TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-) (Allgemeines Forum)
NIM rocks, Freitag, 30.01.2009, 10:43 (vor 6169 Tagen)
Hi,
könnte interessant sein: DSO-Beitrag zum Brand eines TGV Duplex
Ganz ehrlich gesagt: Wenn man an die 406er denkt, die dauerhaft mit mehr oder weniger großen Problemen zu kämpfen haben, sind diese Bilder eine Wohltat. Scheint wohl, wie in DSO schon angemerkt, ziemlich warm gewesen sein, die Oberleitung hats ganz schön erwischt.
MfG NIM rocks
Der Brand war aber
Tob, Freitag, 30.01.2009, 12:19 (vor 6169 Tagen) @ NIM rocks
bearbeitet von Tob, Freitag, 30.01.2009, 12:19
wohl einfacher zu löschen als bei einem ICE.
Erinnert sich noch jemand diese Sache:
http://www.feuerwehr-offenbach.de/fwo.php?p=0%7C&c=doku.ice.ice_1
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
sappiosa, Freitag, 30.01.2009, 13:07 (vor 6169 Tagen) @ NIM rocks
Hallo NIM rocks,
hossa! Die Bilder sehen ja krass aus. Gott sei Dank scheint niemand verletzt zu sein.
Aus den Quellen geht leider die Brandursache nicht hervor. Weiß man das inzwischen? Ein Kurzschluss vielleicht?
Ganz ehrlich gesagt: Wenn man an die 406er denkt, die dauerhaft mit mehr oder weniger großen Problemen zu kämpfen haben, sind diese Bilder eine Wohltat.
Diese Schadenfreude kann ich allerdings überhaupt nicht teilen. Weil die 406er offenbar nicht zuverlässig genug sind, mögen die Züge anderer das bitte auch nicht sein?
Ich kenne keine Zahlen über Ausfälle des TGV. Dass er unfehlbar sei, kann eh niemand ernsthaft glauben - schon zweimal ist er bei HGV-Tempo entgleist, hatte im Vergleich zu Eschede nur das Glück, dass nicht die Kombination Weiche-Weiche-Brückenpfeiler im Weg stand. Aber subjektiv blieb bei mir bislang der Eindruck, dass der TGV weniger oft technische Pannen hat, weil er einfacher gebaut ist als der ICE.
Verstärkt wird dieser Eindruck durch die offenbar größeren Reserven. Ist es eigentlich schon mal vorgekommen, dass ein TGV Stuttgart-Paris durch einen ICE ersetzt wurde? Der umgekehrte Fall bei Frankfurt-Paris ist ja schon Routine.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Steffen, Freitag, 30.01.2009, 14:23 (vor 6168 Tagen) @ sappiosa
Ich kenne keine Zahlen über Ausfälle des TGV. Dass er unfehlbar sei, kann eh niemand ernsthaft glauben - schon zweimal ist er bei HGV-Tempo entgleist, hatte im Vergleich zu Eschede nur das Glück, dass nicht die Kombination Weiche-Weiche-Brückenpfeiler im Weg stand. Aber subjektiv blieb bei mir bislang der Eindruck, dass der TGV weniger oft technische Pannen hat, weil er einfacher gebaut ist als der ICE.
Der Thalys (ist ja auch ein TGV) hatte Anfangs auch so seine Problemchen. Hinzu kam z.B., dass er in Deutschland nur 140 km/h fahren durfte/konnte (Trafo war unter deutschem Strom zu schwach).
Ob der Thalys nun quasi fehlerfrei fährt, oder ob weiterhin bestehende Mängel nur durch die Permanentausfälle des ICE nicht auffallen, kann ich nicht sagen.
Verstärkt wird dieser Eindruck durch die offenbar größeren Reserven. Ist es eigentlich schon mal vorgekommen, dass ein TGV Stuttgart-Paris durch einen ICE ersetzt wurde? Der umgekehrte Fall bei Frankfurt-Paris ist ja schon Routine.
