Mittendrin: Hannover Hbf (50 Bilder), Teil I (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 21.10.2012, 08:22 (vor 4796 Tagen)

Moin!


Dieses Bahnhofsportrait ist ein wenig anders. Hannovers Hauptbahnhof ist derjenige Hauptbahnhof, den ich seit Schulzeiten regelmäßig nutze. Ich kann ihn daher nicht mit den unvoreingenommenen Augen des Fremden betrachten; diesmal sind es die Augen des Stammgastes, durch die der Leser den Bahnhof sieht. Und dennoch: Ich habe versucht, mich dem Bahnhof möglichst unvoreingenommen zu nähern und auch Wege genommen, die ich sonst nicht gehe. Ganz gelungen ist mir das nicht.


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Hannover kann man guten Gewissens als einen der wichtigsten Eisenbahnknoten Deutschlands bezeichnen. Das sah schon Friedrich List so, der hier die Nord-Süd-Route sich mit der Ost-West-Route kreuzen sehen wollte, nach Norden mit den beiden Strecken nach Hamburg und Bremen. Es gab da in der Frühzeit der Eisenbahn allerdings ein Problem. Das war gerade aus England gekommen: Durch unterschiedliche Thronfolgeregelungen war im Jahr 1837 die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover zu Ende gegangen; während in London Queen Victoria den Thron bestieg, war ihr das in Hannover nicht möglich. Sie war schließlich kein Mann. Nach Hannover kam jemand mit dem typisch welfischen Namen Ernst August und wurde als Ernst August I. König zwischen Harz und Heide.

Von rechts und links bedrängt - Braunschweig als östlichem und Preußen als westlichem Nachbarstaat (Schaumburg-Lippe spielte wohl keine bedeutende Rolle) - kam das leidige Thema Eisenbahn im Jahre 1840 mal wieder auf die Tagesordnung. 1841 einigten sie die zwei Welfenstaaten auf den Bau der sogenannten „Kreuzbahn“. Damit trat Lehrte ins Licht der deutschen Eisenbahngeschichte, hier sollten sie die Strecken Hannover - Braunschweig und Hildesheim - Celle (weiter nach Harburg) kreuzen. Ein großer Tag war dann der 22. Oktober 1843, seit diesem Tag fuhr auch im Königreich Hannover die Eisenbahn, wenn vorerst auch nur zwischen der Hauptstadt und ebenjenem kleinen Dorf.
1847 war die Strecke Berlin - Köln durchgehend befahrbar (1851 dauerte die Reise 16 Stunden), auch Hannover - Bremen ging in jenem Jahr in Betrieb.

Durch die Revolution und Streitigkeiten um die Streckenführung verzögert, ging die erste Etappe gen Süden erst 1853 in Betrieb. Seit 1856 war die Südbahn bis nach Kassel befahrbar, selbstverständlich die Route über Dransfeld, nicht über Eichenberg.

1851 starb der König, zehn Jahre später tauchte er wieder auf: Seit 1861 steht das Reiterstandbild Ernst Augusts vor dem Bahnhof. Die Formulierung „unterm Schwanz“ ist sicher auch dem einen oder anderen weiter weg von Hannover ein Begriff, ist das Denkmal doch ein beliebter Treffpunkt.

1872 gingen die Deisterbahn sowie später im Jahr die Stammstrecke der Hannover-Altenbekener Eisenbahn via Hameln nach Ostwestfalen in Betrieb; diese zum Imperium des Eisenbahnkönigs Strousberg gehöhrende Bahngesellschaft hatte ihren eigenen Bahnhof, den ehemaligen Südbahnhof, gelegen nördlich vom heutigen Bismarckbahnhof.

1879 wurde der heutige Hauptbahnhof in Betrieb genommen, am Standort des bisherigen. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Hochlegung der Gleisanlagen.

Im Jahr 1890 kam die Bahnstrecke nach Walsrode hinzu, von ihr zweigt die seit 1938 betriebene Verbindung nach Celle ab, diese „Hasenbahn“ genannte Strecke machte das doppelte Kopfmachen der Nord-Süd-Züge in Lehrte und Hannover überflüssig. Erst seitdem diese Strecke 1964 zweigleisig ausgebaut worden war, nehmen alle Fernzüge nach Norden diese Route. Im Jahr zuvor hatte der Fahrdraht von Süden her Hannover erreicht; seit 1965 ist auch die Strecke nach Hamburg elektrifiziert.

