Mit Bahn und Bus nach Moskau – mit vielen Bildern (Reiseberichte)
Hallo zusammen,
nachdem meine letzten Reiseberichte allesamt in die Alpen geführt haben, sollte es im März mal wieder in eine ganz andere Richtung gehen. Vor dem Hintergrund der Krim-Krise hatte ich im Bekanntenkreis zwar besorgt-kritische Blicke geerntet, als ich von meinen Tourplänen nach Moskau und Petersburg berichtet habe, aber ich selbst hatte mir keine großen Sorgen gemacht und zudem wollte ich ungern auf die Tour verzichten, zumal ein paar Tage Urlaub genehmigt und die Fahrt fest geplant war.
Und wie Ihr seht, bin ich wohlbehalten zurückgekehrt und kann nun einen kleinen Reisebericht schreiben. Der Bericht ist fast etwas lang geworden, aber aufteilen wollte ich ihn auch nicht - ich hoffe Ihr haltet durch und habt einen Moment Geduld, bis alle Bilder geladen sind.
Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ habe ich auch bei dieser Tour nicht den schnellsten und „verkehrsüblichen“ Weg gewählt, sondern einen Umweg über Basel, Kaiserstuhl und Koblenz eingebaut.
Im ersten Teil wollen wir uns nun dem Rhein widmen und beginnen mit einer kleinen Expedition ins deutsch-schweizerische Grenzgebiet.
Mit dem Rucksack bepackt geht es mit dem Fahrrad zum Konstanzer Bahnhof. Es hat noch etwas Frühnebel, als wir das erste Mal für den heutigen Tag auf den Rhein treffen, aber der Wetterbericht verspricht einen strahlenden Märztag.
Links der Bildmitte ist die Tafel mit dem Rheinkilometer null zu sehen. Hier an der alten Rheinbrücke fließt der Seerhein aus dem Obersee des Bodensees. Rechts übrigens der Rheintorturm, durch den einst eine mittelalterliche Holzbrücke über den Rhein führte. Auf der Fahrradfahrt zum Bahnhof gibt es nun Rheinquerung Nummer 1.
Und hier sind wir jetzt am Bahnhof angekommen. Der Palazzo Vecchio in Florenz diente als Vorbild für das Empfangsgebäude mit dem markanten Turm. Das Gebäude rechts ist der ehemalige Schweizer Bahnhof. Nachdem der SBB-Schalter in den deutschen Bahnhof umgezogen ist, wird das Gebäude derzeit vom Zoll und einem Sporthändler genutzt.
Schauen wir uns noch etwas am Bahnhof um. Der Kilometerstein in den badischen Landesfarben markiert den Endpunkt der 414 Kilometer langen "Badischen Hauptbahn" von Mannheim über Basel und die Hochrheinbahn nach Konstanz. Von badischer Seite ist Konstanz seit 1863 an das Bahnnetz angebunden, 8 Jahre später folgte der Anschluss von der schweizerischen Seite. Links ein Flirt der SBB Deutschland, der als „seehas“ im deutschen Nahverkehr zwischen Bodensee und Hegau unterwegs ist.
Gemäß dem Tour-Motto „Grenzerfahrungen“ wollen wir auf Spurensuche im Grenzbahnhof gehen. So sind auf dem Mittelbahnsteig noch die Reste der Fundamente eines Zauns zu sehen, der vor dem Beitritt der Schweiz zum Schengen-Abkommen den unkontrollierten Grenzübertritt der Reisenden von und in die Schweiz verhindern sollte. Die Pfeile auf dem Boden wiesen aus der Schweiz ankommenden Reisenden den Weg zur Zollkontrolle im Schweizer Bahnhof.
Auf Gleis 1 vor dem ehemaligen Schweizer Bahnhof steht ein Thurbo-GTW als S 14 zur Fahrt ins schweizerische Weinfelden. Thurbo ist ein ostschweizerisches Eisenbahnunternehmen im Besitz von SBB und dem Kanton Thurgau. Nach drei Minuten Fahrzeit wird der Zug Kreuzlingen erreichen, die schweizerische Nachbarstadt von Konstanz.
Wir haben allerdings noch etwas Zeit und fahren deshalb mit dem Fahrrad hinüber nach Kreuzlingen. Die deutsch-schweizerische Grenze verläuft direkt durch das Stadtgebiet. Über viele Jahre trennte hier ein Grenzzaun beide Städte, erst 2009 wurde dieser Übergang für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Das Schild links erläutert die Geschichte des Grenzzauns. Und wir vollziehen nun Grenzübertritt Nummer 1 für heute.
Sehr interessant auch die Situation an der Hafenstraße. Hier führen parallel zwei Straßen über die Gleise und zwischen beiden Straßen verläuft die Grenze. Links in der Ferne der Konstanzer Bahnhof, geradeaus ein weiterer Grenzübergang, dessen Zollamt nicht mehr besetzt ist.
Für ein Bild aus anderer Perspektive wechseln wir die Seite (Grenzübertritt Nummer 2). In der Bildmitte ein Schild mit der Aufschrift „Landesgrenze“. Schön sieht man dies auch an den unterschiedlichen Bauformen der Blinklichtanlagen. Grenzübertritt Nummer 3 bringt uns wieder nach Kreuzlingen.
Auf der Seelinie fahren wir nun von Kreuzlingen nach Schaffhausen, hier der Bahnhof Kreuzlingen. Mit einem Thurbo-GTW, der als S 8 verkehrt, beginnt nun unsere erstklassige Bahnfahrt.
Der Seerhein ist nur gut vier Kilometer lang, dann erreicht er den Untersee des Bodensees. Die Strecke führt teilweise direkt am Ufer des Untersees entlang, hier noch ein etwas nebliger Blick aus dem Zugfenster. Auf der Fahrt passieren wir mit Ermatingen auch den „langweiligsten Ferienort der Schweiz“ (Eigenwerbung!).
Bei dem Halbstundentakt auf der S 8 können wir uns eigentlich noch eine kleine Pause gönnen, und so legen wir in Steckborn einen kurzen Zwischenhalt ein. Die Kleinstadt am Untersee kann auf eine 700jährige Geschichte zurückblicken und lädt zu einem Altstadtrundgang ein, hier Altes Schloss (links) und Neues Schloss (rechts).
Altes Rathaus mit Kern aus dem Jahr 1498
Blick auf den Untersee, rechts der Turmhof aus dem Jahr 1282
Der Nebel kann der Märzsonne nicht mehr lange standhalten. Links das deutsche Ufer.
Mit dem nächsten Zug geht es jetzt weiter nach Schaffhausen. Ein weiterer Zwischenhalt würde sich auch in Stein am Rhein lohnen, aber da waren wir schon in diesem Reisebericht.
Die Strecke führt nun weiter entlang des Hochrheins. Mit diesem Bild mit Blick auf Schaffhausen notieren wir die 2. Rheinquerung. Schaffhausen haben wir schon in diesem Reisebericht erkundet, deshalb beschränken wir uns heute auf den dortigen Bahnhof.
Wie die Logos von SBB und DB verraten, ist auch Schaffhausen ein Grenzbahnhof. Wenn die Angaben bei Wikipedia stimmen, gibt die Größenverteilung der Logos die Eigentumsverhältnisse aber nicht korrekt wieder, denn 35% des Bahnhofs sind in deutschem Eigentum. Hier treffen wir nun wieder auf die Hochrheinbahn, deren Endpunkt wir vorhin ja schon kennengelernt haben.
Schaffhausen besitzt eine Oberleitungsbuslinie – oder wie es hier heißt – eine Trolleybuslinie. Da ich sonst selten Trolleybus fahre, wählen wir nun für ein kurzes Stück dieses für mich exotische Verkehrsmittel und fahren auf der Straße statt auf der Schiene ins benachbarte Neuhausen.
Neuhausen ist wohl hauptsächlich für den Rheinfall bekannt. Für einen Besuch am Rheinfall ist aber heute keine Zeit, stattdessen wollen wir hier wieder auf die Bahn umsteigen.
Dazu müssen wir uns aber für die richtige Station entscheiden, denn Neuhausen hat zwei Bahnstationen. Der Bahnhof Neuhausen Bad Bf liegt an der Hochrheinbahn und wird von der Deutschen Bahn betrieben, der Bahnhof Neuhausen SBB liegt an der Rheinfallbahn und an der Strecke nach Eglisau. Wir entscheiden uns für Neuhausen SBB und steigen dort in die S 22 Richtung Bülach. Auch dies wieder ein Stadler-GTW von Thurbo.
Aber immerhin können wir vom Zug aus noch einen kurzen Blick auf den Rheinfall erhaschen.
Es geht gleich weiter...
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Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 2
Die Bahnstrecke von Neuhausen nach Eglisau führt über den sogenannten „Jestetter Zipfel“. Der Landstrich umfasst drei deutsche Gemeinden und ist von der Schweiz fast vollständig umschlossen, es gibt nur eine direkte Straßenverbindung nach Deutschland. Für uns bedeutet das: Grenzübertritt Nummer 4.
Im Jestetter Zipfel gibt es mit Jestetten und Lottstetten zwei deutsche Gemeinden, die auf dem Schienenweg nur über die Schweiz zu erreichen sind. Im Korridorverkehr werden beide Gemeinden durch die SBB bedient und es gilt auch nur der SBB-Tarif. Ein schweizerischer Bahnhof in Deutschland – eine solche Besonderheit passt ja gut zu unserem Tour-Motto und so steigen wir hier in Lottstetten aus.
So besonders viel zu sehen gibt es außer dem SBB-Bahnhofsschild und der SBB-Bahnsteigmöblierung in einer deutschen Gemeinde aber nicht. Und wegen des Stundentakts der S 22 kosten uns diese beiden Bilder nun eine ganze Stunde. Aufgrund des komplizierten Grenzverlaufs war Lottstetten von 1840 bis 1935 Zollausschlussgebiet, hoheitlich gehörte die Gemeinde zu Deutschland, zollrechtlich jedoch zur Schweiz.
Besonders aufregend ist es in dem 2.200-Einwohner-Ort nicht...
...aber dafür gibt es ein sonniges Bänkchen, auf dem sich die Wartezeit gut verbringen lässt.
Und das Beste: Baum und Bank stehen direkt oberhalb der Bahnlinie und so kann man von hier bequem Züge gucken, erst ein RegioExpress nach Schaffhausen...
...dann aus der anderen Richtung der Gäubahn-IC nach Zürich.
Mit der nächsten S 22 geht die Fahrt dann weiter. Die Strecke verlässt nun den „Jestetter Zipfel“ (Grenzübertritt Nummer 5) und kurz darauf geht es in 50 Metern Höhe auf der Eisenbahnbrücke Eglisau über den Rhein (Rheinquerung Nummer 3)
In Eglisau steht nun der Umstieg auf die S 41 an. Der Güterschuppen am Bahnhof von Eglisau ist als Baudenkmal von regionaler Bedeutung eingestuft. Wenn man schnell ist zu Fuß, reicht die Übergangszeit von 25 Minuten nicht nur für den Güterschuppen, sondern auch hinab an den Rhein...
