ich finde die Idee des Sprinters eigentlich nicht schlecht, kaum Zwischenhalte und dadurch effektivere Verkürzung der Reisezeit. Allerdings frage ich mich, warum das Angebot nicht ausgebaut wird. Warum gibt es z.Bp. keine Sprinter auf der Relation Köln-Berlin ? Und warum gibt es auf den bestehenden Sprinterstrecken nicht mindestens überall doppelte Tagesrandverbindungen ?

Das nächste Problem sind die nicht ganz optimalen Abfahrtszeiten. Ich verstehe ja, das man durch die frühen Abfahrtszeiten Ankünfte vor 10 Uhr erreichen möchte.Aber wenn jemand nicht unmittelbar in der Nähe des Abgangsbahnhofs wohnt, bedeutet eine Abfahrtszeit von 06.15 eben Aufstehen um 4...

Hallo,
in vielen Fällen fehlt einfach das Fahrgastpotential. Ich bin mir sicher, dass die DB auf den Relationen, auf denen es sich lohnt, auch Sprinter einsetzt.

Nehmen wir mal Köln - Berlin, eine Strecke die ich sehr gut kenne: Recht gleichmäßig füllen sich die Züge bis Hannover, morgens kommt vor allem in Bielefeld ein gewaltiger Schwung hinein. Und in Hannover findet eine gewaltiger Fahrgastwechsel statt. Bei manchen Verbindungen bleibt nur ein Drittel der Fahrgäste im Zug sitzen, im Regelfall wechselt die Hälfte der Fahrgäste und steigt um in Richtung Norden oder Süden. Einige Züge, zum Beispiel der 541 am Samstag, sind zwischen Hannover und Berlin leerer als vor Hannover. Ähnliches kann man auch auf Abendverbindungen beobachten.

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Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
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Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!

Ich bin kein Profi, sondern nur ein regelmäßiger Sprinterbenutzer, aber nach meiner Einschätzung gibt es für mehr dieser Verbindungen keinen Bedarf. Es gibt Wochentage, in denen der Sprinter zwischen Berlin und Frankfurt vielleicht eine Auslastung von 20 Prozent hat. Man merkt deutlich, daß auf der Strecke Frankfurt-Fulda und Göttingen-Berlin die Aus- und Zusteiger fehlen. Eine Ausnahme sind die Verbindungen am Freitag und Sonntag.

Trotzdem finde ich den Sprinter eine tolle Erfindung. Um die halbe Stunde Zeitersparnis geht es mir nicht. Aber es ist wunderbar entspannend, daß in Frankfurt die Türen zu und erst in Berlin-Spandau wieder aufgehen.

Grüße von Thomas

Offenbar bist du gut heimgekommen... ;-)
Klaus

Naja ich finde die Sprinter etwas überteuert.
Warum sollte ich z. B. in der ersten Klasse von Hannover nach Frankfurt Hbf 16 € (?!) mehr bezahlen nur um dann lausige 13 Minuten schneller zu sein?!

Grüße,
ExpressFreak

Gibt es auch Unterschiede bei der Auslastung wenn man die beiden Wagenklassen miteinander vergleicht?

Da hast Du recht, die Zeitersparnis ist ein Witz auf der Strecke. Bei mir sind es zwischen Frankfurt Hbf und Berlin Ostbf immerhin 29min, aber ich würde vielleicht sogar Sprinter fahren, wenn es nur 10min wären. Hintergrund: Ich fahre immer in der 2. Klasse. Da kann es sehr stressig sein, wenn man Freitagabend oder Sonntagabend ständig jemand Neuen neben sich hat, weil es so viele Aus- und Zusteiger gibt. Im Sprinter kann man dagegen richtig gut schlafen oder am Computer arbeiten.

In der 1. Klasse bekommt man doch z.B. ein Essen. Da relativiert sich der Sprinterzuschlag.

In der 2. Klasse gibts auch was, aber nicht "so viel" (ein Getränk?).

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Hallo!

Kann es auch daran liegen, dass im vertakteten Verkehr einfach keine Trassen frei sind, auf denen es möglichst ohne irgendwelche Betriebshalte schnell vorwärts geht?
Ich meine, mich an ähnliche Meldungen bzw. Gedanken bei vergangenen Diskussionen zu dem Thema erinnern zu können.

