o.T.: nochmal zu Erhöhung der Zollfreigrenze (Allgemeines Forum)

heinz11, Mittwoch, 03.12.2008, 12:07 (vor 6220 Tagen) @ stuttgarter
bearbeitet von heinz11, Mittwoch, 03.12.2008, 12:10

Ich will mich mal bemühen, ein wenig Systematik in das Ganze zu bringen:

A prospos Zollfreigrenze:

Ich bin eindeutig dafür, dass auch Bahnreisende, die aus der EU ein- oder ausreisen die Vorzüge des Duty Free nutzen dürfen.

Die Zollfreigrenzen gelten auch für Bahnreisende. Die einzige "Diskriminierung" besteht darin, daß die Wertgrenze, ebenso wie für Pkw-Reisende, nur 300,-€ anstatt 430,-€ bei Flügen beträgt. Ich vermute, daß das BMF davon ausgeht, daß Flugreisen tendenziell weniger häufig angetreten werden.

Jemand, der von Köln nach Zürich fliegt, der darf im Flieger bzw. am Flughafen z.B. steuerfreie Zigaretten kaufen. Der Bahnreisende nicht. Wieso eigentlich??? Man könnte doch im Bordverkauf einen Duty-Free-Shop einrichten (ich freue mich schon auf die Durchsagen!!!) oder? Und meinetwegen dann anhand der Fahrkarte prüfen, ob betreffende Person berechtigt ist. So machen es die Duty-Free-Shops z.B. in Frankfurt am Flughafen auch. Nur wer eine Non-EU-Destination anfliegt darf steuerfrei shoppen.

Die Frage solltest Du mal an den DB-Vorstand richten! Mir ist nicht bekannt, daß es der Bahn verboten worden wäre. Eher hat die Bahn das nie beantragt. Und wenn Du wüßtest, wie penibel die Aufzeichnungs-, Dokumentations- und vor allem Verwahrpflichten sind, wird ziemlich schnell klar, daß die Bahn vermutlich überhaupt keinen Wert darauf legt. In stationären Einrichtungen ist das gut handhabbar. Aber auf rollendem Material, mit ständig wechselnden Personalen? Du müßtest ständig Übergaben machen. Das hält den Verkehr noch mehr auf als ohnehin schon. Bestes Beispiel gestern: Der ZUB in dem Ersatz-IC kommt unmittelbar nach der Abfahrt zur Kontrolle und ein 1. Klasse-Fahrgast fragt ihn nach Tageszeitungen. Antwort: Sorry, wir haben den Zug erst fünf Minuten vor der Abfahrt übernommen. Hier ging es nur um Zeitungen. Beim Duty-Free geht es um persönliche Haftung, finanziell und strafrechtlich. Der Zollbeamte gibt sich mit einem "Sorry" definitiv nicht zufrieden.

Gleiches könnte man auf der Bodensee-Fähre Friedrichshafen-Romanshorn machen.

Bisher ist dies nicht möglich, worin ich eine eindeutige Benachteiligung des Bahnreisens seitens der Behörden/Politik sehe. Auch das sind versteckte Subventionen für den FLugreisenden, an die aber kaum jemand denkt.

Der Beweis, daß das nicht möglich ist, wäre noch zu führen. Und ich sage Dir ganz ehrlich, momentan interessieren mich bei der Bahn ganz andere Dinge. Zum Beispiel, daß die ICE-T und 3 endlich wieder zum Laufen kommen, die Bahn insgesamt pünktlicher wird und ihrem eigenen, immer wieder verkündeten Qualitätsanspruch wenigstens zu 95% gerecht wird. Für Grenzlandbewohner mag es ein schöner Traum sein, insgesamt für die Bahn gesehen halte ich es für Kinkerlitzchen.


gruß heinz


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