht das auch.
Bei Herve zweigt die Strecke dann von der A3 ab nach Südwesten und nach einigen kürzeren Tunneln erreichen wir den Tunnel von Soumagne, den mit 6530 m längsten Eisenbahntunnel Belgiens. Die Durchfahrt dauert knapp 2,5 Minuten.
Beeindruckend ist die Ausfahrt aus dem Tunnel, wo sich die Strecke hoch über dem Tal der Maas und über Lüttich befindet und der Zug mit ziemlichem Gefälle hinab nach Lüttich schießt.
Trotz des gefühlsmäßig eher langsamen Tempos auf der LGV 3 erreichen wir Lüttich um 09:49 Uhr mit weiterhin +3.
Ein kurzer Blick aus der Tür auf die wirklich großartige Bahnhofsdachkonstruktion von Calatrava in Lüttich ist noch drin, dann geht es um 09:52 Uhr mit +4 weiter in Richtung Brüssel.

Zu der Strecke zwischen Lüttich und Brüssel kann ich nicht allzu viel erzählen, da der Abschnitt nach Verlassen des Stadtgebietes von Lüttich nicht sonderlich viele Orientierungspunkte bietet.
Wir halten in Brüssel Nord um 10:29 Uhr mit +3 und erreichen den Endbahnhof Brüssel-Midi schließlich um 10:37 Uhr mit +2.

Der erste Teil der Reise hat somit schon mal perfekt geklappt.

Ich habe nun fahrkartenbedingt knapp 4,5 Stunden Aufenthalt in Brüssel, bis mein Anschlusszug nach London fahren wird.

Ich sehe mir also ein wenig Brüssel an und finde mich nach einer großen Portion Gyrosteller mit Pommes gegen 14:00 Uhr wieder am Bahnhof Midi ein.

Im Eurostar-Bereich hat sich zu meiner letzten London-Zugfahrt vor 5 Jahren nicht allzu viel verändert.
Check-in, Sicherheits-Check, Ausweiskontrolle, alles wie gehabt.
Um 14:40 Uhr werden die Türen zu den Rolltreppen geöffnet und wir dürfen nach oben auf den Bahnsteig fahren.
Ich habe meinen Platz recht weit vorne in Wagen 3, dummerweise genau zwischen zwei Fenstern, sodass die Sicht etwas beschränkt ist. Der Zug scheint mir gut gefüllt zu sein.

Um 14:57 Uhr fahren wir mit -2 los und erreichen auf der Schnellfahrtstrecke nach Lille bald Höchstgeschwindigkeit.
Nach kaum 25 Minuten sind wir schon in Frankreich und an dem großen niveaufreien Abzweig zur Strecke nach Lille und Calais und verlassen die SFS Brüssel – Paris.
Lille Europe, unseren einzigen Zwischenhalt, erreichen wir um 15:30 Uhr mit immer noch -2.
Diesmal jedoch hält der Zug den Fahrplan ein und um 15:35 Uhr fahren wir mit +/-0 weiter.
Nach nochmals 25 Minuten Höchstgeschwindigkeit verlangsamt der Zug deutlich und in der Ferne im Nordosten ist schon Calais zu sehen.
Ich vermisse die Ansage des Zugpersonals, dass wir gleich in den Kanaltunnel einfahren werden und die obligatorische Information über die aktuelle Uhrzeit in Großbritannien.
So fahren wir um 16:04 Uhr völlig kommentarlos in den längsten Unterwassertunnel der Welt ein.
Die Durchfahrt durch den 50 km langen Tunnel dauert exakt 19:44 Min. und wir erreichen das Portal auf englischer Seite um 15:23 Uhr.

Nach Verlassen des Tunnelbereiches und ab Beginn der High Speed 1 beschleunigt der Eurostar sofort wieder deutlich bis auf 300 km/h. Wir rauschen durch die wunderschöne Landschaft Südenglands, durch Ashford und immer wieder parallel zu Autobahnen, wo das hohe Tempo des Zuges besonders anschaulich zu sehen ist.
Nahe Chatham geht es über die große Brücke über den River Medway und südlich von Gravesend passieren wir den Abzweig zu der Altstrecke, die der Eurostar bis Ende 2007 auf dem Weg nach Waterloo genommen hatte.
Kurz darauf geht es durch den neuen Bahnhof Ebbsfleet International und dann durch den 2,5 km langen Themsetunnel.
Direkt dahinter folgt der Viadukt, wo die Bahntrasse über die Zufahrt zum Dartford-Tunnel und direkt danach unter der Auffahrt zur QE2-Bridge hindurch geführt wird.
Von außen gesehen, wirkt die Konstruktion aber eindeutig spektakulärer als aus dem Zug heraus.

