Im Speisewagen des ICE 1 (Allgemeines Forum)

moonglum, Hagen, Samstag, 27.12.2008, 20:45 (vor 6201 Tagen)

Heute zwischen Hagen und Köln bei strahlendem Sonnenschein....

Erster Teil von Hagen nach Köln:

Der Speisewagen des ICE 1 ist mittelprächtig besetzt, einige Besucher/innen sind beim Mittagessen. Direkt hinter Wuppertal ruft der Kellner quer durchs Restaurant:
Will noch jmd. etwas trinken? Ich steige nämlich in Köln aus.

Es werden zwei Pils von irgendwo geordert, dann wird an allen Tischen abkassiert (Durchfahrt Vohwinkel). Nun kommt ein neuer Besucher. Er möchte bis Köln schnell noch etwas essen. Das geht leider nicht, denn der Kellner sagt es noch einmal, er steige in Köln aus, dann komme ein Kollege. Der Gast bekundet, dass er auch in Köln aussteige, ob er denn jetzt nichts mehr zu essen bekommen könne. Leider nein, wird ihm bescheinigt und noch dramatisch untermalt mit der Anmerkung: Ich habe drei Tage Dienst gehabt, jetzt ist Schluss.

Letztlich fragt der clevere Besucher, ob denn nicht wenigstens ein Sandwich da sei. Man ruft in die Küche: Kollege hast Du Sandwich fertig? Ja? Aha! Und wieder zum Gast gewandt: Also Sie können Sandwich haben, was trinken dabei?
Der Gast möchte eine Cola. Glück gehabt. Sandwich und Cola kommen sofort, es wird auch sofort kassiert.

Ein nächster Gast kommt (Durchfahrt Gruiten), aber nun werden Nägel mit Köpfen gemacht. Nein, auf gar keinen Fall gibt es bis Köln noch etwas, es muss Kasse gemacht werden. Der Gast meint nun fragend, es heiße doch, dass dieser Zug auf der gesamten Strecke einen Speisewagen habe. Ihm wird beschieden: Sicher sicher, hier ist er ja der Speisewagen. Indes steige er der Kellner in Köln aus. Dann kommt Kollege. Jetzt gibt es nichts mehr.
Der Gast schüttelt den Kopf und geht wieder.....

Zweiter Teil von Köln nach Hagen:

Der Speisewagen des ICE 1 ist mittelprächtig besetzt, hier ein Weinchen, dort Kaffee und Kuchen, grüner Tee etc. pp.
Es stellt sich heraus, dass es keine Softdrinks außer Bionade gibt und dass das Wasser an Bord "alle" sei. Eine Nachfrage ergibt: Das Personal hat in der Höhe von Mainz dieses Problem gemeldet. In Köln sollte Wasser nachgefüllt werden.
In Köln ist aber Niemand gekommen, es wurde also auch kein Wasser nachgefüllt.
Das Personal ruft nun wieder an und bestellt für Dortmund Wasser. Das Gespräch ergab in etwa (soweit wir es nachvollziehen konnten) folgenden Inhalt:

... ja ich hatte schon in Mainz telefoniert und Wasser für Köln bestellt.
Wie?
Nein, da ist Niemand gekommen.
Wo ich bin? Zwischen Köln und Wuppertal.
Nein, bereits hinter Köln und vor Wuppertal.
Wie?
Nein, bereits hinter Köln.
Warum ich nicht früher angerufen habe?
Ja weil ich in Köln auf Wasser gewartet hatte, ich hatte es ja bestellt und habe eben gewartet. Deswegen rufe ich jetzt eben erst hinter Köln an.
Wie?
In c.a. 40 Minuten sind wir in Dortmund.
Wie?
Ja ja genau. Ich sagte es ja, wir sind bereits hinter Köln.
Ja tschüss und guten Rutsch.

Auf unsere Frage, ob er denn davon ausgehe, dass er in Dortmund Wasser bekäme, meint der Kellner: Bestimmt nicht, man kann machen, was man will, man kann anrufen, bestellen, was auch immer. Zumeist kommt dann niemand. Und wdas Personal könne das dann wieder ausbaden. Nee, da kommt bestimmt keiner.

