Reisebericht: Mit Zug und Schiff nach Malta m.B. (1/2) (Reiseberichte)

Uniqum, Frankfurt am Main, Sonntag, 29.01.2012, 21:07 (vor 5081 Tagen)

Es war wieder einmal die Idee diesem kalten Winterwetter mit seinen kurzen, kalten Tagen für ein paar Tage im ein wenig wärmeren Süden zu entkommen, aus der Wirklichkeit werden sollte.

Die meisten werden bei Malta sofort ans Flugzeug denken (was auch mit Sicherheit, zugegeben, die einfachere Wahl ist), meine erste Wahl sollte der Landweg sein. Genau diese Arbeit den Reiseweg auszuklamüstern, war es die mich reizte. Die Fährgesellschaft setzt jetzt auch im Winter über, der Neckermann-Gutschein passte grad fürs Hotel und lief sowieso Ende Janauar ab, also sollte es losgehen.

Es sollte, selbst für meine Verhältnisse, keine Reise ohne Hindernisse werden.

Schon die Buchung war eines: Trenitalia hinkte wie immer mit den Zugdaten hinterher und der Eurocity war bei der DB dementsprechend noch nicht bis nach Italien buchbar, zum Glück war jedoch ein Europaspezial bis Chiasso möglich und ich wählte eine Anschlussfahrkarte von dort.

Geplant hatten wir an diesem eigentlich recht warmen 11. Januar gegen 09:05 mit dem Intercity 1071 gen Stuttgart zu fahren, dort in den Eurocity nach Zürich zu wechseln und schließlich weiter mit dem Ex-Cisalpino gen Mailand.
Da der Zug jedoch bereits 40 Minuten Verspätung hatte, riet man uns in Mannheim in den gegenüber noch bereitstehenden ICE gen Basel zu wechseln.

Dieser war zunächst pünktlich, kämpfte jedoch mit Tieren im Gleis. Es ging jedoch dann erstaunlich rasch im Schrittempo zunächst weiter und wir kamen wieder fast pünktlich in Basel an. Kurz vor Basel erreichte mich jedoch ein Anruf der Fährgesellschaft, man habe die Überfahrten geändert. Zum Glück würde das Schiff später von Sizilien aus fahren, in soweit war das kein Problem. Die Rückfahrt sollte nun jedoch statt 0645 um 5 Uhr beginnen (mit Check-In-Schluss um 4 Uhr), was ich weniger schön fand. Aber es sollte nicht die erste Umbuchung sein.

In Basel hatten wir Anschluss an einen ICN in Richtung Lugano, welchen wir auch wählten. Wir würden also eine gute Stunde eher in Lugano sein, aber zum einen den Umstieg in Arth-Goldau sparen, zum anderen ist der ICN doch das eindeutig schönere Gefährt. Dieser präsentierte sich überraschend leer:

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Ein wenig ärgerte mich wieder einmal die Regelung, das man im Speisewagen nur ab 10 Franken mit Karte zahlen darf. Das ist zwar in der Schweiz auch in vielen Supermärkten so (zum Glück nicht in allen!), aber grade dann wenn man kein ausländisches Wechselgeld haben will und nur auf der Durchreie ist ein kleines Ärgernis.

Aber wen sollte das bei solch wunderbar winterlichen Ausblicken wärend der Fahrt schon groß stören?:

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Wir kamen pünktlich in Lugano an und um uns die Zeit nicht platt zu stehen, entschieden wir mit der S-Bahn bis Chiasso zu reisen. Zudem hatte der Cisalpino wieder einmal anfängliche Verspätung und wer diesen Zug kennt geht lieber auf Nummer sicher.

Wir erwischten einen der Verstärkerzüge der S-Bahnen. Diese sind nicht behindertengerecht und wie ich finde auch nicht mehr wirklich zeitgemäß. Da frage ich mich schon, warum so viele (nicht-bahngeneigte) Fahrgäste hier über die 420er meckern, anyway:

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Wir wurden wieder einmal pünktlich in Chiasso abgesetzt und begaben uns nach einem kurzen Abstecher in den Migros-Supermarkt. Wir hatten vorher beim Personal gefragt und die Aussage auch unter 10 Franken miut Karte zahlen zu können im Hinterkopf und setzten prompt mehr um. Vielleicht zahlt sich da auch einfach "Service" aus.