In den ersten zwei Wochen, soweit ich mich erinnern kann. Da hatte der POS viele Kinderkrankheiten - die mittlerweile aber behoben scheinen.
Schönes Wochenende! (an Alle)
Steffen
--
![[image]](http://img.aachen-im-bild.de/brueckebelgien.jpg)
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Fabian318, Münster i. W., Samstag, 31.01.2009, 02:04 (vor 6168 Tagen) @ Steffen
Der Thalys (ist ja auch ein TGV) hatte Anfangs auch so seine Problemchen. Hinzu kam z.B., dass er in Deutschland nur 140 km/h fahren durfte/konnte (Trafo war unter deutschem Strom zu schwach).
Grund war doch, dass er keine Mg-Bremse hat und die nötigen BrH nicht bringt.
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
NIM rocks, Freitag, 30.01.2009, 14:58 (vor 6168 Tagen) @ sappiosa
Diese Schadenfreude kann ich allerdings überhaupt nicht teilen. Weil die 406er offenbar nicht zuverlässig genug sind, mögen die Züge anderer das bitte auch nicht sein?
Schadenfreude ist bekanntlich die beste Freude. Und die stellte sich bei mir beim ansehen der Bilder sofort ein, nachdem ja auch bekannt ist, wie teilweise von französischer Seite her auf dem ICE herumgehackt wird - wenn auch begründet. Andererseits hast du natürlich recht, ohne die TGV hätten Reisende auf Frankfurt-Paris öfter grobe Probleme gehabt und wären vermutlich nur mit dem darauffolgenden Zug oder oder Straßburg ans Ziel gekommen.
Ich kenne keine Zahlen über Ausfälle des TGV. Dass er unfehlbar sei, kann eh niemand ernsthaft glauben - schon zweimal ist er bei HGV-Tempo entgleist, hatte im Vergleich zu Eschede nur das Glück, dass nicht die Kombination Weiche-Weiche-Brückenpfeiler im Weg stand.
Das ist richtig, spricht jedoch vielleicht auch für die Bauweise mit Jakobsdrehgestellen. Diese soll den Zug als Ganzes ja stabiler machen.
Aber subjektiv blieb bei mir bislang der Eindruck, dass der TGV weniger oft technische Pannen hat, weil er einfacher gebaut ist als der ICE.
Zustimmung zum ersten Teil. Inwiefern der TGV einfacher gebaut ist als der ICE, mag ich nicht zu beurteilen.
Verstärkt wird dieser Eindruck durch die offenbar größeren Reserven. Ist es eigentlich schon mal vorgekommen, dass ein TGV Stuttgart-Paris durch einen ICE ersetzt wurde? Der umgekehrte Fall bei Frankfurt-Paris ist ja schon Routine.
Größere Reserven? Bei den TGVs hat man manchmal das Gefühl, dass die Hälfte der Flotte an einem Montagmorgen irgendwo geparkt herumsteht. Es besteht definitiv ein ordentlicher Überschuss an Fahrzeugen. Dies ist evtl. auch darauf zurückzuführen, dass die SNCF bemüht ist, viele TGV-Leistungen, sofern technisch möglich, auf TGV Duplex/Dasye umzustellen. Die neuen TGV Dasye werden laufend geliefert und ersetzen Zugläufe mit "normalen" Einheiten (TGV-PSE, TGV-A, TGV-R), somit werden diese abgestellt und mehr oder weniger als Reserve vorgehalten, denn so großartig hat sich am Bedarf der TGV nichts geändert, mal abgesehen vom Mehrbedarf für die LGV Est. Dort wurde allerdings geschickt agiert: TGV-R bekamen POS-Triebköpfe, die neu gebaut wurden, und die TGV-R Triebköpfe wurden an neugebaute Duplex-Mittelwagen gekuppelt. So hat man alles verwendet, mehr Rollmaterial, vor allem mehr Duplex-Rollmaterial zur Verfügung, und spart sich trotzdem eine ganze Menge. Der Überschuss durch die laufende Umstellung auf Doppelstockzüge kompensiert somit locker den Mehrbedarf an Zügen für die neue LGV Est.