Die bislang letzten größeren Umbauten erfolgen im Rahmen des Baus der S-Bahn, die Bahnstrecken nach Osten, Norden und Westen erhielten zusätzliche Gleise für den Nahverkehr, auch verkehrt zum Flughafen jetzt die S-Bahn. Diese Umbauten waren zur Weltausstellung im Jahr 2000 fertig.


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Der Personenverkehr ist äußerst umfangreich. Wenn mal mehr als eine halbe Stunde kein Fernzug im Bahnhof ist, dann ist entweder eine Störung schuld oder (was häufiger vorkommt) es ist Nacht. Aber auch nachts ist es nicht ruhig, in Hannover treffen sich die Nachtzüge zum Sammelanschluß mit großem Kurswagentausch. Mit ein wenig Pech (oder Glück, je nach Gusto) kann man das Schauspiel aber auch den morgendlichen Berufsverkehr durcheinanderbringen sehen.

Im Nahverkehr sind drei Unternehmen unterwegs. Auf den meisten Strecken die DB, erwähnenswert sind die letzten mit der Baureihe 218 bespannten Nahverkehrszüge Niedersachsens von Hannover nach Bad Harzburg. Ansonsten dominieren Doppelstockwagen (RE) und Elektrotriebwagen (S-Bahn).
Die Fahne der Privaten halten Metronom (Uelzen - Hannover - Göttingen) und Erixx (Heidebahn) hoch, letztere eine Tochter der traditionsreichen Osthannoverschen Eisenbahnen aus Celle.

Bevor wir uns den Bahnhof anschauen, begeben wir uns auf einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Hannover ist zwar nicht unbedingt die schönste Stadt auf der Welt, aber schöner, als man es aus dem Zugfenster sieht, ist es allemal.


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1 Hannover im Jahr 1689. Vom Hauptbahnhof keine Spur.


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2 Hannover im Jahr 1939. Im Vordergrund der Hauptbahnhof mit seinen Bahnsteighallen.


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3 Hannover im Jahr 1945. Im Vordergrund die Ruine des Hauptbahnhofs.


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4 Hannover heute. Der Hauptbahnhof liegt inmitten der Stadt, am Nordrand der City.


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5 Der Kundige hat es erkannt: Die vier Aufnahmen zeigen die Stadtmodelle im Neuen Rathaus. Das liegt im Süden der City, am Maschteich, und wurde 1913 eingeweiht.


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6 Dicht dabei der Maschsee, im Sommerhalbjahr mit Linienschiff.


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7 So sieht er von oben aus. Der Kundige hat es erkannt: Diese und die folgenden Aufnahmen entstanden vom Rathausturm, per Schrägaufzug zugänglich. Nicht so schön kommt auf dem Bild die sehr gute Fernsicht zum Ausdruck.


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8 Daher ein Fernsehbild: Hinterm Messegelände erhebt sich der Brocken.


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9 Hinter dem Maschteich der Maschsee mit Fontäne, das Stadionbad und die AWD-Arena, sicher nicht nur mir immer noch als Niedersachsenstadion bekannt. Für seinen Bau kurz nach dem Krieg wurde Trümmerschutt verwendet.


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10 Archiv, die eingerüstete Neustädter Kirche (mit Leibniz' Grab), am Leineufer das Leineschloß, heute Landtag. Da wo der Bus fährt, fuhr früher die Straßenbahn.


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11 Die City mit Marktkirche, dahinter das Anzeiger-Hochhaus. Vor dem alten Fernsehturm und dem Lister Tor (der Betonklotz rechts davon) ist der Hauptbahnhof zu erahnen.


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12 Im Vordergrund die Aegidienkirche, als Ruine und Antikriegsmahnmal erhalten. Links von ihr das Opernhaus, dahinter wieder der Hauptbahnhof.


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13 Ein Blick gen Osten mit der modernen Zentrale der NordLB. Weiter hinten die Kuppel der Stadthalle.

Wir verlassen die Vogelperspektive und begeben uns gen Hauptbahnhof, das hier ist schließlich kein Tourismusforum.


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14 Nördlich vom Leineschloß der Beginenturm und im Hintergrund die Marktkirche.


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15 Herbststimmung am Ballhof.