Ein Stück weit verläuft die Strecke nun noch parallel zur Themse, dann folgt südlich von Dagenham die Einfahrt in den 10 km langen London East Tunnel.
Nach rund zweieinhalb Minuten passieren wir dann den Stationsbereich des neuen Bahnhofs Stratford International, der noch im Bau ist, dann folgt direkt der London West Tunnel mit 7,5 km Länge.
Kurz vor der Ausfahrt aus dem Tunnel verlangsamt der Zug wieder deutlich und schließlich kommen wir endgültig wieder ins Freie.
Es folgt nun noch eine langgezogene Linkskurve, dann fährt der Eurostar auch schon in seinen Endbahnhof St. Pancras International ein.
Wir erreichen London St. Pancras um 15:54 Uhr mit abermals -2, nach 1:57 Std. Fahrtzeit ab Brüssel.
Die Fahrt vom englischen Portal des Kanaltunnels bis nach St. Pancras hat nur noch 31 Minuten gedauert, im Gegensatz zu gut einer Stunde noch vor 5 Jahren.

Die Rückfahrt folgt gleich in Teil 2.

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

csxffm, Dienstag, 28.07.2009, 21:42 (vor 5988 Tagen) @ csxffm

Hier nun die Rückfahrt von London nach Frankfurt:

Montag, 27.07.
Nach drei schönen Tagen in London geht es heute wieder nach Hause und ich komme gegen 13:30 Uhr am Bahnhof St. Pancras an. An dem manuellen Check-in-Schalter hat der Mitarbeiter etwas Mühe die Referenznummer aus der Platzreservierung von meinem deutschen Ticket abzutippen, aber letztlich bekommt er das hin und ich darf passieren.

Nach dem Sicherheits-Check und einem einsamen französischen Grenzbeamten, der in London seinen Dienst tun muss, komme ich in den großzügigen Wartebereich, der sich unter den Bahnsteigen befindet.
Der Bahnhof St. Pancras mit seiner riesigen Halle ist durchaus sehenswert und ein gelungenes Beispiel, wie man eine alte Hallenkonstruktion attraktiv modernisieren kann.

Um 14:15 Uhr beginnt das Einsteigen und ich habe schon wieder einen solch ungünstigen Platz genau zwischen zwei Fenstern.
Wir verlassen St. Pancras um 14:34 Uhr mit +/-0 und sind nach kaum drei Minuten im London West Tunnel verschwunden.
Eine überaus sympathische deutsche Kunststudentin auf dem Platz neben mir, die auch auf dem Weg nach Frankfurt ist, entpuppt sich als fachlich interessierte Mitreisende und lässt sich von mir einiges über den Streckenverlauf erklären sowie ihre mir gegenüber glaubhaft gemachte Angst vor der Fahrt durch den Eurotunnel nehmen. ;-)

Der Tunnel kommt dann wieder schneller als erwartet, denn schon nach 32 Minuten haben wir Südengland durchquert und fahren um 15:06 Uhr in den Kanaltunnel ein.
Diesmal dauert die Tunnelpassage genau 19:41 Min. und um 16:25 Uhr sind wir wieder in Frankreich.
Kurz hinter Calais-Fréthun beschleunigt der Eurostar wieder auf 300 km/h und nach weiteren 28 Minuten erreichen wir Lille Europe um 16:53 Uhr mit -1.
Pünktlich auf die Minute um 16:58 Uhr geht es weiter in Richtung Brüssel.

Es folgt das große Gleisdreieck, wo wir auf die SFS Paris-Brüssel wechseln und unmerklich die Grenze nach Belgien überqueren.
Mit abermals rund 300 km/h hält der Zug auf die belgische Hauptstadt zu, bis es das letzte Stück vor Brüssel dann wieder etwas langsamer voran geht.
Um 17:32 Uhr sind wir dann nach 1:58 Std. Fahrt mit -1 wieder in Brüssel-Midi.

Aus der Verbindung zwischen Brüssel und London ist nach Fertigstellung aller Hochgeschwindigkeitsstrecken nunmehr wirklich das Optimum herausgeholt. Weniger als 2 Stunden Fahrtzeit sind m.E. nicht mehr zu toppen.
Vergleichen kann ich diese Verbindung allenfalls mit der großartigen Strecke von Madrid nach Barcelona, die ich letztes Jahr nonstop im AVE fahren konnte (630 km in 2:35 Std.!).

Zurück nach Brüssel:
Kurz vor der Einfahrt in den Endbahnhof des Eurostar in Belgien sehe ich zu meiner Erleichterung rechts unten im Rangierbereich des Bahnhofs Midi einen ICE 3 stehen und ich kombiniere mal einfach, dass dies wohl mein Anschlusszug nach Frankfurt sein wird, der Brüssel früher am Tag glücklicherweise schon erreicht hat.
Ich verabschiede mich dann schon mal von der netten Kunststudentin und suche unten in der Bahnhofshalle nach einer Anzeigetafel mit meinem ICE und dem zugehörigen Gleis und gönne mir noch zwei Sandwichs, die ich noch aus London als Proviant dabei habe.

Auf dem Bahnsteig platziere ich mich dann irgendwo in der Mitte, da es keine Wagenstandsanzeiger gibt und warte die Einfahrt des ICE ab.
Als dieser gegen 18:05 Uhr dann vorfährt, beginnt das erwartete Gedränge auf dem Bahnsteig, als alle Fahrgäste zu „ihrem“ Wagen hetzen.
Ich muss noch rund drei Wagen weit den Bahnsteig nach vorne, erreiche meinen Wagen schließlich, finde meinen Platz und auf dem Platz daneben sitzt – die Kunststudentin!
(Kein Scherz, das war nicht abgesprochen und sie hatte keine Platzreservierung.)
So habe ich auch auf den folgenden drei Stunden eine angenehme Mitreisende neben mir sitzen, denn der Platz war offenbar anderweitig nicht reserviert.

