Auch noch schwarze Listen bei der DB? (Allgemeines Forum)
Manitou, Donnerstag, 05.02.2009, 00:44 (vor 6165 Tagen)
Hier das Schicksal eines Bekannten:
Er wurde im Jahr 2001 erst zur DB Arbeit "betriebsbedingt versetzt", einige Monate später bei Auflösung der DB Arbeit GmbH in eine externe Transfergesellschaft (befristet für 2,5 Jahre) abgeschoben.
Er schrieb während dieser Zeit ca. 150 Bewerbungen auf freie Arbeitsplätze bei den verschiedenen Teilunternehmen der DB AG. Heute ist er noch immer arbeitslos (trotz einer Umschulung und zwei Weiterbildungen des Arbeitsamtes).
Dies deutet darauf hin, daß die DB möglicherweise schwarze Listen führt und trotz freier Arbeitsplätze und unter Verstoß gegen den Tarifvertrag eine Rückkehr von Mitarbeitern vereitelt hat.
Wer ein ähnliches Schicksal hat, kann dieses (ggf. unter Pseusonym und ohne Angabe des letzten Arbeits-/ Wohnort) unter der Mail-Adresse "Manitou-01@gmx.de" schildern.
Auch eine Kontaktaufnahme mit dem Betriebsrat der letzten Dienststelle bzw. der DB Jobservice GmbH, für Gewerkschaftsmitglieder bei der Gewerkschaft, empfehle ich.
Beitrag bitte in anderen Foren weiterverbreiten.
Guter Beitrag (owT)
GUM, Donnerstag, 05.02.2009, 09:26 (vor 6164 Tagen) @ Manitou
Bei dem Auftreten des (Noch-) Bahnchefs gegenüber Herrn Tiefensee kann ich mir das durchaus vorstellen.
Neben der mail an Sie gibt es noch eine weitere Chance, ohne zu Off topic zu werden: Nachdenken und im September was anderes als schwarz-rot wählen.
Muss es jetzt noch Verschwörungstheorie sein?
sappiosa, Donnerstag, 05.02.2009, 12:19 (vor 6164 Tagen) @ Manitou
Hallo Manitou,
hat sich Dein Bekannter denn auch mal außerhalb der DB beworben?
Ich kenne erstklassig ausgebildete und weitergebildete Leute, die nach Hunderten von Bewerbungen immer noch auf der Straße stehen. Auf dem freien Markt wohlgemerkt, ich rede jetzt nicht von der Bahn.
Das ist sehr traurig. Aber daraus auf finstere Machenschaften wie schwarze Listen zu schließen, halte ich ehrlich gesagt für Blödsinn - Verschwörungstheorie halt.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
Gerade offene Plattformen
GUM, Donnerstag, 05.02.2009, 16:44 (vor 6164 Tagen) @ sappiosa
Hallo Manitou,
hat sich Dein Bekannter denn auch mal außerhalb der DB beworben?
Das ist sehr traurig. Aber daraus auf finstere Machenschaften wie schwarze Listen zu schließen, halte ich ehrlich gesagt für Blödsinn - Verschwörungstheorie halt.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
wie das Internet können dazu geeignet sein, so etwas festzustellen !
Von "manitou" erwarte ich dann aber auch die Offenheit - natürlich ohne Nennung von Namen und Quelle - zu schreiben, wie viele Antworten es gibt und ob ws dran war.
Gibt es solche Listen nicht, dann ist doch alles in Ordnung. Wobei solche Listen natürlich auch ein immenses finanzielles Risiko/Dummheit sind.
Denn warum einen Mitarbeiter kündigen, wenn man ihn woanders einsetzen kann ?
Verstehe den Hintergrund dazu (auch als Nicht-Eisenbahner) gar nicht. Vielleicht klärt uns der Verfasser des ursprünglichen Beitrags mal etwas mehr auf...
Gerade offene Plattformen
sappiosa, Donnerstag, 05.02.2009, 18:18 (vor 6164 Tagen) @ GUM
Hallo GUM,
wie das Internet können dazu geeignet sein, so etwas festzustellen !
