Beschleunigung (Allgemeines Forum)

KBS880, Mittwoch, 14.01.2009, 20:51 (vor 6185 Tagen)

Hallo Leute,

hab letztens im Fernsehen etwas über die Baureihe 103 aufgeschnappt. In einem Beitrag wurde gesagt, dass, wenn man irgendwelche Schalter umlegen würde, die Lokomotive locker unter zehn Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen könnte.

Ich könnte es mir von der Motorleistung gut vorstellen, jedoch dürfte das doch kaum möglich sein, da ja die Traktion auf den Eisenschienen sehr beschränkt sein dürfte.

Wie ist das überhaupt bei anderen Lokomotiven/Zügen und den ICE-Fahrzeugen? Weiß hier jemand irgendwelche Werte? Vor allem beim ICE-S sollen ja die Beschleunigungswerte erstaunlich sein.

Theoretisch lässt es sich ja ganz einfach ausrechnen, aber hier interessiert mich einfach, was aus den Maschinen "theopraktisch" rauszuholen wäre und was im Alltag maximal vorkommt.

Dazu ein Link

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Mittwoch, 14.01.2009, 21:33 (vor 6185 Tagen) @ KBS880

Hallo,

Theoretisch lässt es sich ja ganz einfach ausrechnen, aber hier interessiert mich einfach, was aus den Maschinen "theopraktisch" rauszuholen wäre und was im Alltag maximal vorkommt.

na dann schau mal bei Youtube rein:
http://www.youtube.com/watch?v=cdy3G_an65s

Zum Abschluss dann noch mal das hier anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=V2TEkLZDElQ&feature=related

Viel Spaß dabei! :-)

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
[image]

Beschleunigung

Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 14.01.2009, 21:37 (vor 6185 Tagen) @ KBS880

Hallo,

also - mit einer "handelsüblichen" 143er hat das mal funktioniert, vor sehr langer Zeit, und freilich bei trockenen Schienen. Unter 10s waren es nicht, sondern knapp 12, naja, na schön, Krümelkackerei. Aber daß das Maschinchen so hoch beschleunigen konnte, dafür verbürge ich mich, ich war dabei, wenngleich die Lok eigentlich zu bremstechnischen Versuchsfahrten eingesetzt war...

[Zeigefinger hoch]
Zum Nachmachen nicht geeignet! Es hat doch ziemlich Geräusche gegeben und ich habe keine Ahnung, was der Tf da wo um-/ abgeschaltet hat...
[Zeigefinger runter]

Viele Grüße aus Ansbach
Frank

--
"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."

(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)

Beschleunigung

Sese, Mittwoch, 14.01.2009, 21:37 (vor 6185 Tagen) @ KBS880
bearbeitet von Sese, Mittwoch, 14.01.2009, 21:47

Eine schöne Drehstromlok Lz (also ohne Wagen) reicht doch schon für eine bombastische Beschleunigung :-)

Video 1 (hier sieht man zunächst schön die Wirkung der E-Bremse)
Video 2

Bei Drehstromloks ist das schöne, dass man einfach den Hebel vorschmeißen und sich sich zurück lehnen kann. Bei Loks wieder 103, die mit Thyristor-Lastschaltungen arbeiten, kann man nicht einfach das Handrad auf voll drehen und sich zurück lehnen sondern muss nach und nach aufschalten. Insofern ist die maximale Beschleunigung auch ein Stück weit von Lokführer abhängig.

--
Grüße,
Sese

Ergänzung...

Sese, Mittwoch, 14.01.2009, 21:52 (vor 6185 Tagen) @ Sese

...wen ein paar referenzierte Werte interessieren: Karl-Gerhard Baur berichtet in seinem Buch "Baureihe 101" (GeraMond, 2003) auf Seite 119 f. von einer Abnahmefahrt der 101 126. Dort soll bei einem Beschleunigungsvorgang die Lok in 35 von 0 auf 220 km/h beschleunigt worden sein, wobei angeblich auch schon 32 Sekunden unter Zuhilfenahme von Sand erreicht wurden. Das wären im Mittel immerhin 1,75 ms^-2 bzw. 1,91 ms^-2 ...