Um 18:18 Uhr fährt ICE 17 dann pünktlich los und wir erreichen nach kurzem Halt in Brüssel-Nord die SFS Richtung Lüttich.
Zwischenzeitlich nimmt der Zug mehrmals Tempo weg und fährt langsamer als gewöhnlich. Als die Geschwindigkeitsanzeige dann einmal funktioniert zeigt sie allerdings 240 km/h an.
Lüttich erreichen wir dennoch um 19:08 Uhr mit -3.
Dann allerdings müssen wir kurz hinter dem Bahnhof an der Maasbrücke rund 5 Minuten warten. In diesem Augenblick passiert uns gerade ein Thalys aus der Gegenrichtung.
Dann geht es die Rampe hinauf zum Tunnel von Soumagne und ab dem Tunnelportal beschleunigt der ICE dann wieder.
Diesmal geht die Fahrt über die LGV 3 gefühlsmäßig schneller als am Hinweg und nach wenigen Minuten sind wir schon wieder an der Verzweigung mit der Altstrecke.
Dann sehe ich unmittelbar hinter dem Abzweig rechts am Gegengleis einen Mann entlang laufen und direkt danach folgt ein weiterer Thalys der auf freier Strecke oder zumindest in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Hergenrath steht. (Weiß jemand, was da los war?)

Wir überqueren die deutsche Grenze, fahren durch den Buschtunnel und die Ronheider Rampe hinunter. Kurz vor Aachen Hbf müssen wir abermals ein bis max. zwei Minuten warten, bis wir in den Bahnhof einfahren können.
Wir erreichen Aachen Hbf um 19:43 Uhr mit +7. Weiterfahrt ist um 19:46 Uhr mit immer noch +7.
Ab Düren geht es dann wieder mit höherem Tempo voran und man hat den Eindruck, als wolle der ICE die Verspätung wieder aufholen, was aber letztlich nicht gelingt, da wir vor Köln Hbf nochmals kurz warten bzw. sehr langsam fahren müssen.

Wir halten in Köln Hbf um 20:23 Uhr mit +8. Um 20:26 Uhr fahren wir mit +6 weiter.
Ab Siegburg hält der ICE dann nochmals richtig drauf und aus +6 werden bei der Ankunft in F-Flughafen +2, als wir dort um 21:16 Uhr ankommen und meine Reise dort endet.

Die Reisezeit von London nach Frankfurt-Flughafen betrug für mich 5 Stunden und 42 Minuten.

Insgesamt habe ich am Hin- und Rückweg eine absolut pünktliche und reibungslose Bahnreise erlebt und war glücklicherweise von keinen Zugausfällen und/oder Verspätungen betroffen.

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

ICE 79, Dienstag, 28.07.2009, 21:54 (vor 5988 Tagen) @ csxffm

super! Dieser Bericht gefällt mir. Ich habe bekomme Lust auf London und werde das auch bald buchen!

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

Alexander, Dienstag, 28.07.2009, 22:14 (vor 5988 Tagen) @ ICE 79

Hi,

dann empfehle ich dir mind eine Fahrt in der 1.Klasse mit Sekt zu Beginn der Reise und einen schönen Wein zum essen dazu. Das alles natürlich im Fahrkartenpreis mit drinnen ;-)

Viele Grüße

--
Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

ICE 79, Dienstag, 28.07.2009, 22:21 (vor 5988 Tagen) @ Alexander

ich werde sicher in der 1. Klasse fahren. London Spezial entspricht sicher Leisure Select, oder? Mit meiner MBC100FC komme ich ja wohl auch in die Lounges rein, oder? Dann kann ich mir Business Premier ja sparen.

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

Alexander, Mittwoch, 29.07.2009, 00:07 (vor 5988 Tagen) @ ICE 79

Hi,

da liegst du richtig, und in Brüssel ist es auch kein Problem mit Bahn.Comfort-Status in die dortige Lounge zu kommen.

In London habe ich es noch nicht getestet, da ich noch nie Großbritannien auf dem Landweg/Tunnel verlassen habe.

Viele Grüße

--
Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

Steffen, Mittwoch, 29.07.2009, 00:12 (vor 5988 Tagen) @ Alexander

In London habe ich es noch nicht getestet, da ich noch nie Großbritannien auf dem Landweg/Tunnel verlassen habe.

Hättest Du mal nicht Deine Freundin geärgert ;P

--
[image]

[OT] Frauen

ICE 79, Mittwoch, 29.07.2009, 06:27 (vor 5988 Tagen) @ Steffen

Merke 1: Frauen nie ärgern, die Retourkutsche folgt
Merke 2: ... (mehr scheibe ich hier nun nicht, sonst wird mei "Programm" noch als frauenfeindlich bezeichnet.

Kein Sekt im EST!

Burkhard, Mittwoch, 29.07.2009, 08:23 (vor 5988 Tagen) @ Alexander

dann empfehle ich dir mind eine Fahrt in der 1.Klasse mit Sekt zu Beginn der Reise und einen schönen Wein zum essen dazu.