Gerade bei einer Relation wie Köln - Berlin dürfte es im Abschnitt von Köln bis Hannover schwierig werden, eine durchgehende Trasse zu basteln, ohne irgendwelche Taktverkehre in Nah- und Fernverkehr verbiegen zu müssen.

Auszulasten wären manche Verbindungen sicherlich schon - es muss ja nicht immer der ICE 1 durch die Welt rasen. :-)

Schade, dass das in good old Germany nicht möglich ist: Sprinter UND Taktverkehr! Und dann den innerdeutschen Flugverkehr abschaffen... Ja, es beginnt die Nacht und die Zeit des Träumens... ;-)

Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom

blaschke

Also wenn ich mich an meine bisher einzige Fahrt in einem ICE-Sprinter erinnere (an einem Montagmorgen im letzten November), dann hat daß bei den meisten sicher nur bedingt etwas mit der Zeit zu tun, sondern viel mehr mit der etwas anderen Atmosphäre in dem Zug. Da viele ihn wohl täglich oder zumindest wöchentlich nutzen, kannten einige von den Mitfahrenden die ZuB bereits und haben mit denen ein wenig bei der Verteilung des Frühstücks geplaudert. Auch scheint deutlich mehr Personal in den Sprinterzügen eingesetzt zu werden als in den normalen ICE, so daß es mehr Zeit hat für die Betreuung der Reisenden.

Außerdem gibt es durch die Reservierungspflicht kein lästiges Gelaufe auf der Suche nach einem freien Sitzplatz und durch die wenigen Halte kaum Störungen durch ein- und aussteigende Fahrgäste (da der Sprinter Hamburg-Frankfurt ja erst ab Hannover ein richtiger "Sprinter" ist sogar ganz ohne einen Halt). Generell war ich erstaunt, wie ruhig es an einem Montagmorgen im Zug sein kann, in dem Großraumbereich saßen außer mir noch fünf Personen, da war sogar die Musik aus dem iPod eines Mitfahrers mehrere Reihen weiter deutlich zu hören.

Da ich davon ausgehe, daß die meisten, die diese Züge frequentieren, dies beruflich tun und die Fahrt somit zu deren Arbeitszeit gehört, ist das für den Arbeitgeber ja eine ganz einfache Rechnung, solange das Gehalt für die gesparte Zeit höher ist als die Mehrkosten der Reservierung, wird der Sprinter gewählt.

Gibt es auch Unterschiede bei der Auslastung wenn man die beiden Wagenklassen miteinander vergleicht?

Ich kenne dies nur von eingen Fahrten mit dem inzwischen eingestellten morgendlichen Sprinter-ICE "Rhein-Sprinter ?" nach Frankfurt.

Der ZUg wurde mit einem ICE 1 geführt, der damals noch 3 Waggons 1. Klasse, den Speisewagen und dann den "B-Block" hatte.

Interessant zu beobachten war:
1.) Die 1. Klasse war sehr gut gebucht, meist praktisch jeder Platz im Großraum war reserviert und belegt. Bei damals 3 Waggons ergibt dies einen ganz schönen Umsatz ! Durch das Fehlen von Aus- und Umsteigern war die Atmosphäre für die fast 100% Ausbuchung sehr ruhig.
Einzig die Abteilplätze waren weniger gebucht. Wahrscheinlich weil man nur EINMAL das Vergnügen haben möchte, das Früchstück auf den Knien zu balancieren.
2.) In der 2. Klasse gab es Komfort pur. Die Buchungslage dieses Zuges war insbesondere außerhalb der Messezeiten sehr schwach. So gab es wiederholt Fälle, wo man eine komplette 4er-Reihe für sich hatte.
Richtige Vorreservierung half dabei, da das System ja die Plätze Wagen für Wagen vergibt und die netten Mitarbeiter des Bahn-Telefons auch spezielle Platzwünsche annehmen.
Noch ruhigere Atmosphäre mal ausgenommen einige "Zufallsfahrer", die eine Diskussion mit dem Zub anfingen, warum denn dieser Zug noch mehr kostet. (Da fällt mir ein: Beim Auto kennt diese Art von Fahrgästen jedes Sonderbauteil und den Preis, bei der Bahn darf es aber nicht einmal "highline" sein....)

