155 km/h statt 160 km/h Vmax? (Allgemeines Forum)
Dirk, Dienstag, 13.01.2009, 17:58 (vor 6184 Tagen)
Hallo zusammen,
wegen PU zwischen Hannover und Hamburg am Sonntag (11.01.09) wurde "mein" ICE über Nienburg-Verden-Rotenburg (Wümme) umgeleitet. Ich bin die Strecke schon einige Zeit (ca. 20 Jahre) nicht mehr gefahren. Was mmir auffiel: Die Geschwindigkeitsanzeige auf dem Display blieb beständig bei 154 bis 155 km/h "hängen". Vmax ist auf der Strecke - nach meiner Erinnerung - immer noch 160 km/h. Zwischen Magdeburg und Eilsleben ist 155 km/h ebenfalls der Höchstwert auf der FIS-Anzeige. Wer von den Insidern kann mir bitte mal die Hintergründe erläutern? Irgendwo habe ich dazu mal was von "Bremshundertsteln" gelesen.
Viele Grüße aus Halle, wo das Eis endlich schmilzt.
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
NIM rocks, Dienstag, 13.01.2009, 18:05 (vor 6184 Tagen) @ Dirk
Hallo zusammen,
wegen PU zwischen Hannover und Hamburg am Sonntag (11.01.09) wurde "mein" ICE über Nienburg-Verden-Rotenburg (Wümme) umgeleitet. Ich bin die Strecke schon einige Zeit (ca. 20 Jahre) nicht mehr gefahren. Was mmir auffiel: Die Geschwindigkeitsanzeige auf dem Display blieb beständig bei 154 bis 155 km/h "hängen". Vmax ist auf der Strecke - nach meiner Erinnerung - immer noch 160 km/h. Zwischen Magdeburg und Eilsleben ist 155 km/h ebenfalls der Höchstwert auf der FIS-Anzeige. Wer von den Insidern kann mir bitte mal die Hintergründe erläutern? Irgendwo habe ich dazu mal was von "Bremshundertsteln" gelesen.
Viele Grüße aus Halle, wo das Eis endlich schmilzt.
Hi,
wenn bei einem Zug die ein paar Bremshundertstel fehlen, kann es schnell zu einer Reduzierung der Vmax auf PZB-geführten Abschnitten kommen. Nur interessant, dass das auch bei einem ICE passiert, kenne das bisher immer nur von ICs und Nachtzügen (beim Unfallzug von Brühl war das doch auch der Fall, oder?).
Kann aber auch sein, dass die Ungenauigkeit des FIS genau in diesem Bereich liegt.
MfG NIM rocks
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
moonglum, Hagen, Dienstag, 13.01.2009, 18:07 (vor 6184 Tagen) @ NIM rocks
das passiert hier zwischen Hagen und Köln auch. Die IC's fahren 160, die ICE 3 fahren nur 155, eben wegen der "Bremshundertstel"
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
Maverick, Dienstag, 13.01.2009, 18:46 (vor 6184 Tagen) @ moonglum
Was ist denn dieses Bremshunderstel?
Kann mich einer einweihen?
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
Sese, Dienstag, 13.01.2009, 19:01 (vor 6184 Tagen) @ Maverick
Bremshundertstel sind der Quotient aus Bremsgewicht und Fahrzeugmasse und sagen letztendlich aus, wie gut oder schlecht ein Zug bremsen kann. Während ICE-Züge über 200 Bremsprozente haben, kommen Güterzüge oft nur auf weniger als die Hälfte. Je nach dem, wieviel Bremsprozente ein Zug hat, darf er auch nur bestimmte Geschwindigkeiten fahren, um sicherzustellen, dass die Bremskraft ausreicht um aus der maximal möglichen Geschwindigkeit immer noch rechtzeitig vor einem Halt-zeigenden Signal zum Halten zu kommen.
Wenn jetzt beispielsweise bei einem ICE, der normalerweise über 200 Bremsprozente hat, ein paar Mg-Bremsen abgeschaltet sind (Defekt oder was auch immer), fehlen die Bremsprozente dieser Bremsen was dann eine geringere Vmax zur Folge haben kann – eben weil der Zug nicht mehr so gut bremst, als hätte er alle Mg.
--
Grüße,
Sese
Bremsgewicht?
Steffen, Dienstag, 13.01.2009, 19:16 (vor 6184 Tagen) @ Sese
Was ist denn das Bremsgewicht? Die Summer aller (wirksamen) Achslasten der gebremsten Achsen?
--
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Bremsgewicht?
Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 19:37 (vor 6184 Tagen) @ Steffen
Das "Gewicht" besser gesagt ist es die Kraft mit dem eine Bremse wirkt bzw. wieviel Kraft diese auf die Achse(n) pro Wagen ausübt.
Jede Bremse am Wagen wirkt unterschiedlich starkt, auch je nach eingestelltem Bremsgewicht.