Sekt, also wirklich... es gibt Champagner! Und den gibts auf Wunsch auch später weiterhin ;)

Absolut pünktlich?

Blaschke, Mittwoch, 29.07.2009, 07:45 (vor 5988 Tagen) @ csxffm
bearbeitet von Blaschke, Mittwoch, 29.07.2009, 07:46

Hallo!

Aus den beiden Beiträgen zitiert:

Wir verlassen F-Flughafen um 07:45 Uhr mit +2.
um 08:47 Uhr geht es mit +3 weiter in Richtung Westen.
Aachen Hbf erreichen wir um 09:19 Uhr mit immer noch +3.
denn um 09:23 Uhr setzt sich der Zug mit jetzt nur noch +2 wieder in Bewegung.

Wir erreichen Aachen Hbf um 19:43 Uhr mit +7. Weiterfahrt ist um 19:46 Uhr mit >immer noch +7.
Wir halten in Köln Hbf um 20:23 Uhr mit +8. Um 20:26 Uhr fahren wir mit +6 >weiter.
Ab Siegburg hält der ICE dann nochmals richtig drauf und aus +6 werden bei der >Ankunft in F-Flughafen +2,

Insgesamt habe ich am Hin- und Rückweg eine absolut pünktliche (...) Bahnreise erlebt

Sorry, aber unter "absolut pünktlich" stelle ich mir doch was anderes vor!

Wo ist der Respekt vor der Minute geblieben? :-)

Und im Ernst: Gerade zu ITF-Zeiten mit den knappen Umsteigezeiten sind diese 2-5 Minuten-Verspätungen mehr als ärgerlich. Bei +30 weiß ich, okay, der Anschluß ist weg, oft fährt der nächste in einer Stunde - also dann wegen der Verspätung in 30 Min. Da kann ich während des Umsteigens in Ruhe alles regeln. Bzw. schon vorher im verspäteten Zug meine Pläne anpassen. Bei nur wenigen Minuten plus geht das Rätselraten aber los: Wartet der Anschlußzug? Erreiche ich ihn? Ich kann also bis zur Ankunft am Umsteigebahnhof gar nix planen! Sondern darf "zittern", was die diversen Transportleitungen o.ä. Einrichtungen sich ausgedacht haben mögen. Deswegen ist nichts schlimmer und ärgerlicher als diese "Mini-Verspätungen"!

Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom

blaschke


Ansonsten natürlich ein schöner, lesenswerter Bericht. Der zum einen die Erinnerung an die einzige, eigene Fahrt dorthin weckt und zum anderen schon wieder Fernweh aufkommen läßt...

Absolut pünktlich?

csxffm, Mittwoch, 29.07.2009, 08:23 (vor 5988 Tagen) @ Blaschke

Das "absolut pünktlich" bezog sich vor allem auf meine End- und Umsteigepunkte und die Tatsache, dass meine Anschlüsse auf dieser Fahrt nicht gefährdet waren.
Im Eifer des Gefechts beim Schreiben dieses Berichts war diese Formulierung sicher etwas optimistisch gewählt und im Nachhinein betrachtet natürlich nicht ganz korrekt.
Vor allem die +7 in Aachen am Rückweg waren in diesem Moment schon ganz ordentlich.

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

martin.elsner, Mittwoch, 29.07.2009, 22:15 (vor 5987 Tagen) @ csxffm

mhmm. Schöner Bericht, ich war ein Wochenende vorher in London, allerdings ab Köln.

Ich bin noch nicht fertig geworden mit meinem Reisebericht, kann den aber nach der ausführlichen Wegbeschreibung jetzt auch stark kürzen:

Wir hatten 1. Klasse Tickets, bahn.bonus Prämie für mich und Europa Special für meine Frau. Es war nicht auf beiden Strecken für 99 EUR zu bekommen, so hat es ingesamt 208 EUR gekostet, allerdings ohne Platzreservierung im ICE, das hatte ich für die 1. Klasse nicht als Notwendig erachtet und behielt auch recht - wir hatten auf beiden Fahrten jeweils ein Abteil für uns alleine.

Abfahrt in Köln: Der ICE nach Brüssel muss ja logischer weise vor dem Amsterdamer Teil fahren, damit man jeweils in die richtige Richtung fahren kann. Dies war am Samstag morgen jedoch nicht der Fall und ich konnte auf dem Bahnsteig ein Gespräch zwischen zwei Bahnmitarbeitern hören, das der Zug über die Südbrücke kommt um die falsche Reihung wieder auszugleichen. Daher hatte der Zug auch eine andere Zugnummer bis Aachen verpasst bekommen.

Einfahrt war dann doch über die Hohenzollerbrücke, also kam der Amsterdamer Teil als erstes. Es began ein großes Umsortieren auf dem Bahnsteig. Wohin dann der Amsterdamer Zug verschwunden ist, weiss ich nicht, wir konnten dann jedoch nach Westen durchstarten.

Die Fahrt ging recht flott bis hinter Düren, dann kam eine Baustelle, daher ging das Tempo etwas runter.