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
MfG NIM rocks
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
sappiosa, Freitag, 30.01.2009, 16:44 (vor 6168 Tagen) @ NIM rocks
Hallo NIM rocks,
nachdem ja auch bekannt ist, wie teilweise von französischer Seite her auf dem ICE herumgehackt wird - wenn auch begründet.
Ist das so? Insbesondere, geht es hinaus über die Kombination von
a) berechtigter Kritik wegen der vielen unkompensierten Ausfälle und
b) einer Spur von Häme über einen Konkurrenten des eigenen nationalen Prestige-Produkts?
Ich kenne keine Zahlen über Ausfälle des TGV. Dass er unfehlbar sei, kann eh niemand ernsthaft glauben - schon zweimal ist er bei HGV-Tempo entgleist, hatte im Vergleich zu Eschede nur das Glück, dass nicht die Kombination Weiche-Weiche-Brückenpfeiler im Weg stand.
Das ist richtig, spricht jedoch vielleicht auch für die Bauweise mit Jakobsdrehgestellen. Diese soll den Zug als Ganzes ja stabiler machen.
Das höre ich oft. Ich bin kein Ingenieur und kann es im Detail nicht beurteilen. Aber so recht glauben kann ich es nicht.
Insbesondere bei einem Szenario wie in Eschede: Da hat laut Wikipedia-Artikel ein entgleistes Rad die Weichenzunge der nächsten Weiche getroffen und die Weiche dadurch unter dem fahrenden Zug umgestellt. Das reißt den folgenden Wagen so kräftig zur Seite, dass ich mir nicht vorstellen kann, was hier ein Jakobsdrehgestell geändert hätte.
Und selbst das hätte noch annähernd glimpflich ausgehen können, wenn nicht dem schleudernden Wagen zufällig ein Brückenpfeiler im Weg gestanden hätte. Und dahinter - mit 200 km/h in eine eingestürzte Brücke hinein? No chance.
Inwiefern der TGV einfacher gebaut ist als der ICE, mag ich nicht zu beurteilen.
Ich auch nicht im Detail, aber ich höre es oft: Man habe auf bewusst auf möglichst bewährte, robuste Technik gesetzt und Neu-Entwicklungen im Zweifelsfall weggelassen. So z.B. die Wirbelstrombremse, deren Einführung in Deutschland bekanntlich auch nicht ohne erheblichen unvorhergesehenen Aufwand abging.
Ein Indiz dafür könnte auch folgendes sein: Den Einbau von Unterflur-Antrieb hat Alstom erst forciert, als der Velaro ihnen in den letzten zehn Jahren erstmals das Export-Monopol streitig gemacht hat. In dieser Zeit hat m.W. weltweit kein Land den TGV gekauft, dagegen ging der Velaro bekanntlich nach Spanien und Russland. Das sah in den 90er Jahren ganz anders aus.
Größere Reserven? Bei den TGVs hat man manchmal das Gefühl, dass die Hälfte der Flotte an einem Montagmorgen irgendwo geparkt herumsteht. Es besteht definitiv ein ordentlicher Überschuss an Fahrzeugen.
Jetzt fällt mir dazu noch ein: Die TGV fahren nur auf den wichtigsten Linien (von Paris nach Lyon, Marseille, Montpellier, Bordeaux, Lille, Strasbourg) im Taktverkehr, alle übrigen verstärkt zu Stoßzeiten. Hinzu kommen noch Saisonzüge, insbesondere zahllose Ski-Shuttles, die jetzt im Winter geradezu in Kolonnen Richtung Alpen aufbrechen. Den Rest des Jahres stehen die halt herum.
Allerdings dürfte es sich hierbei nicht um POS-fähige Züge handeln.