Bei Personenwagen gibts es eigentlich nur noch die Bremsstellungen: P, R und R+MG
P wirkt ich sag mal mäßig schnell
R wirkt schnell (rapid)
R+MG wirkt schnell und stark
P hat nen kleineres Bremsgewicht als R, R kleiner als R+MG...
Bremsgewicht?
Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 14.01.2009, 23:08 (vor 6183 Tagen) @ Ozzwald
Ja hallo nochmal,
leider muß ich hier die "Bremsgewichts- Euphorie" etwas - bremsen!
Die Größe Bremsgewicht ist eben nicht so leicht zu erklären. Folgenden Text habe ich einem Aufsatz entnommen (von ca. 1989):
„Ein Autorenkollektiv der HfV Dresden sieht die Sache so:
Das Bremsgewicht beinhaltet die verfügbare Bremsleistung eines Fahrzeugs und müßte die Einheit kW haben. Man hat aber bei den UIC- Bahnen vor Jahren vereinbart, daß das Bremsgewicht eine Vergleichsgröße zum Fahrzeuggewicht darstellen soll. Es wurde definiert, daß das Gewicht eines Fahrzeugs mit 100% abgebremst wird, wenn das Bremsgewicht mit dem selben Wert ausgedrückt wie das Fahrzeuggewicht. Dabei gab man dem Vergleichswert die Einheit t. Da aber auch mit der Einführung der SI- Einheiten dieser Vergleichswert die Einheit t erhält, wird in den folgenden Ausführungen die eigentliche Bremsleistung als Bremsmasse bezeichnet.“
„Wenn man sich vor Augen führt, daß die hier als Masse bezeichnete Leistung physikalisch eine Kraft darstellt, wird ein weiterer Grund für die Unvereinbarkeit des derzeitigen Bremsbewertungssystems mit dem System der SI- Einheiten sichtbar.“
Klar doch, oder?
Viele Grüße aus Ansbach
Frank
--
"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."
(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)
Bremsgewicht?
Martin, Dienstag, 13.01.2009, 19:38 (vor 6184 Tagen) @ Steffen
Das Bremsgewicht ist an den Fahrzeugen angeschrieben und gibt quasi das Bremsvermögen eines Fahrzeuges an.
Es hängt von vielen Faktoren ab, wie es ermittelt wird, weiß jemand anders bestimmt besser als ich. Das kann dem Betriebseisenbahner jedenfalls völlig egal sein, wichtig ist nur, welches Bremsgewicht draufsteht ;-)
Bremsgewicht?
Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 19:42 (vor 6184 Tagen) @ Martin
bearbeitet von Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 19:46
Kleines, fiktives Beispiel zu den Bremsstellungen:
P wirkt mit 50t
R wirkt mit 100t
R+Mg wirkt mit 200t
Die einzustellenden Bremsstellungen ergeben sich aus dem Fahrplan. Da steht dann drin das ein Zug in R+MG fahren soll.
Bei der Bremsprobe stellt sich dann raus, ob alle Bremsen am Zug in Ordnung sind, ob der Zug in der entsprechenden "Stellung" gefahren werden kann.
Müssen Bremsen ausgestellt werden, oder umgestellt werden (weil MG-Bremse an einem/mehreren Wagen schadhaft ist) müssen die Bremsgewichte des Zuges (sprich jedes Wagens) erneut addiert werden. Anschließend wird berechnet ob die erforderlichen Bremshunderstel noch erreicht werden, oder nicht.
Es wird halt das Gewicht des Zuges ins Verhältnis zu den zur Verfügung stehenden Bremsgewichten gesetzt.
So viel dazu (ist alles jetzt vereinfacht dargestellt!;)
Bremsgewicht?
Steffen, Dienstag, 13.01.2009, 20:48 (vor 6184 Tagen) @ Ozzwald
Danke!
Ich fasse mal zusammen (um zu sehen, ob ich es verstanden habe):
Bremshundertstel = Bremsgewicht / Zuggewicht * 100
wobei:
Bremsgewicht: Man addiert für jeden Wagen die Zahl, auf die der Premshebel zeigt
Zuggewicht: Reales Gewicht des Zuges
Wenn R+MG bis 200t geht, dann dürften die Bremshundertstel eines Zuges sehr gut bremsenden Zuges bis in dem Bereich um 300 gehen?
--
![[image]](http://img.aachen-im-bild.de/brueckebelgien.jpg)
Bremsgewicht?
Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 20:54 (vor 6184 Tagen) @ Steffen
bearbeitet von Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 20:54
Danke!
Ich fasse mal zusammen (um zu sehen, ob ich es verstanden habe):
Bremshundertstel = Bremsgewicht / Zuggewicht * 100
wobei:
Bremsgewicht: Man addiert für jeden Wagen die Zahl, auf die der Premshebel zeigt
Zuggewicht: Reales Gewicht des Zuges
Wenn R+MG bis 200t geht, dann dürften die Bremshundertstel eines Zuges sehr gut bremsenden Zuges bis in dem Bereich um 300 gehen?
Nein, das mit 200t war ein Beispiel von mir, um mal die unterschiede der Bremsgewichte zu verdeutlichen. Das ist fiktiv gewählt.