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16 An der Straßenbahnhaltestelle Steintor im Hintergrund das Anzeiger-Hochhaus, ein Backsteinhochhaus aus den 1920ern. Die sogenannte Wartehalle entstand im Rahmen des Projekts Busstops vor bald 20 Jahren, Architekt war Alessandro Mendini. In ein paar Jahren dient sie vielleicht sogar Busfahrgästen.


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17 Vorm Hochhaus eine schöne Uhr, auch sie aus einer vergangenen Epoche.
Den eigentlichen Stadtmittelpunkt lassen wir, wie auch die Fußgängerzone, rechts liegen.


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18 Zwei Straßenbahnlinien queren den Bahnhofsplatz, ebenso einige Buslinien. Rechts der Bahnhof, derzeit wegen Fassadensanierung eingerüstet.


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19 Von ein bißchen wenig weiter weg sieht es so aus.


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20 Hier die Hauptfassade von dichter dran. Derzeit nur mit Gerüst machbar, die abgeschnittenen Fahnenmasten gefallen auch mir nicht.


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21 Das erwähnte Ernst-August-Denkmal. Erwähnenswert der sogenannte hannöversche Genitiv auf dem Sockel.


Bevor wir hineingehen: Fortsetzung folgt.

Mittendrin: Hannover Hbf (50 Bilder), Teil II

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 21.10.2012, 08:23 (vor 4796 Tagen) @ Sören Heise

Fortsetzung.


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22 Die Halle.


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23 Ein zweiter Blick. Mit Messewerbung.


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24 Immer wieder schön gräßlich diese Sitzecke beim Bäcker.


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25 Immer voll die Unterführung, seit dem Umbau als Einkaufspassage.


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26 Mittendrin. Untendrunter die Passerelle. Noch mehr Geschäfte und Freßbuden.


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27 Begeben wir uns auf einen Bahnsteig. Die Wahl fiel auf 9/10. Hier der Aufzugturm.


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28 Der ICE war ein wenig durcheinander. Er traute sich gar nicht an den Bahnsteig.


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29 Bahnhofsschilder.


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30 Am Ostende des Bahnsteiges befand sich einstmals die Autoverladung. Der Fleck ist mir bekannt.


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31 An den Gleisen der Neubau der Bundesbahndirektion.


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32 An einem anderen Tag geht der Blick hinüber zum Sparkassenhochhaus.


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33 Und zum alten Fernsehturm.


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34 Die Ausfahrt gen Norden und Westen mit einfahrender S-Bahn.


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35 Bahnhofsschildvergleich.


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36 Berufsverkehr.

Wir springen jetzt auf den Bahnhofsvorplatz.


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37 Springbrunnen vor dem Südflügel.


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38 Der Altbau der Bundesbahndirektion, heute Büros und Geschäfte.


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39 Gegenüber die Eisenbahnerbank.


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40 Unter dem Bahnhof hindurch I.


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41 Unter dem Bahnhof hindurch II. Demnächst wohl mit Straßenbahn.


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42 Der Busbahnhof.


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43 Zu häßlich, um fast schon wieder schön zu sein. Er kommt aber bald weg.


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44 Parkplatznot? Nein, das soll moderne Kunst sein. Oder ist es sogar welche?


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45 Der Nordeingang im Gegenlicht. Man sieht nur das Parkhaus.


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46 Von dichter dran.


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47 Eine Etage tiefer.


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48 Noch eine Etage tiefer die Stadtbahn. Hier der eher wenig genutzte Nordausgang, wer zum Zug will, nimmt den anderen.


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49 Keine Schönheit ist der Nordwesteingang.


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50 Wir beenden unseren Rundgang daher mit einem Blick aufs Leben im Bahnhof.


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Den nächsten Hauptbahnhof gibt es wie gewohnt am nächsten Sonntag.


Viele Grüße, Sören


Quelle: Olaf Bergmeier, Hannover - das Bahnkreuz im Norden (Eisenbahn-Journal special 9/1994). Fürstenfeldbruck 1994.

Die Bilder entstanden hauptsächlich am 10.6.2011 sowie am 31.8. und 11.10.2012.

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Mittendrin: Hannover Hbf (50 Bilder), Teil II

Bernina-Express, Sonntag, 21.10.2012, 10:06 (vor 4796 Tagen) @ Sören Heise

Ja, danke für die eindrucksvollen Bilder. Ich war in Hannover im Studienseminar als gerade die U-Bahn durch den Hbf gezogen wurde. Wenn man in die Baugrube schaute, meinte man, beinahe den Erdmittelpunkt zu sehen.
Nun ist alles toll fertig, wie die Bilder zeigen. Ich habs mir auch gerade kürzlich wieder angeschaut, als ich in H umsteigen musste und der ICE aus Berlin 25' später war. Dabei habe ich gesehen, dass es unten in der Passerelle eigentlich nur China-Imbisse gibt. In Kürze eröffnet ein weiterer.