In Aachen war dann recht langer aufenthalt, ich hatte schon sorge das es Problemen kommt, aber dann ging es doch weiter (mit ca. +10)

Die Fahrt auf der neuen HGV kam mir auch langsam vor, max. 200, auf der Rückfahrt hatte ich das Gefühl es ging deutlich schneller, um die 250.

Bis Brüssel wurden es insgesamt +20, so das der Übergang zum Eurostar zwar noch bequem möglich war, aber keine Zeit für anderes im Bahnhof lies. Meine Frau musste natürlich erstmal noch 2 Rauchen.

Im Eurostar hatten wir dann in der 1. Klasse viel Platz, einen 4er Tisch für uns, mit guter Fensteraussicht (ich hatte den Sitzplan als PDF auf dem iPhone als ich die Karten am Schalter gekauft habe).

Den ersten Champagner haben wir ausgelassen, da meine Frau nicht glaubte das das im Preis mit drin sei. Naja als die Speisekarte kam, glaube sie es dann. Das Essen war richtig lecker und genau richtig von der Menge her, die Mouse-au-Chocolat war ein Traum.

Mit dem Essen bekam ich auch meine Frau gut abgelenkt, da sie angst hatte durch den Tunnel zu fahren. Da wir recht zügig und ohne Ansage in den Tunnel fuhren nahm sie es zuerst auch nicht wahr, da ich von meiner ersten Eurostar fahrt berichtet hatte, das der Zug stark abbremst. Das kam mir diesmal aber überhaupt nicht so vor.

Im Tunnel konnte man die Weichen in den beiden großen Hallen spüren und hören, aber sehen konnte man nix.

Ankunft in London war dann pünktlich und wir machten uns auf den Weg zum Ibis Euston.

Abends haben wir uns eine Theaterstück am Haymarket angesehen, Patrick Stewart und Ian McKellen in "Warten auf Godot". Das war der eigentliche Reisegrund.

Die Rückfahrt war dann genau stresslos. Da brauche ich nix weiter zu zu sagen.

Ein paar Worte zu London:
- Die Ubahn Tickets sind s**** teuer. Tagesticket für 5,60 Pfund in Zone 1. Wenn man eine Touri-Oyster Card im Reisebüro kauft kann man deutlich Geld sparen!

- Bargeldlos zahlen in England ist anders als in Deutschland. Mit der EC (Maestro) Karte hat nicht funktioniert, da die dort die Daten aus dem Chip auslesen, der in D nur für die Geldkarte genutzt wird. Und selber mit Mastercard muss man per PIN zahlen, das ist in D ja nur am Geldautomaten üblich. Da ich gerade eine neue Mastercard hatte und der Pin erst Samstag morgen in der Post war (da waren wir schon irgendwo in Brüssel) hatten wir dann ein Problem mit den Bargeldvorräten.

So ist jetzt doch noch was länger geworden, aber was solls :-)

Gruß
Martin

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

Steffen, Mittwoch, 29.07.2009, 22:27 (vor 5987 Tagen) @ martin.elsner

Hallo Martin,

Einfahrt war dann doch über die Hohenzollerbrücke, also kam der Amsterdamer Teil als erstes. Es began ein großes Umsortieren auf dem Bahnsteig. Wohin dann der Amsterdamer Zug verschwunden ist, weiss ich nicht,

da bleibt eigentlich nur die Fahrt über Dormagen/Neuss.

Im Tunnel konnte man die Weichen in den beiden großen Hallen spüren und hören, aber sehen konnte man nix.

Welche Weichen und welche Halle? Im Tunnel ist doch keine Ausweichstelle?

So ist jetzt doch noch was länger geworden, aber was solls :-)

Aber ohne Überscheidung, Glückwunsch ;)

--
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ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

martin.elsner, Mittwoch, 29.07.2009, 23:19 (vor 5987 Tagen) @ Steffen

Im Tunnel konnte man die Weichen in den beiden großen Hallen spüren und hören, aber sehen konnte man nix.


Welche Weichen und welche Halle? Im Tunnel ist doch keine Ausweichstelle?

doch im tunnel gibt es zwei übergänge zwischen den beiden röhren, jeweils nach einen drittel. Diese liegen dann natürlich unter dem meer.

So ist jetzt doch noch was länger geworden, aber was solls :-)


Aber ohne Überscheidung, Glückwunsch ;)

danke. Und ich hab mich schon kurz gefaßt

gruß
martin

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

Steffen, Mittwoch, 29.07.2009, 23:21 (vor 5987 Tagen) @ martin.elsner

doch im tunnel gibt es zwei übergänge zwischen den beiden röhren, jeweils nach einen drittel. Diese liegen dann natürlich unter dem meer.

Ah, Danke!!

Sind denn die Übergänge durch Tore versperrt? Die beiden Röhren müssen doch eigentlich voneinander getrennt sein.

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ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

csxffm, Donnerstag, 30.07.2009, 17:02 (vor 5987 Tagen) @ Steffen


Sind denn die Übergänge durch Tore versperrt? Die beiden Röhren müssen doch eigentlich voneinander getrennt sein.

Ja sind sie.