Mit diesen beeindruckenden Einsichten in die Leistungsfähigkeit der Bahngastronomie, insbesondere mit Augenmerk auf die hohe Flexibilität des Backoffice und die erstaunlichen Motivationen endet mein Bahnjahr 2008.

Bis 2009!
Chris

Neulich im Bistro des ICE2

bahn-user, Sonntag, 28.12.2008, 09:50 (vor 6200 Tagen) @ moonglum
bearbeitet von bahn-user, Sonntag, 28.12.2008, 09:54

Mit diesen beeindruckenden Einsichten in die Leistungsfähigkeit der Bahngastronomie, insbesondere mit Augenmerk auf die hohe Flexibilität des Backoffice und die erstaunlichen Motivationen endet mein Bahnjahr 2008.

Vor einigen Wochen hatte ich mein Desaster im Bistro des ICE2 auf dem Weg von Berlin nach Köln. Currywurst + Cola lautete mein schwieriger Wunsch.

Es ging schon damit an, dass die ältere Dame hinter dem Tresen kaum Deutsch sprach (mich überraschte, wie sie durch die Einstellungsprüfung kam. In meinen jetzt 3.5 Jahren Bahnfahren traf ich niemanden, der auch nur annähernd so schlecht Deutsch sprach/verstand. Nach zweimaligen Nennen meines Wunsches und Zeigen auf das Foto wurde ich dann aber verstanden).

Der Cola-Automat schäumte nur noch. Also entweder musste nachgefüllt werden oder er war defekt.

Nach endloser Zeit der Zapfversuche wies ich sie auf diesen offensichtlichen Umstand hin, dass es so wohl nix wird. Sie schüttelte nur mit dem Kopf, rief "Alles super, alles super!" und lächelte mich mit all ihrer möglichen Gastfreundschaft an. Na, okay. Sie ist der Profi, nicht ich.

Nach etlicher Zeit am Zapfautomat unterbrach sie für die Currywurst. Rein in die Mikrowelle. Mir schwante schon fürchterliches, als sie mit der Hand an der Mikrowelle stehenblieb und ungeduldig wartete. Nach gefühlten 10 Sekunden riss sie die Mikrowelle wieder auf und packte die Currywurst in die Plastikschale.

Zurück an den Kampf mit der schäumenden Cola-Zapfanlage, der dann auch für beendet erklärt wurde und ein Deckel kam drauf.

An meinem Platz zurückgekehrt durfte ich ein Fazit ziehen:

1. Die Cola war komplett schal.

2. Die Cola war mind. satte 2cm unter dem Eichstrich (fällt sowas schon unter Betrug?).

3. Die Currywurst war einfach nur kalt (und ich bin da eigentlich sonst nicht penibel, ich hatte schon div. Wärmegrade im Laufe der Jahre. Hier war mit Abstand der Kälte-Rekord)

Das war dann einer dieser seltenen Augenblicke im Leben, wo man zu sauer ist, um sich noch zu beschweren, weil man sonst einfach nur explodieren würde. Ich hätte ihr die Currywurst vermutlich umgekehrt auf den Tresen geschmiert und wäre sehr laut geworden. 5,40 für eine einfache Sache und es wurde alles falsch gemacht.

Ich hab stattdessen tief durchgeatmet, an positive Dinge gedacht ;-) und beschlossen, in den nächsten Monaten die Bahn-Gastronomie zu meiden. Was ich bis heute durchhalte.

Neulich im Bistro des ICE2

101-Fan, Köln, Sonntag, 28.12.2008, 09:58 (vor 6200 Tagen) @ bahn-user

Was du erlebt hast, war sehr ärgerlich. Eigentlich beschwere ich mich sehr ungern, aber in dem Fall hätte ich glaube ich schon mal was gesagt. Zumindest eine warme Currywurst wäre doch kein Problem. Man hätte sie ja nur nochmal ein paar Minuten in die Mikrowelle geben müssen.