Im Transitbereich des Bahnhof (die alte Zollstelle ist auch immernoch besetzt) riet uns das italienische Grenzpersonal doch die noch bereitstehende S-Bahn zu nehmen. Ich hatte aber keine Lust auf eine Metro-Fahrt in Mailand (die S-Bahnen aus Chiasso fahren Centrale nicht an) und zum anderen ja eine Platzkarte. Mit inzwischen ein wenig über 10 Minuten Verspätung trudelte der Cisalpino dann auch ein. Dieser war ein "wenig" besser gefüllt:

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Wir trafen dann mit 15 Minuten Verspätung in Mailand ein, hatten aber noch genug Zeit um entspannt unseren Frecciarossa nach Rom um 1920 zu erreichen.

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Es war meine zweite Fahrt mit einem Zug dieser Gattung, die erste in der zweiten Klasse und alles in allem enttäuschte er mich doch sehr. Die Sitze waren nicht sonderlich bequem, noch verstellbar. Das Restaurant überteuert. Zudem war der Zug auch innen mit Werbung für den Schreibwarenkette Oxford versehen. Die Aktion hatte zwar im November geendet, aber die Papierüberzüge über den Sitzen waren noch vorhanden. Selbst vor den Bereichen über den Türen und den Stufen zum Zug hatte man nicht halt gemacht:

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Dieses Bild sollte ich bereuen. Ein in Jeanshemd gekleideter Herr aus dem Nachbarwagen eilte herbei um mir seine Polizeimarke unter die Nase zu halten und mir zu erklären, das es verboten sei solche Fotos zu machen. Auch das Angebot einer Löschung brachte ihn nicht davon ab mich gefühlte Ewigkeiten dazu zu befragen, was ich beruflich mache, ob ich für ein Konkurrenzunternehmen arbeite, den Perso abzufotografieren und sich die Handynummer für weitere Fragen zu notieren. Explizit wollte er wissen, warum ich die Geschwindigkeitsanzeige und auch die Tür fotografiert habe (eigentlich nur wegen der nervigen Werbung.. aber lassen wir das). Um es auf deutsch zu sagen: Bei einem "Sparpreis" für 128 Euro von Mailand nach Rom auch noch auf Monitoren, bei Ansagen (ja, es wird tatsächlich auf aktuelle Trenitalia-Schnäppchen hingewiesen und auch noch in Türen, auf Kopfkissen und weiß nicht wo mit Werbung zugeschüttet zu werden finde ich unverschämt.
Daran das man auf den Bahnsteigen mit Werbung von risen-Fernsehern in 45-Minuten-Endlosschschleifen (mit Audio-Ausgabe) beschallt wird, ist der Trenitalia-Kunde ja leider schon gewöhnt.

Aber immerhin: Wir kamen zu früh(!) in Florenz und auch in Rom (hier ganze 7 Minuten) an.

Ich fahre trotzdem am liebten mit dem "weißen Pfeil", das Design sagt mir mehr zu. Der Preis ohnehin. Mal schauen, was das jüngste Redesign dem roten Pfeil bringen wird. Es sollen ja vier Klassen kommen (wobei die jetzige zweite Klasse zur vierten wird). Zumindest darf in den bereits umgebauten Zügen nun auch wieder von Publikum der vierten Klasse der Speisewagen aufgesucht werden.

Um diese nächtliche Zeit hatte in Termini nurnoch McDonald auf und wir machten von diesem Angebot auch Gebrauch (es reihte sich in die schlechtesten McDonalds-Essen die ich je hatte ein, wenn man da überhaupt von "Qualität" sprechen kann) und brachen zum schon bereitstehenden Nachtzug auf.

Wir hatten für die Nacht im Schlafwagen 55 Euro bis nach Catania bezahlt und waren entsprechend der gewohnten Trenitalia-Qualität ein wenig besorgt. Es sollte unbegründet sein. Es empfing uns ein fließend englisch und brockenhaft deutsch sprechender Schlafwagenbetreuer, der sogar beim Gepäck half. Das Abteil war auch nach deutschen Ansprüchen absolut sauber, die Toiletten ebenfalls. Einziger Minuspunkt: Die untere Matratze war angenehm weich, die obere (für meinen Geschmack) viel zu hart, vergleichbar mit den im CNL verwendeten. Das Abteil war wenn man es von innen verschlossen hatte auch nicht mit einem vierkannt zu öffnen, zusätzlich gab es noch ein weiteres Sicherheitsschloss. Und das beste: Das Fenster ließ sich öffnen.