Da die hingefahrenen Fahrgäste ja auch wieder irgendwie nach München zurückkommen müssen, ergab sich ein eigentlich positives Umsatzbild. Trotzdem föhrt dieser Zug nicht mehr, obwohl nach Inbetriebnahme der NBS München-Nürnberg Super-Fahrzeiten möglich wären.
(Mit nur einem Halt zwischen München-Frankfurt, wo man die Fahrgäste "in der Pampa" aussetzt, die keinen Sprinter-Zuschlag zahlen wollen.....)

Hallo,

das bringt mich auf die Frage, warum nicht schnelle Regelverbindungen angeboten werden?

z.B. Frankfurt - Hannover - Hamburg:
Wenn hier ein stündlicher ICE bis Hamburg in Hannover hält, gibt es immer noch ICE - Verkehr für die restlichen Städte im Halbstundentakt:

ICE Frankfurt - Fulda - Dresden mit Anschluss an München - Fulda - Hannover - (HH/HB)
und
ICE Frankfurt - Göttingen - Berlin, t.w. mit Anschluss an IC Frankfurt - Göttingen - Hannover - (HH)

Ähnliche Konstellationen gibt es zumindest für einen 120min. - Takt auf fast jeder Strecke.

Holger

Hallo,

das bringt mich auf die Frage, warum nicht schnelle Regelverbindungen angeboten werden?

wenn man sich die von dir angesprochenen Züge anschaut und sich überlegt, wieviele Leute in diesen Zügen sitzen würden, wenn man die Einsteiger von den den ausgelassenen Unterwegshalten weglässt, so wären diese Züge einfach zu leer. Ein Stundentakt mit Direktverbindungen auf mittleren Relationen bzw. ein Umstieg alle zwei Stunden auf weiteren Relationen wird bei den Kunden auf eine höhere Akzeptanz stoßen als seltener verkehrende Direktverbindungen, die etwa 10 Minuten schneller sind als heute. Außerdem darf man nicht vergessen, dass man zum Beispiel in Hannover ein Problem mit den Bahnsteigkanten hätte, wenn einzelne Züge andere dort überholen würden bzw. in deren Taktlage dort eintreffen würden.

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Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
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Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!

Hallo,

das bringt mich auf die Frage, warum nicht schnelle Regelverbindungen angeboten werden?

Ähnliche Konstellationen gibt es zumindest für einen 120min. - Takt auf fast jeder Strecke.

Holger

Das hat -glaube ich- mit einer verzerrten Wahrnehmung seitens der Politik zu tun. Auch der Nicht-Mehr Kanzlerkandidat Kurt Beck hat von einer sog. energieeffizienten Bahn gesprochen.

War absoluter Schwachsinn ist, denn
+ wenn bereits wenige Kunden mehr gewonnen werden und insbesondere *Polemikmodus an* Zuffenhausener Stinktiere *Polemikmodus aus* nicht mehr nutzen, ist mehr Energie eingespart, als durch noch schnellere Züge verbraucht wird.
+ der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bahn zwar Ahnung von Technik und Computern haben mag, aber nicht wirklich oft gereist zu sein scheint. Er kann wahrscheinlich nicht verstehen, dass insbesondere das langsamere Fahren (z. B. Nürnberg-Leipzig) Kunden massiv verstören kann und zu langen Reisezeiten und damit Abwanderung auf energiefressendere Alternativen führt.
+ dito. manche Langsamfahrten von/nach München. Kunden kann hier bei einer Fahrzeitverlängerung des Regio-Verkehrs nach München unter Umständen bei Anschlußverlust eine Fahrzeitverlängerung im S-Bahn-Bereich zwischen 20 und 40 Minuten drohen.

Besser wäre:
+ Senkung der heutigen ICE-Fahrpreise auf IC-Niveau, da auf vielen Strecken nicht schneller als diese
+ einige, wenige Sprinter-Verbindungen, die preislich auf heutigem ICE_Niveau angeordnet werden und in der 2. Klasse über weniger Sitze verfügen, als 2. Klasse plus (mit Zuschlag).

Dann hätten wir wieder echte Schnellverbindungen !

Interessant zu beobachten war:
1.) Die 1. Klasse war sehr gut gebucht, [...]

als der Zug ohne Halt durch Augsburg gerauscht ist. Aber meine Beobachtung ist sicherlich gut und gerne 10 Jahre her.