Ein Bayer in Berlin (Allgemeines Forum)
lokfan, Mittwoch, 22.07.2009, 12:20 (vor 6000 Tagen)
Ein Bayer in Berlin
BenjaRa, Mittwoch, 22.07.2009, 15:07 (vor 6000 Tagen) @ lokfan
Aber auch das: “dänk ju weri matsch” -
Tob, Mittwoch, 22.07.2009, 15:15 (vor 6000 Tagen) @ lokfan
Englisch-Wörterbuch für Mitarbeiter der Deutschen Bahn.
Das Problem ist doch, wenn ich die Sprache nur in dieser komischen Lautschrift sprechen kann, dann verstehe ich doch vermutlich meinen Gegenüber nicht...
Gruß
Tobias
Ei fiel sick! - Da kräuseln sich ja die Fußnägel
Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Mittwoch, 22.07.2009, 15:56 (vor 6000 Tagen) @ Tob
bearbeitet von Holger_HAM, Mittwoch, 22.07.2009, 15:56
Schrecklich!
Hallo,
leider ist die Englischsprecherei bei der DB eine Aktion für die Tonne. Der Arbeitgeber möchte mit möglichst geringem Einsatz möglichst viel erreichen. Herausgekommen ist abgelesenes Kauderwelsch, was wenigen hilft und oft sehr lächerlich klingt. Ehe hier Lesern der Kragen platzt, die Mitarbeiter sind mit Sicherheit diejenigen, die den größten Schaden haben.
Korrekt wäre meiner Einschätzung nach folgendes Verfahren gewesen: Für Mitarbeiter des Fernverkehrs werden auf freiwilliger Basis Sprachkurse angeboten. Den zeitlichen Aufwand dafür teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer, d. h. statt im Zug Fährgäste zu betreuen werden Kurse besucht und gelernt wird darüber hinaus in der Freizeit. Am Ende gibt es eine Abschlussprüfung mit einem anerkannten Zertifikat. Der Arbeitgeber hat sprachlich solide ausgebildete Mitarbeiter und die Mitarbeiter haben ihren Wert am Arbeitsmarkt deutlich gesteigert. Ich glaube schon, dass viele Mitarbeiter sowas machen würden.
Einfacher gestrickte Sprachkurse wären natürlich auch eine gute Sache für Leute, die vielleicht noch ganz gute Erinnerungen an ihr Schulenglisch haben.
Und wenn Mitarbeiter absolut keinen Drang verspüren, ihre Sprachkenntnisse aufzufrischen bzw. Sprachkenntnisse zu erwerben, so drückt man ihnen für den Fall der Fälle ein bebildertes Heftchen mit den notwendigsten Übersetzungen in die Hand und lässt sie weiter so sprechen, wie sie es gewohnt sind. (Sprachen-)Lernen unter Zwang ist eine ziemlich fruchtlose Angelegenheit.
Außerdem gibt es ja doch ein gewaltiges Potential für die Pflege anderer Sprachen: Türkisch, Italienisch, Spanisch, Polnisch und Russisch dürften doch auch einige Mitarbeiter verstehen bzw. sprechen können. Die Kenntnisse dieser Sprachen braucht man ja nicht verlottern lassen.
--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
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Ei fiel sick! - Da kräuseln sich ja die Fußnägel
geko, München, Mittwoch, 22.07.2009, 18:14 (vor 6000 Tagen) @ Holger_HAM
Absolut richtig.
Plus: Neueinstellungen im FV nur von Mitarbeitern, die diese Sprachfähigkeiten nachweisen können, also keine Kurse mehr brauchen.
Ei fiel sick! - Da kräuseln sich ja die Fußnägel
fabs, Braunschweig, Mittwoch, 22.07.2009, 18:57 (vor 6000 Tagen) @ geko
Moin!
Bin ich ein wenig anderer Meinung!
Die einzigen, die diese Ansagen lustig finden, sind doch deutsche, die (mehr oder weniger gut) englisch sprechen können.
Einem mutterspachlichem Engländer freut es, daß versucht wird, Ansagen in seiner Sprache zu machen.