Gegen halb sieben wurden wir auf die Fähre nach Sizilien verladen. An Board darf man aussteigen. Die Ausblicke sind wuderbar, das Schiff leider nicht wirklich. Ein paar Eindrücke:

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Der Weg nach oben

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Der Aufenthaltsbereich

Aber wer will bei dem herrlichen Morgenwetter sich dort schon aufhalten?:
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Die Ankunft in Catania sollte um 1015 sein und wir machten es uns noch einmal gemütlich.

Unser Abteil:
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Wir kamen pünktlich in Catania an und freuten uns auf die Zeit die wir bis zur Fährfart noch haben würden. Bevor wir weiter nach Malta reisen möchte ich euch auch ein paar Eindrücke nicht vorenthalten:

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Reisebericht: Mit Zug und Schiff nach Malta m.B. (2/2)

Uniqum, Frankfurt am Main, Sonntag, 29.01.2012, 21:08 (vor 5081 Tagen) @ Uniqum

Eigentlich hatten wir geplant gegen 1515 mit dem Bus der AST direkt nach Pozzallo zu fahren. Ich hatte den Fahrplan noch einen Tag eher ausgedruckt. Es hatte aber am ersten Janauar einen Fahrplanwechsel gegeben und die Fahrt war um 1h15 vorverlegt worden. Die nächste Fahrt war um 16 Uhr und zu spät für die Check-In Zeit.

Unser Gepäck hatten wir am Bahnhof abgegeben, wo von 1330 bis 1430 Mittagspause war. Die einzig mögliche Zugverbindung bestand ca 10 Minuten vor Ende dieser Pause. Hier war schnelles Denken Gefragt: Die Lösung war einfach. Bei der Verbindung hätte ein sehr langer Aufenthalt in Siracusa bestanden. Da fahren doch auch Busse?
Zwar war auch dieser AST-Bus gestrichen worden, aber ETNA-Trnasporti brachte uns in einer Stunde nach Siracusa. Einen Plan, ob der Bus zum Bahnhof fahren würde hatte ich nicht. Die grobe Vermutung am Busbahnhof stünden schon Taxen. Zum Glück war der Bahnhof enige Meter vom Busbahnhof.

Da der Fährhafen von Pozzallo, von wo die Fähre nach Malta abfährt nur mit dem Bus zu erreichen ist hatte ich den Taxifahrer angesprochen, der ungefähr 70 Euro für die Gesamtstrecke wollte und nicht verhandlungswillig war. Trenitalia bot 5,15 pro Nase.

Allerdings wusste ich, das in Pozzallo die AST-Busse nicht den Bahnhof anfahren würden. Es riskieren? Wir entschieden, das ein Hotel in Pozzallo auch maximal 50 Euro kosten würde und nahmen das Risiko in kauf. Leider baute der pünktlich eintreffende und abfahrende Zug auf halber Strecke wohl, soweit ich das beurteilen kann, eine recht stattliche Verspätung auf. Die Herzen rutschten bis tief in die Hose. Zum Glück bot in Pozzallo ein sehr netter Herr an uns zum Fährhafne zu fahren (Taxen waren dort Fehlanzeige). Wir trafen dort zwar gut 10 Minuten hinter dem Check-In-Ende ein, wurden aber grade als letzte noch an Bord gelassen. Das Schiff fuhr auch 5 Minuten später gleich los. Ich freute mich, eher in Malta zu sein. Und auch die Überfahrt war ein genuss. Zum Einsatz kam ein Katameran Baujahr 2006, der sogar LKW fraß. Einzig dem gezeigten Kriegsfilm konnte ich wenig abgewinnen. Aber was war das doch für ein Unterschied zur Trenitalia-Fähre?:

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Ansagen auf italienisch, maltesisch und englisch. Sogar ein Sicherheitsvideo wurde gezeigt und es gab sogar eine recht gemütliche Bar und gratis-Zeitungen.