In jeder dieser Kreuzungshallen liegt ein Gleiskreuz "|x|" (nennt man das fachmännisch so?), das aus jeder Richtung den Wechsel in die andere Röhre ermöglicht.
Im Normalbetrieb läuft genau in der Mitte über dieses Kreuz eine Art Stahltor, das die Röhren voneinander abschottet.

Der Abstand der beiden Röhren verringert sich vor den Kreuzungspunkten und rückt danach wieder weiter auseinander. Aus Sicht des Tf beschreibt die (in Fahrtrichtung linke) Röhre vor den Kreuzungen eine leichte Rechts-Links-Kurve, dann folgt der Gleiswechsel, dann macht die Röhre wieder eine leichte Links-Rechts-Kurve. Das ist im Tunnel richtig sichtbar - für den Fahrgast natürlich nicht.
Die kleine, dritte Röhre, die eigentlich zwischen den beiden Bahnröhren läuft, weicht bei den Kreuzungen nach oben aus (aber net zu weit! ;-)

Ich schätze mal, dass der Abstand zwischen den beiden Bahnröhren ansonsten ca. 15 - 20 m betragen wird. Die wurden ja getrennt gebohrt.

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

Steffen, Donnerstag, 30.07.2009, 17:06 (vor 5987 Tagen) @ csxffm

Danke, das wusst ich nicht!
Und als ich durch gefahre bin, habe ich davon auch nichts gemerkt.

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ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

ICE 79, Mittwoch, 29.07.2009, 22:48 (vor 5987 Tagen) @ martin.elsner

habe geschaut. Es gibt Tickes ab jedem Bahnhof Belgiens für 110 EUR. Das sind dan Fix-Tickets aber das was ich suche. :D Werde auch den Eurostar nehmen, brauche ja für den Steckenabschnitt bis Aachen nix und komme dann mit dem THALYS ;-)

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Steffen, Mittwoch, 29.07.2009, 23:03 (vor 5987 Tagen) @ ICE 79

habe geschaut. Es gibt Tickes ab jedem Bahnhof Belgiens für 110 EUR. Das sind dan Fix-Tickets aber das was ich suche. :D Werde auch den Eurostar nehmen, brauche ja für den Steckenabschnitt bis Aachen nix und komme dann mit dem THALYS ;-)

Aachen ist kein belgischer Bahnhof ;)

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ICE 79, Mittwoch, 29.07.2009, 23:57 (vor 5987 Tagen) @ Steffen

also soll das heissen dass ich für Aachen-Belgien ein Ticket benötige? Da kann ich es mal drauf ankommen lassen :D

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Steffen, Donnerstag, 30.07.2009, 00:03 (vor 5987 Tagen) @ ICE 79

also soll das heissen dass ich für Aachen-Belgien ein Ticket benötige? Da kann ich es mal drauf ankommen lassen :D

Ja. Wenn Du mit dem Thalys nach Brüssel fährst, brauchst Du bis Lüttich (1. Halt in Belgien) eine Fahrkarte!

Ausserdem bezweifle ich, dass dieses Ticket im Thalys überhaupt gilt! Der ist nämlich reservierungspflichtig, und "normale" belgische Fahrkarten gelten da nicht!

Du müsstest mit dem RE nach Lüttich, dann gilt die Fahrkarte bereits ab Hergenrath, und Du must nur Landesgrenze=>Hergenrath bezahlen (1-2 km).

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ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

fabs, Braunschweig, Donnerstag, 30.07.2009, 17:27 (vor 5987 Tagen) @ ICE 79

also soll das heissen dass ich für Aachen-Belgien ein Ticket benötige? Da kann ich es mal drauf ankommen lassen :D

Nein, du brauchst für Aachen - Brüssel ein Ticket. Die Eurostar Fahrkarten ab/bis Brüssel gelten von/zu jedem belgischen Bahnhof. Aber NICHT in Thalys und ICE.
So ähnlich steht es zumindest auf den Fahrkarten (habe meine letzten Eurostar Tickets aber gerade nicht zur Hand).

Wenn du also VIEL Zeit hast, fährst du ab Aachen mit der RB nach Welkenraedt und von dort mittels IC nach Brüssel. Dabei benötigst du dann nur noch ein Ticket für Aachen Süd (Gr) - Hergenrath. Dauert allerdings auch über zwei Stunden.

Viele Grüße
fabs

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Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
Zugbegleiter zum Beispiel...

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 2

Steffen, Donnerstag, 30.07.2009, 17:38 (vor 5987 Tagen) @ fabs

Wenn du also VIEL Zeit hast, fährst du ab Aachen mit der RB nach Welkenraedt und von dort mittels IC nach Brüssel. Dabei benötigst du dann nur noch ein Ticket für Aachen Süd (Gr) - Hergenrath. Dauert allerdings auch über zwei Stunden.

Oder mit dem Linienbus (14) nach Eupen (Kostet ca. 5 EUR) und ab dort mit dem zug.

Das kann dann besser sein, wenn gerade kein RE Aachen-Lüttich fährt (der fährt ja nur alle 2 Stunden)

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ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 1

Steffen, Dienstag, 28.07.2009, 23:03 (vor 5988 Tagen) @ csxffm

Hi,

prima, dass Deine Reise reibungslos geklappt und Dir die Fahrt gefallen hat :))


Ich hätte da noch ein paar Ergänzungen/korrekturen

Bei Langerwehe / Eschweiler geht der ICE dann mit dem Tempo nochmals deutlich unter den „Normalwert“ und wir verlieren wieder etwas Zeit.