Dies ist evtl. auch darauf zurückzuführen, dass die SNCF bemüht ist, viele TGV-Leistungen, sofern technisch möglich, auf TGV Duplex/Dasye umzustellen. Die neuen TGV Dasye werden laufend geliefert und ersetzen Zugläufe mit "normalen" Einheiten (TGV-PSE, TGV-A, TGV-R), somit werden diese abgestellt und mehr oder weniger als Reserve vorgehalten, denn so großartig hat sich am Bedarf der TGV nichts geändert, mal abgesehen vom Mehrbedarf für die LGV Est. Dort wurde allerdings geschickt agiert: TGV-R bekamen POS-Triebköpfe, die neu gebaut wurden, und die TGV-R Triebköpfe wurden an neugebaute Duplex-Mittelwagen gekuppelt. So hat man alles verwendet, mehr Rollmaterial, vor allem mehr Duplex-Rollmaterial zur Verfügung, und spart sich trotzdem eine ganze Menge. Der Überschuss durch die laufende Umstellung auf Doppelstockzüge kompensiert somit locker den Mehrbedarf an Zügen für die neue LGV Est.
Danke für die Info - sehr interessant. Das ist natürlich dann doch wieder ein Vorzug von lokbespannten Zügen (wenn ich jetzt Triebköpfe einfach auch mal als Loks rechne).
Schöne Grüße
Daniel (aka Sappiosa)
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
NIM rocks, Freitag, 30.01.2009, 17:20 (vor 6168 Tagen) @ sappiosa
bearbeitet von NIM rocks, Freitag, 30.01.2009, 17:20
Hallo NIM rocks,
nachdem ja auch bekannt ist, wie teilweise von französischer Seite her auf dem ICE herumgehackt wird - wenn auch begründet.
Ist das so? Insbesondere, geht es hinaus über die Kombination von
a) berechtigter Kritik wegen der vielen unkompensierten Ausfälle und
b) einer Spur von Häme über einen Konkurrenten des eigenen nationalen Prestige-Produkts?
Nunja... ich schaffe es auch nicht immer, die Pointe aus so manchen französischen Forenbeiträgen herauszulesen, im Gegenteil, ich bin schon froh, wenn ich halbwegs verstehe, was gemeint ist.
Ich würde sagen, teilweise ja, teilweise nein. Natürlich wird an den Paris-ICE Kritik geübt, ist ja auch vollkommen klar. Es kommen aber auch andere Probleme, wie z.B. die Achsen bei den ICE 3 und ICE-T und die fehlenden Wildschutzzäune zur Sprache. Nunja aber wie gesagt, ich verfüge nicht über die nötigen Französischkenntnisse, um mir ein vernünftiges Bild über die Meinung der Franzosen zum ICE zu machen. Das, was ich beschrieben habe, ist eher ein Eindruck.
Ich kenne keine Zahlen über Ausfälle des TGV. Dass er unfehlbar sei, kann eh niemand ernsthaft glauben - schon zweimal ist er bei HGV-Tempo entgleist, hatte im Vergleich zu Eschede nur das Glück, dass nicht die Kombination Weiche-Weiche-Brückenpfeiler im Weg stand.
Das ist richtig, spricht jedoch vielleicht auch für die Bauweise mit Jakobsdrehgestellen. Diese soll den Zug als Ganzes ja stabiler machen.
Das höre ich oft. Ich bin kein Ingenieur und kann es im Detail nicht beurteilen. Aber so recht glauben kann ich es nicht.
Insbesondere bei einem Szenario wie in Eschede: Da hat laut Wikipedia-Artikel ein entgleistes Rad die Weichenzunge der nächsten Weiche getroffen und die Weiche dadurch unter dem fahrenden Zug umgestellt. Das reißt den folgenden Wagen so kräftig zur Seite, dass ich mir nicht vorstellen kann, was hier ein Jakobsdrehgestell geändert hätte.
Und selbst das hätte noch annähernd glimpflich ausgehen können, wenn nicht dem schleudernden Wagen zufällig ein Brückenpfeiler im Weg gestanden hätte. Und dahinter - mit 200 km/h in eine eingestürzte Brücke hinein? No chance.