Was aber auch auffällt. in H Hbf hat man die Quertragwerke der Fahrleitung wohl gänzlich abgeschafft und durch Peiner Einzelmasten ersetzt. Sehr vernünftig, da kann es nicht wie in Stuttgart passieren, dass bei einer Entgleisung gleich das halbe Gleisfeld im Strippensalat versinkt.

Mittendrin: Hannover Hbf (50 Bilder), Teil II

BarracudaJoe, Montag, 22.10.2012, 13:45 (vor 4795 Tagen) @ Bernina-Express

> Ja, danke für die eindrucksvollen Bilder. Ich war in Hannover im Studienseminar als gerade die U-Bahn durch den Hbf gezogen wurde. Wenn man in die Baugrube schaute, meinte man, beinahe den Erdmittelpunkt zu sehen.
[quote]Nun ist alles toll fertig, wie die Bilder zeigen. Ich habs mir auch gerade kürzlich wieder angeschaut, als ich in H umsteigen musste und der ICE aus Berlin 25
[/quote]

Bok und Nousuu würde ich ja eher als Asia-Imbiss bezeichnen. Die haben neben chinsesischen Sachen auch thailändische Currys und japanische Nudelsuppen.

Sehr schön!

oppermad, Wuppertal/Wunstorf, Sonntag, 21.10.2012, 15:15 (vor 4796 Tagen) @ Sören Heise

Moin,

auch von mir vielen Dank für ein Portrait von einem Bahnhof, den auch ich seit 1997 sehr regelmäßig nutze.

Der ICE auf Bild 28 ist eben modellbahngerecht. Bei derartigen Ausstellungen sind die Reihungen oft sehr kunstvoll. Oder hatte jemand gewettet, dass es beim ICE höchstens fehlende Wagen gibt, aber keine abweichende Wagenreihung?

Und Bild 38 zeigt, wie energiesparend Lokführer fahren können; der Zug sollte erst um 15:50 Uhr ankommen;-) (Oder hatte der ICE nach Berlin +20?)

Übrigens war letzte Nacht im Hauptbahnhof "Stimmung". Etliche Halbstarke randalierten und prügelten als Folge einer offensichtlichen Alkoholintoleranz aufeinander ein, bis die Polizei recht schnell eingriff. Danach richteten sich die Feindseligkeiten gegen die Staatsdiener, die mit diversen Gegenständen beworfen und wüst tituliert wurden. Eine bereits selektierte Person brachte gar einen Polizisten zu Fall; natürlich mit entsprechenden Konsequenzen. Es traute sich kaum ein Fahrgast des mit +50 eingetroffenen ICE aus Süden vom Bahnsteig.

Abgesehen von solchen Ausnahmeerscheinungen bewege ich mich gerne dort.

Mit den besten Wünschen für einen friedlichen Sonntag,

Dirk

Schöne Bilder: Danke + Eisenbahnerbank

GUM, Montag, 22.10.2012, 10:20 (vor 4795 Tagen) @ Sören Heise
bearbeitet von GUM, Montag, 22.10.2012, 10:21

Jetzt weiß ich auch, warum die Sparda-Bank so heißt. Eisenbahner Spar- und Darlehenskasse!

Interessante Detailaufnahmen, danke!

Grüße GUM

Vielen Dank

DG, Sonntag, 21.10.2012, 10:26 (vor 4796 Tagen) @ Sören Heise

Hallo,

vielen Dank für diesen tollen Bericht.
Diesmal war mir hier fast alles bekannt, ist der Hauptbahnhof Hannover doch der,
den ich sicherlich am häufigsten betreten habe. Ich finde ihn auch nach wie vor
schön, er ist hell, breit, meist sauber, gut bewacht (nachts).
Vergangenen Mittwoch habe ich dann auch das erste Mal einen Metronom in Hannover bestiegen.
Auf dass ich bald mal wieder vorbeischaue ;D

Danke für das Bahnhofsportrait!

Reisender, München, Sonntag, 21.10.2012, 16:26 (vor 4796 Tagen) @ Sören Heise

Dieses Bahnhofsportrait ist ein wenig anders.

