Reisebericht Konstanz-Zürich-Innsbruck (Reiseberichte)

TD, Freitag, 19.12.2008, 19:18 (vor 6209 Tagen)

Hallo zusammen,

von mir mal wieder ein Reisebericht, letzten Samstag ging’s nach Innsbruck. Es mittlerweile zur schönen Tradition geworden, dass ich im Advent einen Tagesausflug mit der ganzen Familie mache. Ziel sind Städte mit Weihnachtsmarkt, die sich mit einer schönen Zugfahrt verbinden lassen. In den letzten Jahren waren das Salzburg, Frankfurt und Mainz oder Bamberg und Nürnberg. Als ich dieses Jahr wieder den Finger über der Streckenkarte habe kreisen lassen, ist mir Innsbruck ins Auge gestochen.

Die schönste und interessanteste Verbindung von Konstanz aus ist mit dem Katamaran über den Bodensee und ab Friedrichshafen mit IC118/119 weiter. Auch tariflich ist diese Verbindung die Beste (Sparangebote). Nur leider ist die Fahrplanlage des IC 118/119 für einen Tagesausflug unbrauchbar.

Und so habe ich mich für die zweitschönste Verbindung entschieden, nämlich über Zürich und von dort mit dem Transalpin nach Innsbruck.

Obwohl diese Verbindung nicht besonders exotisch ist (sie wird bei der Fahrplanabfrage unter bahn.de als erste Verbindung aufgeführt), hatte ich schon eine böse Vorahnung, dass das tariflich schwierig werden würde.

Aber gut, die Bahn wirbt ja mit der TEE Rail Alliance, wonach es 25% BC-Rabatt auf grenzüberschreitenden Fahrten in die Schweiz und nach Österreich gibt und Kinder bis 17 Jahre frei sind.

Also habe ich über bahn.de die Fahrkarten bestellt (2 Erwachsene mit BC 25, 1 eigenes Kind 13 Jahre; 1. Klasse) und zwar sicherheitshalber 4 Wochen vor der Fahrt.

Ein weiterer Erwachsener mit GA 2. Klasse haben wir getrennt mit einem Tagesklassenwechsel und einer Anschlussfahrkarte Buchs-Innsbruck abgewickelt.

Als ein paar Tage später ein verdächtig dicker Briefumschlag der Bahn kam, war mir schnell klar, dass die Fahrkartenbuchung mal wieder schief gegangen ist.

Denn ich habe einen ganzen Stapel Fahrkarten bekommen, eine Fahrkarte mit BC-Rabatt und Gratiskind bis Zürich und dann gestückelte Normalpreis-Fahrkarten Zürich-Buchs und Buchs-Innsbruck sowie kostenpflichtige Kinderfahrkarten mit der gleichen Stückelung. Zusammen mit den Reservierungen waren das fast 500 €, das hat mich dann doch umgehauen. Dass der Ausflug nicht ganz billig werden würde war mir klar, aber damit hatte ich doch nicht gerechnet.

Ich habe mich dann alternativ bei den SBB um eine Fahrkarte gekümmert. Unter sbb.ch ist für die Verbindung Konstanz-Innsbruck via Zürich online auch kein Preis ermittelbar, aber man kann ein Angebot anfordern. Dabei kann man übrigens auch vorhandene Bahncards angeben.

Am nächsten Tag kam per Mail das Angebot - und siehe da, bei den SBB war die identische Verbindung um etwa 40% preiswerter! Also habe ich die Fahrkarte online bei den SBB gebucht. Man kann wählen zwischen Postversand (Porto 8 CHF) oder Abholung am Schalter. Ich habe die Fahrkarten am nächsten Tag am SBB-Schalter in Konstanz abgeholt. Was die DB nicht hinbekommen hat, nämlich die komplette Verbindung mit TEE-Rabatt, war bei den SBB offenbar kein Problem. Es waren 2 Fahrkarten, eine für 2 Erwachsene mit BC und eine Kinderkarte zum Preis von Null CHF.

Und so habe ich dann den Fahrkartenstapel an die DB zurückgeschickt - mal sehen, ob außer der Erstattung noch eine Reaktion kommt, warum man mir überteuerte Fahrkarten für 465 € verkaufen wollte, die bei den SBB für 290 € zu bekommen waren.