--
Es grüsst aus Köln
Markus

Neulich im Bistro des ICE2

bahn-user, Sonntag, 28.12.2008, 10:06 (vor 6200 Tagen) @ 101-Fan

Was du erlebt hast, war sehr ärgerlich. Eigentlich beschwere ich mich sehr ungern, aber in dem Fall hätte ich glaube ich schon mal was gesagt. Zumindest eine warme Currywurst wäre doch kein Problem. Man hätte sie ja nur nochmal ein paar Minuten in die Mikrowelle geben müssen.

Sie hatte ja schon bei der Bestellung meinen Einwand abgebügelt, daß die Zapfanlage Betreuung verlangt.

Da hatte ich nur noch wenig Lust, nochmal von meinem Platz ins Bistro zurückzulaufen und mit ihr mit Händen u Füssen über die Eichstrich-Markierung und den eigentlichen Sinn einer Mikrowelle zu diskutieren.

Im Schnitt klappte es ja mit dem Essen für mich durchaus sehr gut in den letzten Jahren (mit der BCFirst konsumierte ich sicher 1-2mal die Woche via APS ein Essen), aber so ein Einzelerlebnis versaut einem die Laune/Appetit auf lange Zeit.

Anderes Beispiel aus einem InterCity

101-Fan, Köln, Sonntag, 28.12.2008, 09:53 (vor 6200 Tagen) @ moonglum

Hallo Chris,

ich habe das auch schonmal erlebt, dass vor dem Bahnhof, an dem Personalwechsel ist, keine Bestellungen mehr angenommen wurden. Zum einen kann man das verstehen. Das Personal muss Kasse machen und seine Sachen zusammenpacken. Ich habe aber auch schon das Gegenteil erlebt: In einem IC von Leipzig nach Köln. Ich bin von Dortmund bis Köln mitgefahren und habe im Bordbistro etwas gegessen und bin dann auch bis Köln sitzengeblieben, da nicht viel los war. Nun kam in Solingen noch ein Fahrgast, der noch etwas Essen wollte. Und er bekam sogar noch etwas. Die beiden Mitarbeiterinnen meinten nur, ob er das denn noch schaffen würde, da man ja in 20 Minuten in Köln sei. Er meinte ja und bekam auch recht schnell sein Essen. Da der gesamte Zug in Köln endete, war natürlich auch in Köln fürs Personal schluss.

In einem anderen IC bin ich auch mal im Bordbistro mitgefahren und das Bistro war sehr gut besucht. Etwa 20 Minuten vor erreichen des nächsten Bahnhofs wurden keine Fahrgäste mehr bedient. Es wurden sogar die beiden Klappen zugemacht. Am nächsten Bahnhof kam dann eine neue Mitarbeiterin. Diese schaute dann in den vollen Fahrgastraum und auf den geschlossenen Verkauf und meinte dann zu einem Fahrgast, ob denn bis jetzt keiner vom Personal hiergewesen sei. Der Fahrgast meinte daruf, dass jemand da gewesen sei, der aber vor einiger
Zeit zugemacht hätte und nichts merh verkauft habe. Die neue Gastrofrau schüttelte darauf nur den Kopf öffnete den Verkauf wieder und tat ihre Arbeit.

Ich denke, es kommt zum einen immer darauf an, wer da gerade Dienst tut, auf der anderen Seite müssen natürlich auch die Mitarbeiter ihre Sachen zusammenpacken und Kasse machen. Und wenn der Zug am nächsten Bahnhof nur wenige Minuten hält, muss man schon früher anfangen.

War das nicht früher so, dass das Personal die gesamte Strecke durchgefahren ist? Ich bin mal mit dem EC 9 Tiziano(schon lange her) von Köln nach Koblenz gefahren. Der Zug kam von Hamburg und fuhr weiter nach Milano. Das Gastropersonal fuhr nach eigener Aussage die gesamte Strecke von Hamburg bis Milano durch.

