Grenzstrecke Wörth-Lauterbourg - was will die SNCF? (Allgemeines Forum)
Hallo zusammen,
hat zwar mit dem ICE nichts zu tun, aber wenigstens mit der Bahn:
Ich bin dieser Tage mal über die Grenzstrecke mit der RB von Wörth (Rhein) nach Lauterburg im Elsass (die Nordostecke des französischen "Sechsecks") gefahren. Ich hatte extra mein Buch zur Seite gelegt, um die Grenze mitzubekommen; ich wusste wohl, dass hier ein kleiner Fluss namens Lauter die Grenze zwischen der Pfalz und dem Elsass und damit zwischen Deutschland und Frankreich bildet.
Tatsächlich stellte sich die Lauter als ein Bächlein heraus, zwischen hohem Gras nur zu erahnen. Stattdessen ließ sich die Grenze auf eine völlig andere Art spüren: Der 628er, bis dahin völlig laufruhig, begann plötzlich zu rumpeln und rhythmisch zu rattern.
Nun gut, schnell ist die Strecke eh nicht, aber es war zu offensichtlich, dass das Gleis auf französischer Seite heruntergekommen war - auf deutscher offenbar nicht.
Kann es sein, dass die SNCF hier an grenzüberschreitendem Regionalverkehr überhaupt kein Interesse hat? Dafür würde auch sprechen, dass es eigentlich statt der kurzlaufenden RB nicht schwierig sein sollte, die relativ häufigen Züge von Straßburg nach Lauterburg über die Grenze nach Wörth zu verlängern. Im Grunde würde hier ein zweistündlicher RE z.B. der Haltfolge Mannheim - Ludwigshafen - Speyer - Germersheim - Wörth - Lauterburg - Seltz - Herrlisheim - Bischheim - Straßburg wunderbar hinpassen. Stattdessen gibt es nur das kurze Grenzübertritts-Bähnle; zudem ist in Lauterburg der Anschluss Richtung Straßburg teilweise grotesk daneben (der Anschlusszug fährt oft wenige Minuten vor Ankunft der 628 los).
Da drängt sich der Eindruck auf, die Grenzbahn sei primär Prestige, aber nicht wirklich gewollt.
Ist das ein Grundsatz-Problem? Von anderen grenzüberschreitenden Strecken, etwa bei Kehl, ist mir nichts dergleichen bekannt.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)