...wo der schmucke mittelalterliche Stadtkern liegt.
In der anderen Blickrichtung nochmals die Eisenbahnbrücke Eglisau, über die wir gerade gefahren sind. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 457 Metern mit einem 90 Meter langen Fachwerkträger. Das Bild entstand von der Straßenbrücke in Eglisau, was uns nebenbei die Rheinquerungen Nummer 4 und 5 beschert. Doch nun wieder hinauf zum Bahnhof.
Falls ich eines Tages auf die Idee kommen sollte, einen Reisebericht zu einer Tour der skurrilen Reiseziele zu schreiben, dann ist der Bus zum Schlafapfelbaum schon eingeplant.
Auch das Bahnhofsgebäude von Eglisau gilt als Baudenkmal. Mit der S 41 nach Waldshut geht es nun zunächst am schweizerischen Ufer weiter flussabwärts den Hochrhein entlang. Auch dies wieder – was sonst – ein Thurbo-GTW.
Auch die Kleinstadt Kaiserstuhl liegt direkt am Hochrhein und hat eine sehenswerte Altstadt. Aber wir können ja nicht überall aussteigen, sonst kommen wir gar nicht ans Ziel. Aber vom Zugfenster aus gibt es wenigstens einen kurzen Blick auf den Oberen Turm aus dem 13. Jahrhundert.
Nach dem Fahrtrichtungswechsel in Koblenz geht es dann über den Rhein nach Waldshut (Grenzübertritt Nummer 6, Rheinquerung Nummer 6). Eigentlich wäre ich lieber auf der schweizerischen Seite weitergefahren, aber auf dem Streckenabschnitt zwischen Koblenz und Laufenburg ist der Personenverkehr seit 1994 eingestellt, so dass wir nun auf die deutsche Rheinseite ausweichen.
![[image]](http://www.bahnreiseberichte.de/046-Hochrhein/46-040Thurbo-GTW-Waldshut.jpg)
Die deutsche Doppelstadt Waldshut-Tiengen liegt an der Hochrheinbahn, der Bahnhof befindet sich im Stadtteil Waldshut. Während die Hochrheinbahn nicht elektrifiziert ist, hängt über der rheinquerenden Strecke aus der Schweiz eine Oberleitung. Waldshut ist Endpunkt der S 41 der Zürcher S-Bahn. Die Züge aus der Schweiz enden etwas außerhalb am Bahnsteig 5.
![[image]](http://www.bahnreiseberichte.de/046-Hochrhein/46-041Bahnhof-Waldshut-Zollabfertigung.jpg)
Auch hier ist die Grenzsituation spürbar, wobei wir ohne Halt durch den Zoll laufen können. Im Hintergrund sieht man auch einen SBB-Fahrkartenautomaten.
Und wer von hier aus mit Waren in die Schweiz reisen möchte, füllt eine schriftliche Selbstanmeldung aus und wirft das Formular in die Anmeldebox der Eidgenössischen Zollverwaltung, der Bescheid über die zu entrichtenden Einfuhrabgaben kommt dann per Post.
Wenn in Eglisau 25 Minuten für die Altstadt gereicht haben, sollte Waldshut doch auch in 23 Minuten machbar sein, oder? Eines der Wahrzeichen der Stadt ist das Obere Tor, erbaut auf Fundamenten aus dem 13. Jahrhundert. Das Obere Tor wird auch Schaffhauser Tor genannt.
Die Kaiserstraße in der Altstadt, am anderen Ende das Untere Tor, auch Basler Tor genannt.
Zurück am Bahnhof Waldshut...
...steigen wir nun in die Regionalbahn Richtung Basel. Na, Fahrzeug schon erkannt?
Genau, ein „Wal“ – Baureihe 641. Und hier sind wir in Laufenburg(Baden), wo wir schon wieder ausgestiegen sind.
Bahnhof Laufenburg(Baden) an der Hochrheinbahn
Laufenburg liegt am Hochrhein und passt hervorragend in unsere deutsch-schweizerische Grenztour. Bis zum Jahr 1801 war Laufenburg nämlich eine Stadt zu beiden Seiten des Rheins. Dann machte Napoleon den Rhein zur Grenze und seither gibt es nun zwei Städte, Laufenburg(Baden) und Laufenburg AG (für Aargau). Links das deutsche Laufenburg, rechts der Laufenbrücke das schweizerische Laufenburg.
Beiderseits des Rheins gibt es hübsche Altstädte, hier zunächst ein Blick in die Altstadt von Laufenburg(Baden).
Rathaus von Laufenburg(Baden)
„Zwei Länder, eine Stadt“ lautet das grenzüberschreitende Motto. Und so geht es nun für uns über die Laufenbrücke hinüber nach Laufenburg AG. Schlagbaum und Zollstation sind verwaist.
Zu Fuß verlassen wir die EU, hier ein Blick zurück auf Laufenburg mit deutschem Ortsschild. Nebenbei: Rhein- und Grenzübertritt Nummer 7.
Es geht gleich weiter...
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Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 3
Durch die abrupte Trennung der Stadt lagen für viele Laufenburger Schule oder Spital plötzlich im Ausland und lange stritt man über die Aufteilung des Gemeindevermögens. Noch heute sprudelt am Brunnen vor dem schweizerischen Rathaus „deutsches Wasser“ aus dem Schwarzwald.
Die Altstadt von Laufenburg AG windet sich um den Schlossberg, auf dem der öffentlich zugängliche Burgturm der Ruine Laufenburg steht. Von dort lassen wir nun den Blick schweifen vorbei am Kirchturm hinüber ins andere Laufenburg...
...und über die Dächer von Laufenburg AG. Ein echter Fuzzy hätte sicherlich ausgeharrt, bis ein Zug auf der Hochrheinbahn am anderen Rheinufer gekommen wäre.
Aber wir wenden den Blick weiter flussabwärts. Am linken oberen Bildrand sind die Gleise auf der schweizerischen Rheinseite zu sehen, das ist nun unser nächstes Ziel.
Das Hotel neben dem Stadttor verrät schon, dass es nicht mehr weit sein kann bis zum Bahnhof.
Und hier sind wir nun am Bahnhof Laufenburg AG angelangt. Laufenburg ist Endpunkt der S 1 der Regio-S-Bahn Basel. Der Flirt ist gerade eingefahren und wendet zur Rückfahrt nach Basel.
Und in die andere Blickrichtung führt die Strecke weiter nach Koblenz, sie wird aber – wie schon erwähnt – nur noch im Güterverkehr befahren.
Im Flirt geht es nun weiter am Hochrhein entlang nach Basel. Aber warum piepsen denn die Türen so komisch?
Und sieht der Flirt nicht auch etwas anders aus als die Flirts, die mir sonst begegnen? Nun, es handelt sich um einen „Flirt France“, der für den Einsatz in Frankreich eine andere Front erhalten hat.
Der Bahnhof Basel SBB ist der größte Grenzbahnhof Europas, so lese ich bei Wikipedia. Von hier aus könnten wir jetzt bequem und in wenigen Minuten zum Badischen Bahnhof fahren, allerdings wollen wir in Basel eine kleine Pause einlegen und gehen nun zu Fuß in die Altstadt.
Ein Wahrzeichen von Basel ist sicherlich das Münster mit seinen beiden Kirchtürmen. Und wenn es irgendwo einen Turm zu besteigen gibt, bin ich eigentlich dabei.
Und hier blicken wir schon von oben auf den Münsterplatz, der rote Turm im Hintergrund gehört zum Rathaus.
Und da ist er wieder, der Rhein.
Das Tram auf der Rheinbrücke fährt vielleicht zum Badischen Bahnhof. Der liegt ein ganzes Stück rechts vom Bildrand und ist unser nächstes Ziel.
Am Rathaus vorbei geht es dann zur nächsten Tramhaltestelle, von wo wir zum Badischen Bahnhof fahren, dabei gibt es Rheinquerung Nummer 8.
Basel Badischer Bahnhof ist ein deutscher Bahnhof auf schweizerischem Staatsgebiet. Der Bahnhof wird komplett von der DB betrieben und wird im Verkehr von und nach Deutschland tariflich wie ein DB-Bahnhof behandelt, zudem gilt er teilweise als deutsches Zollgebiet. Wikipedia weiß von einigen Kuriositäten durch die besondere Lage zu berichten, von Auslandszuschlägen bei deutschen Kreditkarten über schweizerische Preise für deutsche Zeitungen in der Bahnhofsbuchhandlung bis zu deutschen Polizisten, die auf schweizerischem Hoheitsgebiet polizeilich tätig sind.
Das DB-Logo in Basel ist das Gegenstück zum SBB-Logo in Lottstetten.
Die Grenzkontrollstelle des deutschen Zollamts im Durchgang zu den Gleisen ist nicht besetzt.
Mit einem Zug der Baureihe 611 geht es nun auf den ersten Abschnitt auf der deutschen Seite des Hochrheins. Der IRE fährt bis Ulm, doch wir werden früher aussteigen. Bald nach der Abfahrt können wir Grenzübertritt Nummer 8 vermerken.
Das kommt mir doch bekannt vor – so sehen die Laufenburgs also vom Zug aus und mit weniger Gegenlicht aus.
In Erzingen verlassen wir den IRE. Das Bahnhofsgebäude hat schon bessere Zeiten gesehen und wirkt für heutige Verhältnisse etwas überdimensioniert für einen 3.300-Einwohner-Ort. Hier in Erzingen beginnt der im letzten Jahr zweispurig ausgebaute und elektrifizierte Streckenabschnitt durch den Klettgau nach Schaffhausen.
Erzingen ist der letzte deutsche Bahnhof vor dem Klettgau, SBB- und DB-Fahrkartenautomaten stehen hier einträchtig beisammen.
Zwischen Erzingen und Schaffhausen besteht ein Halbstundentakt, den sich SBB und DB teilen. Wir erwischen den SBB-Takt, der wiederum aus einem Thurbo-GTW besteht, jedoch von der SBB Deutschland betrieben wird. Kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof passieren wir die Grenze und sind nun wieder in der Schweiz (Grenzübertritt Nummer 9).
Das Hinsetzen lohnt sich aber kaum, denn 4 Minuten später in Wilchingen-Hallau steigen wir schon wieder aus. Hier gibt es wieder das Phänomen eines deutschen Bahnhofs in der Schweiz.
Ein deutscher Bahnhof, an dem es nur einen SBB-Fahrkartenautomaten neben einem deutschen Fahrplanaushang gibt?
Aber der Automat hat auch einige DB-Billette im Angebot.