Zustimmung. Anderes Szenario: Lammrückentunnel - dort hätte meiner Meinung nach, auch wenn ich es technisch nicht belegen kann und niemals belegen können werde, ein Zug in Jakobsdrehgestellbauweise keinen so großen Schaden davongetragen als es der ICE 1 als konventioneller Lok-Wagen-Zug gemacht hat.
Inwiefern der TGV einfacher gebaut ist als der ICE, mag ich nicht zu beurteilen.
Ich auch nicht im Detail, aber ich höre es oft: Man habe auf bewusst auf möglichst bewährte, robuste Technik gesetzt und Neu-Entwicklungen im Zweifelsfall weggelassen. So z.B. die Wirbelstrombremse, deren Einführung in Deutschland bekanntlich auch nicht ohne erheblichen unvorhergesehenen Aufwand abging.
Nunja, das, was Siemens mit dem Velaro hatte, hat Alstom wohl jetzt mit dem AGV. Der ist auch komplett neu entwickelt worden, wobei bei den ICE 1 und ICE 2 ja auch auf bewährte Technik zurückgegriffen wurde. Der ICE 1 Triebkopf ist ja prinzipiell, und da traue ich mir jetzt ein Urteil zu, eine kastrierte 120er mit anderer Übersetzung.
Beim 406er sieht die Geschichte nochmal viel komplexer aus. Die 406er wurden als erste Velaros überhaupt ausgeliefert, und sie tragen die Fülle von mittlerweile bis zu neun Zugsicherungsystemen in sich. Eigentlich nur logisch, dass es da mal zu Problemen kommen kann. Was mir aber immer noch unverständlich ist, dass man es nicht fertigbringt, diese Probleme nach langer Betriebserfahrung endgültig auszumerzen. Wenn dann wirklich mal ETCS nötig werden sollte, fährt kein 406er mehr, fürchte ich.
Ein Indiz dafür könnte auch folgendes sein: Den Einbau von Unterflur-Antrieb hat Alstom erst forciert, als der Velaro ihnen in den letzten zehn Jahren erstmals das Export-Monopol streitig gemacht hat. In dieser Zeit hat m.W. weltweit kein Land den TGV gekauft, dagegen ging der Velaro bekanntlich nach Spanien und Russland. Das sah in den 90er Jahren ganz anders aus.
Und nach China ;-)
Man beachte jedoch: Die RENFE hat auch den Talgo als HGV-Zug bestellt, und dieser ist prinzipiell aufgebaut wie ein TGV. Es heißt nicht unbedingt, dass die Zukunft ausschließlich den Zügen mit Unterflurantrieb gehört, jedoch hat Siemens mit Velaro erheblich dazu beigetragen, Züge mit Unterflurantrieb attraktiv zu vermarkten, geschweige denn von den grundsätzlichen Vorteilen, die sich durch diese Bauweise ergeben (geringere Achslast, mehr Sitzplätze auf die selbe Zuglänge, etc...). Ich denke, die SNCF hat nicht auf dem AGV bestanden, da war eher Alstom unter Zugzwang, um nicht auf Dauer nur noch für SNCF Züge bauen zu dürfen.
Größere Reserven? Bei den TGVs hat man manchmal das Gefühl, dass die Hälfte der Flotte an einem Montagmorgen irgendwo geparkt herumsteht. Es besteht definitiv ein ordentlicher Überschuss an Fahrzeugen.
Jetzt fällt mir dazu noch ein: Die TGV fahren nur auf den wichtigsten Linien (von Paris nach Lyon, Marseille, Montpellier, Bordeaux, Lille, Strasbourg) im Taktverkehr, alle übrigen verstärkt zu Stoßzeiten. Hinzu kommen noch Saisonzüge, insbesondere zahllose Ski-Shuttles, die jetzt im Winter geradezu in Kolonnen Richtung Alpen aufbrechen. Den Rest des Jahres stehen die halt herum.
