Bei DSO werden ja gerade wieder einmal die Ansagetexte in den Bahnhöfen "durchgearbeitet". Hier gibt es ja auch schon einen kleinen FRED.
Nun zu meiner Anfrage:

Immer häufiger werden bei Ansagen der Anschlusszüge im Verspätungsfall einfach nur die neuen Abfahrstzeiten der Abbringerzüge genannt, ohne ein Hinweis auf die eigentliche planmäßige Abfahrtszeit. Ist das so gewollt oder lesen die Zugbegleiter da einfach die Abfahrtstafel aus dem RIS ab?
Viele Reisende sind einfach nur verunsichert, wenn eine andere Abfahrtszeit angesagt wird, als in ihrer Verbindung genannt bzw. in der FIA oder auf den Abfahrtsplänen der Bahnhöfe steht.
Da es sich ja im RIS nur um eine prognostizierte Abfahrtszeit durch die Anschlussaufnahme handelt finde ich bedenklich das viele Zub die Prognose als neue Abfahrtszeit des Abbringers verkaufen ohne auf die planmäßige Abfahrtszeit hinzuweisen. Sucht dann ein Reisender dann vielleicht noch auf dem
Abfahrtsplan , von welchem Gleis er abfährt wird er den Zug nie finden. So habe ich schon mehrfach erlebt, das wartende Züge nach dem Umsteigevorgang mindestens 3 Minuten vorher abgefahren sind - Umsteigevorgang war beendet - als im Zubringerzug als Abfahrt genannt wurde. Dann begannen due Diskussionen, das doch gesagt wurde, dass der Zug .17 abfährt und warum ist er denn nun schon .14 gefahren.
Vielleicht bin ich altmodisch, aber was waren das noch für Zeiten als angesagt wurde: In wenigen Minuten erreichen wir xy. Sie haben noch Anschluss an ICE nach z vom Gleis 9.
Heute will man möglichst alles genau machen, ohne wirklich mehr und richtige Informationen liefern (zu können). Dazu zählt für mich auch weiterhin das erzählen der voraussichtlichen Ankunftszeit auf dem nächsten Bahnhof. Sind Zugbegleiter Hellseher? Was interessiert mich eine Stunde vorher meine voraussichtliche Ankunftszeit wenn sie dann innerhalb der Stunde noch mindestens 3 mal korrigiert wird und am Ende bei der Ankunft doch nicht stimmt.
Jeder Stammfahrer lächelt darüber nur, wenn "auswärtige" Personale dann ein um das andere Mal schwer mit der Prognose daneben liegen. Abgesehen davon das ein Reisender sich ja seine Verspätung auch noch selbst errechnen kann.

Wenn ich es richtig weiß, gehört das wie die erwähnten Ankunftszeiten zur neuen Politik dem Kunden das denken abzunehmen. Deswegen gibt es geplannte Anknuftszeiten statt "Wir erreichen xy mit yx Minuten Verspätung". Und bei den neuen Abfahrtszeiten das gleiche, da legt man für den Kunden eine vorraussichtliche Abfahrtszeit fest, damit er nicht das Gefühl hat sich beeilen zu müssen.

Ich finde ddas komplett fragwürdig, weil man selbst als normaldenkender Mensch anstregen muss, um zu merken, dass man auf seiner Reise Verspätung hat. Und die vielen Reisenden, die keine Zeiten im Kopf haben, merken das erst recht nicht.

Fabi

Ist das so gewollt oder lesen die Zugbegleiter da einfach die Abfahrtstafel aus dem RIS ab?

Im Regionalverkehr ist das zum Teil auch so, der überwiegende Teil der Zub liest aber "planmäßig 12 Uhr 24 heute erst 14 Uhr 5" vor.

Nebenbei. Die Ansagen mit ausschließlich der neuen Abfahrtszeit sind oft auch deshalb Mist, weil man nicht von jedem Zug den Laufweg im Kopf hat. Wenn ich zum Beispiel in Dortmund in den IC nach Münster umsteigen will, dann weiß ich nicht, dass das Fahrtziel Binz, Westerland oder Puttgarden heißt. Da ist im Zweifelsfall die planmäßige Zeit besser...