Im Speisewagen des ICE 1 (Allgemeines Forum)
Heute zwischen Hagen und Köln bei strahlendem Sonnenschein....
Erster Teil von Hagen nach Köln:
Der Speisewagen des ICE 1 ist mittelprächtig besetzt, einige Besucher/innen sind beim Mittagessen. Direkt hinter Wuppertal ruft der Kellner quer durchs Restaurant:
Will noch jmd. etwas trinken? Ich steige nämlich in Köln aus.
Es werden zwei Pils von irgendwo geordert, dann wird an allen Tischen abkassiert (Durchfahrt Vohwinkel). Nun kommt ein neuer Besucher. Er möchte bis Köln schnell noch etwas essen. Das geht leider nicht, denn der Kellner sagt es noch einmal, er steige in Köln aus, dann komme ein Kollege. Der Gast bekundet, dass er auch in Köln aussteige, ob er denn jetzt nichts mehr zu essen bekommen könne. Leider nein, wird ihm bescheinigt und noch dramatisch untermalt mit der Anmerkung: Ich habe drei Tage Dienst gehabt, jetzt ist Schluss.
Letztlich fragt der clevere Besucher, ob denn nicht wenigstens ein Sandwich da sei. Man ruft in die Küche: Kollege hast Du Sandwich fertig? Ja? Aha! Und wieder zum Gast gewandt: Also Sie können Sandwich haben, was trinken dabei?
Der Gast möchte eine Cola. Glück gehabt. Sandwich und Cola kommen sofort, es wird auch sofort kassiert.
Ein nächster Gast kommt (Durchfahrt Gruiten), aber nun werden Nägel mit Köpfen gemacht. Nein, auf gar keinen Fall gibt es bis Köln noch etwas, es muss Kasse gemacht werden. Der Gast meint nun fragend, es heiße doch, dass dieser Zug auf der gesamten Strecke einen Speisewagen habe. Ihm wird beschieden: Sicher sicher, hier ist er ja der Speisewagen. Indes steige er der Kellner in Köln aus. Dann kommt Kollege. Jetzt gibt es nichts mehr.
Der Gast schüttelt den Kopf und geht wieder.....
Zweiter Teil von Köln nach Hagen:
Der Speisewagen des ICE 1 ist mittelprächtig besetzt, hier ein Weinchen, dort Kaffee und Kuchen, grüner Tee etc. pp.
Es stellt sich heraus, dass es keine Softdrinks außer Bionade gibt und dass das Wasser an Bord "alle" sei. Eine Nachfrage ergibt: Das Personal hat in der Höhe von Mainz dieses Problem gemeldet. In Köln sollte Wasser nachgefüllt werden.
In Köln ist aber Niemand gekommen, es wurde also auch kein Wasser nachgefüllt.
Das Personal ruft nun wieder an und bestellt für Dortmund Wasser. Das Gespräch ergab in etwa (soweit wir es nachvollziehen konnten) folgenden Inhalt:
... ja ich hatte schon in Mainz telefoniert und Wasser für Köln bestellt.
Wie?
Nein, da ist Niemand gekommen.
Wo ich bin? Zwischen Köln und Wuppertal.
Nein, bereits hinter Köln und vor Wuppertal.
Wie?
Nein, bereits hinter Köln.
Warum ich nicht früher angerufen habe?
Ja weil ich in Köln auf Wasser gewartet hatte, ich hatte es ja bestellt und habe eben gewartet. Deswegen rufe ich jetzt eben erst hinter Köln an.
Wie?
In c.a. 40 Minuten sind wir in Dortmund.
Wie?
Ja ja genau. Ich sagte es ja, wir sind bereits hinter Köln.
Ja tschüss und guten Rutsch.
Auf unsere Frage, ob er denn davon ausgehe, dass er in Dortmund Wasser bekäme, meint der Kellner: Bestimmt nicht, man kann machen, was man will, man kann anrufen, bestellen, was auch immer. Zumeist kommt dann niemand. Und wdas Personal könne das dann wieder ausbaden. Nee, da kommt bestimmt keiner.
Mit diesen beeindruckenden Einsichten in die Leistungsfähigkeit der Bahngastronomie, insbesondere mit Augenmerk auf die hohe Flexibilität des Backoffice und die erstaunlichen Motivationen endet mein Bahnjahr 2008.
Bis 2009!
Chris