Habe jetzt hier keine Unterlagen zu Bremsgewichten von einzelnen Wagen oder Tfzg, oder Bremszettel und Wagenlisten aus der Ausbildung um dir reale Zahlen zu nennen.
Bremsgewicht? – mit Bild
Sese, Dienstag, 13.01.2009, 21:12 (vor 6184 Tagen) @ Ozzwald
bearbeitet von Sese, Dienstag, 13.01.2009, 21:16
Habe jetzt hier keine Unterlagen zu Bremsgewichten von einzelnen Wagen oder Tfzg, oder Bremszettel und Wagenlisten aus der Ausbildung um dir reale Zahlen zu nennen.
Steffen sollte einfach mal auf die Längsträger der Loks und Wagen gucken, da stehts ja drauf ;-) Hier mal ein Beispiel vom Taurus:
![[image]](http://www.abload.de/img/bremsgewichtetaurush3kz.jpg)
Das heißt, in der höchstens Bremsstellung R+E würde man bei der Lok 209 Bremsprozente anrechnen, der niedrigsten Bremsstellung G nur 78. Kein Ahnung wie das bei Lz fahrenden Loks ist, da sind die Betriebseisenbahner gefragt :-)
--
Grüße,
Sese
Bremsgewicht? – mit Bild
ICE-TD, Dienstag, 13.01.2009, 21:15 (vor 6184 Tagen) @ Sese
bearbeitet von ICE-TD, Dienstag, 13.01.2009, 21:20
Das heißt, in der höchstens Bremsstellung R+E würde man bei der Lok 209 Bremsprozente anrechnen, der niedrigsten Bremsstellung G nur auf 78. Kein Ahnung wie das bei Lz fahrenden Loks ist, da sind die Betriebseisenbahner gefragt :-)
Bei Lz-Fahrten wird die E-Bremse nicht angerechnet, Bremsstellung je nach Fahrplan, dürfte meist R sein. Also in deinem Fall 140 mal 100 geteilt durch 86 macht 162 Bremshundertstel.
Bremsgewicht? – mit Bild
Martin, Dienstag, 13.01.2009, 21:41 (vor 6184 Tagen) @ Sese
dynamische Bremsen dürfen nur angerechnet werden, wenn der Zug aus mindestens 4 Fahrzeugen mit wirkender Druckluftbremse besteht
Bremsgewicht? – mit Bild
Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 21:47 (vor 6184 Tagen) @ Martin
bearbeitet von Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 21:51
Bremsgewicht? – mit Bild
Steffen, Dienstag, 13.01.2009, 22:04 (vor 6184 Tagen) @ Sese
Steffen sollte einfach mal auf die Längsträger der Loks und Wagen gucken, da stehts ja drauf ;-)
Hab leider keinen Taurus oder ähnliches Gefährt im Wohnzimmer stehen *schnief* ;)
Aber bei meinem nächsten Bahnhofsbesuch werde ich mal die Bremhebel genau unter die Lupe nehmen :)
--
![[image]](http://img.aachen-im-bild.de/brueckebelgien.jpg)
ausaufgaben erledigt + Fragen
Steffen, Mittwoch, 14.01.2009, 19:14 (vor 6183 Tagen) @ Steffen
bearbeitet von Steffen, Mittwoch, 14.01.2009, 19:16
So, meine Hausaufgaben habe ich erledigt, war heute am Bahnhof. Die erste Lok, die ich mir angesehen hatte, war gleich falsch beshriftet:
P ...t
P ...t
G ...t
Es war ne BR 143. Die zweite Lok dieser BR war dann richtig beschriftet (R, P, G)
Ich nehme an:
R = Rapid (wurde ja gestern schon genannt - Rapid für schnelle Fahrt?)
P = Personenzüge (mit Vmax = 120 - aus der Dampflokzeit)
G = Güterzüge (mit Vmax = 90)
?
Bei manchen Loks und Wagen habe ich zwei Angaben R + MG gesehen, und zwar:
R + MG160 ...t
R + MG ...t
Wann tritt der Fall "R + MG160" ein?
Und noch eine dritte Frage: Müssen alle Bremsen auf den selben Wert eingestellt sein (z.B. alle auf "P")? Wenn nicht - warum stellt man nicht bei allen Wagen die "beste" Bremsstellung ein?
--
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ausaufgaben erledigt + Fragen
ICE-TD, Mittwoch, 14.01.2009, 19:29 (vor 6183 Tagen) @ Steffen
Bei manchen Loks und Wagen habe ich zwei Angaben R + MG gesehen, und zwar:
R + MG160 ...t
R + MG ...tWann tritt der Fall "R + MG160" ein?
R+Mg160 kenne ich nicht, ich nehme mal an du meinst R+E160 oder R+H160. Dieses Bremsgewicht gibt es an Lokomotiven, es darf nur angerechnet werden wenn der Zug mehr als 170 Brh hat.
ausaufgaben erledigt + Fragen
Steffen, Mittwoch, 14.01.2009, 22:09 (vor 6183 Tagen) @ ICE-TD
R+Mg160 kenne ich nicht, ich nehme mal an du meinst R+E160 oder R+H160. Dieses Bremsgewicht gibt es an Lokomotiven, es darf nur angerechnet werden wenn der Zug mehr als 170 Brh hat.