Allerdings dürfte es sich hierbei nicht um POS-fähige Züge handeln.
Jop, da hast du recht. POS-fähig sind nur 20 Züge, die wirklichen TGV POS, welche aus redesignten TGV-R Mittelwagen (Lacroix-Design) und neuen Triebköpfen bestehen (mehr oder weniger eine Weiterentwicklung der Thalys-PBKA Triebköpfe). Allerdings will die SNCF auch irgendwann doppelstöckig nach Deutschland fahren, als Züge sollen komplett neu beschaffte TGV Dasye mit Drei- oder Viersystemtriebköpfen dienen.
Falls es dich interessiert: TGV-Fanpage - Dort gibt es sehr umfassende und wirklich interessante Informationen zum TGV, meist sehr aktuell. Hin und wieder ein Blick in das zugehörige Forum lohnt sich auch.
Greetz,
NIM rocks
TGV Duplex
Tob, Freitag, 30.01.2009, 18:30 (vor 6168 Tagen) @ NIM rocks
"2. Klasse untere Ebene (c) Sascha Jokiel"
Ohweia, der Mittelgang ist aber ganz schön schmal.
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Sese, Freitag, 30.01.2009, 23:47 (vor 6168 Tagen) @ NIM rocks
Das höre ich oft. Ich bin kein Ingenieur und kann es im Detail nicht beurteilen. Aber so recht glauben kann ich es nicht.
Insbesondere bei einem Szenario wie in Eschede: Da hat laut Wikipedia-Artikel ein entgleistes Rad die Weichenzunge der nächsten Weiche getroffen und die Weiche dadurch unter dem fahrenden Zug umgestellt. Das reißt den folgenden Wagen so kräftig zur Seite, dass ich mir nicht vorstellen kann, was hier ein Jakobsdrehgestell geändert hätte.
Und selbst das hätte noch annähernd glimpflich ausgehen können, wenn nicht dem schleudernden Wagen zufällig ein Brückenpfeiler im Weg gestanden hätte. Und dahinter - mit 200 km/h in eine eingestürzte Brücke hinein? No chance.
Zustimmung. Anderes Szenario: Lammrückentunnel - dort hätte meiner Meinung nach, auch wenn ich es technisch nicht belegen kann und niemals belegen können werde, ein Zug in Jakobsdrehgestellbauweise keinen so großen Schaden davongetragen als es der ICE 1 als konventioneller Lok-Wagen-Zug gemacht hat.
Warum nicht? Die Unglückskette ging immerhin vom Triebkopf aus, der entgleist ist und den Schotter umpflügte und die Weiche der Üst kaputt fuhr. Dass die nachfolgenden Mittelwagen dann auch im Dreck fahren ist ja dann logisch.
Nun kann man fragen: Wenn es schon einen über 80 Tonnen schweren 401 aus den Schienen hebt, was wäre dann mit einem etwa 65 Tonnen schweren TGV-Tk passiert? Ob die nachfolgenden Wagen dann auf Jacobsdrehgestellen oder auf herkömmliche Art laufen dürfte einigermaßen egal sein, wenn der Tk quer durch den Tunnel rutscht.
--
Grüße,
Sese
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Sascha1974, Rimbach, Samstag, 31.01.2009, 19:04 (vor 6167 Tagen) @ sappiosa
Ich kenne keine Zahlen über Ausfälle des TGV. Dass er unfehlbar sei, kann eh niemand ernsthaft glauben - schon zweimal ist er bei HGV-Tempo entgleist, hatte im Vergleich zu Eschede nur das Glück, dass nicht die Kombination Weiche-Weiche-Brückenpfeiler im Weg stand. Aber subjektiv blieb bei mir bislang der Eindruck, dass der TGV weniger oft technische Pannen hat, weil er einfacher gebaut ist als der ICE.
Letztes Jahr habe ich leider nicht mitgezählt, aber es waren zwei die ICE 9552 / 9553 für mehrere Wochen ersetzt.