Wie könnte das vor sich gehen?
Manitou hat nur dazu aufgerufen, vergleichbare Fälle zusammenzutragen. Aber auch das wäre kein Beleg für irgendwelche schwarzen Listen - zehn mal Null ist immer noch Null! Wie gesagt, Dauer-Misserfolg bei Bewerbungen gibt es auch außerhalb der DB zur Genüge (genauer gesagt: zu viel). Kein Grund, dahinter eine kapitalistisch-kommunistisch-jüdisch-freimaurerische Weltverschwörung zu vermuten.
Was mich bei solcher Argumentation stört, ist die Vorverurteilung. Erst recht dann, wenn ausdrücklich dazu aufgerufen wird, sie weiterzuverteilen. Und in diesem Fall gibt es ja nicht einmal ein konkretes Indiz für den Verdacht.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
Gerade offene Plattformen
Manitou, Donnerstag, 05.02.2009, 23:53 (vor 6164 Tagen) @ sappiosa
Warum unter Pseudonym?
Gerade, weil mein Bekannter sich trotz der bahnspezifischen Qualifikation auch bei anderen Unternehmen bewirbt, befürchtet er, daß diese Nachforschung, wenn seine Identität Unternehmen bekannt wird, ihm schaden könnte.
Wieso Verdacht auf schwarze Listen?
Jeden Tag kommen neue Einzelheiten ans Licht. Wir kennen bisher nur die Spitze des Eisberges. Wenn jeder, der sich betroffen fühlt, erst einmal einige angaben zu seinem Schicksal macht, aus denen sich Gleichförmigkeiten der Fälle bzw. ein Profil ergeben, kann man mehr Druck machen.
Wieso zwei Wege?
Der Weg, daß jeder Betroffene für sich an Gewerkschaft und Betriebsrat geht, ist zur Vorbereitung arbeitsrechtlicher Schritte notwendig.
Andererseits sollte eine Öffentlichkeit (Nutzung des Forums als Onlinezeitung) uns allen zeigen, wie viele betroffen sind und denen, die bisher nicht kämpfen, Mut zusprechen nach dem Motto: "Du bist nicht allein, Du bist nicht schuld an Deiner Situation".
Gerade offene Plattformen
sappiosa, Freitag, 06.02.2009, 08:57 (vor 6163 Tagen) @ Manitou
Hallo Manitou,
Warum unter Pseudonym?
Gerade, weil mein Bekannter sich trotz der bahnspezifischen Qualifikation auch bei anderen Unternehmen bewirbt, befürchtet er, daß diese Nachforschung, wenn seine Identität Unternehmen bekannt wird, ihm schaden könnte.
Kann ich psychologisch noch verstehen. Obwohl sich dann die Frage stellt, wie Du verhindern willst, dass ein anonymer Wichtigtuer mit einer halbwahren oder gar völlig erfundenen Geschichte kommt.
Aber übrigens: Wenn die DB einen Mitarbeiter in welcher Form auch immer für unerwünscht erklären sollte und in den "Kernunternehmen" nicht mehr einstellen will - welches Interesse sollte sie denn dann daran haben, ihm auch den Weg in Arbeitsplätze außerhalb der DB zu verbauen? Im Gegenteil könnte sie dann froh sein, dass auch DB Zeitarbeit ihm keinen Lohn mehr zahlen muss. Warum sollte die DB einen Mitarbeiter mit Gewalt im Konzern halten, den sie gar nicht mehr beschäftigen will?
Wieso Verdacht auf schwarze Listen?Jeden Tag kommen neue Einzelheiten ans Licht.
Ja, von Kollektiv-Misstrauen, Bespitzelung und haarsträubendem Umgang mit persönlichen Daten. Bisher nichts in der Form von schwarzen Listen. Auch für den Bahn-Vorstand gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. Erst recht dann, wenn der Verdacht auch aus Sicht des Bahn-Vorstands ziemlich sinnlos wäre, siehe oben.
Wenn jeder, der sich betroffen fühlt, erst einmal einige angaben zu seinem Schicksal macht, aus denen sich Gleichförmigkeiten der Fälle bzw. ein Profil ergeben, kann man mehr Druck machen.