Ich schau noch mal nach, das möchte ich jetzt wissen. Es gab an den Loks dann noch weitere Angaben, teilweise in einer anderen Schriftfarbe. Scheint ja eine Wissenschaft für sich zu sein, das Bremsen :D
Es gab jedenfalls "R+X160" und darunter "R+X" (X = Mg oder was anderes).
--
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ausaufgaben erledigt + Fragen
Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 14.01.2009, 23:28 (vor 6183 Tagen) @ Steffen
Scheint ja eine Wissenschaft für sich zu sein, das Bremsen :D
Hallo Steffen,
Du hast es erfaßt! Ich schicke Dir morgen von Arbeit mal ein Skript, worin die kleinen und großen Problemchen beschrieben sind.
Viele Grüße
Frank
--
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doch wenn ich da bin, ist sie fort.
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ausaufgaben erledigt + Fragen
Steffen, Donnerstag, 15.01.2009, 17:19 (vor 6182 Tagen) @ Frank Augsburg
Hallo Frank,
Alleine die Theorie mit idealtypischen Bremsen scheint schon sehr komplex zu sein. Ohne Materialeigenschaften, und ohne sonstige betrieblichen Ausnahmen.
Du hast es erfaßt! Ich schicke Dir morgen von Arbeit mal ein Skript, worin die kleinen und großen Problemchen beschrieben sind.
Oh ja gerne!
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ausaufgaben erledigt + Fragen
Steffen (LL), Mittwoch, 14.01.2009, 19:56 (vor 6183 Tagen) @ Steffen
So, meine Hausaufgaben habe ich erledigt, war heute am Bahnhof. Die erste Lok, die ich mir angesehen hatte, war gleich falsch beshriftet:
P ...t
P ...t
G ...tEs war ne BR 143.
Das könnte stimmen, wenn ich mich recht erinnere hat die 143 nicht nur "P", sondern auch "P2". Frag mich jetzt aber nicht nach dem Unterschied.
Steffen
Hausaufgaben erledigt + Fragen
Steffen (LL), Mittwoch, 14.01.2009, 20:03 (vor 6183 Tagen) @ Steffen (LL)
Hab gerade nochmal nachgesehen:
die BR 143 hat: G, P, R, P+E, R+E
die BR 112/114 hat: G, P, P2, R, P+E, R+E, R+E160
Steffen
ausaufgaben erledigt + Fragen
Martin, Mittwoch, 14.01.2009, 22:00 (vor 6183 Tagen) @ Steffen (LL)
Bei P2 wird gegenüber P eine höhere Abbremsung wirksam (höherer Bremszylinderdruck).
Selbes Prinzip wie bei R, nur dass bei R noch höhere Bremszylinderdrücke erreicht werden als bei P2
Hausaufgaben erledigt + Fragen
Manitou, Mittwoch, 14.01.2009, 23:36 (vor 6183 Tagen) @ Martin
Im allgemeinen sollen Lok und Wagenzug die gleiche Bremsstellung haben.
Zulässige Ausnahmen:
Lok Zug
P R
P2 R
G P (muß ab bestimmter Achszahl, vor allem bei Güterzügen)
G G/P (bei Zügen ab einer bestimmten Länge sind die Lok und die vorderen Wagen in G, der hintere Zugteil in P zu fahren
Details in der Fahrdienstvorschrift
Bremsgewicht?
Steffen (LL), Dienstag, 13.01.2009, 20:56 (vor 6184 Tagen) @ Steffen
Danke!
Wenn R+MG bis 200t geht, dann dürften die Bremshundertstel eines Zuges sehr gut bremsenden Zuges bis in dem Bereich um 300 gehen?
Nein, die 200 t waren ein fiktiver Beispiel. Das größte Bremsgewicht dürfte bei 111 t liegen (Avmz), ein IC kommt so auf etwa 205 BrH. Größte Mindestbremshundertstel bei ICs sind nach meiner Erfahrung 210, für die ICE-T sind m.E. 215 % gefordert.
der andere Steffen
Bremsgewicht?
Steffen, Dienstag, 13.01.2009, 21:09 (vor 6184 Tagen) @ Steffen (LL)
Alles Klar, Danke Dir und Ozzwald!
Nun lohnt sich ein Besuch des Bahnhof einmal mehr, dann werde ich mal die Bremsgewichte der einzelnen Wagen und Loks vergleichen!
Bei ca. 200 BrH im Fernverkehr wird auch klar was für Auswirkungen es hat, wenn man die BR 425 auf 125 BrH herabsetzt...
--
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Eigentlich ganz einfach...
Frank Augsburg, Ansbach, Dienstag, 13.01.2009, 20:58 (vor 6184 Tagen) @ Martin
- eigentlich!
