Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus? (Allgemeines Forum)

Hercules, Montag, 23.03.2009, 21:28 (vor 6112 Tagen)

Dank der ersten 5 Ziffern der 11stelligen UIC-Nummer, die bei Berechnung stets
20 ergeben, also quasi untern Tisch fallen, bleibt die Prüfziffer der bisherigen
Triebfahrzeugnummer erhalten. Beispiel: 93 80 5 401 051-8. Bei allen bisher
gesichteten Fahrzeugen der BR 612 sind die UIC-Prüfziffern anders als bei den
an den Fahrzeugfronten angebrachten Nummern. Kein Wunder bei den ersten 5
UIC-Nummernstellen von 95 80 0, welche bei Berechnung 21 ergeben. Um wohl zu
vermeiden, dass wie im Falle >Landshut< Einiges doppelt durchs Land fährt, sind
die alten bisherigen Prüfziffern an den Fahrzeugfronten entfernt worden.
Wer kennt Näheres?

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

NIM rocks, Montag, 23.03.2009, 21:41 (vor 6112 Tagen) @ Hercules
bearbeitet von NIM rocks, Montag, 23.03.2009, 21:45

Dank der ersten 5 Ziffern der 11stelligen UIC-Nummer, die bei Berechnung stets
20 ergeben, also quasi untern Tisch fallen, bleibt die Prüfziffer der bisherigen
Triebfahrzeugnummer erhalten.

Beispiel: 93 80 5 soll sein: 9+3+8+0+5=25! 401 051-8.

Bei allen bisher
gesichteten Fahrzeugen der BR 612 sind die UIC-Prüfziffern anders als bei den
an den Fahrzeugfronten angebrachten Nummern. Kein Wunder bei den ersten 5
UIC-Nummernstellen von

95 80 0, welche bei Berechnung 21 ergeben. Hä? 9+5+8+0+0=22

Um wohl zu
vermeiden, dass wie im Falle >Landshut< Einiges doppelt durchs Land fährt, sind
die alten bisherigen Prüfziffern an den Fahrzeugfronten entfernt worden.
Wer kennt Näheres?

Hä?

Ich blick nicht ganz durch, auf was du hinauswillst ;-) Oder hab ich da was komplett falsch verstanden?

MfG NIM rocks

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

SG-2, Montag, 23.03.2009, 21:47 (vor 6112 Tagen) @ NIM rocks

lustig die 80 steht für deutschland das davor für die art glaub ich.. habt nix mit einer prüfnummer zu tun auschlag gebend ist die alte nummer zb 101 102 X

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

Steffen, Montag, 23.03.2009, 21:48 (vor 6112 Tagen) @ NIM rocks

Ich blicks zwar auch nicht, aber Wikipedia hilft bestimmt weiter :D

Prüfziffer
Die Prüfziffer wird aus den ersten elf Stellen berechnet. Dazu wird die Quersumme der Ziffernfolge gebildet, die sich ergibt, wenn man die Ziffern abwechselnd mit 2 und 1 multipliziert (erste Stelle mit 2, zweite mit 1, dritte wieder mit 2 usw.); die Differenz dieser Quersumme zum nächsten Vielfachen von Zehn bildet die Prüfziffer.

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Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

Trainspotter D, Montag, 23.03.2009, 22:57 (vor 6112 Tagen) @ NIM rocks

Hallo,

Beispiel: 93 80 5 soll sein: 9+3+8+0+5=25! 401 051-8.

Da ist ein kleiner Rechenfehler drin!
Die Quersumme von "93 80 5" lautet:

9 x2 = 1+8
3 x1 = 3
8 x2 = 1+6
0 x1 = 0
5 x2 = 1+0

Daraus ergibt sich
1+8+3+1+6+0+1+0 = 20


Es stimmt tatsächlich, dass die Kontrollziffer bei allen Fahrzeugen außer den Dieseltriebwagen (nicht nur die 612 - auch alle anderen) gleich bleibt.


Gruß

Trainspotter D

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

Hercules, Montag, 23.03.2009, 23:58 (vor 6112 Tagen) @ Trainspotter D

Was den Rechenfehler angeht, da hast du nicht mich, sondern NIM rocks zitiert,
aber deine Antwort ist völlig ok! Vielen Dank.
Eine besonders knifflige Sache war früher für mich die Prüfzifferberechnung
zu Fahrzeugnummern der Ostberliner Verkehrsbetriebe BVB.

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

HTschirner, Berlin, Dienstag, 24.03.2009, 00:27 (vor 6112 Tagen) @ Hercules

Eine besonders knifflige Sache war früher für mich die Prüfzifferberechnung
zu Fahrzeugnummern der Ostberliner Verkehrsbetriebe BVB.