Rauchverbot auf allen deutschen Bahnhöfen? Nein, hier gilt das Rauchverbot nur in geschlossenen Räumen. Interessant auch, dass die Bahnhofsordnung in der Landessprache verfasst ist und unterzeichnet ist vom „Beauftragten für die deutschen Eisenbahnstrecken auf Schweizer Gebiet“ – denn die Bahnhöfe in der Schweiz gingen nicht auf die DB AG über, sondern sind im Besitz des Bundes verblieben.
Noch ein Blick auf die elektrifizierte Hochrheinbahn in Doppelspur, dann geht es mit der nächsten Regionalbahn weiter nach Schaffhausen.
Jetzt eine halbe Stunde später sind wir im DB-Takt, der mit einem Triebwagen der Baureihe 426 betrieben wird.
Es geht gleich weiter...
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Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 4
Den Bahnhof von Schaffhausen haben wir ja heute Morgen schon angeschaut...
...deshalb wechseln wir nun gleich zum Busbahnhof und fahren mit der Buslinie 25 nach Büsingen.
Büsingen hat zwar keinen Bahnanschluss, dafür aber eine andere Besonderheit, die die Gemeinde für unsere deutsch-schweizerische Tour prädestiniert: Büsingen ist eine deutsche Exklave, die komplett von der Schweiz umschlossen ist. Somit verzeichnen wir während der Busfahrt mit der Gemeindegrenze von Büsingen Grenzübertritt Nummer 10.
Zu den Sehenswürdigkeiten der 1.300-Einwohner-Gemeinde gehört das Junkerhaus; das Fachwerkhaus war einst Sitz der Büsinger Vogtsherren.
Ein noch berühmteres Fotomotiv sind allerdings die beiden Telefonzellen von Büsingen. Wegen einer Fasnachtsveranstaltung habe ich allerdings etwas Mühe mit dem Motiv. Die schweizerische und die deutsche Telefonzelle machen den besonderen Status der Gemeinde sichtbar. Wenn man sich etwas einliest, stößt man noch auf weit mehr Besonderheiten, so hat der Ort eine deutsche und eine schweizerische Postleitzahl, er gehört nicht zum Zollgebiet der EU und die deutsche Gemeindeverwaltung berechnet Gebühren in Schweizer Franken. Obwohl Büsingen zum Landkreis Konstanz gehört, hat Büsingen mit BÜS ein eigenes Kfz-Kennzeichen. Die Kantonspolizei aus Schaffhausen hat in Büsingen bestimmte Befugnisse, es dürfen sich aber nicht mehr als 10 schweizerische Ordnungshüter gleichzeitig in Büsingen aufhalten. Die deutsche Polizei darf nur auf festgelegten Routen nach Büsingen fahren, ihre Höchstzahl ist auf drei Beamte je 100 Einwohner beschränkt. Auch sonst gibt es im Steuer- und Zollrecht viele weitere Sonderregelungen.
Dann schauen wir noch kurz an die Schifflände...
...und fahren dann mit dem Bus weiter. Die internationale Bushaltestelle wird von der DB-Tochter SüdbadenBus und dem SchaffhausenBus angefahren.
Wir fahren mit dem Schaffhausenbus weiter nach Ramsen. Dabei passieren wir die Bergkirche von Büsingen, die mit einer über 1000-jährigen Geschichte zu den Kulturgütern der Region gehört. Kurz nach der Bergkirche verlassen wir die Exklave Büsingen und notieren Grenzübertritt Nummer 11. Der Bus fährt nun durch den schweizerischen Ort Dörflingen und dann durch Randegg. Dieser Ort liegt schon wieder in Deutschland, also Grenzübertritt Nummer 12. Die Endhaltestelle des Busses ist im schweizerischen Ramsen, somit gibt es auch gleich Grenzübertritt Nummer 13. Mit vier Grenzübertritten bei gut 30 Minuten Fahrzeit zwischen Schaffhausen und Ramsen ist diese Buslinie sicherlich rekordverdächtig.
Die Endhaltestelle des Busses ist am Bahnhof Ramsen. Ramsen liegt an der Bahnstrecke Etzwilen-Singen. Die Bahnstrecke wurde 1875 von der damaligen Schweizerischen Nationalbahn eröffnet. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde jedoch 1969 eingestellt, der Güterverkehr ab Singen endete 1996. Bis 2004 wurde die Strecke noch von Zügen der rollenden Landstraße zwischen Rielasingen und Lugano befahren, dann wurden der Strecke die fehlende Elektrifizierung, die schwache Rheinbrücke Hemishofen und die Verlegung des Terminals der RoLa zum Verhängnis.
Auf dem Streckenabschnitt von Stein am Rhein über Ramsen nach Rielasingen findet aber Museumsbetrieb statt und auf einem Abschnitt werden auch Draisinenfahrten angeboten. Zudem bemühen sich die beteiligten Vereine, die Museumsbahn wieder bis nach Singen zu verbinden.
Und die Streckenkarte, die es auch auf der Internetseite der Museumsbahn unter www.etzwilen-singen.ch gibt, hat mich erst auf die Idee zu dieser Tour gebracht. Denn ob Ihr es glaubt oder nicht: wir sind hier in Petersburg – und nach Moskau sind es nur noch wenige Schritte!
Der Weiler Moskau umfasst etwa 15 Häuser und liegt direkt an der deutsch-schweizerischen Grenze. Der Ortsname geht auf russische Heeresteile zurück, die im zweiten Koalitionskrieg im Jahr 1799 hier lagerten. Ein früherer Gasthof „zur Moskau“ wurde allerdings zwischenzeitlich umbenannt, da man die Wirtsleute zu Unrecht des Kommunismus verdächtigte. Die beiden Dorfteile Moskau und Petersburg haben es sogar schon ins russische Staatsfernsehen geschafft – nur schade, dass es kein schönes Ortsschild als Fotomotiv gibt. Und wer es immer noch nicht glaubt: Moskau SH bei Wikipedia.
Ansonsten prägen wegen der Grenzlage Speditionsbüros und Tankstellen für deutsche Tanktouristen das Ortsbild von Moskau.
Die deutsch-schweizerische Grenze verläuft bei Ramsen im Zickzack durch Wald und Flur, hier ein Grenzstein. Etwa 900 Grenzsteine liegen zwischen dem Landkreis Konstanz und dem Kanton Schaffhausen, manche stammen noch aus dem Jahr 1839, beschädigte oder fehlende Grenzsteine werden regelmäßig ersetzt. Ein großer Schritt vor und zurück und die Grenzübertritte Nummer 14 und 15 sind perfekt.
Die Gleise führen hier Richtung Grenze und weiter in Richtung Singen. Für uns geht es aber zwangsläufig mit dem Bus weiter.
Nun fahren wir von einer „deutschen Bushaltestelle“ in der Schweiz mit der DB-Tochter SüdbadenBus weiter. Die SBG wirbt auf dem Plakat vorsorglich für Stehplätze in den Bussen, aber das ist heute unbegründet.
Im Bus geht es nun über die Grenze, hier am Zoll Ramsen. Wir vermerken Grenzübertritt Nummer 16.
Auch in Singen begegnen wir am Bahnhof wieder einem Indiz für die Grenznähe mit dem Zoll auf dem Bahnsteig.
![[image]](http://www.bahnreiseberichte.de/046-Hochrhein/46-104Schwarzwaldbahn-1Klasse.jpg)
Mit der Schwarzwaldbahn fahren wir nun zurück nach Konstanz. Gut, ein SBB-Flirt als seehas hätte vielleicht besser zum grenzüberschreitenden Motto der Tour gepasst, aber das ist mir jetzt egal.
![[image]](http://www.bahnreiseberichte.de/046-Hochrhein/46-105Einfahrt-Konstanz-See.jpg)
Und mit der Fahrt über die Rheinbrücke in Konstanz schließt sich nun der Kreis, dort hatte die Tour heute Morgen begonnen. Diesmal der Blick nach links über den Bodensee und zum Hafen von Konstanz. Ganz nebenbei ist das Rheinquerung Nummer 9. Das i-Tüpfelchen wäre sicherlich gewesen, mit einem deutschen Zug über die Grenze nach Kreuzlingen zu fahren, aber seit dem letzten Fahrplanwechsel ist das mit der Schwarzwaldbahn nicht mehr möglich. Und so fahren wir von Konstanz mit der S 14 hinüber nach Kreuzlingen (Grenzübertritt Nummer 17), denn dort steht ja das Fahrrad. Und mit dem Fahrrad geht es dann wieder nach Hause (Grenzübertritt Nummer 18 und Rheinquerung Nummer 10).
Vielleicht hattet Ihr eingangs die Streckenkarte vermisst, die ich üblicherweise an den Beginn eines Reiseberichts stelle. Nun, dummerweise ist die diesmal ans Ende gerutscht, ich bitte um Entschuldigung.
![[image]](http://www.bahnreiseberichte.de/046-Hochrhein/46-000Karte.jpg)
Jetzt, wo wir am Ende des Reiseberichts angelangt sind, merke ich außerdem, dass der Beitragstitel vielleicht etwas unglücklich gewählt ist oder gar zweideutig sein könnte.
Schade, dass die Zeit zum Editieren schon abgelaufen ist, sonst wäre die Überschrift „Grenzerfahrungen am Hochrhein“ wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen wäre.
Mitte März waren die Tage noch zu kurz, um die ganze Tour bei Tageslicht hinzubekommen. Ich habe den Reisebericht deshalb aus zwei Etappen an zwei Tagen zusammengesetzt.
Viele Grüße
Tobias
PS: Meine früheren Reiseberichte gibt’s unter www.bahnreiseberichte.de
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Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 4
Hallo TD,
passend zum 01.04. finde ich den Titel toll gewählt. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wann du mal "hochfährst" nach Koblenz und warum du nach Moskau wolltest ^^
Die Fotos sind echt super geworden, teilweise hätten sie auch nach Tirol gepasst.
Du hast bei mir echt die Lust auf den Bodensee geweckt. :)
Kann es sein, dass du in der Woche unterwegs wars? Die Züge sind so leer (bzw. ich habe nur 3 andere Fahrgäste gesehen.) oder hast du alle aus dem Bild geschmissen?
Grüße Sven
(Trier bei Koblenz)
Frage zu Konstanz: Endpunkt der Strecke 4000
Schauen wir uns noch etwas am Bahnhof um. Der Kilometerstein in den badischen Landesfarben markiert den Endpunkt der 414 Kilometer langen "Badischen Hauptbahn" von Mannheim über Basel und die Hochrheinbahn nach Konstanz. Von badischer Seite ist Konstanz seit 1863 an das Bahnnetz angebunden, 8 Jahre später folgte der Anschluss von der schweizerischen Seite.
Ist der km 414,2 gesetzte Kilometerstein wirklich der Endpunkt in der Kilometrierung der Strecke 4000?
Die Infrastrukturgrenze ist hier offenbar nicht Staatgrenze (414,835), sondern liegt um 65 Meter (Richtung Kreuzlingen)[km 414,9] bzw. 200 m (Richtung Kreuzlingen Hafen)[km 415,035] in der Schweiz. Gibt es dort auch einen solchen Kilometerstein bzw. die Zwischenwerte?