Wir trafen dann auch tatsächlich eher in Valettas wunderbarem Hafen ein. Allerdings erwies sich der Weg zur Bushaltestelle als schwierig und selbst die Hafenmitarbeiter wollten einem nicht verraten, wo sie sei. Die Taxifahrer waren so wild auf Fahrgäste, das sie einem sogar hinterher fuhren und Preise brüllten. Wir empfanden das als Grund grade den Bus zu nehmen.

Die Haltestelle war dann in der Tat auch schwierig zu finden, aber letzten Endes gab es einen Automaten der für 12 Euro eine Wochenkarte ausspuckte. Fahrpläne, farblich gekennzeichnete Linien und sogar eine Anzeigetafel. Fast schon deutsche Gründlichkeit. Kein Wunder, steht hinter Arriva (das ein britisches Unternehmen ist, das sei fairerweise noch angemerkt) doch die Deutsche Bahn.

Man sagte mir, die alten Busse seien eine Sehenswürdigkeit gewesen. Ein Einheimischer sagte aber, für die Einwohner Maltas sei das neue System ein immenser Gewinn. Undw wir waren mit dem Gepäck froh in den Niederflurbus zu können. Meine erste Fahrt mit einem King Long. Es ist erschreckend, wie die Busse teilweise nach einem halben Jahr schon aussehen. Aber das ist in der Tat ein anderes Thema.

Für die meisten ist Malta nur ein Klecks auf der Karte. Sie drucken Euromünzen, nehmen am Grand Prix teil und sind Mitglied der EU. Und sie waren mal britische Kolonie. Aber nicht nur das, das kleine Eiland hat eine recht bewegte Geschichte und wechselte sehr häufig den "Eigner". Ich muss auch zugeben, dass ich nicht 100%ig genau wusste wo Malta liegt.

Beseidelt wurde Malta ursprünglich aus Sizilien, zwischenzeitlich von Römern und Arabern erobert, die Spanier mischten auch mit und war zuletzt britische Kolonie.

Verwunderlich ist, das viele Sprachreisen dorthin angeboten werden, denn die Malteser sprechen mitlerweile untereinander fast nur noch maltesisch (ja, die Sprache gibt es! Und ist die einzige mit dem arabischen verwandte Sprache, die unsere Schriftzeichen benutzt).

Beginnen möchte ich mit dem Blick vom Hotelbalkon (der im Übrigen genauso groß war wie seine Verwandten auf der rechten Seite). Ich hatte fast ein wenig Schiss darauf zu stehen, Höhe ist ja nicht so mein Ding. Das Hotel lag in Bugibba, einer Stadt die vor einigen Jahren neu Entstand und der touristischen Erschließung dienen soll. Zugegeben fand ich Bugibba ausgesprochen hässlich, vor allem das man hier die Chance hatte etwas komplett neues zu schaffen und es so misslungen ist. Dagegen sind die vielen leerstehenden Bettenburgviertel in Spanien noch hübsch. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

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Deshalb machen wir mit schöneren Dingen weiter: Dem Blick über die Bucht. Malta hat nicht viele Strände die Küste ist meistens sehr steinig. Ist inzwischen auch Republik und hat die Queen komplett vom Landesvorsitz verstoßen. Dennoch wirkt es sehr anglikanisch, auch wenn bei der Bevölkerung nicht viel von anglikanischer Höflichkeit zu spüren ist. Das einzigste ist das Schlangestehen für den Bus.

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Aus selbigen habe ich dieses Bild gemacht. Man sieht die Anfänge von Valetta, der Hauptstadt. Im Moment läuft grade ein großes Projekt die Stadtmauern wieder herzurichten. Die Autos sind alle recht alt, ähnlich wie dieser Buggy. Malta fährt links, hat sogar eine Autobahn und die größte Motorisierungsrate in der EU. Gefahren werden meistens günstige, oft gebraucht gekaufte, aisatische modelle. Ich hatte auch das Glück oder Pech zum ersten Mal in meinem Leben mit chinesischen Bussen zu fahren :)
Aprops Bus.. trotz Busfahrpreisen von 6 Euro die Woche für Einheimische (Touristen zahlen das doppelte) die Motorisierung; das wundert einen schon. Das mit den zwei Preisen ist übrigens nicht ungewöhnlich auf Malta, selbst in vielen Restaurants gibt es zwei Preise. Für mich sehr gewöhnungsbedürftig.