Hallo,
das Bremsgewicht ist eine für die (konkrete, an einem Fahrzeug befindliche) Bremsanlage abbremsbare Masse
- aus 120 km/h Bremsausgangsgeschwindigkeit,
- auf 700 m Bremsweg (nicht Vorsignalabstand!),
- in max. 5 o/oo Gefälle.
Das ist der Bezugspunkt.
Beispiel: An einem Byu stehen meinetwegen die Bremsgewichte G 42 t, P 48 t R 67 t und Rrot 70 t. Diese Werte beziehen sich auf die Konfiguration der Bremsanlage (Füllzeiten, Bremszylinderdruck, Übersetzung, Wirkungsgrad usw.). Sie sind ziemlich genau rechnerisch bestimmbar, weil seit über 80 Jahren erprobt und erforscht. Mit den LWB sieht es da anders aus...
Der Wagen selber wiegt meinetwegen leer 40 t und voll besetzt 46 t (6 t Pauschalzuladung nach UIC 410 für Wagen mit >80 Sitzplätzen).
Dann bedeutet das: in Bremsstellung G kommt der Byu etwas hinter den 700 m zum Stehen (vollbesetzt ist die Bremsanlage nur in der Lage, 46 t auf 700 m aus 120 km/h in max. 5 o/oo zum Stehen zu bringen). Guuut, hier kann man eine gewisse Toleranz anrechnen. Für P und R analog, Rrot ist nur anrechenbar, wenn von soundsoviel Wagen im Zug eine bestimmte Zahl mit Schnellbremsbeschleuniger ausgestattet ist.
P+ Mg bzw. R+ Mg analog.
Im Prinzip "ist" das Bremsgewicht Teil des Energieerhaltungssatzes. Es ist eine Energiebilanz, nur hütet Euch davor, die gängigen Formeln aus den Physikbüchern anzuwenden, das geht in die Hosen!
Für vorliegenden Byu bedeutet das: in G ist die Geschwindigkeit generell auf 90 km/h zu limitieren (wenn alle Wagen in G gestellt sind und auch die Lok). In P liegt das Bremsgewicht etwas über der Gesamtmasse, 120 km/h können also gefahren werden. In R liegt das Bremsgewicht deutlich über den 46 t, also kann
- entweder mehr zugeladen, oder
- schneller gefahren werden (wir wissen: 140 km/h).
Klar soweit?
Viele Grüße aus Ansbach
Frank
--
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Korrektur!
Frank Augsburg, Ansbach, Dienstag, 13.01.2009, 21:15 (vor 6184 Tagen) @ Frank Augsburg
(vollbesetzt ist die Bremsanlage nur in der Lage, 46 t auf 700 m aus 120 km/h in max. 5 o/oo zum Stehen zu bringen).
Hallo nochmal,
Quatsch geschrieben! 42 t (weil G 42 t) sind natürlich richtig.
Viele Grüße nochmal
Frank
--
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Eigentlich ganz einfach...
ICE-T-Fan, Dienstag, 13.01.2009, 23:45 (vor 6184 Tagen) @ Frank Augsburg
- eigentlich!
Im Prinzip "ist" das Bremsgewicht Teil des Energieerhaltungssatzes. Es ist eine Energiebilanz, nur hütet Euch davor, die gängigen Formeln aus den Physikbüchern anzuwenden, das geht in die Hosen!
Klar soweit?Viele Grüße aus Ansbach
Frank
Das kommt nur drauf an, ob man alle Angaben berücksichtigt.
Die Energiebilanz ist ja kein reines Verhältnis von kinetischen Energien. Auf der Erde gibt es ja noch Luftwiderstand, Rollwiderstand, etc pp.
Im Prinzip wird die Bremsung eines Zuges durch die Widerstandsbeiwerte noch unterstützt.
Ein Zug hat nach E=m/2*v² eine kinetische Energie die sich aus Zugmasse und Geschwindigkeit (120 km/h = 33,33 m/s) ergibt.
Um einen Zug linear auf 0 zu beschleunigen (bremsen), muss man diese kinetische Energie vernichten.
Die Bremsanlage nimmt diese Energie über mehrere Wege auf, einmal generatorische Bremse (Rückspeisung in Form von elektrischen Strom), Reibungsbremse (Reibwärme), magnetische Bremse oder Wirbelstrombremse (entweder Reibung oder induktive Wirbelströme).
Die Energiebilanz wäre also:
E(kinetisch) = E(Luftwiderstand) + E(Rollwiderstand) + E(Abwärme durch Bremsreibung) + E(Generator) + E(Wirbelstrom)
Da so ziemlich alle Energiewerte geschwindigkeitsabhängig sind, müsste man hier eine lange Differentialgleichung aufstellen und lösen.
Die Zugmasse bzw Bremsmasse spielt allerdings nur für die kinetische Energie und den Rollwiderstand eine Rolle.
Für die Magnetschienenbremse und Scheiben/Trommelbremsen müsste man den Anpressdruck der Bremsbacken kennen und für die Wirbelstrom und Generatorbremse die Stromstärke die zugeführt bzw abgeführt.