Ein abwechslungsreicher Bericht, vielen Dank!
Hallo Tobias,
nach dem ersten Sommerregen mein herzliches Dankeschön für diesen Reisebericht. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung nicht in der von Dir gewohnten Qualität, sondern einen Tick besser.
Die Aufnahmen von Schaffhausen sind eine gute Ergänzung dieser Diskussion bei DSO. Der eine Teil mußte nach einem Angriff alliierter Bomber wiederaufgebaut werden.
Das Koblenz kenne ich ja dem Namen nach, hat mich nicht weiter verwundert. Als Du dann in Erzingen warst, da erinnerte ich mich auch an Moskau, das ich zunächst sehr vage im Raum Südbaden (oder ist das Württemberg? Keine Ahnung)/Nordschweiz verortete. Keine Ahnung, wo ich das mal aufgeschnappt hatte.
Es gibt wohl keine andere Gegend auf der Welt, wo eine solche grenzquerende Reise mit einer derartigen Taktfrequenz möglich ist. Und es zeigt wie auch Laufenburg (ist der Korse auch an der rheinfeldischen Teilung schuld? Muß dann ja wohl) sehr gut das enge Zusammengehören der Region beidseits des Hochrheins. Allerliebst die beiden nebeneinanderliegenden BÜs. Kreuztanz ist leider eine der wenigen Regionen Deutschlands, die ich nicht per Tagesreise erreichen kann. Sonst wäre ich schonmal dagewesen.
Was hattest Du für Fahrscheine? Gibt es für die Region (wie für den Bodenseeraum) eine internationale Tageskarte?
Viele Grüße
Sören
(der irgendwo bei Texas wohnt)
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![[image]](https://up.picr.de/48317654tz.jpg)
Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr
Hinweis
Was hattest Du für Fahrscheine? Gibt es für die Region (wie für den Bodenseeraum) eine internationale Tageskarte?
Hinweis: Diese Frage ist durch den von mir überlesenen Schlußsatz quasi gegenstandslos geworden.
Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 4
Hallo,
vielen Dank für diesen interessanten Bericht aus der Grenzregion!
Von
Amerika (Sachs), inzwischen leider ohne Bahnanschluss und
Sachsen (b Ansbach)
wusste ich bereits, aber dass es Moskau und Petersburg am Hochrhein gibt, war mir neu.
Beste Grüße,
Klaus
Sehr guter Bericht.
Hoi,
Danke für den guten Bericht!
Links ein Flirt der SBB Deutschland, der als „seehas“ im deutschen Nahverkehr zwischen Bodensee und Hegau unterwegs ist.
Die Fahrzeuge gehören eigentlich dem SBB-Mutterkonzern, offiziell sind sie für die Seehas-Leistungen an die SBB Deutschland GmbH vermietet. Die SBB setzen die Seehas-Flirt auch selbst mit Schweizer Personal in den Randstunden im Schnellzugsverkehr Konstanz - Winterthur und retour ein. Die SBB Deutschland GmbH besitzt selbst gar keine eigenen Züge.
Auf der Fahrt passieren wir mit Ermatingen auch den „langweiligsten Ferienort der Schweiz“ (Eigenwerbung!).
-> http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/thurgau/kantonthurgau/tz-tg/Ermatingen-ist-sooo-langw...
Da steht noch drin, dass thurbo 90 GTW hätte. Nun, das solltest Du vielleicht mal ändern: Mitte Dezember 2013 nahm thurbo den 105. GTW in Betrieb. Weitere GTW-Bestellungen gibt es derzeit nicht.
Wie die Logos von SBB und DB verraten, ist auch Schaffhausen ein Grenzbahnhof. Wenn die Angaben bei Wikipedia stimmen, gibt die Größenverteilung der Logos die Eigentumsverhältnisse aber nicht korrekt wieder, denn 35% des Bahnhofs sind in deutschem Eigentum.
Rechts hinten steht noch ganz gross "DEUTSCHE BUNDESBAHN" am Bahnhofgebäude eingraviert. Das sollte es wieder ausgleichen. Ansonsten kann niemand etwas dafür, wenn die heutige DB nur so einen mickrigen Keks ans Gebäude nagelt.
Wie gefällt Dir das renovierte Bahnhofgebäude von Schaffhausen? Bei Deinem Besuch waren wie man sieht noch ein paar Restarbeiten am Haupteingang auszuführen.
Dazu müssen wir uns aber für die richtige Station entscheiden, denn Neuhausen hat zwei Bahnstationen.
Ab Dezember 2015 werden es dann drei sein: http://www.sbb.ch/content/sbb/de/desktop/sbb-konzern/ueber-die-sbb/projekte/nationale-u... (PDF, 174 KB).
Im Korridorverkehr werden beide Gemeinden durch die SBB bedient und es gilt auch nur der SBB-Tarif.
Zeitkarten des Waldshuter Tarifverbunds WTV sind seit Fahrplanwechsel im Abschnitt Jestetten - Lottstetten gültig. Der WTV entschädigt die SBB entsprechend. Zuvor mussten deutsche Zeitkarteninhaber für den Zug noch extra SBB-Billette lösen.
Ein schweizerischer Bahnhof in Deutschland – eine solche Besonderheit passt ja gut zu unserem Tour-Motto und so steigen wir hier in Lottstetten aus.
Diese Besonderheit ist der Grund, warum sämtliche Bahnhofsmodernisierungen komplett von den SBB gezahlt werden mussten. Wäre hier die DB zuständig, müssten die Gemeinden an sowas noch jeweils etwas mitzahlen. Der Staatsvertrag regelt das hier aber anders.
Beim Streckenausbau in den letzten Jahren gab es zudem noch etwas kurioses. Den Neubau von Brücken und Unterführungen für Strassen haben die SBB komplett von sich aus bezahlt. Erst nach Abschluss der Arbeiten ist dann jemandem aufgefallen, dass man damit gegen deutsches Gesetz verstossen hatte. In der Schweiz wäre es so korrekt gewesen, in Deutschland gibt es dafür aber extra ein Eisenbahn-Kreuzungs-Gesetz oder wie das heisst, wo die Zahlungsmodalitäten exakt festgelegt sind. Die SBB mussten also den Gemeinden für die Brücken nachträglich noch eine Rechnung von mehreren Hunderttausend Schweizer Franken überreichen, um dieses Gesetz zu erfüllen.
Hat den Gemeinden zwar nicht gefallen, aber Gesetz ist Gesetz. Es gab nur noch etwas Kritik darüber, warum die Rechnung nicht Euro beglichen werden konnte. Aber weil die SBB von diesem deutschen Gesetz nichts wussten, haben sie die Kosten eben nie in Euro ausgewiesen, da man ja davon ausging, dass man das alleine zahlen müsste und man somit bei der eigenen Landeswährung bleiben könne in der Abrechnung.
Im Flirt geht es nun weiter am Hochrhein entlang nach Basel. Aber warum piepsen denn die Türen so komisch?
Und sieht der Flirt nicht auch etwas anders aus als die Flirts, die mir sonst begegnen? Nun, es handelt sich um einen „Flirt France“, der für den Einsatz in Frankreich eine andere Front erhalten hat.
Das Türpiepsen liegt nicht an Frankreich, sondern an den TSI-Normen. Das ist halt das erste und bis jetzt noch einzige Fahrzeug in der Schweiz, das wirklich komplett den TSI-Normen entspricht.
In Erzingen verlassen wir den IRE. Das Bahnhofsgebäude hat schon bessere Zeiten gesehen und wirkt für heutige Verhältnisse etwas überdimensioniert für einen 3.300-Einwohner-Ort. Hier in Erzingen beginnt der im letzten Jahr zweispurig ausgebaute und elektrifizierte Streckenabschnitt durch den Klettgau nach Schaffhausen.
Da hattest Du schöneres Wetter als ich Anfang Oktober bei der Streckeneinweihung: http://www.ice-treff.de/index.php?id=253918
Zwischen Erzingen und Schaffhausen besteht ein Halbstundentakt, den sich SBB und DB teilen. Wir erwischen den SBB-Takt, der wiederum aus einem Thurbo-GTW besteht, jedoch von der SBB Deutschland betrieben wird.
Vorsicht, jetzt wird es kompliziert:
Aufgrund dessen, dass es eine deutsche Strecke ist, hat man bei den SBB entschieden, dass die SBB Deutschland GmbH ein Angebot beim Kanton Schaffhausen einreicht. Deutsches Lokpersonal wegen deutscher Betriebsvorschriften (Bahnhof Schaffhausen als bekannte Ausnahme), Lohnniveau war aber auch ein Thema. Die SBB Deutschland GmbH brauchte dafür aber noch drei Fahrzeuge (eins für den Halbstundentakt und zwei für die Verdichtung zum 15-min-Takt während der HVZ - ein Stundentakt wird sowieso von der DB wegen des Staatsvertrags gefahren).
Wie oben erwähnt hat die SBB Deutschland GmbH aber keine eigenen Fahrzeuge, für zusätzliche Verkehre erst recht nicht. Die SBB wussten aber auch, dass DB Regio ebenfalls ein Angebot abgeben wird. Also sollten es möglichst die günstigsten Fahrzeuge sein, um die DB Regio preislich zu schlagen.
Die SBB beauftragten also ihr anderes Tochterunternehmen thurbo, die Nachbestellung von zwölf GTW 2/8 für die S-Bahn St. Gallen nochmals um drei GTW 2/8 aufzustocken. Diese drei zusätzlichen GTW 2/8 sollen die drei für Erzingen - Schaffhausen benötigten GTW 2/6 freisetzen. thurbo stellt nun also der SBB drei GTW 2/6 zur Verfügung, welche diese Fahrzeuge wiederum der SBB Deutschland GmbH zur Verfügung stellen.
Mit dieser unglaublichen Rollmaterial-Akrobatik hat man die DB Regio dann preislich geschlagen. Die Qualität der Bahnproduktion ist trotzdem sehr hoch, wie auch schon beim Seehas. Die thurbo-GTW werden übrigens regelmässig durchgetauscht, es sind nie dieselben drei GTW nach Erzingen unterwegs.
Das Hinsetzen lohnt sich aber kaum, denn 4 Minuten später in Wilchingen-Hallau steigen wir schon wieder aus. Hier gibt es wieder das Phänomen eines deutschen Bahnhofs in der Schweiz.
Im Gegensatz zur Situation in meinem Bericht sind nun die ETCS-Funkbaken (Eurobalisen) im Gleis montiert worden (sonst könnten die thurbo-GTW dort noch nicht fahren). Auch wurden die Signalmasten am Ostkopf des Bahnhofs erhöht, weil die Ausfahrsignale anfänglich noch zu schlecht sichtbar waren für die Lokführer, was zu einer Langsamfahrstelle geführt hatte.