Teuer war der Spaß auch der Döner war für 6 Euro oder eine Zweierpackung Baterien zu 7 Euro zu haben. Und das war noch nicht einmal der Touri-Laden :-(
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Zu schöneren Dingen: Rabat. Das heißt überstzt einfach nur "die Hauptstadt" und liegt direkt neben Midina, der noch älteren Hauptstadt - nur von einer schmalen Straße getrennt. Beide sind wirklich hübsch und sehenswert. Allerdings sind beide inzwischen wieder von Valetta abgelöst worden. Auf dem Gozo (der zu Malta gehörenden zweitgrößten der drei Inseln) gibt es nochmal Rabat und diee Stadt ist noch heute die Hauptstadt. Da man allerdings zur Krönung von Queen Victoria damals kein passendes Geschenk hatte, benannte man diese Stadt nach ihr. Da auf Malta inzwishen aber alles britische nahezu verbandt wird heißt diese heute Rabat-Victoria..

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Wir widmen uns indess wieder etwas anderem, nämlich der Kirche mit der angeblich größten Rundkuppel (oder war es die größte Rundkirche?) der Welt. Ich meine zwar, ich hätte schon größere gesehen, aber beachtlich war es alle Male:

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Ein anderer Eindruck aus Mosta:

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Danach ging es wieder ins Touri-Gebiet. Hier einmal Sliema, die ein wenig schönere Ecke und gleichzeitig mit "Paceville" das Amüsierviertel bildent.

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Abends dann hab es einen Sturm - und das war wirklich einer, der sich gewaschen haben sollte.

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Am nächsten Tag gab es dafür wieder besseres Wetter und es ließ diese beiden Bilder des wunderschönen Hafens von Valetta zu:

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Die beiden Bilder entstanden übrigends von der Schnellfähre ins italienische Pozzallo. Eigentlich wollten wir ja schon am Vortag abreisen, aber die Fähre wurden wegen des Unwetters gecancelt. Auch heute war die Überfahrt kein Zuckerschlecken. Wegen des starken Wellenganges wurden wir dazu aufgefordert uns zu setzen und anzuschnallen.
Erschreckenderweise entstanden an einem Tag Sizilien mehr Bilder als in der ganzen Zeit auf Malta. Und das obwohl Sizilien wirklich Italien für Fortgeschrittene ist. Aber die letzten drei Bilder können ruhig noch einmal zeigen, warum ich Italien zu liebe:

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Auf Sizilien war leider grade Generalsteik. Interessanterweise fuhren die Busse aber nach dem "normalen" Sonntagsfahrplan und nicht, wie sonst üblich nur 3 Stunden morgends und nachmittäglich.

So, ich hoffe, euch hat die kleine Ausfahrt nach Malta gefallen und ihr hattet zumindest ein wenig Spaß beim lesen!

Verzeiht mir bitte die teils schlechten Bilder, ich bin kein Profifotograph und interessiere mich vor allem für Fahrpläne & Co. Dennoch hoffe ich, ich habe euch die Gegend ein wenig näher bringen können.

Bis demnächst,

Christopher

Maltesische Busse

Steffen, Sonntag, 29.01.2012, 21:19 (vor 5081 Tagen) @ Uniqum

Vielen Dank für den Bericht - sehr interessant! Und sehr böse, was Du da gemacht hast: Werbung fotografiert *tststs* ;)

Fahren die alten maltesischen Busse jetzt gar nicht mehr? In der Tat sehr schade! Die waren bestimmt aus den 1960er Jahren. Aber sie hatten eine Haltewunsch-Signal: Die Glocke war an einem Seil befestigt, das unter der Decke durch den ganzen Bus lief. Man musste nur am Seil ziehen :)

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Maltesische Busse

Uniqum, Frankfurt am Main, Sonntag, 29.01.2012, 21:29 (vor 5081 Tagen) @ Steffen

Hallo Steffen,

nein die alten Busse fahren tatsächlich gar nicht mehr. Es soll wohl noch eine Museumslinie geben, das war es dann aber auch.

Zum Einsatz kommen neu Gekaufte King-Long-Busse, gebraucht aus London übernommenne Citaros und einige Volvo-Singlebusse die auch gebraucht übernommen worden sind.

