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Finde ich interessant. Fällt der Börsengang der Bahn womöglich für die absehbare Zukunft ins Wasser? Was meint ihr dazu?

Grüße,
ExpressFreak

Es kann auch bedeuten, Tiefensee rechnet damit, nach der Bundestagswahl nicht mehr Verkehrsminister zu sein. Das ist sehr wahrscheinlich, selbst wenn Schwarz-Rot in die Verlängerung gehen sollte.

heinz

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Finde ich interessant. Fällt der Börsengang der Bahn womöglich für die absehbare Zukunft ins Wasser? Was meint ihr dazu?

Grüße,
ExpressFreak

Hallo ins Land,

nun, als gebürtiger Leipziger ist für mich Tiefensee eine ebenso tragische Figur wie alle in unsinniger Politik verheizten Kräfte auch, wenngleich all die inklusive Herrn Tiefensee das selber verschuldet haben, sie hätten einfach nur "Nein" sagen brauchen. Er hätte OB in Leipzig bleiben sollen. Über seine Motivation, sich angesichts der Vorzeichen diesen Mi(ni)st(erjob) anzutun, will ich hier nicht spekulieren.

Ein paar Anmerkungen:
Irgendwann geht die DB an die Börse, ob nun unter Hartmut Mehdorn oder jemand anderem. Das ist vollkommen unmaßgeblich. Was danach mit dem letztlich zur wüsten Spekulation freigegebenen Part passiert, vermag sich heute niemand auszudenken.
Ich ganz persönlich sehe ziemlich finster drein, wenn ich an den Börsengang denke.Der Grund dürfte ziemlich klar auf der Hand liegen angesichts der Ereignisse der letzten Monate. Und es wird fröhlich weitergezockt, als hätte es den großen Zusammenbruch gar nicht gegeben. Von Besinnung und Demut keine Spur. Macht es der eine nicht, dann macht es eben der andere. Da können sich Bundesangie und angehender Kandidatenfränkie hinstellen und mit Gesicht wie das Weltgewissen was verkünden - die, die da zocken, interessierts nicht.
Wie gesagt, irgendwann ist die DB an der Börse. Wenn sie so weiter macht wie bisher, dann bleibt tatsächlich nur ein Kernbereich und den Rest haben andere übernommen, die nicht an der Börse sind. Ich vermute mal: Genau deswegen wird dann das Gesamtsystem Eisenbahn noch funktionieren. Falls nicht, wird es wahrscheinlich die Notwendigkeit geben, mit viel Steuergeldern und unter erheblichen Belastungen für die Fahrgäste sowohl Infrastruktur als auch Zugangebot wieder neu zu organisieren.
Letztes Jahr gingen ein guter Freund, der hier auch im Forum aktiv ist, und ich ein Stück der Härtsfeldbahn ab (was davon noch begehbar ist). Und ich stellte mir laut die Frage, an wieviele solcher ehemaliger Bahnen sich Länder, Landkreise und Kommunen in künftigen Jahren erinnern werden. Um sie, sofern es nicht lobbyistisch geprägte Widerstände gibt, zu reaktivieren. Was sinnvoll ist, eingedenk der Entwicklung auf dem Energiesektor und eingedenk dem, was heute technisch möglich ist und künftig technisch möglich sein wird. Wahrscheinlich geht das in Richtung Modell Schweiz - für jedes Tal eine andere Bahngesellschaft. Na und? Hinweise darauf, daß andere mit solchen Gedanken bereits viel konkreter werden, gibt es ja genug.
Und wenn die DB das nicht will, gibt es Gottlob genügend andere.

Ergo: Die DB kann an die Börse gehen oder nicht. Hier denke ich, daß das für den Gesamtanteil des Schienenverkehrs am Verkehrsaufkommen keine Rolle spielt.
Geht die DB an die Börse, sollten wir mit unseren Freunden und Bekannten, die wir bei der Bahn haben, zittern. Denn sie sind quasi zur Spekulation ausgeschrieben.
Mir persönlich würde das nicht passen.
Und letztlich: Es wird in Zukunft eine Notwendigkeit geben, Verkehre zu einem akzeptablen Preis anzubieten und es wird einen Bedarf dafür geben.
Über welche Zeiträume sich das Ganze abspielt, vermag ich nicht zu sagen.
Aus rein egoistischer Sicht habe ich nur einen Gedanken: Als Konstrukteur für Schienenfahrzeuge möglichst das Rentenalter zu erreichen. Und aus sozialer Sicht: Alles getan zu haben, daß mit meiner Rente nicht das Ende kommt, sondern andere, vielleicht von mir Angelernte, meine Tätigkeit übernehmen können und vor allem noch ein Tätigkeitsfeld da ist, möglichst größer als heute!
Die Weichen werden heute gestellt. Später, später bin ich schlicht zu alt...
NEIN zur Börse!

Viele Grüße aus Ansbach
Frank

--
"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."

(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)