Ich denke mal die üblichen Formeln aus dne Physikbüchern werden einem da nicht weiterhelfen.
Wenn man allerdings aus praktischen Tests die Energiwerte der Bremsanlagen und des Fahrwiderstand des Zuges relativ zur Geschwindigkeit in einer Faustformel ausdrücken kann, so kann man die maximal bremsbare Zugmasse über die kinetische Energie berechnen.
Beispielrechnung erspare ich mir diesmal aber, weil die Berechnung mehr als eine DIN A4-Seite erfordert. ;)
Eigentlich ganz einfach...
Frank Augsburg, Ansbach, Mittwoch, 14.01.2009, 22:50 (vor 6183 Tagen) @ ICE-T-Fan
Hallo,
ich habe zwar das ganz dumpfe Gefühl, daß wir von zwei verschiedenen Dingen reden, aber danke für die ausführliche Erläuterung.
Viele Grüße aus Ansbach
Frank
--
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Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."
(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
ICE-TD, Dienstag, 13.01.2009, 19:50 (vor 6184 Tagen) @ Sese
Während ICE-Züge über 200 Bremsprozente haben,
Ausnahmen bestätigen die Regel, siehe ICE2.
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 19:55 (vor 6184 Tagen) @ ICE-TD
bearbeitet von Ozzwald, Dienstag, 13.01.2009, 19:57
Oder die Berlin-Frankfurt Sprinter, die fahren auch "nur" mit 197BH.
Pauschal kann man das nicht sagen welcher Zug, wieviel BH haben muss. Das hängt vom Zug ab, vom Streckenprofil usw usw.
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
ICE-TD, Dienstag, 13.01.2009, 20:03 (vor 6184 Tagen) @ Ozzwald
Oder die Berlin-Frankfurt Sprinter, die fahren auch "nur" mit 197BH.
Pauschal kann man das nicht sagen welcher Zug, wieviel BH haben muss. Das hängt vom Zug ab, vom Streckenprofil usw usw.
Die 197Bh sind die im Fahrplan geforderten Mindestbremshundertstel(Mbr), der 401 hat schon ein paar mehr. Die Fahrpläne werden meist mit etwas weniger als den vom Fahrzeug vorhandenen Bremshundertsteln erstellt, um beim Ausfall einer Bremse nicht gleich die Geschwindigkeit einschränken zu müssen(Ausnahme BR402). So werden Fahrpläne für ICE3-Züge meist mit 198Mbr erstellt, da kann dann auch bei einer defekten WB noch ohne Einschränkungen gefahren werden.
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
Steffen (LL), Dienstag, 13.01.2009, 20:05 (vor 6184 Tagen) @ Ozzwald
Hallo zusammen,
die erforderlichen Bremshundertstel sind abhängig von der größten Neigung der strecke, dem geforderten Bremsweg und der gefahrenen Geschwindigkeit. In alten Fahrdienstvorschriften waren die Bremstafeln enthalten (je eine für 400 m, 700 m und 1000 m Bremsweg), aus denen man je nach Neigung der Strecke und Geschwindigkeit die erforderlichen Bremshundertstel ablesen konnte. Da diese Tafeln aber nur für die Planer von Bedeutung sind, wurden sie aus der FV entfernt.
Steffen aus LL
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
Manitou, Dienstag, 13.01.2009, 23:36 (vor 6184 Tagen) @ Steffen (LL)
Die Bremstafeln waren früher auch für Betriebseisenbahner von Bedeutung, wenn Fahrpläne für Sonderzüge bzw. Umleitung von Zügen vom Fahrdienstleiter, Zugführer oder Dispatcher erstellt werden mußten. Dann mußte nach Buchfahrplan entsprechend Neigungsanzeige und vorhandenen Bremshundertsteln in der Bremstafel abgelesen werden, ob und wenn ja wo die Höchstgeschwindigkeit abgesenkt werden mußte. Gleiches galt (speziell bei Güterzügen) auch für die Ausstellung von Vorsichtsbefehlen (jetzt Befehl C), wenn Bremshunderstel fehlten. Ggf. wurden, wenn möglich auch gebremste Leerwagen beigegeben.
Heute werden solche Maßnahmen aber nur noch von den Betriebszentralen angeordnet.
ICE 3 mit zu wenigen Bremshundertsteln?
NIM rocks, Dienstag, 13.01.2009, 20:50 (vor 6184 Tagen) @ moonglum
das passiert hier zwischen Hagen und Köln auch. Die IC's fahren 160, die ICE 3 fahren nur 155, eben wegen der "Bremshundertstel"
Hi,
der ICE 3 fährt doch sicherlich auch in der Bremsstellung R+Mg, oder? Wieso muss der Zug dann teilweise 155 km/h fahren, wo ein IC 160 km/h fahren darf, wenn der ICE 3 doch teilweise mit 300 km/h verkehrt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wirbelstrombremse, welche ja nur auf NIM (NBS-Abschnitt) und KRM eingesetzt werden darf (stimmt das?) so viele Bremshundertstel "produziert", welche auf Altbaustrecken wegfallen...