In der Tat! Es beginnt nämlich überraschenderweise gar nicht am Bahnhof, sondern im Rathaus! Hannover ist meiner Meinung nach durchaus eine sehr schöne Stadt, doch das Rathaus ist es etwas abseits gelegen. Aber zum Glück gibt es in Hannover ja den „roten Faden“. Eine sehr praktische Erfindung um uns Touristen die Sehenswürdigkeiten der Stadt etwas näher zu bringen.

Hannovers Hauptbahnhof ist derjenige Hauptbahnhof, den ich seit Schulzeiten regelmäßig nutze.

Als Schüler bin ich erinnerlich zwei bis dreimal durch Hannover Hauptbahnhof durchgefahren. Halt gemacht und dort ausgestiegen bin ich indessen das erste Mal erst als ich schon erwachsen war. Seitdem war ich allerdings mittlerweile schon ein paar Mal mit dem ICE in Hannover.

Ich kann ihn daher nicht mit den unvoreingenommenen Augen des Fremden betrachten; diesmal sind es die Augen des Stammgastes, durch die der Leser den Bahnhof sieht.

Bei meinen Besuchen in Hannover Hauptbahnhof haben mich als Fremder vor allem die vielen Einkaufsmöglichkeiten beeindruckt, zumal die Ladenpassage ja nicht am Bahnhof endet, sondern unmittelbar in die Fußgängerzone einmündet. Ich glaube, dass dort wohl erst an Sonn- und Feiertagen wegen der unterschiedlichen Öffnungszeiten so richtig auffällt, welche Geschäfte der so genannten Niki-de-Saint-Phalle-Promenade noch zum Bahngelände gehören und welche nicht. Die Ladendichte ist in und um den Hauptbahnhof ohnehin sehr groß. Schließlich gibt es direkt neben dem Hauptbahnhof ja noch die Ernst-August-Galerie, wo es im Gegensatz zu herkömmlichen Galerien weit mehr als Gemälde zu kaufen gibt.

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Foto: ICE 3 "Ingolstadt" in Köln Hbf

Ladenöffnungszeiten

Fabian318, Münster i. W., Montag, 22.10.2012, 10:46 (vor 4795 Tagen) @ Reisender

Bei meinen Besuchen in Hannover Hauptbahnhof haben mich als Fremder vor allem die vielen Einkaufsmöglichkeiten beeindruckt, zumal die Ladenpassage ja nicht am Bahnhof endet, sondern unmittelbar in die Fußgängerzone einmündet. Ich glaube, dass dort wohl erst an Sonn- und Feiertagen wegen der unterschiedlichen Öffnungszeiten so richtig auffällt, welche Geschäfte der so genannten Niki-de-Saint-Phalle-Promenade noch zum Bahngelände gehören und welche nicht.

Ist es nicht prinzipiell egal, ob sie zum Bahnhof gehören oder nicht? Denn der Einzelhandel dürfte wohl nur außerhalb der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten öffnen, wenn er Reisebedarf nur an Reisende verkauft. Zumindest hier beim örtlichen Buchhändler steht das auch so dran.

Ansonsten danke für den ausführlichen Bericht!

Ladenöffnungszeiten

Henrik, Montag, 22.10.2012, 14:14 (vor 4795 Tagen) @ Fabian318

Bei meinen Besuchen in Hannover Hauptbahnhof haben mich als Fremder vor allem die vielen Einkaufsmöglichkeiten beeindruckt, zumal die Ladenpassage ja nicht am Bahnhof endet, sondern unmittelbar in die Fußgängerzone einmündet.

jaha!
Sagte das nicht auch mal ....Volker Pispers..oder war das Wiglaf Droste?
Hannover, die einzige Stadt Deutschlands, bei der man direkt in die Einkaufsstraße fällt, wenn man den Hauptbahnhof verlässt! :D

Ich glaube, dass dort wohl erst an Sonn- und Feiertagen wegen der unterschiedlichen Öffnungszeiten so richtig auffällt, welche Geschäfte der so genannten Niki-de-Saint-Phalle-Promenade noch zum Bahngelände gehören und welche nicht.

Ist es nicht prinzipiell egal, ob sie zum Bahnhof gehören oder nicht? Denn der Einzelhandel dürfte wohl nur außerhalb der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten öffnen, wenn er Reisebedarf nur an Reisende verkauft. Zumindest hier beim örtlichen Buchhändler steht das auch so dran.