Auch wenn es eigentlich hier nicht herpasst: noch heute wird dieses System bei den Dresdner Verkehrsbetrieben verwendet:

2 3 2 8 1 1 : Betriebsnummer,
1 5 7 8 4 2 : mit diesen Ziffern werden die Ziffern der Betriebsnummer multipliziert,
2+15+14+64+4+2 : Ergebnisse, diese werden addiert = 101,
101 - 4 : von der Summe immer 4 subtrahieren = 97,
99 - 97 : Prüfziffer ist die Differenz zur nächsthöheren, durch 9 teilbaren Zahl = 99, sie lautet demnach = 2

Alles klar? ;-)

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

Manitou, Dienstag, 24.03.2009, 00:29 (vor 6112 Tagen) @ Hercules

Hast du übrigens eine systematische Übersicht über die EDV-Nummern für Nahverkehrsbetriebe in der DDR (nicht nur Berlin, auch Leipzig (nur Innenschild in Tatras, auch alte Wagen?), Dresden und Schwerin nutzten diese). Es soll angeblich eine Systematik gegeben haben, um Alter, Achszahl und ER/ZR-Unterschiedung der Nummer zu entnehmen. Diese wurde nicht durchgehalten. So hat z.B. Schwerin alle Zweiachser als BR 217 (Triebwagen) und BR 267 (Beiwagen) bezeichnet. Dresden war relativ korrekt (BR 211/261 Lowa-ZR, BR 212/262 Lowa-ER, BR 213/263 Gotha-ZR, BR 214/264 Gotha-ER). Berlin hatte eigenartigerweise die Reko-ZR-Triebwagen als BR 223, die Beiwagen aber als BR 269 bezeichnet. Die BR 219 wurde erst später an die KT4D (Tatra) vergeben. Die T6A2/B6A2 wurden in Dresden als BR 226/276, in Berlin jedoch als BR 218.1-2/BR268.2 (in Fortsetzung zu den Gotha-T4/B4=BR218.0/268.0-1) bezeichnet.
Für die G4 in Leipzig ist mir nie eine BR bekannt geworden, ebenso nicht, ob noch Lowa und Vorkriegs-Tw (Typ 22, "Pullmann") noch mit einbezogen wurden.

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

Hercules, Dienstag, 24.03.2009, 20:22 (vor 6111 Tagen) @ Manitou

Nein, habe ich leider nicht! Sicher könnte dir HTschirner weiterhelfen.
Deine interessanten Ausführungen zeigen den Fachmann - ich weis da viel weniger

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

HTschirner, Berlin, Mittwoch, 25.03.2009, 10:22 (vor 6111 Tagen) @ Manitou

Hast du übrigens eine systematische Übersicht über die EDV-Nummern für Nahverkehrsbetriebe in der DDR (nicht nur Berlin, auch Leipzig (nur Innenschild in Tatras, auch alte Wagen?), Dresden und Schwerin nutzten diese). Es soll angeblich eine Systematik gegeben haben, um Alter, Achszahl und ER/ZR-Unterschiedung der Nummer zu entnehmen. Diese wurde nicht durchgehalten. So hat z.B. Schwerin alle Zweiachser als BR 217 (Triebwagen) und BR 267 (Beiwagen) bezeichnet. Dresden war relativ korrekt (BR 211/261 Lowa-ZR, BR 212/262 Lowa-ER, BR 213/263 Gotha-ZR, BR 214/264 Gotha-ER). Berlin hatte eigenartigerweise die Reko-ZR-Triebwagen als BR 223, die Beiwagen aber als BR 269 bezeichnet. Die BR 219 wurde erst später an die KT4D (Tatra) vergeben. Die T6A2/B6A2 wurden in Dresden als BR 226/276, in Berlin jedoch als BR 218.1-2/BR268.2 (in Fortsetzung zu den Gotha-T4/B4=BR218.0/268.0-1) bezeichnet.

Eine genaue Übersicht habe ich da auch nicht und die aufgeführten Unklarheiten sind mir auch aufgefallen: da wussten wohl auch einige Stellen selber nicht so recht Bescheid und so kam dieser Quatsch wohl zustande.

Eine besondere Lösung hatte Jena: da lautete die Wagennummer z.B.
7-6620 016. Die 7 war allerdings nicht Bestandteil der EDV-Nummer sondern wohl nur eine Kennzeichnung als Straßenbahn. Der Rest war wohl ein Teil der Nummer des Kraftverkehrs. Die letzte Ziffer war auch hier die Prüfziffer nach dem schon beschriebenen System. Groß angeschrieben wurde aber nur die 016. Es ergab sich aber, dass es den Tw 6630 018 und den Bw 6622 018 gab, beide also als "018" beschriftet werden mussten! Hier behalf man sich, indem der Bw noch ein zusätzliches "B" erhielt. Irgendwie verrückt!?

Für die G4 in Leipzig ist mir nie eine BR bekannt geworden, ebenso nicht, ob noch Lowa und Vorkriegs-Tw (Typ 22, "Pullmann") noch mit einbezogen wurden.