Wie läuft das ganze eigentlich bei defekter Wirbelstrombremse? Eigentlich könnte der ICE 3 doch dann auch noch die 300 km/h fahren, nur muss die LZB auf den erheblich verlängerten Bremsweg kalibriert sein. Wird das softwaretechnisch umgesetzt oder bekommt der ICE 3 bei defekter Wirbelstrombremse grundsätzlich eine festgelegte, eingeschränkte Vmax (220 km/h, oder?)?
Für Antworten bin ich wie immer sehr dankbar,
mfG NIM rocks
ICE 3 mit zu wenigen Bremshundertsteln?
ICE-TD, Dienstag, 13.01.2009, 21:08 (vor 6184 Tagen) @ NIM rocks
Hi,
der ICE 3 fährt doch sicherlich auch in der Bremsstellung R+Mg, oder? Wieso muss der Zug dann teilweise 155 km/h fahren, wo ein IC 160 km/h fahren darf, wenn der ICE 3 doch teilweise mit 300 km/h verkehrt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wirbelstrombremse, welche ja nur auf NIM (NBS-Abschnitt) und KRM eingesetzt werden darf (stimmt das?) so viele Bremshundertstel "produziert", welche auf Altbaustrecken wegfallen...
Wie läuft das ganze eigentlich bei defekter Wirbelstrombremse? Eigentlich könnte der ICE 3 doch dann auch noch die 300 km/h fahren, nur muss die LZB auf den erheblich verlängerten Bremsweg kalibriert sein. Wird das softwaretechnisch umgesetzt oder bekommt der ICE 3 bei defekter Wirbelstrombremse grundsätzlich eine festgelegte, eingeschränkte Vmax (220 km/h, oder?)?
Für Antworten bin ich wie immer sehr dankbar,
mfG NIM rocks
Der ICE3 fährt in der Bremsstellung R+WB (Mg hat er ja nicht). Da die Fahrpläne für ICE3 meist für 198 Mindestbremshundertstel(Mbr) erstellt werden, gleichzeitig gibt es einige IC mit 200Mbr, daher kann es schon sein, das der ICE3 auf einigen Abschnitten nur 155km/h fahren darf, der IC stattdessen 160km/h.
Je nachdem wieviele Bremsen ausgefallen sind, kann auch bei LZB-Führung die Vmax herabgesetzt werden, dabei gibt es 3 Stufen: 280km/h, 250km/h, 230 km/h. Ein ICE3 ohne WB darf max. 230km/h fahren.
ICE 3 mit zu wenigen Bremshundertsteln?
NIM rocks, Dienstag, 13.01.2009, 22:04 (vor 6184 Tagen) @ ICE-TD
Hi,
der ICE 3 fährt doch sicherlich auch in der Bremsstellung R+Mg, oder? Wieso muss der Zug dann teilweise 155 km/h fahren, wo ein IC 160 km/h fahren darf, wenn der ICE 3 doch teilweise mit 300 km/h verkehrt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wirbelstrombremse, welche ja nur auf NIM (NBS-Abschnitt) und KRM eingesetzt werden darf (stimmt das?) so viele Bremshundertstel "produziert", welche auf Altbaustrecken wegfallen...
Wie läuft das ganze eigentlich bei defekter Wirbelstrombremse? Eigentlich könnte der ICE 3 doch dann auch noch die 300 km/h fahren, nur muss die LZB auf den erheblich verlängerten Bremsweg kalibriert sein. Wird das softwaretechnisch umgesetzt oder bekommt der ICE 3 bei defekter Wirbelstrombremse grundsätzlich eine festgelegte, eingeschränkte Vmax (220 km/h, oder?)?
Für Antworten bin ich wie immer sehr dankbar,
mfG NIM rocks
Der ICE3 fährt in der Bremsstellung R+WB (Mg hat er ja nicht). Da die Fahrpläne für ICE3 meist für 198 Mindestbremshundertstel(Mbr) erstellt werden, gleichzeitig gibt es einige IC mit 200Mbr, daher kann es schon sein, das der ICE3 auf einigen Abschnitten nur 155km/h fahren darf, der IC stattdessen 160km/h.
Je nachdem wieviele Bremsen ausgefallen sind, kann auch bei LZB-Führung die Vmax herabgesetzt werden, dabei gibt es 3 Stufen: 280km/h, 250km/h, 230 km/h. Ein ICE3 ohne WB darf max. 230km/h fahren.
Hi,
jetzt ist die ganze Sache für mich auch etwas durchsichtiger geworden, vielen Dank für deine Ausführungen!
MfG NIM rocks
ICE 3 mit zu wenigen Bremshundertsteln?
Fabian318, Münster i. W., Mittwoch, 14.01.2009, 02:14 (vor 6184 Tagen) @ NIM rocks
Die WB darf nur auf den beiden 300er SFS als Betriebsbremse genutzt werden, auf dem Rest des übrigen ICE3-Netzes meist nur als Schnellbremse, sie wird also angerechnet.