Sie sind noch nicht einmal mehr gelb: Alle Busse tragen das bekannte Arriva-Farbkleit (was ich ein wenig sehr schade finde).

Einige ein wenig neuere Busse des alten Systems wurden übernommen, andere diene zu Schulungszwecken. Diese wurden aber auch umgebrandet.

Malta dürfte derzeit eine der modernsten Busflotten der EU haben.

Reisebericht: Mit Zug und Schiff nach Malta m.B. (2/2)

feiyang, Sonntag, 29.01.2012, 23:55 (vor 5081 Tagen) @ Uniqum

Hallo,

vielen Dank fuer den Bericht!
Dass die Nachtzugverbindung angenehm war, ist eine gute Nachricht. Habt Ihr auf dem Rueckweg auch den Nachtzug genommen? Kamen durchgehend die modernisierten MUs zum Einsatz oder auch anderes WL-Material?

Was genau war denn beim Fotografieren der Tuer mit Werbung das Problem? Duerfen die Tueren nicht fotografiert werden oder lags an der Werbung? Oder ist allgemein fotografieren im Zug nicht so gerne gesehen? Gabs da irgendeine Begruendung?

Reisebericht: Mit Zug und Schiff nach Malta m.B. (2/2)

GibmirZucker, Montag, 30.01.2012, 00:21 (vor 5081 Tagen) @ feiyang

Tippe auf Wichtigtuer. Gibt es in Italien unter den Polizisten häufiger. Denen ist meistens gar nicht bewusst, wie peinlich ihre Aktionen sind. Ich musste bei dem Bericht lachen, Wirtschaftsspionage in einem offen zugänglichen Zug! Böse Ausländer, vielleicht kopiert Siemens jetzt die Türen für den Velaro? Kannst ja mal bei Siemens anfragen, was sie dir für die Fotos zahlen:-)

OT: Untergrenze für Kartenzahlung

ICE11, Aachen, Montag, 30.01.2012, 13:42 (vor 5081 Tagen) @ GibmirZucker

Ein kurzes Abschweifen in den OT-Bereich, bezüglich der Untergrenze für Kartenzahlungen. Da ich im Einzelhandel arbeite, bin ich nahezu täglich mit diesem "Problem" konfrontiert, wenn ich angemotzt werde, dass Kunde XY seine Bildzeitung nicht mit Karte bezahlen kann. Bei uns gibt es die klare Anweisung, Kartenzahlungen erst ab 10,- Euro zu akzeptieren. Was viele Kunden leider vergessen ist, dass diese Grenzen auch ihren Sinn und Zweck haben. Denn im Gegensatz zur Barzahlung fallen für den Händler bei der EC-Zahlung weitere Kosten an, angefangen von der Anschaffung des Lesegerätes bis hin zur Gebühr, die für jede Transaktion berechnet wird. Je nach Kalkulation zahlt der Händler also drauf, wenn bei Kleinstbeträgen per Karte bezahlt wird. Da dies nicht Sinn und Zweck der Sache ist - der Händler betreibt das Geschäft ja um etwas zu verdienen und nicht als caritative Einrichtung - gibt es diese Untergrenzen.

OT: Untergrenze für Kartenzahlung

Fabian318, Münster i. W., Montag, 30.01.2012, 13:49 (vor 5080 Tagen) @ ICE11
bearbeitet von Fabian318, Montag, 30.01.2012, 13:53

Die Untergrenze ist aber von den Kreditkartenorganisationen untersagt. Außerdem gibt es durchaus die Theorie, dass das Bargeldhandling deutlich teurer als die einzelne, noch so kleine Kartenzahlung ist.

Und zum Argument Zeit: Nur weil in Deutschland oft noch das ziemlich rückschrittliche elektr. Lastschriftverfahren verwendet wird, was im Allgemeinen ewig dauert, ist das für mich kein Argument, sondern hausgemacht.