--
Es grüsst aus Köln
Markus

Anderes Beispiel

Memminger1985, Memmingen, Sonntag, 28.12.2008, 11:33 (vor 6200 Tagen) @ 101-Fan

Moin Moin zusammen,

also ich hatte soweit noch keine Probleme, sowohl im Restaurant als auch im Bistro, bis auf das letzte mal, von Hamburg nach Frankfurt. Ich bestellte mir Currywurst mit Cola und die Dame meinte nur, dass es etwas länger dauern würde, weil sie nur allein sei, weil ihre Kollegin einfach nicht gekommen sei. Das Problem war nur das der ganze Großraumwagen was bestellte, waren so 15 Leute und ich dachte schon, dass kann ja was werden bis ich meine Sachen bekomme aber erstaunlicherweiße wurde recht flott geliefert und die Currywurst war heiß und die Cola frisch gezapft und schön kühl. Rundum zufrieden.

Im Speisewagen des ICE 1

Gambrinus, Sonntag, 28.12.2008, 12:37 (vor 6200 Tagen) @ moonglum
bearbeitet von Gambrinus, Sonntag, 28.12.2008, 12:39

Ich hatte auch mal so ne schöne Fahrt mit dem IC von MS nach DO. Zug war supervoll, ich im Speisewagen (Vollspeisewagen) geschaut, da war noch ein freier Vierertisch an den ich mich setzte. Erst dachte ich, OK, wenn sofort ein Kellner kommt esse und trinke ich was, nach fünfzehn Minuten kam keiner, ich dachte, jetzt zur noch was zu trinken bestellen. Kurz vor DO war mir klar, ich hatte einfach nur einen guten Platz für die Fahrt von MS nach DO gehabt. An den anderen Tischen saßen Leute vor dreckigem Geschirr, die ersten drehten sich schon um, weil sie was bestellen wollten, aber kein Personal zu sehen.

Vor Ausstieg in Dortmund mal an der Küche vorbei gegangen. Da waren zwei Mann Personal in der Küche mit Essen und Trinken beschäftigt.

Ich schrieb einfach mal ne Beschwerde an die DB:

Ich: Beschwerde geschrieben
DB: Entschuldigung für Verhalten von Mitarbeitern, Weiterleitung an Fachbereich
Ich: Antwort zu pauschal, hätte gerne Antwort vom Fachbereich
DB: Entschuldigung, dass deren Antwort meine Beschwerde nicht abdeckt, aber direkte Antwort vom Fachbereich ist nicht vorgesehen
Ich: Möchte mich an den Fachbereich dirket wenden und akzeptiere keine pauschalen Entschuldigungen
DB: Weist nochmals darauf hin, dass der Fachbereich keine Kundenanfragen beantwortet und auch kein dirkter Kontakt möglich ist. Aber Hinweis darauf, dass mein Wunsch, direkte Antworten vom Fachbereich zu bekommen zur Auswertung weitergeleitet wird. Hinweis darauf, dass der Kundendialog Fahrgasteingaben bearbeitet, der Auswertung zuführt und weiterleitet

Muss sagen, so ein Kundendialog ist schon ne tolle Sache. Was die alles machen :-)

Im Speisewagen des ICE 1

moonglum, Hagen, Sonntag, 28.12.2008, 12:50 (vor 6200 Tagen) @ moonglum

Na das sind ja lustige Beiträge, auch wenn das alles gar nicht lustig ist. Ich kann mich gut erinnern, wie es beispielsweise war, wenn sagen wir 1980 oder 1990 oder... Buchmesse in Frankfurt war und spätestens in Köln der Speisewagen des "Blauen Enzian" gestürmt wurde. Ein ARmz211, bis in den A-Teil mit gedeckten Tischen versehen. In Nullkommanichts wurden sicherlich 40 Frühstücke bestellt, lassen wir einmal 8 Reisende schon vorher dort gesessen haben. Wie ihr sicher wisst, lief so etwas zutiefst reibungslos ab. Es war stets genug Proviant an Bord, und man blieb bis Frankfurt sitzen.....

Zurück setzte der Run auf selbigen ARmz wiederum im Baluen Enzian ein, der zur absoluten Messe/Rushhour Zeit in Frankfurt abfuhr (c.a. 18:40 meine ich)....
48 Plätze voll und nun aber her mit Wiener Schnitzel, Toast Mozart, Forellenfilet samt Toast, Bier, Wein, Cola..... Und wiederum: Alles kein Problem. Es fehlte selten etwas (Zug kam von Klagenfurt!!!!!).