Ich kann mich nur wiederholen: Zehn mal Null ist Null! Ohne ein konkretes Indiz, dass böse Absicht hinter dem wiederholten Misserfolg stecken müsste, geht Druck völlig ins Leere.
Zumal, wenn ich Dich richtig verstanden habe, Dein Bekannter es auch außerhalb der DB versucht hat, ebenfalls ohne Erfolg. Sollte auch dahinter das DB-Management stecken? Wenn ja, welches Interesse sollten sie daran haben?
Der Weg, daß jeder Betroffene für sich an Gewerkschaft und Betriebsrat geht, ist zur Vorbereitung arbeitsrechtlicher Schritte notwendig.
Gewerkschaft und Betriebsrat können und sollten den Betroffenen helfen, wieder gute Stellen zu bekommen. Für arbeitsrechtliche Schritte brauchen auch sie Belege.
Andererseits sollte eine Öffentlichkeit (Nutzung des Forums als Onlinezeitung) uns allen zeigen, wie viele betroffen sind und denen, die bisher nicht kämpfen, Mut zusprechen nach dem Motto: "Du bist nicht allein, Du bist nicht schuld an Deiner Situation".
Wenn man sich dann besser fühlt - von mir aus.
Ich fände es aber ziemlich traurig, wenn man eine missliche Lage nur dann psychologisch übersteht, wenn man es schafft zu glauben, dass böse Menschen absichtlich die Lage herbeigeführt haben. Dazu fällt mir weiter kein anderer Begriff ein als: Verschwörungstheorie.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
Gerade offene Plattformen
Manitou, Samstag, 07.02.2009, 01:50 (vor 6163 Tagen) @ sappiosa
Da heute Personalchefs bei Bewerbungen das Internet befragen, könnte eine solche Schicksalsschilderung und der Versuch, Betroffene zu organisieren von Nachteil sein, wenn man seine Identität nicht verschleiert.
Die Einschaltung von Gewerkschaft und Betriebsrat kann gerade für ehemals bei der Bahn Beschäftigte eine Möglichkeit sein, Beweise zu erhalten.
Ein anderer Weg ist, sich an die Staatsanwaltschaft zu wenden, um zu erfahren, ob man in den Ermittlungsakten genannt ist und als Geschädigter in Frage kommt.
Und so, wie es sich in den letzten Tagen entwickelt hat, hat es nichts mit Verschwörungstheorie zu tuen, wenn man davon ausgeht, daß man inzwischen zwar eine etwas größere Spitze, dennoch nur die Spitze des Eisberges dieses Skandals kennt.
Gerade offene Plattformen
sappiosa, Montag, 09.02.2009, 08:40 (vor 6160 Tagen) @ Manitou
Hallo Manitou,
ich merke wohl, Du "weißt" die Wahrheit schon definitiv und suchst gar nicht mehr nach Argumenten, sondern nur noch nach Belegen für Deine These. Unter diesen Umständen ist weitere Diskussion sinnlos.
Nur eins möchte ich noch sagen: Hinter persönlichem Unglück den bösen Willen von Mächtigen zu vermuten, bleibt auch dann Verschwörungstheorie, wenn es diesen Mächtigen moralisch zuzutrauen wäre. Erst recht, wenn diese, wie dargestellt, objektiv an einer solchen Aktion gar kein Interesse hätten.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
Gerade offene Plattformen
Manitou, Dienstag, 10.02.2009, 00:04 (vor 6160 Tagen) @ sappiosa
Ich bzw. mein Bekannter haben das, was der Staatsanwalt in einem Ermittlungsverfahren "Anfangsverdacht" nennt. Um nun Beweise (die schwarzen Listen) oder zumindestens Indizien (vergleichbare Schicksale) zu finden, habe ich diese Anfrage hier eingestellt.
Sollte es gelingen, Betroffene zu vernetzen könnte man unabhängig von Versuchen, über ein Gericht Klärung zu schaffen, auch politischen Druck ausüben.