Aber der Automat hat auch einige DB-Billette im Angebot.
"DB Billette" ist doch eine wunderbare Bezeichnung. ;-)
Interessant ist auch, dass man dort oben im Klettgau ein Billett nach Bozen lösen kann.
Wo sind eigentlich die Unterschiede zwischen "Baden-Württemberg-Ticket", "Quer-durchs-Land-Ticket" und "Schönes-Wochenende-Ticket"? Ok, das letztere gilt wohl nur an Wochenenden, aber sonst?
Rauchverbot auf allen deutschen Bahnhöfen? Nein, hier gilt das Rauchverbot nur in geschlossenen Räumen.
Siehe auch hier: http://www.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20101031
In Deutschland ist das auf Grund eines Gesetzes so, in der Schweiz ist die Gesetzeslage anders.
Interessant auch, dass die Bahnhofsordnung in der Landessprache verfasst ist und unterzeichnet ist vom „Beauftragten für die deutschen Eisenbahnstrecken auf Schweizer Gebiet“ – denn die Bahnhöfe in der Schweiz gingen nicht auf die DB AG über, sondern sind im Besitz des Bundes verblieben.
Genauso wie auch von Seiten der DB von einem Doppelspurausbau gesprochen wurde und nicht von Zweigleisigkeit. Den meisten Deutschen dürfte aber zuerst mal das komplette Fehlen des Buchstabens Eszett auffallen.
Jetzt eine halbe Stunde später sind wir im DB-Takt, der mit einem Triebwagen der Baureihe 426 betrieben wird.
Ein riesiger Vorteil der Elektrifizierung: Die DB kann jetzt endlich ihre abgeranzten 628er behalten. Das Pro-Bahn gegen diese Fahrzeuge noch nicht aktiv wurde, ist mir echt unverständlich. Der ET 426 ist dagegen eine enorme Verbesserung. Und ja, ich weiss, da auch Wale eingesetzt wurden im Klettgau. Nur wenn ich fuhr, hatte ich meistens das Glück/Pech, dass statt eines Wals eben ein 628 daherkam.
Haben die dort die zweite Klasse im Quietschie versehentlich als erste Klasse gekennzeichnet, oder ist das tatsächlich die erste Klasse? Hatte noch nie das Vergnügen, in diesen Fahrzeugen die erste Klasse aufzusuchen.
Grüsse aus der Ostschweiz.
--
![[image]](https://abload.de/img/fvd139kqh.jpg)
Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.
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Ansonsten kann niemand etwas dafür, wenn die heutige DB nur so einen mickrigen Keks ans Gebäude nagelt.
Mit [DB] NETZE und dem bekannten <+> SBB CFF FFS könnte es doch glatt passen? :D
Im Korridorverkehr werden beide Gemeinden durch die SBB bedient und es gilt auch nur der SBB-Tarif.
Zeitkarten des Waldshuter Tarifverbunds WTV sind seit Fahrplanwechsel im Abschnitt Jestetten - Lottstetten gültig. Der WTV entschädigt die SBB entsprechend. Zuvor mussten deutsche Zeitkarteninhaber für den Zug noch extra SBB-Billette lösen.
Ob das so viel Aufkommen ist? Spannender fände ich ja, wenn die Stationen Lottstetten und Jestetten in den normalen deutschen Eisenbahn-Tarif aufgenommen würden (analog Beringen bis Thayngen im Schweizer Tarif - bei der DB gelöst ergibt Thayngen - Zürich eine internationale Fahrkarte mit Grenzübergang in Schaffhausen, bei den SBB eine normale Binnenfahrkarte)
In der Schweiz wäre es so korrekt gewesen, in Deutschland gibt es dafür aber extra ein Eisenbahn-Kreuzungs-Gesetz oder wie das heisst, wo die Zahlungsmodalitäten exakt festgelegt sind.
Jawoll, Eisenbahnkreuzungsgesetz EKrG. Hintergrund ist, dass schon zu Bundesbahnzeiten gerne mal die Gemeinden BÜ-Beseitigungen gefordert haben (die dann aber die Bundesbahn bitte zahlen sollte). Und so hat man dann eben klare Regeln geschaffen. Vermutlich ist in der Schweiz schlicht geregelt "wer fordert, zahlt"?
Aber weil die SBB von diesem deutschen Gesetz nichts wussten, haben sie die Kosten eben nie in Euro ausgewiesen, da man ja davon ausging, dass man das alleine zahlen müsste und man somit bei der eigenen Landeswährung bleiben könne in der Abrechnung.
Klingt jetzt nach einer planerischen Fehlleistung ;) Ich mein - die Infrastruktur muss ja sonst auch weitestgehend nach deutschen Regeln gebaut werden?
Im Flirt geht es nun weiter am Hochrhein entlang nach Basel. Aber warum piepsen denn die Türen so komisch?
Und sieht der Flirt nicht auch etwas anders aus als die Flirts, die mir sonst begegnen? Nun, es handelt sich um einen „Flirt France“, der für den Einsatz in Frankreich eine andere Front erhalten hat.
Das Türpiepsen liegt nicht an Frankreich, sondern an den TSI-Normen. Das ist halt das erste und bis jetzt noch einzige Fahrzeug in der Schweiz, das wirklich komplett den TSI-Normen entspricht.
Gelten die TSI innerhalb der Schweiz?
"DB Billette" ist doch eine wunderbare Bezeichnung. ;-)
Jawoll :-)
Interessant ist auch, dass man dort oben im Klettgau ein Billett nach Bozen lösen kann.
Das müsste - im Gegensatz zu den "DB Billetten" - sogar Schweizweit gehen.
Wo sind eigentlich die Unterschiede zwischen "Baden-Württemberg-Ticket", "Quer-durchs-Land-Ticket" und "Schönes-Wochenende-Ticket"? Ok, das letztere gilt wohl nur an Wochenenden, aber sonst?
Das BWT gilt nur in Baden-Württemberg und täglich, das QDLT ist - vereinfacht gesagt - die Unter-der-Woche-Version des SWT (und gilt nur bei der Eisenbahn).
Genauso wie auch von Seiten der DB von einem Doppelspurausbau gesprochen wurde und nicht von Zweigleisigkeit. Den meisten Deutschen dürfte aber zuerst mal das komplette Fehlen des Buchstabens Eszett auffallen.
Weiß (:P) ich nicht. Es ist ja hierzulande modisch, auf das ß (genau so wie auf Groß- und Kleinschreibung) zu verzichten...
Ein riesiger Vorteil der Elektrifizierung: Die DB kann jetzt endlich ihre abgeranzten 628er behalten. Das Pro-Bahn gegen diese Fahrzeuge noch nicht aktiv wurde, ist mir echt unverständlich. Der ET 426 ist dagegen eine enorme Verbesserung.
Vom Sitzkomfort her eher nicht, vom Fahrzeugzustand schon.
Haben die dort die zweite Klasse im Quietschie versehentlich als erste Klasse gekennzeichnet, oder ist das tatsächlich die erste Klasse? Hatte noch nie das Vergnügen, in diesen Fahrzeugen die erste Klasse aufzusuchen.
Nein, das ist wirklich die 1. Klasse. Komfortmerkmale: Inversiertes Sitzmuster, Armlehnen, Holzdekor und eine Reihe weniger (führt zu gigantischer Beinfreiheit auf 4 Plätzen - die anderen 8 sind Ident mit der 2. Klasse). Hatte ich letztens das zweifelhafte Vergnügen auf Stuttgart-Singen - der 611 danach war eine echte Wohltat.
Internationale Grüße in die Ostschweiz,
JeDi
--
Weg mit dem 4744!
Danke für den Bericht! Klasse!
- kein Text -
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Das müsste - im Gegensatz zu den "DB Billetten" - sogar Schweizweit gehen.
Kann man sich da durchklicken am normalen SBB-Automaten? Oder ist da nur eine besondere Software "ausländische Fahrkarten" aufgespielt? In Lausanne bekomme ich ja wohl kaum ein QDL-Ticket. Aber vielleicht dann in Landquart, weil dort wegen Bozen die Funktion ausländische Fahrkarten freigeschaltet ist?
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Kann man sich da durchklicken am normalen SBB-Automaten? Oder ist da nur eine besondere Software "ausländische Fahrkarten" aufgespielt? In Lausanne bekomme ich ja wohl kaum ein QDL-Ticket. Aber vielleicht dann in Landquart, weil dort wegen Bozen die Funktion ausländische Fahrkarten freigeschaltet ist?
In Zermatt (MGB-Automat mit SBB-Oberfläche) gab es den Punkt ausländische Fahrkarten, worunter es dann nur das Baden-Württemberg-Ticket und Bozen gab...
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Weg mit dem 4744!
OT: FK-Unterschiede BWT QdLT SWT
Wo sind eigentlich die Unterschiede zwischen "Baden-Württemberg-Ticket", "Quer-durchs-Land-Ticket" und "Schönes-Wochenende-Ticket"? Ok, das letztere gilt wohl nur an Wochenenden, aber sonst?
Alle sind NV-Pauschalpreisticket für bis zu 5 Personen [Fall von 4 oder mehr eigenen Kindern/Enkelkinder bis 14 Jahre, die ebenso wie Kinder bis 5 Jahre nicht als Teilnhmer zählen, jetzt mal außer Acht gelassen]. Die Unterschiede dürften im jeweiligen räumlichen Geltungsbereich, im Preis, und in der Geltungsdauer liegen.
Nun zu den Unterschieden:
BWT: Geltungsdauer 9:00 Uhr-3 Uhr des Folgetages (Mo-Fr) + außerhalb BW an Feiertagen, die es dort nicht gibt.; bereits ab 0:00 Uhr Sa+So + BW-einheitlichen, gesetzlichen Feiertagen.
Nutzer des BWT müssen in Druckbuchstaben unmittelbar vor Fahrtantritt bzw. nach Zustieg ihren Vor- und Nachnamen auf der FK eintragen. Übergang in die 1.Klasse ist möglich.
Geltungsbereich: BW + einzelne anschließende Strecken in Bayern/Hessen/RLP/Schweiz; außerdem gültig für sehr viele Verkehrsverbünde auf BW-Gebiet.
Preis: 23€ + 4€ je weitere Person
QdLT: Nur Eintrag des Teilnehmer-Namens des Reisenden mit der längsten Reisestrecke auf der FK; Nur Mo-Fr 9:00-3:00 FT gültig, an bundeseinheitlichen Feiertagen, die an Mo-Fr liegen ab 0:00Uhr; Übergang in die 1.Klasse ist ausgeschlossen.
Geltungsbereich: Deutschland + einzelne anschließende Strecken in Österreich/Schweiz/Tschechien mit regionalen Besonderheiten (bspw. nicht im Harz-Elbe-Express auf der Strecke Genthin-Potsdam-Berlin; auch nicht in IC-Zügen in NDS, wo das SWT z.T. gilt); nicht gültig in Verbundverkehrsmitteln (außer SPNV).