Jetzt aber zur Fahrt:

Laut Fahrplan sollte es von Konstanz mit dem ICN nach Zürich gehen. Bei meinem letzten Reisebericht hatte ich geschrieben, dass das wohl meine letzte Fahrt im ICN auf dieser Strecke gewesen sein sollte, da die Verbindung zum Fahrplanwechsel auf Wagenzüge umgestellt werden soll.

Nun, dabei ist es auch geblieben, denn im Zuge der bevorstehenden Fahrplanumstellung fuhr schon kein ICN mehr, sondern ein als Ersatzzug angekündigter Interregio.

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SBB-Interregio

Auf der Fahrt nach Zürich wollte übrigens zum ersten Mal ein SBB-Zugbegleiter meine Bahncard sehen. Ich war schon oft mit TEE oder Railplus-Fahrkarten in der Schweiz unterwegs und noch nie hat sich dort jemand für meine Bahncard interessiert. Vielleicht lag es auch daran, dass das „BC“ auf den DB-Fahrkarten so klein gedruckt ist und auf den SBB-Fahrkarten die Schrift etwas größer ist?

Schon auf der Fahrt Richtung Zürich zeigte sich, dass wir diesmal mit dem Wetter Glück hatten und ich mich auf eine schöne Fahrt durch eine verschneite Winterlandschaft freuen durfte.

In Zürich hieß es dann Umsteigen auf den Transalpin. Ich hatte Sitzplätze im Panoramawagen reserviert.

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Panoramawagen

Die Fahrt war wunderbar, erst am Ufer des Zürichsees entlang und dann am Walensee kam auch langsam die Sonne heraus. Nach dem Lokwechsel in Buchs (es werden zwei Tauri vorgespannt) ging es weiter über den Rhein und durch Liechtenstein nach Österreich und dann hoch in Richtung Arlberg durch eine winterliche Berglandschaft.

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Walensee

Jetzt gibt es auch den österreichischen 1.Klasse-Service in Form von Gratiszeitungen - aber ich schaue lieber aus dem Fenster und genieße entspannt die Fahrt. Schade, dass wir in Innsbruck schon aussteigen müssen - ich wäre gerne noch ein Stückchen weitergefahren…

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In Innsbruck standen dann ein Stadtbummel und der Weihnachtsmarkt auf dem Programm. Ich hatte das Gefühl dass die übrigen Weihnachtsmarkt-Besucher fast nur Italiener waren, die lieben Weihnachtsmärkte und kommen dafür gerne über die Alpen, nicht nur nach Innsbruck, sondern mittlerweile sogar bis Konstanz.

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Für die Rückfahrt hatte ich den ÖBB EC 668 „CARITAS Kinderpatenschaften“ ausgesucht, der von Graz kommt und nach Bregenz fährt. Vorher war aber noch Zeit für einen Besuch in der ÖBB-Lounge in Innsbruck. Die Lounge ist recht klein, es war kaum was los (ganz im Gegensatz zu der Tour letztes Jahr nach Nürnberg, da gab es am späteren Samstagnachmittag nur noch Stehplätze).

Der EC hatte 5 Minuten Verspätung und war recht voll. Die modernisierten ÖBB-Wagen sind recht schick, aber irgendwie empfand ich die Hinfahrt angenehmer. Das lag vielleicht auch daran, dass eine gewisse „Unruhe“ im Zug herrschte. Ständig sind irgendwelche Leute durch den Zug gelaufen, Gepäck wurde hin- und hergewuchtet usw. Es war mittlerweile dunkel geworden und auch das hat seinen Reiz, wenn die weihnachtlich beleuchtete Welt vorbeizieht.

Ich weiß nicht genau warum, aber die Verspätung ist bis nach Feldkirch auf 15 Minuten angewachsen. Dort wartete schon der SBB IC 168. Auch für diesen Zug hatten wir eine Reservierung (er hatte im Fahrplan die Bemerkung „Bitte reservieren“ - eigentlich ungewöhnlich für die Schweiz). Lt. Reservierung sollte es ein Großraumwagen sein, es war aber ein alter Abteilwagen. Der Zug hält wie der Transalpin nur in Buchs (Lokwechsel) und in Sargans und fährt dann durch bis Zürich.

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IC-Abteilwagen

Die Rückfahrt von Zürich nach Konstanz im Doppelstock-IC und Thurbo-Regionalzug habe ich bei meinem letzten Reisebericht schon beschrieben, deshalb spare ich mir diesen Abschnitt.

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Sitzecke im Doppelstock-IC

Weihnachtliche Grüße

Tobias

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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