Oder ganz anders im Jahre 2006: Tagesautoreisezug nach München-Ost mit WRmz135. Beim Einstieg in Düsseldorf wird der Wagen voll. 40x Frühstück... Alles kein Problem. Dann die erste Mittagsschicht: 40x vorher in den Abteilen abgefragte Gerichte, in jenem Fall meiner Erinnerung zumeist Deutscher Spargel mit Kalbsfiletmedaillon - alles kein Problem.

Ab und zu finden wir ja noch tolle Gastroleute aus der alten Zeit, so auch u.A. unsere Lieblingskellner, die Herren E. und Y. aus Kölle. Dann läuft es immer und wo auch immer. Aber was sich das Nachwuchspersonal teilweise leistet - siehe eure Beispiele - ist zum Teil absolut horrend.

Ebenso horrend ist heutzutage anscheinend die Backoffice Struktur. Lieferungen kommen nicht zum Zug oder sind falsch oder werden zu spät bestellt etc. pp.

Wenn das Kasse Machen wirklich eine Auszeit von c.a 30 Minuten (vor und nach dem Wechsel) durch Kasse abschließen und neu beginnen verursacht, so ist es Dummheit, diese Phase ins dicht besiedelte Ruhr-/Wuppergebiet zu legen.

Wie soviel Unfähigkeit an einem Ort zusammenkommen kann und selbst hervorragenden Gastro-Leuten heute das Leben schwer machen kann, bleibt rätselhaft. Die bereits mehrfach von mir zitierten Herren E. und Y. bekunden jedenfalls, dass es zunehmend aber auch wirklich gar keine Freude mehr mache...

Ein paar Anmerkungen dazu

Christian_S, Sonntag, 28.12.2008, 13:44 (vor 6200 Tagen) @ moonglum

Interessant, eure Erlebnisse im Speisewagen zu lesen. Ich selbst habe bisher eher positive Erfahrungen mit dem Gastro-Personal gemacht, egal ob ich privat oder dienstlich (Gastfahrt) unterwegs war. Das es auch bei Gastro ein paar nicht besonders motivierte Mitarbeiter gibt lässt sich nicht aussschliessen, das ist halt wie in jedem Betrieb so. Erwischt man solche Leute gleich mehrmals, hinterlässt das halt leider einen negativen Eindruck.

Nachbestellungen sind eigentlich genau geregelt, es gibt in diversen Dienststellen - speziell bei Fahrten von/ins Ausland - Vorgaben, bis wohin Nachbestellungen abgegeben sein müssen, damit geliefert werden kann etc. Wie gut das dann tatsächlich klappt kann ich nicht beurteilen, weiss aber von vielen Gastro-Kollegen, das dies wohl zu oft leider nicht klappt und das bestätigen ja auch manche hier geschilderten Erlebnisse. Da müsste man also mal in den Lagern nachforschen ...

Das Gastro-Personal fährt oft sehr weite Strecken am Stück auf einem Zug. Manche Züge werden wirklich vom Start- bis zum Zielbahnhof begleitet. Oder sogar auch wieder zurück, z.B. Nürnberg-Karlsruhe und gleich im selben Zug wieder zurück.
Daher bitte ich euch bei aller Kritik aber auch um Verständnis dafür, das das Gastro-Personal sich eben auch mal 10 min hinsetzt und etwas zu Essen und zu Trinken zu sich nimmt. Es sind nämlich auch nur Menschen, die z.T. 7-10 Stunden ohne Pause am Stück auf einem Zug sind. Das sie dann nicht pausenlos für ihre Kundschaft da sein können sollte jeder verstehen.

Ein paar Anmerkungen dazu

citaro, Sonntag, 28.12.2008, 14:48 (vor 6200 Tagen) @ Christian_S

... zu den Anmerkungen, will ich mich anschließen , auch in der guten Bundesbahnzeit habe ich es immer mal wieder erlebt, das Ware aus oder gar der Speisewagen wg. techn. Defekte nicht bzw. nur tlw. einsetzbar war. Nur gab es zu der Zeit, noch kein Medieninteresse , bzw. diese Eisenbahninteressierten Foren , so sind viele kleine Mißstände die heute hier u. in anderen Foren zu lesen sind , nie an die Öffentlichkeit gekommen.