..das wäre ja arg. Mit Ticket-vorzeigen an der Kasse wie an einigen Flughäfen im Ausland. :D

Nein, zumindest hier in Niedersachsen ist das nicht notwendig - einen solchen Zusammenhang gibts hier nicht,
es spielt hier in der Tat eine Rolle, ob sich der Laden im Bahnhof befindet oder nicht:

§ 4
Sonn- und Feiertagsregelung

(1) An Sonntagen und staatlich anerkannten Feiertagen dürfen geöffnet werden
in der Zeit von 0 bis 24 Uhr
[...]
c) Verkaufsstellen auf Bahnhöfen für den Personenverkehr, auf Flughäfen und in Fährhäfen für den Verkauf von Waren des täglichen Kleinbedarfs sowie von Bekleidungsartikeln und Schmuck

http://www.recht-niedersachsen.de/81610/nloeffvzg.htm

Kann man in dem Telekom-Shop sonntags Handys kaufen bzw. Verträge abschließen?

Gehören Schuhe zu Bekleidungsartikeln oder zum täglichen Kleinbedarf?
Bei den meisten Frauen wohl auf jeden Fall zumindest auch zu letzterem. ;)
Eins der besten Renner da unten .....neben Lidl & Back-Factory auf der ganz anderen Seite.

Ansonsten danke für den ausführlichen Bericht!

genau, Danke!

Ladenöffnungszeiten

Fabian318, Münster i. W., Montag, 22.10.2012, 20:17 (vor 4795 Tagen) @ Henrik

..das wäre ja arg. Mit Ticket-vorzeigen an der Kasse wie an einigen Flughäfen im Ausland. :D

So wird es wohl nicht laufen. - Ich hätte da zuschreiben müssen, dass so ein Paragraf ein ziemlicher Papiertiger wäre, denn die Backofenpommes dürften dann im Rossmann Express sicher nicht verkauft werden.


Nein, zumindest hier in Niedersachsen ist das nicht notwendig - einen solchen Zusammenhang gibts hier nicht,
es spielt hier in der Tat eine Rolle, ob sich der Laden im Bahnhof befindet oder nicht:

Danke, stimmt, ist ja Ländersache alles.

(1) An Sonntagen und staatlich anerkannten Feiertagen dürfen geöffnet werden
in der Zeit von 0 bis 24 Uhr
[...]
c) Verkaufsstellen auf Bahnhöfen für den Personenverkehr, auf Flughäfen und in Fährhäfen für den Verkauf von Waren des täglichen Kleinbedarfs sowie von Bekleidungsartikeln und Schmuck

Kann man in dem Telekom-Shop sonntags Handys kaufen bzw. Verträge abschließen?

Gehören Schuhe zu Bekleidungsartikeln oder zum täglichen Kleinbedarf?
Bei den meisten Frauen wohl auf jeden Fall zumindest auch zu letzterem. ;)
Eins der besten Renner da unten .....neben Lidl & Back-Factory auf der ganz anderen Seite.

Ist der Fernseher oder Computer im Lidl im Hauptbahnhof dem täglichen Kleinbedarf zuzurechnen? Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass sowas dann nicht verkauft wird. - Sind ja nicht in Baden-Würtemberg. ;-)

Besagtes Hinweisschild gibt (oder gab, falls der Abrisswelle zum Opfer gefallen) es in Münster im Hbf an der Buchhandlung auf jeden Fall und ist auch im Gesetz verankert:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=7&ugl_nr=7113&bes_...

Demnach dürfte man mir in der Drogerie dort definitiv keine Backofenpommes und andere Artikel verkaufen, die offenbar kein Reisebedarf sind. Ein Ticket vorzeigen musste ich aber noch nie. ;-)

Lidl HH-Altona und Hannover - Unterschiede

RhBDirk, Montag, 22.10.2012, 20:30 (vor 4795 Tagen) @ Fabian318

In Hannover erhält man sonn- und feiertags das gesamte Lidlsortiment. Also auch die Aktionsangebote und Tiefkühlware.

In Hamburg-Altona allerdings werden schon keine "Sixpacks" Getränke verkauft, da man (so mehrfach an der Kasse gehört), laut Gesetz an Sonn- und Feiertagen nur deren fünf Flaschen verkaufen dürfe. Unter den Kassen lagen dann Haufen von herausgerissenen Einzelflaschen, die von einer Mitarbeiterin wieder eingesammelt wurden und in den Verkauf gingen. Total dämlich, aber in Hamburg wohl von irgendeinem Papiertiger so festgelegt.