Bofrost kommt übrigens auch für zwei Euro zu mir und macht garantiert Verlust dadurch. Kundenservice halt. - Manch ein Einzelhändler scheint lieber nachhaltig Kunden vergraulen zu wollen. Naja, das Abzählen des Geldes und bezahlen in kleinstmöglicher Stückelung dauert natürlich auch seine Zeit... ;-)

OT: Untergrenze für Kartenzahlung

GibmirZucker, Montag, 30.01.2012, 14:09 (vor 5080 Tagen) @ ICE11

Es gehört zum Vertrag bei der Einrichtung eines Terminals für Kartenzahlung (gleich ob EC oder Kreditkarte), dass jeder Betrag mit Karte bezahlt werden kann. Ich habe mich gerade in Schweiz, als der Geldautomat sich geweigert hat, mir Geld auszugeben, eine Summe von 3 Franken 80 (entsprach damals 2 Euro) mit Kreditkarte bezahlt, nachdem ich mich nach dieser Möglichkeit erkundigt habe. Es ist ganz klar, das muss sie annehmen, hat mir die Verkäuferin (die gleichzeitig Inhaberin des Geschäftes war) erklärt. Würde sie das ablehen, wäre das ein Vertragsbruch. Aufgrund dieses netten Service habe ich den Laden dann auch später in meinem Urlaub aufgesucht, so etwas bleibt hängen.
Ich habe noch nie gesehen dass bei Discounter vor meiner Haustür ein Kunde angemotzt worden ist, weil er zwei Euro zehn mit Karte bezahlt hat. Hingegen habe ich in völlig überteuerten Bioläden im In- und Ausland erlebt, dass ich angemotzt werden. Der Gipfel davon war ebenfalls in der Schweiz: Ein Produkt, das ganz identisch in Deutschland 3 Euro kostete, war dort für sieben Franken zu haben. Ich habe das gebraucht und hatte kein Bargeld. Die Verkäuferin hat mich regelrecht zurechtgestutzt, was ich mir erlauben würde, so kleine Beträge mit Karte zu bezahlen. Gnädigerweise hat sie die Karte angenommen, sich aber mit einem: Das nächste mal bringen Sie aber Geld mit! verabschiedet.
So, das war OT.

volle Zustimmung!

Fabian318, Münster i. W., Montag, 30.01.2012, 14:28 (vor 5080 Tagen) @ GibmirZucker

- kein Text -

Reisebericht: Mit Zug und Schiff nach Malta m.B. (2/2)

Uniqum, Frankfurt am Main, Dienstag, 31.01.2012, 21:59 (vor 5079 Tagen) @ feiyang

Hallo,

vielen Dank fuer den Bericht!
Dass die Nachtzugverbindung angenehm war, ist eine gute Nachricht. Habt Ihr auf dem Rueckweg auch den Nachtzug genommen? Kamen durchgehend die modernisierten MUs zum Einsatz oder auch anderes WL-Material?

Was genau war denn beim Fotografieren der Tuer mit Werbung das Problem? Duerfen die Tueren nicht fotografiert werden oder lags an der Werbung? Oder ist allgemein fotografieren im Zug nicht so gerne gesehen? Gabs da irgendeine Begruendung?

Servus,

zurück haben wir, weil es zeitlich besser passte, den ICN zwischen Rom und Mailand im Liegewagen genutzt. Der war zwar spottbillig(!), aber auch entsprechend. Die Sauberkeit war zwar wieder in Ordnung, aber es gab nur ein zusammengelegtes Laken zum Zudecken und auch die Heizung war weder regulierbar und wurde zudem auch ca. 2 Stunden vor Mailand ausgestellt. Allerdings war das für rund 20 Euro pro Person im 4er Liegewagen durchaus in Ordnung.

Richtung Catania waren zwei MUs am Zug, jeweils einer Richtung Siracusa und einer Richtung Palermo, die Auslastung war aber im gesamten Zug eher mager (unser Wagen war noch im Artesia-Design). Im ICN Neapel-Rom-Mailand fuhr ebenfalls nur ein modernisierter MU mit, sehr viele Liege- und Sitzwagen. Der Zug war sehr, sehr gut ausgelastet. Excelsior-Wagen habe ich gar keine gesehen.

Ich denke schon, das die Türen fotografiert werden dürfen, um ehrlich zu sein hab ich da auch gar keine Ahnung. Ganz stark bin ich aber der Annahme, wenn es tatsächlich verboten wäre, hätte man auf eine Löschung bestanden. Abgesehen davon, wäre es sicherlich sinnvoller Trenitalia würde bei der DB oder SNCF spionieren als andersherum. Die Frecciarossa haben schließlich auch schon einige JAhre auf dem Buckel, woran auch ein neuer Triebkopf nichts ändern kann.

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