Für dieses Jahr sieht die Statistik derzeit so aus:
07.01.: ICE- Frankfurt<->Saarbrücken und TGV-Pendel Paris<->Saarbrücken mit Umstieg im "Eurobahnhof"
08.01.: ICE 9553 ist heute bis Frankfurt durch TGV 2801 ersetzt! Wird dann wie bisher auch den ICE 9552 nach Paris ersetzen.
09.01.: ICE 9551 ist ausgefallen! Ersatzzug ab Saarbrücken bis Frankfurt (laut RIS). ICE 9556 fällt aus! Ersatzzug bis Saarbrücken (laut RIS)
10.01.: Heute mal wieder gummibereift: Ausfall ICE 9556, stattdessen SEV nach Metz (dort Anschluss an TGV 2869) und Strasbourg (dort Anschluss an TGV 9204)
11.01.: TGV Ersatz für ICE 9550
12.01.: Heute fällt der ICE 9554 von 13.01 Uhr aus Frankfurt Richtung Paris aus. Ersatzzug (ICE 2806)bis Saarbrücken.
13.01.: ICE 9551 entfällt. Die Fahrgäste sollen sich mit dem 9553 zufrieden geben.
14.01.: ICE 9558 nur bis Saarbrücken. Umsteigen in Ersatzzug
15.01.: ICE 9556 beginnt erst ab SB! ICE 9553 endet in SB! Zwischen SB und FFM ICE Ersatzzug!
17.01.: Heute laut DSO wieder TGV nach Frankfurt. Hin als 9553, zurück als 9552.
18.01.: Heute TGV-Pendel zwischen Paris und Saarbrücken auf den dortigen 19-Uhr Knoten.
23.01.: Heute fährt ICE 9553 nur bis Saarbrücken! ICE 9556 beginnt erst in Saarbrücken! IC-Ersatzzug zwischen Frankfurt und Saarbrücken
25.01.: ICE 9553 von Paris nach FFM ersetzt durch TGV (dieser war 100 min zu spät und deswegen wurde noch schnell ein Ersatz - IC eingesetzt), ICE 9555 von Paris nach FFM auch ersetzt durch TGV (pünktlich)
26.01.: ICE 9553 fällt ersatzlos aus!
30.01.: ICE 9556 mit +30 in SKl "Grund: Störung am Triebfahrzeug" / ICE 9553 mit +5 in SSH
Auf der TGV-Strecke:
10.01.: Komplettausfall (k.a. zu Ersatzverkehr)
23.01.: TGV 9577 mit 70-min. Verspätung in Stuttgart
Keine Gewähr auf Vollständigkeit ;-)
Verstärkt wird dieser Eindruck durch die offenbar größeren Reserven. Ist es eigentlich schon mal vorgekommen, dass ein TGV Stuttgart-Paris durch einen ICE ersetzt wurde? Der umgekehrte Fall bei Frankfurt-Paris ist ja schon Routine.
Solche Fälle sind mir leider bisher nicht bekannt!
Grüße
Sascha
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Steffen, Samstag, 31.01.2009, 20:29 (vor 6167 Tagen) @ Sascha1974
Ui, das ist ja eine lange Liste! Ich hoffe Du hältst bis Jahresende durch, es ist ja erst ein Monat geschafft ;)
Auf der TGV-Strecke:
10.01.: Komplettausfall (k.a. zu Ersatzverkehr)
Was war denn der Grund dafür?
--
![[image]](http://img.aachen-im-bild.de/brueckebelgien.jpg)
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Sascha1974, Rimbach, Samstag, 31.01.2009, 20:32 (vor 6167 Tagen) @ Steffen
bearbeitet von Sascha1974, Samstag, 31.01.2009, 20:34
Ui, das ist ja eine lange Liste! Ich hoffe Du hältst bis Jahresende durch, es ist ja erst ein Monat geschafft ;)
Auf der TGV-Strecke:
10.01.: Komplettausfall (k.a. zu Ersatzverkehr)
Was war denn der Grund dafür?