Da empfehle ich mal eine Anfrage an Axel Aurich in Schwerin unter axel@schweriner-nahverkehr.de, der kennt sich da gut aus.

--
Beste Grüße
Harald

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

HTschirner, Berlin, Dienstag, 24.03.2009, 00:17 (vor 6112 Tagen) @ Trainspotter D

Hallo und Gruß an alle: bin neu in diesem Forum!
Angemeldet habe ich mich, um etwas Licht in das Dunkel dieses Themas zu bringen.

Ich empfehle einen Blick in dieses Dokument:

http://ec.europa.eu/transport/rail/interoperability/doc/ope-tsi-de-annex.pdf

und hier ist insbesondere die Anlage P wichtig.

Kurz erläutert geht folgendes daraus hervor:

Wenn eine Bahn sich entscheidet, die zweite Ziffer zur Kennzeichnung der Triebfahrzeugart (91= Elok, 92= V-Lok usw.) zu verwenden und außerdem die Prüfziffer sowohl bei der internen (DB also sechsstelligen) Betriebsnummer als auch bei der 11stelligen Nummer gleich sein soll, muss an der 5. Stelle eine Ausgleichsprüfziffer verwendet werden, bei E-Loks also 91 80 6, bei V-Lok 92 80 1 usw.

Das geht solange gut, bis an dieser Stelle rechnerisch eine 9 stehen müsste: diese Ziffer ist an dieser Stelle nach der o.a. Quelle ausschließlich Dienstfahrzeugen vorbehalten!

In Deutschland (Land 80) müsste die 9 bei den VT stehen, also 95 80 9. Da die 9 an dieser Stelle aber nicht stehen darf, hat man sich entschlossen hier die 0 zu verwenden. Da dadurch aber eine neue Prüfziffer nötig wird und diese nun nicht mehr zur 6stelligen Nummer passt, muss bei der Umzeichnung die Prüfziffer an der Stirnfront entfallen und die vollständige, 12stellige, Fahrzeugnummer wird auch in den Führerständen angegeben.

Bei der Nummernvergabe an Bahnen mit eigenen Betriebsnummern kann ohne weiteres an der 5.Stelle eine andere als die Ausgleichsprüfziffer verwendet werden, wovon das EBA, das ja das Fahrzeugregister führt, auch regen Gebrauch macht: was es da alles so gibt kann man hier:

http://www.privat-bahn.de/Fahrzeuglisten.html

gut nachlesen.


Nach dem früheren Schema, das auch an einzelnen Privatloks in Deutschland noch angeschrieben ist, war die zweite Ziffer die Ausgleichsprüfziffer, für das Land 80 = D also die 94. Einige Bahnen in Europa (z.B. Renfe, MÁV) bleiben offensichtlich weiterhin bei diesem System.

Und noch ein Link: hier

http://www.era.europa.eu/core/interoperability/Documents/VKM/IU-VKM-090204-EU%20list_18...

gibt es eine aktuelle Liste der europäischen Fahrzeughalterkennzeichen.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen!

Gruß
Harald

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

Hercules, Dienstag, 24.03.2009, 20:28 (vor 6111 Tagen) @ HTschirner

Das war echte Hilfe - für mich gibt es jetzt diesbezüglich keine Fragen mehr.
Vielen Dank! Eigentlich müsste ich mich nicht hinter >Hercules< verstecken -
ich bin der Roland Scholz aus Sarstedt.
Schöne Grüße nach Berlin

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

HTschirner, Berlin, Mittwoch, 25.03.2009, 10:07 (vor 6111 Tagen) @ Hercules

Das war echte Hilfe - für mich gibt es jetzt diesbezüglich keine Fragen mehr.

Freut mich, wenn ich helfen konnte!

Vielen Dank! Eigentlich müsste ich mich nicht hinter >Hercules< verstecken -
ich bin der Roland Scholz aus Sarstedt.
Schöne Grüße nach Berlin

Aha! Dann also viele Grüße nach Sarstedt!

--
Beste Grüße
Harald

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

Hercules, Montag, 23.03.2009, 23:47 (vor 6112 Tagen) @ NIM rocks

ja, falsch verstanden! Diese ersten 5 Ziffern werden nicht addiert, sondern von
links beginnend multipliziert! Die erste mit 2, die zweite mit 1, die dritte
mit 2 und so fort. Die Produktziffern werden dann einzeln addiert. Wenn die
Summe ne Zehnerstelle ist, hat sie auf die weitere Berechnung keinen Einfluss
und die bisherige Prüfziffer bleibt erhalten.

Wer kennt sich mit UIC-Triebfahrzeugnummern aus?

HTschirner, Berlin, Dienstag, 24.03.2009, 00:24 (vor 6112 Tagen) @ Hercules

Da die Nummern unterschiedlich lang sein können, ist es wichtig, bei der manuellen Errechnung der Prüfziffern immer rechts mit 2 zu beginnen!

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