Preis: 44€ +8 € je weitere Person
SWT:
Nur Eintrag Teilnehmer-Namens des Reisenden mit der längsten Reisestrecke auf der FK; Nur Sa od. So 0:00-3:00 FT gültig; Übergang in die 1.Klasse ist ausgeschlossen.
Geltungsbereich: Deutschland + einzelne anschließende Strecken in Österreich/Schweiz/Polen/Dänemark/Niederlande/Tschechien mit regionalen Besonderheiten (bspw. nicht im Harz-Elbe-Express auf der Strecke Magdeburg-Berlin; dagegen gültig in den IC-Zügen Rheine-Meppen-Norddeich Mole; Bremen-Leer-Norddeich Mole und Emden-Emden Außenhafen); in manchen Verbünden für alle Verbundverkehrsmittel gültig.
Preis: 44€ (unabhängig von der Reisendenzahl)
Weitere Details mag man diesem und diesem Dokument entnehmen. Ersteres ist bereits leicht veraltet, bietet aber im Gegensatz zu letzterem Geltungsbereichstabellen, die es natürlich auch einzeln auf der Bahnwebsite zu den einzelnen angeboten gibt: BWT, QdLT undSWT.
Ein riesiger Vorteil der Elektrifizierung: Die DB kann jetzt endlich ihre abgeranzten 628er behalten. Das Pro-Bahn gegen diese Fahrzeuge noch nicht aktiv wurde, ist mir echt unverständlich. Der ET 426 ist dagegen eine enorme Verbesserung. Und ja, ich weiss, da auch Wale eingesetzt wurden im Klettgau. Nur wenn ich fuhr, hatte ich meistens das Glück/Pech, dass statt eines Wals eben ein 628 daherkam.
Dass ein Bonsai-Quietschie(426) vom Sitzkomfort her einem 628er (gut, ich kenne nur die Ausstattung im 628.4) vorgezogen wird, wundert mich. Wenn mit abgranzt die Sitzfarbe gemeint ist, so hat der 628.4 mit recht hellen sitzen schon einen natürlichen Nachteil gegenüber dem 426. Wartet mal ab, wie abgeranz die 426-Innenausstattung nach den entsprechenden einsatzjahren aussehen wird.
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In Zermatt (MGB-Automat mit SBB-Oberfläche) gab es den Punkt ausländische Fahrkarten, worunter es dann nur das Baden-Württemberg-Ticket und Bozen gab...
Danke! Das wusste ich gar nicht, dass es geht! Tolle Funktion, kann einige Rennerei ersparen, wie ich es in jungen Jahren in Schaffhausen tun musste (als es die Ländertickets noch nicht als OT gab). Sehr praktisch!
OT: FK-Unterschiede BWT vs. BWTN
Nun zu den Unterschieden:
BWT: Geltungsdauer 9:00 Uhr-3 Uhr des Folgetages (Mo-Fr) + außerhalb BW an Feiertagen, die es dort nicht gibt.; bereits ab 0:00 Uhr Sa+So + BW-einheitlichen, gesetzlichen Feiertagen.
Nutzer des BWT müssen in Druckbuchstaben unmittelbar vor Fahrtantritt bzw. nach Zustieg ihren Vor- und Nachnamen auf der FK eintragen. Übergang in die 1.Klasse ist möglich.
Geltungsbereich: BW + einzelne anschließende Strecken in Bayern/Hessen/RLP/Schweiz; außerdem gültig für sehr viele Verkehrsverbünde auf BW-Gebiet.
Preis: 23€ + 4€ je weitere Person
Nur ein Nachtrag bitte:
Das "Baden-Wuerttemberg Ticket" und das "Baden-Wuerttemberg Ticket Nacht" haben einen unterschiedlichen Geltungsbereich. Wer davon betroffen muss arg aufpassen!! Das kann mehr als teuer werden!
;-)
BR752
BWTN hatte ich nicht aufgen., da nur nach BWT gefragt wurde
Den Geltungbereich für das BWTN findet man hier.
628 zu 426
Hoi,
Danke für die ausführliche Tarif-Erläuterung! Ich kann zwar nicht behaupten, alles hundertprozentig verstanden zu haben, aber man hätte es wohl trotzdem nicht besser erklären können.
Dass ein Bonsai-Quietschie(426) vom Sitzkomfort her einem 628er (gut, ich kenne nur die Ausstattung im 628.4) vorgezogen wird, wundert mich. Wenn mit abgranzt die Sitzfarbe gemeint ist, so hat der 628.4 mit recht hellen sitzen schon einen natürlichen Nachteil gegenüber dem 426.
Genau das hier meine ich: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ad/Br628_innen.JPG Unbequem kombiniert sich mit schlecht gereinigt.
Dagegen ist ein ET 426 nunmal eine deutliche Aufwertung.
Wartet mal ab, wie abgeranz die 426-Innenausstattung nach den entsprechenden einsatzjahren aussehen wird.
Die ET 426 erfüllen das Schweizerische Behinderten-Gleichstellungsgesetz BehiG nicht. Es fehlt eine Spaltüberbrückung zwischen Fahrzeug und Perronkante auf Perronhöhe 55 cm. Und die Stufe ist auch nicht BehiG-konform, der Fahrzeugboden im Einstiegsbereich muss zur Perronhöhe 55 cm ebenerdig sein.
Fahrzeuge, die das BehiG nicht erfüllen, werden ab dem 1. Januar 2024 auf dieser Strecke verboten sein. Ausgenommen davon sind die IRE, weil sie keine Verkehre im Schweizer Binnenverkehr abdecken.
Da die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg vorhat, die Verkehre auf der deutschen Hochrheinstrecke schon deutlich vor 2024 neu zu vergeben, ist anzunehmen, dass bereits ab dann neue Fahrzeuge anrollen werden. Somit werden es die Klettgauer wohl gar nicht mehr erleben, wenn die Inneneinrichtung der ET 426 abgeranzt sein wird.
Übrigens sind auch die thurbo-GTW nicht BehiG-konform, es fehlt die Spaltüberbrückung. Diese kann jedoch nachgerüstet werden (wie es auch schon an einigen thurbo-GTW 2/8 an je einer Tür pro Zugseite gemacht wurde).
Der jetzige Betrieb ist ein maximal bis Ende 2023 befristetes Provisorium.
Grüsse aus der Ostschweiz.
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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.
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Hoi,
Mit [DB] NETZE und dem bekannten <+> SBB CFF FFS könnte es doch glatt passen? :D
DB Netz ist aber nicht Eigentümer, sondern das deutsche Bundeseisenbahnvermögen. DB Vertrieb GmbH betreibt einen Schalter im Bahnhofgebäude.
Ob das so viel Aufkommen ist?
Es dürfte ziemlich vernachlässigbar sein. Entsprechend gering dürften wohl auch die Zahlungen an die SBB ausfallen. Aber wenn da schon mal Züge fahren, warum sollte man die dann nicht mit Zeitkarten nutzen können?
Spannender fände ich ja, wenn die Stationen Lottstetten und Jestetten in den normalen deutschen Eisenbahn-Tarif aufgenommen würden (analog Beringen bis Thayngen im Schweizer Tarif - bei der DB gelöst ergibt Thayngen - Zürich eine internationale Fahrkarte mit Grenzübergang in Schaffhausen, bei den SBB eine normale Binnenfahrkarte)
Wie machen das eigentlich die Schüler, die täglich aus dem Jestetter Zipfel nach Singen fahren? Für Thayngen im CH-Tarif war das recht einfach: Alle Strecken auf Schweizer Gebiet bis zum offiziellen Grenzbahnhof müssen im CH-Tarif erreicht werden können. Und wie ginge das umgekehrt?
Jawoll, Eisenbahnkreuzungsgesetz EKrG. Hintergrund ist, dass schon zu Bundesbahnzeiten gerne mal die Gemeinden BÜ-Beseitigungen gefordert haben (die dann aber die Bundesbahn bitte zahlen sollte). Und so hat man dann eben klare Regeln geschaffen. Vermutlich ist in der Schweiz schlicht geregelt "wer fordert, zahlt"?
Es wird geschaut, wer der Auslöser der Baumassnahme ist. Wenn eine Gemeinde oder ein Kanton einen Bahnübergang beseitigen will, so darf sie/er dies in erster Linie selbst zahlen. Allerdings ist ein beseitigter BUe auch für die Bahn ein betrieblicher Vorteil und sowieso, der Unterhalt und Betrieb eines BUe sind ja auch nicht ganz gratis. An eine BUe-Beseitigung zahlen die Bahnen also in jedem Fall einen kleinen Teil mit, weil sie dadurch ja auch einen Nutzen haben. Wobei das Geld, was die Bahnen dann da zahlen, vorher vom Bund kommt. Infrastruktur wird von der öffentlichen Hand finanziert.
Klingt jetzt nach einer planerischen Fehlleistung ;) Ich mein - die Infrastruktur muss ja sonst auch weitestgehend nach deutschen Regeln gebaut werden?
Die Sicherheit der Anlagen und Bauten mussten so ausgelegt werden, dass deutsche und Schweizer Normen erfüllt werden. Bahnanlagen und Signaltechnik wurden allerdings einzig nach Schweizer Norm erstellt und abgenommen, aber das drumherum war dann das Spannende. Für die SBB-Planer ungewöhnlich war, dass von deutscher Seite die Prüfungen und Abnahmen von einem Ingenieur erfolgten, der mit seiner Person dafür einstehen muss. Dies ist in der Schweiz komplett anders.
Gelten die TSI innerhalb der Schweiz?
Nein. Man wird nach und nach sinnvolle Elemente aus den TSI in die nationalen Bestimmungen aufnehmen, teilweise ist dies auch schon geschehen. Das TSI-Türgepiepse wurde aber noch nicht übernommen. Da aber Fahrzeuge, welche die TSI nicht vollständig erfüllen, nur bis zum nächsten Grenzbahnhof werden fahren können, ist anzunehmen, dass künftig auch in der Schweiz nur grundsätzlich TSI-konforme Fahrzeuge angeschafft werden (zumindest auf Normalspur, Schmalspur ist ein anderes Thema).
Das müsste - im Gegensatz zu den "DB Billetten" - sogar Schweizweit gehen.
In der Ostschweiz sicher. Man müsste das mal in Genève nachprüfen.
Vom Sitzkomfort her eher nicht, vom Fahrzeugzustand schon.
Doch, auch vom Sitzkomfort. Was sollte das Hartplastikteil als Kopfstütze im 628?
-> http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ad/Br628_innen.JPG
Gibts denn davon eventuell auch bequemere Ausstattungsvarianten?
Grüsse aus der Ostschweiz.
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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.
Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 2
Falls ich eines Tages auf die Idee kommen sollte, einen Reisebericht zu einer Tour der skurrilen Reiseziele zu schreiben, dann ist der Bus zum Schlafapfelbaum schon eingeplant.