Sehr oft habe ich es in den achtzigern auch in meinem Lieblingsspeisewagen, der SSG (SBB) im TEE (später FD/EC) Bavaria erlebt, das es hier nur kaltes Essen gab, da die Elektrik Totalausfall hatte.

Auch behaupte ich mal gab es früher nicht den Kunden der zw. Köln Hansastrasse u. Köln Hbf ein 3 Gängiges Menue haben möchte, da war das Reisekultur u. man hat Zeit gehabt zum Genießen ... :-))

Ein paar Anmerkungen dazu

Gambrinus, Sonntag, 28.12.2008, 15:24 (vor 6200 Tagen) @ Christian_S

Interessant, eure Erlebnisse im Speisewagen zu lesen. Ich selbst habe bisher eher positive Erfahrungen mit dem Gastro-Personal gemacht, egal ob ich privat oder dienstlich (Gastfahrt) unterwegs war. Das es auch bei Gastro ein paar nicht besonders motivierte Mitarbeiter gibt lässt sich nicht aussschliessen, das ist halt wie in jedem Betrieb so. Erwischt man solche Leute gleich mehrmals, hinterlässt das halt leider einen negativen Eindruck.

Richtig ! In diesem Bereich hängt sehr viel an den eingesetzten Mitarbeitern. Mein Eindruck bisher ist, dass früher bei Mitropa/DSG mehr Wert auf den gastronomischen Aspekt gelegt wurde. Heute, so scheint mir, will man mit Gastronomie im Zug das Produkt Bahn vermarkten. Früher war die Mitropa der teilweise schon gelungene Versuch, im Zug das Angebot eines traditionellen deutschen Restaurants vorzuhalten. Heute versucht man eher in die Richtung Fast-Food zu gehen, obgleich man auch noch traditionelle Gerichte anbietet, also eine sowohl als auch Gastronomie.


Nachbestellungen sind eigentlich genau geregelt, es gibt in diversen Dienststellen - speziell bei Fahrten von/ins Ausland - Vorgaben, bis wohin Nachbestellungen abgegeben sein müssen, damit geliefert werden kann etc. Wie gut das dann tatsächlich klappt kann ich nicht beurteilen, weiss aber von vielen Gastro-Kollegen, das dies wohl zu oft leider nicht klappt und das bestätigen ja auch manche hier geschilderten Erlebnisse. Da müsste man also mal in den Lagern nachforschen ...

Schwieriges Thema. Häufig, wenn nur einige wenige Artikel fehlen ist die Belieferung an Zwischenstationen relativ teuer, da ein recht großer Aufwand betrieben werden muss. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man wegen kleiner Lücken im Sortiment dann doch nicht nachbestellt.

Das Gastro-Personal fährt oft sehr weite Strecken am Stück auf einem Zug. Manche Züge werden wirklich vom Start- bis zum Zielbahnhof begleitet. Oder sogar auch wieder zurück, z.B. Nürnberg-Karlsruhe und gleich im selben Zug wieder zurück.
Daher bitte ich euch bei aller Kritik aber auch um Verständnis dafür, das das Gastro-Personal sich eben auch mal 10 min hinsetzt und etwas zu Essen und zu Trinken zu sich nimmt. Es sind nämlich auch nur Menschen, die z.T. 7-10 Stunden ohne Pause am Stück auf einem Zug sind. Das sie dann nicht pausenlos für ihre Kundschaft da sein können sollte jeder verstehen.

Naja, früher war es extremer. Da gab es auch 16-Stunden-Schichten und wenn die Kollegen Pech hatten, musste da auch mal 8 Stunden am Stück durchgearbeitet werden. Sicher konnte ein Kollege mal zwischendurch Luft holen, wenn weniger los war, dann hat aber der andere für ihn mitgearbeitet. Außerdem scheinen mir diese Zeiten längst passé. In der Regel sind die Restaurants mäßig bis durchschnittlich belegt und die Mitarbeiter haben in der Regel genug Zeit auf dem Zug Pause zu machen, wenn nichts los ist, so dass es eigentlich zu keinen langen Wartezeiten bei Fahrgästen kommen müsste. Schließlich ist das nunmal Gastronomie. In einem guten Restaurant muss auch kein Gast warten, weil das Personal grade mal ein Päuschen machen muss.