Auf der Strecke Münster - Dortmund darf der ICE3 die WB-Bremse aber überhaupt nicht nutzen und er hat nur noch genügend Bremshunderstel für 140 km/h.
Ein ICE 3 hat mit WB etwa 198 BrH, ohne nur noch 159 BrH, für das Fahren mit 160 km/h ohne LZB sind aber im Allg. etwa 200 BrH erforderlich.
Die Herabsetzung der BrH zwischen Dortmund und Hamburg im ICE 512/3/4/5 ist im Zugbildungsplan ab Seite 309 für jeden dieser Zug ersichtlich.
Gruß, Fabian
Grund: Stoßlückengleis?
Joachim, Neustadt, Mittwoch, 14.01.2009, 07:48 (vor 6183 Tagen) @ Fabian318
Die WB darf nur auf den beiden 300er SFS als Betriebsbremse genutzt werden, auf dem Rest des übrigen ICE3-Netzes meist nur als Schnellbremse, sie wird also angerechnet.
Auf der Strecke Münster - Dortmund darf der ICE3 die WB-Bremse aber überhaupt nicht nutzen und er hat nur noch genügend Bremshunderstel für 140 km/h.
Ein ICE 3 hat mit WB etwa 198 BrH, ohne nur noch 159 BrH, für das Fahren mit 160 km/h ohne LZB sind aber im Allg. etwa 200 BrH erforderlich.
Die Herabsetzung der BrH zwischen Dortmund und Hamburg im ICE 512/3/4/5 ist im Zugbildungsplan ab Seite 309 für jeden dieser Zug ersichtlich.
Gruß, Fabian
Hallo Fabian, hallo zusammen,
nur mal als Vermutung, warum ICE 3 zwischen Münster und Dortmund langsamer als IC und andere ICEs fahren müssen: Einige kurze Streckenabschnitte haben dort Schienenstöße wie vor 100 Jahren und kein durchgehend geschweißtes Gleis (Grund: Bergsenkungsgebiet). Stoßlückengleise reagieren aber besonders stark bei Temperaturschwankungen mit Längsdehnungen. Die WB heizt jedoch die Schienen beim Bremsen besonders stark auf, was im Extremfall zu Lageveränderungen des Gleises führen könnte.
Könnte es sein, dass beim ICE 3 darum die WB auf dieser Strecke ausgeschaltet sein muss? (Zu Eurer Beruhigung: Auf den SFSn, die der ICE 3 mit Tempo 300 befährt, sorgt die Feste Fahrbahn für die notwendige Lagestabilität beim Bremsem mit WB.)
--
mfG - Joachim
ICE 3 mit zu wenigen Bremshundertsteln?
Sese, Mittwoch, 14.01.2009, 08:03 (vor 6183 Tagen) @ Fabian318
Ein ICE 3 hat mit WB etwa 198 BrH, ohne nur noch 159 BrH, für das Fahren mit 160 km/h ohne LZB sind aber im Allg. etwa 200 BrH erforderlich.
Naja, nicht ganz :-) Wie oben schon steht sind 198 und 159 die laut Fahrplan geforderten Mindestbremshundertstel. Ein ICE3, bei dem alles funktioniert kommt m. W. auf um die 210 BrH, ohne WB aber nur auf 160 BrH.
--
Grüße,
Sese
ICE 3 mit zu wenigen Bremshundertsteln?
Fabian318, Münster i. W., Mittwoch, 14.01.2009, 14:34 (vor 6183 Tagen) @ Sese
Dann stehen also im ZpAR nur die MBrh, nicht die im Idealfall vohandenen BrH?
ICE 3 mit zu wenigen Bremshundertsteln?
Ozzwald, Mittwoch, 14.01.2009, 15:07 (vor 6183 Tagen) @ Fabian318
bearbeitet von Ozzwald, Mittwoch, 14.01.2009, 15:09
Dann stehen also im ZpAR nur die MBrh, nicht die im Idealfall vohandenen BrH?
Richtig, die tatsächlich vorhandenen kann man nicht planen. Es kommt schon mal vor, das Wagen ausgesetzt werden, oder Bremsen schadhaft sind. Dann müssen die BH neu berechtnet werden und geschaut werden, ob diese dann ausreichen.
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
Simon, Dienstag, 13.01.2009, 20:34 (vor 6184 Tagen) @ Dirk
Du warst zufällig beide Male im ICE 2 unterwegs?
Auch wenn beim ICE 2 alle Bremsen funktionieren, fährt der Zug, wenn er nicht in der LZB ist, immer höchstens 155 km/h.
155 km/h statt 160 km/h Vmax?
ICE-TD, Dienstag, 13.01.2009, 20:37 (vor 6184 Tagen) @ Simon
Das war einmal, seit einigen Jahren kann auch der ICE2 ohne LZB 160km/h fahren, von einigen Streckenabschnitten mal abgesehen.