Entenfamilie auf Abwegen (Allgemeines Forum)

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Montag, 20.04.2009, 16:07 (vor 6092 Tagen)

Hallo,
heute stand ich vor einem ziemlich unangenehmen Problem in einer kleinen ostwestfälischen Stadt, in der immerhin IC-Züge halten. Eine Entenmutter hatte sich für die Wanderung mit den Küken ein Gleis ausgesucht, das planmäßig von Zügen in dichter Folge mit ca. 160 km/h befahren wird. Irgendwann, noch bevor der nächste Zug fuhr, hüpfte die Mutter mit zwei Jungtieren über eine Schiene in Richtung "Mittelstreifen" in dem niedirige Büsche etwas Schutz boten. Ein Küken schaffte den Sprung nicht, wurde jedoch von Wartenden, der mal eben flugs ins Gleis stieg, über die Schiene gehoben. Tja, da kauerte dann die Entenfamilie und ich dachte mir, dass diese Situation für die Tiere ziemlich aussichtlos ist (womit man ja noch leben kann, denn im Chinarestaurant ergeht es ihnen ja auch nicht besser und auf meinen täglichen Fahrten wird es auch schon manches Tier erwischt haben), jedoch potentiell gefährlich ist für Menschen, die da irgendwie auf eigene Faust helfen wollen. Da ich von der DB Bahn mir keinen fachkundigen Rat versprochen habe, telefonierte ich, nicht über den Notruf, mit der örtlichen Feuerwehr. Ich machte klar darauf aufmerksam, dass ich vor allem mögliche "Helfer" in Gefahr sehe, da sich das alles zwischen den Bahnsteigen abspielte. Die Feuerwehr wollte sich bei der Bahn erkundigen. Etwas später rief ich zurück und bekam als Antwort, dass die Bahn nichts unternehmen werde. Auf freier Strecke wäre das für mich klar. Aber mitten in einem Haltepunkt und ganz klar nach dem Hinweis, dass Personen wegen der Tiere ins Gleis steigen?

Ich hoffe sehr, dass die mitleiderregende Entenfamilie keinen "Helfer" unter den wartenden Fahrgästen gefunden hat. Das, was mir möglich war, habe ich getan. :-/

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!