Ein paar Anmerkungen dazu

101-Fan, Köln, Montag, 29.12.2008, 16:28 (vor 6199 Tagen) @ Gambrinus


Richtig ! In diesem Bereich hängt sehr viel an den eingesetzten Mitarbeitern. Mein Eindruck bisher ist, dass früher bei Mitropa/DSG mehr Wert auf den gastronomischen Aspekt gelegt wurde. Heute, so scheint mir, will man mit Gastronomie im Zug das Produkt Bahn vermarkten. Früher war die Mitropa der teilweise schon gelungene Versuch, im Zug das Angebot eines traditionellen deutschen Restaurants vorzuhalten. Heute versucht man eher in die Richtung Fast-Food zu gehen, obgleich man auch noch traditionelle Gerichte anbietet, also eine sowohl als auch Gastronomie.

Es ist richtig, dass es früher anderes Essen gab als heute. Ich habe mal eine Reportage im Fersehen gesehen, da erklärte ein älterer Mitarbeiter, dass man früher Schnitzel frisch geschnitten habe und überhaupt alles frisch gekocht wurde im Speisewagen.
Man darf aber eins nicht vergessen, die Züge sind heute auf vielen Strecken schneller. Früher fuhr man von Köln nach Frankfurt über 2 Stunden. Und heute? Etwas über eine Stunde. Man hatte früher mehr Zeit zum Essen. Heute muss es schnell gehen, weil auch die Züge schnell sind und die Leute auch schnell bedient werden wollen. Die Leute haben ja auch keine Zeit. Selbst Fahrgäste, die eine lange Tour fahren, wollen so schnell wie möglich ihr Essen. Früher konnte man noch frisch kochen, das wäre heute überhaupt nicht mehr möglich. Und wenn ich mir im Bordbistro mal ansehe, wie viele Leute sich eine Pizza bestellen oder sogar dannach gefragt wird, ob es denn keine Pommes gibt, denke ich, kann das Angebot gar nicht so falsch sein.

Rein von den Waggons her, haben mir die alten Speisewagen, die schon im TEE mitgefahren sind, besser gefallen, als die heutigen.


Naja, früher war es extremer. Da gab es auch 16-Stunden-Schichten und wenn die Kollegen Pech hatten, musste da auch mal 8 Stunden am Stück durchgearbeitet werden. Sicher konnte ein Kollege mal zwischendurch Luft holen, wenn weniger los war, dann hat aber der andere für ihn mitgearbeitet. Außerdem scheinen mir diese Zeiten längst passé. In der Regel sind die Restaurants mäßig bis durchschnittlich belegt und die Mitarbeiter haben in der Regel genug Zeit auf dem Zug Pause zu machen, wenn nichts los ist, so dass es eigentlich zu keinen langen Wartezeiten bei Fahrgästen kommen müsste. Schließlich ist das nunmal Gastronomie. In einem guten Restaurant muss auch kein Gast warten, weil das Personal grade mal ein Päuschen machen muss.

Ich denke, man kann stationäre und mobile Gastronomie nicht vergleichen. Ein normales Restaurant macht vielleicht von 11.30Uhr bis 15.00Uhr und dann nochmal von 18.00Uhr bis 22.00Uhr auf. Dazwischen hat das Personal genug Zeit um etwas zu essen.
Beim Zug ist das anders. Der Zug startet morgens und ist vielleicht erst abends am Ziel. Wenn der Zug nun eine Tour fährt, bei der die Gastronomie besonders gefragt ist, so hat dieser tatsächlich keine Pause. Von daher habe ich schon Verständnis, wenn der oder die Mitarbeiter/in sich auch mal hinsetzt um etwas zu essen. Optimal ist dies jedoch nicht, da dann Fahrgäste warten müssen und evtl. verärgert werden.

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Es grüsst aus Köln
Markus

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