Da ist gerade eine Baustelle und eingleisiger Betrieb. Müsste ne 90er-LA sein, normalerweise wird da 160 gefahren.

Kurz vor Hergenrath passieren wir unmerklich die belgische Grenze und nur Sekunden danach kommen wir zum Abzweig zur LGV 3, welcher zu meinem Erstaunen nicht niveaufrei ausgeführt worden ist.

Korrekter weise muss man sagen, dass die Altstrecke jetzt von der LGV abzweigt! Und zwar eingleisig!!! Züge durch das Wesertal fahren also aufs rechte Streckengleis, dann von der SFS runter und dahinter wieder auf das linke Gleis. Direkt hinter dieser Weiche beginnt der 25 kV-Abschnitt.

Nach einigen kurzen Tunneln unterqueren wir die belgische A3

??

Buschtunnel, dann kommt der Abzweig, und nach einer kurzen Rampe ein langer Tunnel (ca. 1,2 km!!), der am Ende die Autobahn unterquert.

Dannach gibt es dann ein paar Mini-Tunnel, die eigentlich nur Strassen unterqueren. Das hast Du wahrscheinlich verwechselt.

von wo an sich die Strecke parallel zur Autobahn durch die reizvolle hügelige Landschaft Ostbelgiens fortsetzt.

Uneingeschränkte Zustimmung :))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))
Das ist das "Herver Land" (Pays de Herve).

Bei Herve zweigt die Strecke dann von der A3 ab nach Südwesten und nach einigen kürzeren Tunneln erreichen wir den Tunnel von Soumagne, den mit 6530 m längsten Eisenbahntunnel Belgiens. Die Durchfahrt dauert knapp 2,5 Minuten.
Beeindruckend ist die Ausfahrt aus dem Tunnel, wo sich die Strecke hoch über dem Tal der Maas und über Lüttich befindet und der Zug mit ziemlichem Gefälle hinab nach Lüttich schießt.

Hat man echt dieses Gefühl???

Ich bin da noch nie mit dem ICE gefahren, kenne die Gegend aber "vom Boden": Von "Hoch über dem Tal" kann man da eigentlich nicht sprechen: der Zug verlässt fast am tiefsten Punkt des Tales den Tunnel und fährt in einer Wanne (da sieht man also auf die Häuser und nicht die Wände?) über die Häuser, direkt über die Dächern von Chênée (Vorort von Lüttich) und über die Weser/Wesdre (nicht Maas!); direkt dahinter mündet die LGV in die alte Strecke, dann kommt gleich der Bahnhof Angleur (wo Ihr auf der Rückfahrt auf den Thalys gewartet habt - aber warum? Da ist doch linksverkehr und Ihr seid links abgebogen??).

Von Angleur geht es noch ein Stück durch das Weser- bzw. jetzt Ourthetal, und erst dann kommt die Maasbrücke! (Maas ist der Fluss so groß wie der Rhein bei Köln).

Zu der Strecke zwischen Lüttich und Brüssel kann ich nicht allzu viel erzählen, da der Abschnitt nach Verlassen des Stadtgebietes von Lüttich nicht sonderlich viele Orientierungspunkte bietet.

Da kann ich helfen: Zuerst geht es die Rampe nach Ans hoch (etwas steiler wie die Ronheider Rampe), dann zweigt die LGV ab. Die geht aber nur bis Löwen/Leuven (Bahnhofsdurchfahrt! Solltest Du eigentlich bemerkt haben), ab dort auf einer (viergleisigen?) Ausbaustrecke (also 3 kV) bis Brüssel.

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ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 1

csxffm, Mittwoch, 29.07.2009, 08:44 (vor 5988 Tagen) @ Steffen

Hi,

prima, dass Deine Reise reibungslos geklappt und Dir die Fahrt gefallen hat :))

Ich hätte da noch ein paar Ergänzungen/korrekturen

Nach einigen kurzen Tunneln unterqueren wir die belgische A3

??

Buschtunnel, dann kommt der Abzweig, und nach einer kurzen Rampe ein langer Tunnel (ca. 1,2 km!!), der am Ende die Autobahn unterquert.

Dannach gibt es dann ein paar Mini-Tunnel, die eigentlich nur Strassen unterqueren. Das hast Du wahrscheinlich verwechselt.

Ja, ich glaube, da hast du Recht.

Bei Herve zweigt die Strecke dann von der A3 ab nach Südwesten und nach einigen kürzeren Tunneln erreichen wir den Tunnel von Soumagne, den mit 6530 m längsten Eisenbahntunnel Belgiens. Die Durchfahrt dauert knapp 2,5 Minuten.
Beeindruckend ist die Ausfahrt aus dem Tunnel, wo sich die Strecke hoch über dem Tal der Maas und über Lüttich befindet und der Zug mit ziemlichem Gefälle hinab nach Lüttich schießt.

Hat man echt dieses Gefühl???