Hab noch weitere:
Chäs und Brot:
http://map.search.ch/d/dblmmeznz
Hosenruck
Paradies
(Gegenüber von Büsingen)
8881 Chnoblisbühl,
1341 Orient (VD )
Rotzloch
Mund
Schönenbuch Pfeiffensack
Kaufdorf Lochpinte
Bethlehem in Bern
Eierhals, Morgarten
Lustmühle AR
Samstagern
usw.
Viel Spass!
Jerichow, Rom...
...und Sachsen bei Leutershausen haben wir auch. Dresden und Minden gibt es auch in Kanada. Und manchem User fällt sicher noch die eine oder andere Doppelung ein.
Also von der Warte her - man kann sehr exotische Orte besuchen und schafft das an einem Tag evtl.
Aus Nürnberg grüßt
der Frank
--
"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."
(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)
Vielen Dank!
Moin,
mal wieder sehr schön und so, als wäre man dabei gewesen.
Für mich als gelernten Steuerfachangestellten ist Büsingen natürlich von besonderem Interesse. Mit dem Bus von Schaffhausen hin und per Schiff (da wurde in Büsingen ein gelbes Paddel hochgehalten und darauf legte das Schiff nur für mich an) zurück. War eine interessante Tour, die sogar das Finanzamt anerkannt hat.
Sehr schön finde ich auch die Reisefreiheit dokumentiert, ein nicht zu unterschätzendes hohes Gut und keine Selbstverständlichkeit. Und Fremdenfeindlichkeit habe ich in der Schweiz noch nie erlebt, ganz im Gegenteil!
"Fahre" gerne wieder mit bei Deinen nächsten Touren!
Freundliche Grüße,
Dirk
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DB Netz ist aber nicht Eigentümer, sondern das deutsche Bundeseisenbahnvermögen. DB Vertrieb GmbH betreibt einen Schalter im Bahnhofgebäude.
DB Netz ist aber Bewirtschafter im Auftrag des BEV ;) DB BAHN passt aber auch nicht (weil die sind nur EVU und haben im Bahnhof nichts zu melden) - und das Logo des BEV hängt ja jetzt auch nicht, sondern eben der DB-Keks.
Wie machen das eigentlich die Schüler, die täglich aus dem Jestetter Zipfel nach Singen fahren?
Vermutlich mit dem VHB-Flextax-Kooperationstarif: http://www.vhb-info.de/fileadmin/Seiten/Downloads/Tarif_und_Befoerderung/VHB_TPZ_FlexTa...
Für Thayngen im CH-Tarif war das recht einfach: Alle Strecken auf Schweizer Gebiet bis zum offiziellen Grenzbahnhof müssen im CH-Tarif erreicht werden können. Und wie ginge das umgekehrt?
Der Grenzbahnhof ist aber doch Schaffhausen und nicht Thayngen? Oder ist hier mit "Grenzbahnhof" der letzte Bahnhof auf Schweizer Hoheitsgebiet gemeint?
Letztlich wird die DB wohl nichts dagegen gehabt haben, da der Schweizer Tarif ja doch etwas höher ist. (Thayngen - Zürich bei der DB 17,20 EUR (= ca. 21 CHF), als Z-Pass 26,80 CHF), mit Halbtax 9,20 EUR (=ca. 11 CHF), als Z-Pass 13,40 CHF.
Es wird geschaut, wer der Auslöser der Baumassnahme ist. Wenn eine Gemeinde oder ein Kanton einen Bahnübergang beseitigen will, so darf sie/er dies in erster Linie selbst zahlen. Allerdings ist ein beseitigter BUe auch für die Bahn ein betrieblicher Vorteil und sowieso, der Unterhalt und Betrieb eines BUe sind ja auch nicht ganz gratis. An eine BUe-Beseitigung zahlen die Bahnen also in jedem Fall einen kleinen Teil mit, weil sie dadurch ja auch einen Nutzen haben. Wobei das Geld, was die Bahnen dann da zahlen, vorher vom Bund kommt. Infrastruktur wird von der öffentlichen Hand finanziert.
Das ist ja auch der Hintergrund der deutschen Drittelung - man geht davon aus, dass alle beteiligten profitieren, also müssen auch alle 3 mitzahlen. Vermutlich läuft es effektiv, wenn man alle BÜ-Beseitigungen betrachtet, auf das selbe raus ;)
Die Sicherheit der Anlagen und Bauten mussten so ausgelegt werden, dass deutsche und Schweizer Normen erfüllt werden. Bahnanlagen und Signaltechnik wurden allerdings einzig nach Schweizer Norm erstellt und abgenommen, aber das drumherum war dann das Spannende.
Klar - Bahntechnisch wird in Jestetten/Lottstetten schweizerisch gefahren, wie in Thayngen Deutsch gefahren wird. Grenzprobleme, die der Straßenverkehr so nicht hat :(
Für die SBB-Planer ungewöhnlich war, dass von deutscher Seite die Prüfungen und Abnahmen von einem Ingenieur erfolgten, der mit seiner Person dafür einstehen muss. Dies ist in der Schweiz komplett anders.
Sowas meinte ich mit den deutschen Regeln ;). Wer nimmt sowas denn in der Schweiz ab?
Gelten die TSI innerhalb der Schweiz?
Nein. Man wird nach und nach sinnvolle Elemente aus den TSI in die nationalen Bestimmungen aufnehmen, teilweise ist dies auch schon geschehen. Das TSI-Türgepiepse wurde aber noch nicht übernommen. Da aber Fahrzeuge, welche die TSI nicht vollständig erfüllen, nur bis zum nächsten Grenzbahnhof werden fahren können, ist anzunehmen, dass künftig auch in der Schweiz nur grundsätzlich TSI-konforme Fahrzeuge angeschafft werden (zumindest auf Normalspur, Schmalspur ist ein anderes Thema).
Damit dürfte dann doch die Frankreichzulassung das Ausschlaggebende für das FÜRCHTERLICHE Türpiepsen sein... (Wer mal längere Zeit 430 gefahren ist, weiß wovon ich rede...)
Das müsste - im Gegensatz zu den "DB Billetten" - sogar Schweizweit gehen.
In der Ostschweiz sicher. Man müsste das mal in Genève nachprüfen.
In Genf war ich schon länger nicht mehr, in Brig und Zermatt gehen BaWü-Ticket und Bozen. Der DB-Automat in Flensburg hat mir aber auch schon ein ÖBB-Einfach-Raus-Ticket verkauft ;)
Vom Sitzkomfort her eher nicht, vom Fahrzeugzustand schon.
Doch, auch vom Sitzkomfort. Was sollte das Hartplastikteil als Kopfstütze im 628?
-> http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ad/Br628_innen.JPG
Gibts denn davon eventuell auch bequemere Ausstattungsvarianten?
Es gibt - so schlimm finde ich die Originalausstattung vom 628.2 aber auch nicht (und grade 425/6 mit ihren Brettsitzen deutlich schlimmer). Die Fahrzeuge gibts aber auch noch in modernisiert -> http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/09/Bibliser_Bahnhof-_DB-Baureihe_628-_I... und in neuer (und Originalausstattung) mit den Stühlen aus dem 611 -> http://www.railfaneurope.net/pix/de/diesel/dmu/628_4/cab%2Binterior/120719-26.jpg
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Weg mit dem 4744!
BWT bei den SBB
Danke! Das wusste ich gar nicht, dass es geht! Tolle Funktion, kann einige Rennerei ersparen, wie ich es in jungen Jahren in Schaffhausen tun musste (als es die Ländertickets noch nicht als OT gab). Sehr praktisch!
Die Preise sind aber teilweise andere (höhere) als in Deutschland - das liegt wohl an Wechselkursschwankungen :-)
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Weg mit dem 4744!
OT: FK-Unterschiede BWT vs. BWTN
Das "Baden-Wuerttemberg Ticket" und das "Baden-Wuerttemberg Ticket Nacht" haben einen unterschiedlichen Geltungsbereich. Wer davon betroffen muss arg aufpassen!! Das kann mehr als teuer werden!
Wo unterscheiden sich denn die Geltungsbereiche? Nach überfliegen der Liste würd ich sagen: Jestetten und Lottstetten?
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Weg mit dem 4744!
Kommentare zum Kommentar
Hoi,
DB Netz ist aber Bewirtschafter im Auftrag des BEV ;)
Ja, das weiss ich.
DB BAHN passt aber auch nicht (weil die sind nur EVU und haben im Bahnhof nichts zu melden)
Das kommt halt davon, wenn man die DB so viele kleine Filetstücke zerhackt. Bei den SBB hat nur SBB Cargo einen gesonderten Markenauftritt, für alles andere gibt es nur den einen einzigen Markenauftritt mit dem Logo [ <+>] SBB CFF FFS, egal Peronenverkehr, Infrastruktur oder Immobilien.
- und das Logo des BEV hängt ja jetzt auch nicht, sondern eben der DB-Keks.
Die Laufkundschaft kann mit dem BEV ja auch nichts anfangen. Es ist schon gut so, wie es ist. Jedes Unternehmen hat seinen eigenen Markenauftritt wie sie es sich selbst ausgesucht haben. Und als Mehrheitseigentümer steht das SBB-Logo vorne dran.
Vermutlich mit dem VHB-Flextax-Kooperationstarif: http://www.vhb-info.de/fileadmin/Seiten/Downloads/Tarif_und_Befoerderung/VHB_TPZ_FlexTa...
Denk auch, das sollte so hinkommen.
Der Grenzbahnhof ist aber doch Schaffhausen und nicht Thayngen? Oder ist hier mit "Grenzbahnhof" der letzte Bahnhof auf Schweizer Hoheitsgebiet gemeint?
Ja, tariflich sind mindestens noch alle Bahnhöfe auf CH-Staatsgebiet mit eingeschlossen.
Letztlich wird die DB wohl nichts dagegen gehabt haben, da der Schweizer Tarif ja doch etwas höher ist. (Thayngen - Zürich bei der DB 17,20 EUR (= ca. 21 CHF), als Z-Pass 26,80 CHF), mit Halbtax 9,20 EUR (=ca. 11 CHF), als Z-Pass 13,40 CHF.
Der Z-Pass ist ein Verbund-Billett im Zonentarif. Wer in Thayngen startet, kann also mit demselben Billett vorher noch einen Bus als Zubringer nutzen und in Zürich auch noch S-Bahn, Tram und Bus zur Feinverteilung (solange es noch innerhalb der Zone liegt). Da erklärt sich dann der Mehrpreis von allein.
Wieviel würde denn das DB-Billett kosten, wenn man auch noch einen lokalen Vor- und Nachlauf mit dazurechnen würde? Ich denke, dass es dann mit dem DB-Billett gar nicht mehr günstiger wäre.