Ebenso ürfen weder tiefgefrorenes, noch Aktionsartikel, verkauft werden. Die Tiefkühltruhen sind - mit extra designten - Vorhängen zugehängt und verschlossen. Ich weiss aber gerade nicht, ob das dann dort nur bestimmte Artikel betrifft (z.B. Eis darf verkauft werden und die tiefgefrorene Scholle nicht), oder alles.

Die Gestelle mit der Aktionsware waren beiseite geräumt oder leer.

Im Hamburger Hbf oder im Flughafen gibts allerdings beim Edeka auch Tiefkühlware an Sonn- und Feiertagen zu kaufen. Aber natürlich ist das Angebot dort grundsätzlich wesentlich eingeschränkter als beim Lidl, da die Ladenflächen kleiner sind.

Der Lidl auf der Reeperbahn hatte auch sonntags mal geöffnet, das ist aber vor einigen Jahren Widerrufen worden.

Hannover Hbf - Danke!

Sören Heise, Region Hannover, Montag, 22.10.2012, 06:19 (vor 4795 Tagen) @ Sören Heise

Guten Morgen,

besten Dank für die Kommentare.


@Bernina-Express: Der Stadtbahnbau war vor meiner Zeit, das war aber bestimmt seltsam mit einer Baugrube im Bahnhof.
Die China-Imbisse sind vielleicht wegen der vielen asiatischen Messegäste. ;-) Ist da wirklich kein Thailänder dabei? Muß ich mal schauen.


@Dirk: Der ICE nach Berlin war weg, in Gegenrichtung lief es nicht.
Fußballtage versuche ich zu vermeiden, später abends bin ich ohnehin recht selten am Bahnhof, in dem Fall eine gute Wahl.


@DG: Metronom, lange ist's her. ;-)


@Reisender: Ja, der Rote Faden ist praktisch. Ich bin ihn allerdings noch nie abgegangen, aber das Begleitheft gibt es hier im Hause.
Wie es in der Passerelle (Niki-...-Promenade sagt eigentlich niemand) mit den Sonntagsöffnungszeiten abgesehen von Rossmann und Lidl aussieht, weiß ich gar nicht. Organisatorisch ist sie ohnehin eine Einheit.
Das schöne am Bahnhof ist wirklich, daß er direkt an der Innenstadt liegt.
Die Ernst-August-Galerie ist ein Magnet, man sieht das mindestens samstags an den Fußgängermassen an der Ampel. ;-)


Viele Grüße, Sören

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Hannover Hbf - Danke!

fabs, Braunschweig, Montag, 22.10.2012, 08:42 (vor 4795 Tagen) @ Sören Heise

Moin!
Danke für einen der Bahnhöfe, in die ich mehrmals täglich ein- und ausfahre. Sehr schön!

Wie es in der Passerelle (Niki-...-Promenade sagt eigentlich niemand) [...]

Und ich dachte immer, dass das Pisserelle heißt...
Wobei es in den letzten Jahren - insbesondere nach dem großen Umbau - damit tatsächlich deutlich besser geworden ist.

Viele Grüße
fabs

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Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
Zugbegleiter zum Beispiel...

Hannover Hbf - Linknachtrag

Sören Heise, Region Hannover, Montag, 22.10.2012, 14:12 (vor 4795 Tagen) @ fabs

Und ich dachte immer, dass das Pisserelle heißt...
Wobei es in den letzten Jahren - insbesondere nach dem großen Umbau - damit tatsächlich deutlich besser geworden ist.

Den Namen kannte ich nicht. Aber vor dem Umbau war es weniger schön, das stimmt. Ich bin da regelmäßig morgens zwischen Zug und Stadtbahn entlang.

Nachtragen möchte ich noch diesen Link, der auch für ärtzlich anerkannte DSO-Allergicker einen Blick wert sein dürfte, zeigt er doch die bis 1996 in Betrieb befindlichen Stellwerke Hpf und Hpw sowie Abzw. Burg (abgerissen).


Viele Grüße, Sören

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Vielen Dank für den Link!!!

oppermad, Wuppertal/Wunstorf, Montag, 22.10.2012, 14:45 (vor 4795 Tagen) @ Sören Heise

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