Nun, soweit ich mitbekommen habe, gab es Probleme durch Schnee und Eis und ist dieser TGV wohl irgendwo in Frankreich liegen geblieben. Ob es dann per Ersatzzug bis Kehl ging und von dort mit IC-Ersatzzug oder wie auch immer, ist mir nicht bekannt. Für die Rückleistung jedoch hat man dann Ersatz schicken können.
Ja, die ICE-Liste ist lang, aber ich habe helfende Hände, die auch immer mal im RIS schauen, ob in Saarbrücken und Karlsruhe alles im Lot ist. ;-)
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Sebastian, Freitag, 30.01.2009, 15:18 (vor 6168 Tagen) @ NIM rocks
bearbeitet von Sebastian, Freitag, 30.01.2009, 15:19
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
NIM rocks, Freitag, 30.01.2009, 15:47 (vor 6168 Tagen) @ Sebastian
bearbeitet von NIM rocks, Freitag, 30.01.2009, 15:50
Hier das Video dazu:
http://www.lepost.fr/article/2009/01/10/1382194_feu-aux-fesses-un-tgv-prend-feu-a-l-lin...
Ach, das hab ich ganz vergessen zu verlinken, hab das Video auch schon gesehen! Dankeschön!
Es wird am Anfang gesagt, dass die Reisenden im Zug nichts von dem Brand mitbekommen haben sollen, das finde ich schon bemerkenswert. Solcher Qualm frisst sich doch normalerweise durch alle Ritzen...
Außerdem haben Bahnmitarbeiter den Zug brennend an sich vorbeifahren sehen und ihn gemeldet. Anscheinend hat der Zugführer nichts vom Brand bemerkt.
So, das wars mit meinen Französischkenntnissen. Vielleicht kann ja einer noch mehr herausholen oder mich berichtigen, sollte ich falsch liegen ;-)
MfG NIM rocks
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Steffen, Freitag, 30.01.2009, 21:49 (vor 6168 Tagen) @ NIM rocks
Es wird am Anfang gesagt, dass die Reisenden im Zug nichts von dem Brand mitbekommen haben sollen, das finde ich schon bemerkenswert. Solcher Qualm frisst sich doch normalerweise durch alle Ritzen...
Die TGV-Mittelwagen sind überhaupt nicht mit den Triebköpfen erbunden (außer der Zughaken). Der Gummiübergang zwischen Triebkopf und erstem Wagen sind nur Zierde oder wegen der Aerodynamik da. Der erste TGV-Mittelwagen hat auch keine Stirntüre!
Von da konnte der Qualm also nicht rein kommen. Höchstens über die Klimaanlage, aber da der Zug ja fuhr, hat der Fahrtwind den Qualm nach hinten weg geblasen.
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![[image]](http://img.aachen-im-bild.de/brueckebelgien.jpg)
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
Sascha1974, Rimbach, Samstag, 31.01.2009, 18:57 (vor 6167 Tagen) @ NIM rocks
Das mit dem "nicht bemerken" hat mich auch gewundert! Da müsste doch von so mancher Komponente die Betriebtemperatur jenseits von gut und böse gelegen haben!
TGV brennt lichterloh --> TGV nicht unfehlbar :-)
NIM rocks, Samstag, 31.01.2009, 21:45 (vor 6167 Tagen) @ Sascha1974
Das mit dem "nicht bemerken" hat mich auch gewundert! Da müsste doch von so mancher Komponente die Betriebtemperatur jenseits von gut und böse gelegen haben!
Jop, richtig. Eine Art selbstständiges Diagnosesystem wie "David" (so heißt es glaube ich) bei den ICE dürfte der TGV ja auch haben...
Dass die Passagiere nichts bemerkt haben kann ich mir jetzt schon vorstellen, es herrscht in Frankreich ja Linksverkehr, somit war der gezeigt Tk der letzte Triebkopf am Zug und der Rauch zog nach hinten davon.
MfG NIM rocks