Das ist ja auch der Hintergrund der deutschen Drittelung - man geht davon aus, dass alle beteiligten profitieren, also müssen auch alle 3 mitzahlen. Vermutlich läuft es effektiv, wenn man alle BÜ-Beseitigungen betrachtet, auf das selbe raus ;)
In der Schweiz läuft es dann trotzdem nie auf eine Drittelung hinaus. Hier mal ein Beispiel einer Unterführung in Kehlhof (bereits in Betrieb): http://www.tg.ch/documents/Medienpraesentation_Tiefbauvorhaben.pdf
Der Auslöser ist der Kanton Thurgau, also zahlt der auch nicht zu wenig. Die Gemeinde berappt einen Teil der bezifferbaren Kosten der Verbesserungen im Fuss- und Veloverkehr. Der SBB-Teil ist auch nicht wirklich hoch. Die Erwähnung des zweiten Gleises hat den Hintergrund, dass dieser Streckenabschnitt bis Ende 2018 auf Doppelspur ausgebaut wird. Die Mehrkosten für eine Unterführung, die für zwei Gleise tauglich ist im Vergleich zu einer für nur ein Gleis können dann natürlich den SBB angelastet werden, bzw. dem Bund im Rahmen von ZEB (dem Grossprojekt, wo dieser Ausbau enthalten ist).
Sowas meinte ich mit den deutschen Regeln ;). Wer nimmt sowas denn in der Schweiz ab?
Auch Ingenieure und dergleichen, aber die sind in der Schweiz nicht persönlich haftbar.
Damit dürfte dann doch die Frankreichzulassung das Ausschlaggebende für das FÜRCHTERLICHE Türpiepsen sein... (Wer mal längere Zeit 430 gefahren ist, weiß wovon ich rede...)
Ja, aber was ich sagen wollte war, dass es trotzdem keine französische Vorschrift war, sondern eine TSI-Norm.
In Genf war ich schon länger nicht mehr, in Brig und Zermatt gehen BaWü-Ticket und Bozen. Der DB-Automat in Flensburg hat mir aber auch schon ein ÖBB-Einfach-Raus-Ticket verkauft ;)
Mal sehen, was unser Wunderkasten einem da so verkauft:
Es gibt - so schlimm finde ich die Originalausstattung vom 628.2 aber auch nicht (und grade 425/6 mit ihren Brettsitzen deutlich schlimmer).
Brettsitze haben die ET 423, die ET 425/426 sind schon ein wenig gepolstert. Jedenfalls ist der ET 426 auch nicht schlechter gepolstert als der 628. Und beim 628 kommt noch dazu, dass dort scheinbar schon lange nichts mehr für die Reinigung der Fahrgasträume gemacht wurde. Die 628 mit dieser Ausstattung sind jedenfalls unzumutbar.
Die Fahrzeuge gibts aber auch noch in modernisiert -> http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/09/Bibliser_Bahnhof-_DB-Baureihe_628-_I...
Ja, das ist sehr viel besser. Und wo fährt das? Wahrscheinlich möglichst weit weg vom Schweizer Grenzgebiet, sonst könnten Schweizer Bahnreisende ja plötzlich positiv überrascht werden.
Nein, im Ernst: Die RAB und die Hochrheinbahn hat nur 628 mit der alten Einrichtung, kann das sein?
und in neuer (und Originalausstattung) mit den Stühlen aus dem 611 -> http://www.railfaneurope.net/pix/de/diesel/dmu/628_4/cab%2Binterior/120719-26.jpg
Hier bitte die Sitzbezüge schnellstens in die Reinigung geben oder gleich durch neuen ersetzen. Ausser die Dreckflecken wären Teil des Designs.
Grüsse aus der Ostschweiz.
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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.
Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 4
Zunächst vielen Dank für die vielen Kommentare und Rückmeldungen. Ich beginne jetzt mal mit den Antworten...
Du hast bei mir echt die Lust auf den Bodensee geweckt. :)
Das freut mich - und ich habe dafür die Moselstrecke (mit IC) noch auf meiner Wunschliste ;)
Kann es sein, dass du in der Woche unterwegs wars? Die Züge sind so leer (bzw. ich habe nur 3 andere Fahrgäste gesehen.) oder hast du alle aus dem Bild geschmissen?
Grüße Sven
(Trier bei Koblenz)
Hallo Sven,
wie im Beitrag erwähnt habe ich den Bericht aus zwei Tagen zusammengesetzt, ich war Samstag und Freitag unterwegs. In der 1. Klasse sind die Züge nicht ganz so voll, außerdem habe ich manche Bilder auch am Start- oder Endbahnhof gemacht. Das Bild im Flirt entstand gleich in Laufenburg, auf der weiteren Fahrt war auch die 1. Klasse dann ganz gut besetzt und für das Bild der Schwarzwaldbahn habe ich Konstanz gewartet, bis die anderen Fahrgäste ausgestiegen waren. Solange jemand im Abeil sitzt, fotografiere ich ungern.
Viele Grüße
Tobias
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Ein abwechslungsreicher Bericht, vielen Dank!
Hallo Tobias,
nach dem ersten Sommerregen mein herzliches Dankeschön für diesen Reisebericht. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung nicht in der von Dir gewohnten Qualität, sondern einen Tick besser.
Hallo Sören,
oh, vielen Dank, das freut mich. Während meine anderen Touren sonst eher touristisch geprägt sind, hatte ich diesmal ausnahmsweise den thematischen Bezug zu den "Grenzerfahrungen" als Motiv. Ich will aber keine falschen Erwartungen wecken, die Touren, die mir für dieses Jahr noch im Kopf herumschwirren, werden dann wohl wieder touristischer...
Was hattest Du für Fahrscheine? Gibt es für die Region (wie für den Bodenseeraum) eine internationale Tageskarte?
Viele Grüße
Sören
(der irgendwo bei Texas wohnt)
Die Frage beantworte ich trotzdem. Eine Tageskarte für die ganze Hochrhein-Region ist mir nicht bekannt. Ich hatte munter gestückelt mit Verbundkarten und Normalpreisen.
Viele Grüße
Tobias
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Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 2
Falls ich eines Tages auf die Idee kommen sollte, einen Reisebericht zu einer Tour der skurrilen Reiseziele zu schreiben, dann ist der Bus zum Schlafapfelbaum schon eingeplant.
Hab noch weitere:
Chäs und Brot:
http://map.search.ch/d/dblmmeznzHosenruck
Paradies
(Gegenüber von Büsingen)
Hallo,
Paradies gibt's ja häufiger, auch in Konstanz gibt es einen Stadtteil mit diesem Namen. Da es gab es früher auch die legendäre Buslinie 10, die vom Friedhof direkt ins Paradies fuhr. Die Zielanzeige "Friedhof - Paradies" war damals ein beliebtes Fotomotiv.
Viele Grüße
Tobias
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Frage zu Konstanz: Endpunkt der Strecke 4000
Ist der km 414,2 gesetzte Kilometerstein wirklich der Endpunkt in der Kilometrierung der Strecke 4000?
Die Infrastrukturgrenze ist hier offenbar nicht Staatgrenze (414,835), sondern liegt um 65 Meter (Richtung Kreuzlingen)[km 414,9] bzw. 200 m (Richtung Kreuzlingen Hafen)[km 415,035] in der Schweiz. Gibt es dort auch einen solchen Kilometerstein bzw. die Zwischenwerte?
Tut mit leid, das weiß ich nicht. Ich hatte die Besonderheit dieses Kilometersteins in der Eisenbahnromantik-Folge zum Bodensee aufgeschnappt. Bewusst aufgefallen sind mir weitere Kilometersteine bisher nicht, ich habe aber auch nicht konkret danach gesucht.
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OT: FK-Unterschiede BWT vs. BWTN
Das "Baden-Wuerttemberg Ticket" und das "Baden-Wuerttemberg Ticket Nacht" haben einen unterschiedlichen Geltungsbereich. Wer davon betroffen muss arg aufpassen!! Das kann mehr als teuer werden!
Wo unterscheiden sich denn die Geltungsbereiche? Nach überfliegen der Liste würd ich sagen: Jestetten und Lottstetten?
Sieht so aus: Schaffhausen – Neuhausen a.Rhf. – Altenburg-Rheinau - Lottstetten und Konstanz - Kreuzlingen sind beim BWT Nacht nicht dabei.
Sehr guter Bericht.
Vielen Dank für die Erläuterungen und Ergänzungen!
Da steht noch drin, dass thurbo 90 GTW hätte. Nun, das solltest Du vielleicht mal ändern: Mitte Dezember 2013 nahm thurbo den 105. GTW in Betrieb. Weitere GTW-Bestellungen gibt es derzeit nicht.
Ich betrachte die Reiseberichte eigentlich mehr als Momentaufnahme und will diese nicht nachträglich aktualisieren. Manche der dort beschriebenen Reisen sind so heute auch gar nicht mehr möglich, weil sich Fahrpläne oder Fahrzeuge geändert haben. Die Reiseberichte aktuell zu halten ist mir zu aufwändig, wer aktuelle Infos sucht, sucht die ohnehin nicht auf meiner Seite.
Im Korridorverkehr werden beide Gemeinden durch die SBB bedient und es gilt auch nur der SBB-Tarif.
Zeitkarten des Waldshuter Tarifverbunds WTV sind seit Fahrplanwechsel im Abschnitt Jestetten - Lottstetten gültig. Der WTV entschädigt die SBB entsprechend. Zuvor mussten deutsche Zeitkarteninhaber für den Zug noch extra SBB-Billette lösen.
Ok, dann müsste wohl mal jemand den Eintrag bei Wikipedia aktualiseren...
Haben die dort die zweite Klasse im Quietschie versehentlich als erste Klasse gekennzeichnet, oder ist das tatsächlich die erste Klasse? Hatte noch nie das Vergnügen, in diesen Fahrzeugen die erste Klasse aufzusuchen.
Leider nein, die erste Klasse ist wirklich so mickrig, kein Tisch, keine Armlehne, nichts.
Viele Grüße
Tobias
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Mit Bahn und Bus nach Moskau – Teil 4
Zunächst vielen Dank für die vielen Kommentare und Rückmeldungen. Ich beginne jetzt mal mit den Antworten...
Auch von mir noch ein Dankeschön für den wirklich interessanten Bericht, gerade Grenzverläufe und ihre Besonderheiten finde ich immer wieder besonders faszinierend, auch wenn ich Deine besuchten Stellen z.T. selbst schon besucht habe.
Dein Bericht hat mir aber mein Reiseziel für Freitag beschert, danke für die Anregung :-)
Re:
Die Frage beantworte ich trotzdem. Eine Tageskarte für die ganze Hochrhein-Region ist mir nicht bekannt. Ich hatte munter gestückelt mit Verbundkarten und Normalpreisen.
Moin Tobias,
vielen Dank. Da bist Du hoffentlich nicht durcheinandergekommen.
Du erwähntest mal die skurrilsten Reiseziele. Da sei die Fahrplantabelle 121 der Firma Kombus zur Lektüre empfohlen.
Viele Grüße
Sören
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