Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (Fortsetzung) (Reiseberichte)
Den nächsten Zwischenstopp habe ich am Bahnhof Feldberg-Bärental eingeplant. Hier finden stündlich Zugkreuzungen statt. Die Züge begegnen sich hier im Linksverkehr, links die Regionalbahn aus Seebrugg, rechts der Zug aus Freiburg.
Und auch dieser Zug aus Freiburg spukt wieder zahlreiche Wintersportler aus, die hier auf den Bus umsteigen.
Ist es eine Bildungslücke, dass ich nie die „Schwarzwaldklinik“ im Fernsehen angeschaut hatte? Wahrscheinlich schon, denn das Empfangsgebäude war dort in mehreren Folgen zu sehen.
2004 hat man dem Bahnhof eine Hinweistafel auf den höchstgelegenen Bahnhof in Deutschland spendiert. Diesen Titel beanspruchen aber auch der Bahnhof Brocken und der Bahnhof Zugspitzplatt. Insofern wäre „höchstgelegener Normalspur-Bahnhof Deutschlands“ oder „höchstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn“ genauer.
Ich drehe nun eine kleine Runde um den Bahnhof durch den Schnee und überlege mir, wie ich die Stunde Aufenthalt bis zur Abfahrt des nächsten Zuges sinnvoll nutzen könnte. Da entdecke ich Wegweiser, die den Weg bis zum Bahnhof Altglashütten-Falkau mit 2-3 Kilometern angeben. Das sollte passen, da bekomme ich noch etwas Bewegung und kann nebenbei auch noch einen Bahnhof mehr anschauen.
Und die Zeit reicht nicht nur bis an den Bahnhof, sondern auch in die Ortsmitte von Altglashütten. Der Ort Altglashütten geht auf eine im Jahr 1634 gegründete Glashütte zurück, heute ist der Ort ein Ortsteil der Gemeinde Feldberg. Im Hintergrund die Pfarrkirche St. Wendelin aus dem Jahr 1765.
Altglashütten liegt auf rund 990 Metern über dem Meeresspiegel, hier befindet sich auch das Rathaus der Gemeinde Feldberg.
Aber jetzt hinunter zum Haltepunkt Altglashütten-Falkau, der Zug kommt nämlich gleich.
Nach dem Halt in Feldberg-Bärental ist der Feldberg zu sehen – mit 1.493 Metern der höchste Berg in Baden-Württemberg und der höchste deutsche Berg außerhalb der Alpen.
Auch über dem zugefrorenen Titisee hat sich zwischenzeitlich der Nebel gelichtet.
Der Kurort Titisee lebt vom Tourismus und ist von Hotels und Geschäften geprägt. Das Hotel links wurde im gleichen Jahr eröffnet, in dem auch die Höllentalbahn den Ort für Touristen erschloss.
Und hier noch ein Blick über den gleichnamigen See.
Mit der Regionalbahn geht es nun auf der Höllentalbahn ins knapp 6 Kilometer entfernte Neustadt. Das „Flüsterabteil“ mit gut sichtbarer Kennzeichnung gefällt mir gut.
Ich will mich nun noch etwas in Neustadt umschauen, hier der Blick vom Bahnhof zur Altstadt mit dem St. Jakobus Münster.
Das Stadtbild wird geprägt vom Neustädter Münster mit seinem 68 Meter hohen Turm, es wurde erst in den Jahren 1897 bis 1901 erbaut.
Folgen wir dem Schild...
...also wieder zurück an den Bahnhof. Das Empfangsgebäude wurde 1887 eröffnet, es steht heute unter Denkmalschutz.
Eine Stunde Aufenthalt kann ganz schön lang sein, also drehe ich noch eine Runde um den Bahnhof. 1887 erreichte die Höllentalbahn von Freiburg aus Neustadt, zu der Zeit war Neustadt der Endbahnhof der Strecke. 1901 wurde dann der Abschnitt nach Donaueschingen eröffnet und der Bahnhof zum Durchgangsbahnhof. Da nur die Strecke nach Freiburg elektrifiziert ist, werden in Neustadt bis auf wenige Ausnahmen alle Verbindungen hier gebrochen.
Und so geht auch für mich in Dieseltraktion weiter, Züge der Baureihe 611 bestreiten nach Donaueschingen und weiter nach Rottweil bzw. Ulm einen Stundentakt, nur in Randlage verirrt sich auch ein HzL-Regioshuttle auf die Hintere Höllentalbahn.
Die Strecke folgt nun zunächst dem Tal der Gutach, dann ändert sich die Landschaft und die wild-romantische Schwarzwaldlandschaft weicht der offenen Hochebene der Baar. Hier über der St. Michaelskirche über Löffingen herrscht schon wieder ein wintergrauer Himmel.
Bei einer Mischung aus schmutziger Fensterscheibe und (Hoch-)Nebel lassen sich nun verschiedenste Grautöne entdecken, aber bevor der kleine Reisebericht nun ins Depressive abgleitet, ziehen wir hier lieber einen Schlussstrich. Bald ist Donaueschingen erreicht, von dort geht es für mich mit einem Zug der Schwarzwaldbahn wieder zurück nach Konstanz.
Ich habe hier noch Winterbilder aus dem Januar einer weiteren Tour zu einem höchstgelegenen Bahnhof liegen, ich denke, dass es dann in den nächsten Tagen in Richtung Alpen weitergeht...
Viele Grüße und einen schönen Sonntag
Tobias
PS: Meine früheren Reiseberichte gibt‘s unter www.bahnreiseberichte.de
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"Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/
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- Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (m. 52 B.) -
TD,
01.03.2015, 13:43
- Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (Fortsetzung) -
TD,
01.03.2015, 13:48
- Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (Fortsetzung) - Turbonegro, 01.03.2015, 14:01
- Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (Fortsetzung) - 462 001, 01.03.2015, 15:06
- Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (Fortsetzung) - heinz11, 01.03.2015, 16:55
- Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (Fortsetzung) - Jäkii, 01.03.2015, 18:32
- *like* / 1. Klasse im DDR-Dosto / Schwarzwaldklinik / -
Blaschke,
01.03.2015, 16:12
- DDR? -
ktmb,
01.03.2015, 16:34
- Von wegen DDR. Oder doch nicht? -
Sören Heise,
01.03.2015, 16:43
- Von wegen DDR. Oder doch nicht? - ktmb, 01.03.2015, 16:51
- Von wegen DDR. Oder doch nicht? -
Sören Heise,
01.03.2015, 16:43
- *like* / 1. Klasse im DDR-Dosto / Schwarzwaldklinik / - heinz11, 01.03.2015, 17:12
- BR 143 -
462 001,
01.03.2015, 17:31
- BR 143 - 218 466-1, 01.03.2015, 22:47
- DDR? -
ktmb,
01.03.2015, 16:34
- Ehrliches, gerührtes Danke! - GUM, 03.03.2015, 16:41
- Bahnhof Seebrugg? -
br752,
03.03.2015, 17:25
- Bahnhof Seebrugg? - TD, 03.03.2015, 18:36
- Bahnhof Seebrugg? - JeDi, 03.03.2015, 20:50
- Umstieg Neustadt bzw. Titisee - 218 466-1, 03.03.2015, 21:08
- Ein Wintertag an der Dreiseenbahn (Fortsetzung) -
TD,
01.03.2015, 13:48