Umgekehrt lässt es sich leichter erklären: Wenn jemand auf mich zu kommt und fragt "Wo ick können find näkste Kaffee?", dann freue ich mich doch auch, daß derjenige versucht hat, meine Sprache zu benutzen, auch wenn kein einziges Wort richtig ausgesprochen war - von der Gramatik mal ganz zu schweigen.
Und auch im geschäftlichen Bereich im Ausland kann man sehr gut beobachten, daß es nicht auf das "wie" ankommt, solange es verstanden wird: Hat schon mal bei einem beliebigen Automaten einer beliebigen Firma (egal, ob Fahrscheine, Eintrittskarten, Geldautomaten, usw.) im Ausland auf die deutsche Flagge geklickt? Was da als deutsch angeboten wird, ist in aller Regel voller Rechtschreib- und Gramatikfehler. Mitarbeiter können in aller Regel gar kein deutsch; für mich bestes Beispiel war eine Lufthansa(!)Mitarbeiterin (die einzige, die zu dem Zeitpunkt vor Ort an dr Information war) an einem Londoner Flughafen, die ausschließlich englisch sprechen konnte.
Fazit für mich: Solange es von den angesprochenen Personen verstanden wird, ist das "wie" fast völlig egal.
Viele Grüße
fabs
--
Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
Zugbegleiter zum Beispiel...
Ei fiel sick! - Da kräuseln sich ja die Fußnägel
Jogi, Mittwoch, 22.07.2009, 19:51 (vor 6000 Tagen) @ fabs
bearbeitet von Jogi, Mittwoch, 22.07.2009, 19:51
Hallo zusammen,
Die einzigen, die diese Ansagen lustig finden, sind doch deutsche, die (mehr oder weniger gut) englisch sprechen können.
ja, aber hauptsächlich wegen der grottenschlechten (typisch deutschen) Betonung. "Sennkjuvor..." hat sich, zumindest in Insider- und Medienkreisen, inzwischen zu einem geflügelten Wort entwickelt, ähnlich wie Trappatonis "Ich habe fertig!"
Einem mutterspachlichem Engländer freut es, daß versucht wird, Ansagen in seiner Sprache zu machen.
Kennst du in der Stuttgarter S-Bahn die englische Ansage, dass der nächste Halt der Hbf ist? Das hat der Ingo (ich nenn den männlichen Durchsagesprecher so, weil seine Stimme so nach Ingo klingt :-) so übertont und mit leicht schwäbischem Einsprengsel ausgesprochen, dass es wieder total verhackselt klingt. Mir saßen schon Amerikaner und Japaner gegenüber, die nachdem "...in the direction of travel" verklungen war sich entweder fragend angeguckt oder losgelacht haben.
Aber dennoch gebe ich dir recht, englische Ansagen sind in Fernzügen notwendig.
Ich denke, niemand wird etwas dagegen haben, wenn durchgesagt wird, "that we reach Frankfurt Airport", dass "our next stop will be Frankfurt/Cologne/Hamburg/Munich... main station" oder dass "our train terminates here".
Aber ist es zum einen wirklich nötig, dass in Hildesheim der "local train to Bodenburg" nebst diverser anderer Anschlüsse aufgesagt wird? Zum anderen nervt es einfach tierisch, wenn auf einer Fahrt von Berlin nach Stralsund vor jedem Halt bilingual zwei Minuten geblubbert wird, dass man Eberswalde erreiche, dass man auf die Lautsprecherdurchsagen achten solle, dass man sich bedanke für die Reise mit der Bahn und dass man vorsichtig aussteigen solle, weil es glatt sein könnte (wirklich notwendige Info, aber gerade die wurde nicht auf englisch gesagt).
Also, ich finde man muss mehr differenzieren: wo viele ausländische Gäste fahren und wahrscheinlich ein-, um- oder aussteigen sind englische Durchsagen notwendig. Da lässt auch die Tageszeit, z.B. typischer morgentlicher Pendlerzug, nach meinen Beobachtungen keine Differenzierung zu. An kleineren Stationen wie z.B. Vaihingen, Angermünde oder Papenburg aber finde ich reicht - wenn es unbedingt sein muss - der Satz "Our next will be xyz.", wenn es sein muss noch mit der berühmt-berüchtigen Verabschiedungsformel.