Ich bin da noch nie mit dem ICE gefahren, kenne die Gegend aber "vom Boden": Von "Hoch über dem Tal" kann man da eigentlich nicht sprechen: der Zug verlässt fast am tiefsten Punkt des Tales den Tunnel und fährt in einer Wanne (da sieht man also auf die Häuser und nicht die Wände?) über die Häuser, direkt über die Dächern von Chênée (Vorort von Lüttich) und über die Weser/Wesdre (nicht Maas!);

Also nach meinem Gefühl ging es vom Tunnelausgang ständig ziemlich steil bergab bis nach Lüttich bzw. zur Maas runter.
Habe das allerdings gerade mal beim Google Earth nachgemessen und demnach liegt der Tunnelausgang tatsächlich nur ca. 85 m hoch und die Maasbrücke auf 66 m. Vielleicht spielt einem die Optik da aber auch einen Streich, weil vor allem links die Berge so hoch wirken und rechts die Stadt (Chênée/Lüttich) so viel tiefer zu liegen scheint. Die Häuser direkt neben der Strecke liegen natürlich nicht tiefer. Aber beim Blick nach vorne rechts bzw. links sieht man die Stadt irgendwie "unten" liegen.
Wie auch immer, ich habe die Abfahrt vom Tunnel bis runter nach Lüttich jedenfalls als sehr schön empfunden.

direkt dahinter mündet die LGV in die alte Strecke, dann kommt gleich der Bahnhof Angleur (wo Ihr auf der Rückfahrt auf den Thalys gewartet habt - aber warum? Da ist doch linksverkehr und Ihr seid links abgebogen??).

Wir haben zwischen Lüttich-Guillemins und der Maasbrücke gestanden, ca. 700-800 m hinter dem Bahnhof und zwar auf unserem linken Gleis. Der Thalys kam auf dem Gleis rechts von uns (oder noch eins daneben). Ob dieser der Grund für die Pause war, weiß ich nicht.

Zu der Strecke zwischen Lüttich und Brüssel kann ich nicht allzu viel erzählen, da der Abschnitt nach Verlassen des Stadtgebietes von Lüttich nicht sonderlich viele Orientierungspunkte bietet.

Da kann ich helfen: Zuerst geht es die Rampe nach Ans hoch (etwas steiler wie die Ronheider Rampe), dann zweigt die LGV ab. Die geht aber nur bis Löwen/Leuven (Bahnhofsdurchfahrt! Solltest Du eigentlich bemerkt haben), ab dort auf einer (viergleisigen?) Ausbaustrecke (also 3 kV) bis Brüssel.

Die Rampe nach Ans habe ich noch gut in Erinnerung, ebenso die Durchfahrt durch Löwen. Da ich mich in der Gegend aber selber nicht mehr wirklich auskenne, wollte ich dazu nicht unnötig viel schreiben, was dann evtl. falsch oder unvollständig gewesen wäre.

Ansonsten Danke für die zahlreichen Antworten und Ergänzungen.

ICE Int./Eurostar (F-LON-F) - Kleiner Reisebericht - Teil 1

Steffen, Mittwoch, 29.07.2009, 09:03 (vor 5988 Tagen) @ csxffm

Also nach meinem Gefühl ging es vom Tunnelausgang ständig ziemlich steil bergab bis nach Lüttich bzw. zur Maas runter.
Habe das allerdings gerade mal beim Google Earth nachgemessen und demnach liegt der Tunnelausgang tatsächlich nur ca. 85 m hoch und die Maasbrücke auf 66 m. Vielleicht spielt einem die Optik da aber auch einen Streich, weil vor allem links die Berge so hoch wirken und rechts die Stadt (Chênée/Lüttich) so viel tiefer zu liegen scheint. Die Häuser direkt neben der Strecke liegen natürlich nicht tiefer. Aber beim Blick nach vorne rechts bzw. links sieht man die Stadt irgendwie "unten" liegen.

Ich finde es irre, dass man dieses Gefühl hat, wo es doch _eigentlich_ nicht so ist. Direkt auf Höhe der Dächer zu fahren ist ja auch ungewöhnlich, und vielleicht spielt auch eine Rolle, dass der Zug langsamer wird (also bremst) und man dadurch auch das Gefühl bekommt, es ginge bergab.

Wie auch immer, ich habe die Abfahrt vom Tunnel bis runter nach Lüttich jedenfalls als sehr schön empfunden. Eventuell stört auch der lange Tunnel zuvor auch etwas die Wahrnehmung?

Ich fand die Einfahrt nach Lüttich auch immer schön (nicht vom Tunnel kommennd, sondern vom Wesertal, ist aber fast identisch). Man fährt durch viel Grün und sieht viel Wasser, ehe man plötzlich im Bahnhof steht. Es wirkt sehr angenehm - den Wahren Charakter von Lüttich bekommt man da nicht mit.

Wir haben zwischen Lüttich-Guillemins und der Maasbrücke gestanden, ca. 700-800 m hinter dem Bahnhof und zwar auf unserem linken Gleis. Der Thalys kam auf dem Gleis rechts von uns (oder noch eins daneben). Ob dieser der Grund für die Pause war, weiß ich nicht.

Eher nicht, würde ich sagen. Dann wars wohl einer der vielen anderen Gründe :))

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