Das noch als Nachschlag ;-)

--
Grüße,
Sese

Beschleunigung

Martin, Mittwoch, 14.01.2009, 21:56 (vor 6185 Tagen) @ Sese

Man kann auch bei Altbaumaschinen gleich voll aufdrehen - jedenfalls bei solchen die ein Anfahrüberwachungsgerät haben. Die BR 151 hat sowas, die 103 müsste als großer Bruder ebenfalls sowas besitzen.

Hier ist übrigens auch noch ein Video zu einer 1216 die braucht etwa 40 s von 0 auf 220 km/h http://de.youtube.com/watch?v=PjZB30iXVio

Beschleunigung

Markus-P, Mittwoch, 14.01.2009, 22:34 (vor 6185 Tagen) @ Sese

Eine schöne Drehstromlok Lz (also ohne Wagen) reicht doch schon für eine bombastische Beschleunigung :-)

Video 1 (hier sieht man zunächst schön die Wirkung der E-Bremse)
Video 2

Bei Drehstromloks ist das schöne, dass man einfach den Hebel vorschmeißen und sich sich zurück lehnen kann. Bei Loks wieder 103, die mit Thyristor-Lastschaltungen arbeiten, kann man nicht einfach das Handrad auf voll drehen und sich zurück lehnen sondern muss nach und nach aufschalten. Insofern ist die maximale Beschleunigung auch ein Stück weit von Lokführer abhängig.

Bei einer 141 er hätte das aber einen schönen Sound gegeben. -)

Heute hört man nur nicht die Stromrichter heulen.

Beschleunigung

Sese, Mittwoch, 14.01.2009, 23:25 (vor 6185 Tagen) @ Markus-P

Bei einer 141 er hätte das aber einen schönen Sound gegeben. -)

Heute hört man nur nicht die Stromrichter heulen.

Aber grad das ist ja das schöne, z. B. das Singen der IGBTs einer 146.2: http://de.youtube.com/watch?v=D_6wC_2IvM4

;-)

--
Grüße,
Sese

Der Taurus klingt aber schöner...

Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 14.01.2009, 23:37 (vor 6185 Tagen) @ Sese

Hi Sese,

wenigstens die 1116 der ÖBB haben beim Anfahren schwerer Züge eine hörbare, richtig harmonische Reihe drauf.
Ein Musikexperte müßte vielleicht klären, ob das Moll oder Dur ist...

Gruß
Frank

--
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doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."

(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)

Beschleunigung - Kapitel 1: Theorie

Meinrad aus Kanada, Oakville, Canada, Mittwoch, 14.01.2009, 23:38 (vor 6185 Tagen) @ KBS880

Ich weiss, du wolltest es theopraktisch. Kann leider mit keinen Erfahrungen dienen. Aber die Frage ist interessant: Sind 10s fuer "0 auf 100" moeglich auf Schienen?

Die Antwort: Klares JA. 100km/h sind 27,77 m/s. Um auf diesen Wert in 10 Sekunden zu beschleunigen, muss die Beschleunigung a = v/t = 27,78 / 10 = 2.778 [m/s^2] sein. Die Erdbeschleunigung ist 9.81 [m/s^2]. Wenn ich nun nue = a / g errechne, muss ich auf 28% Haftreibung kommen. Trockene Rad-Schiene-Reibung liegt aber bei 35% bis 40%. Also ist die Sache theoretisch moeglich.

Damit diese Beschleunigung bis ganz nach oben durchgezogen werden kann, muessen wir noch die Leistung errechnen. Leistung P = Fv. F = ma. So eine Lok hat eine Masse von 90'000kg. Daraus errechnet sich dann ein Leistungsbedarf von 7000kw. Eine Taurus bringt das auf, wenigstens 10 Sekunden lang.

Jemand anderes darf Kapitel 2 schreiben.

PS: Eine 103 duerfte die 10s auch brechen. Sie war ja thermisch hoch ueberlastbar.

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