Herzliche Grüße, Jogi
ICE International
Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 23.07.2009, 21:33 (vor 5999 Tagen) @ Jogi
Hallo ICE-Fans,
Einem mutterspachlichem Engländer freut es, daß versucht wird, Ansagen in seiner Sprache zu machen.
Kann ich bestätigen.
1. Zumindest in Frankreich schätzt die Lokalbevölkerung es, wenn man als Tourist zumindest versucht, französisch zu reden. Habe es selber erfahren im Savoyen (Wintersport).
2. In CH war ich sehr froh, als eine Zugbegleiterin mir nach der Fahrkartenkontrolle in akzentloses niederländisch "nog een aangename reis" wünschte. In Bern (wo ich umsteigen musste) war sogar die Durchsage im Zug auf niederländisch ("reizigers voor de richting Basel worden verzocht te Bern over te stappen").
Aber dennoch gebe ich dir recht, englische Ansagen sind in Fernzügen notwendig.
Ich denke, niemand wird etwas dagegen haben, wenn durchgesagt wird, "that we reach Frankfurt Airport", dass "our next stop will be Frankfurt/Cologne/Hamburg/Munich... main station" oder dass "our train terminates here".
Bei ICE International wird das gemacht! Zudem wird man dort anständig verabschiedet: "if you leave, then we would like to thank you for travelling with ICE International (*) and wish you a pleasant stay in Germany"
(*) ausdrücklich ICE International, NICHT "Deutsche Bahn"!
Aber ist es zum einen wirklich nötig, dass in Hildesheim der "local train to Bodenburg" nebst diverser anderer Anschlüsse aufgesagt wird?
Bei uns werden zumindest in den ICs der Linien 31 und 35 (von Nijmegen bzw. Eindhoven nach Schiphol) Durchsagen auf englisch gemacht.
Und manchmal auch in den ICs der Linie 8 wenn Utrecht erreicht wird ("passengers for Schiphol Airport are requested to change trains here; your connecting service to Schiphol Airport is ready to depart on platform five").
gruß,
Oscar (NL).
--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!
Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!
Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.
Fehler gefunden
Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 23.07.2009, 21:13 (vor 5999 Tagen) @ Tob
15/16:
driving licence -> driver's licence
23/24:
Fahrkarte entwerten = to validate a ticket (!!)
33/34:
are on a one hour service -> are served every hour
--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!
Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!
Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.
Ein Bayer in Berlin
bahn-user, Mittwoch, 22.07.2009, 18:02 (vor 6000 Tagen) @ lokfan
Ein Bayer in Berlin, wirklich?
Heeni, Hamburg, Donnerstag, 23.07.2009, 20:56 (vor 5999 Tagen) @ lokfan
Nabend!
Wieder in Deutschland, Berlin, hatte ich grade den Genuss der "S21" HBF - Gesundbrunnen.
Erstaunlicherweise war es kein Münchner sondern ein Stuttgarter 423 mit den entsprechenden Beschriftungen innen und außen.
Wo sind die Münchner 423, oder fahren die mit den Stuttgartern im Mix/Wechsel?
Nebenbei:
Auch konnte ich im Bhf Gesundbrunnen die "Garnitur" 143 + x-Wagen nach Henningsdorf am gegenüberliegenden Bahnsteig bewundern. Der Pendelverkehr wurde mit traditionellen Laufwegschildern in einigen Fenstern angezeigt.
-> kommt mir irgendwie noch aus der Jugend bekannt vor...
Soweit erstmal vor meiner letzten Etappe heimwärts.
Heeni
--
So lange es voran geht, kommt man weiter!
Ein Bayer in Berlin, wirklich?
FloSch, München, Donnerstag, 23.07.2009, 23:41 (vor 5999 Tagen) @ Heeni
Es fahren zwei Einheiten aus Stuttgart und zwei aus München, wovon soweit ich weiß eine als Reserve dient, die anderen drei sind auf der Strecke unterwegs.
![[image]](https://www.u-bahn-muenchen.de/bild/forenb.jpg)