Görlitz und mehr (Teil 4: Krzewina Zgorzelecka) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Montag, 19.09.2011, 17:00 (vor 4612 Tagen)
bearbeitet von Sören Heise, Montag, 19.09.2011, 17:01

Moin!

Der vierte und letzte Teil meiner Reise nach Görlitz.

Die Strecke Zitau - Görlitz quert vier Mal die Lausitzer Neiße und somit seit 1945 viermal eine Staatsgrenze. In Ostritz liegt die Stadt westlich des Flusses, die Bahnstrecke östlich. Der Bahnhof wurde daher 1945 umbenannt und heißt nach dem nahegelegenen Dorf krzewina (Grunau) demzufolge jetzt Krzewina Zgorzelecka.
Die Bahnstrecke wurde 1948 für den deutschen Binnenverkehr wiedereröffnet, seit 1950 mit Halt für Ostritz. Erst seit 1989 befindet sich dort ein Grenzübergang, zuvor durfte man dort nur über die Grenze, wenn man mit dem Zug fuhr. Gut bewacht, versteht sich.

Ich entschloß mich auf der Rückfahrt aus Liberec ganz spontan, mit diesen Bahnhof kurz anzuschauen. 20 Minuten später fuhr ich zurück nach Zittau, wo ich im Zug blieb und wieder zurückfuhr. Die Tageskarte machte es möglich.


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Der Winterfahrplan 1964/1965. (Da gibt es irgendwie Qualitätsprobleme. Ich bitte das zu entschuldigen.)
Der Halt Deutsch Ossig wurde aufgelassen, da das Dorf mehrheitlich dem Kohletagebau weichen mußte (der heutige Berzdorfer See). Auch Drausendorf wird nicht mehr bedient.

Im August 2010 wurden Teile der Strecke durch ein Hochwasser zerstört, hier ein Bild mit dem Stellwerk in Krzewina, auf diesem Bild sieht man das Gleis in der Luft hängen. Während die polnische Strecke recht schnell wieder in Betrieb ging, wurde der (deutsche) Reiseverkehr erst mit dem April 2011 wieder aufgenommen.

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Der Desiro der ODEG wartet auf das Stellen des Ausfahrsignals.


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Blick vom Bahnsteig über die Brücke auf die Bahnhofstraße in Ostritz. Direkt an der Brücke ein kleiner Laden.

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Blick über die Neißebrücke zum Bahnhof.


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Blick von der Neißebrücke zum Bahnhof. Bemerkenswert die gepflegte Uferböschung.


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Das Bahnhofsgebäude von der Straßenseite.


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Von der Südseite mit Ortsschild.


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Ein gegenlichtiger Blick über die Neiße nach Ostritz.


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Die Gleisseite.


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Vor dem WC-Gebäude die neue Wartehalle.


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Krzewina dürfte der einzige polnische Bahnhof sein ohne polnischsprachige Informationen (wie sieht es in Świnoujście Centrum aus?)


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Ein Blick zum Stellwerk.


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Der Desiro nach Zittau kommt an.


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Ein letzter Blick aus dem Zug gen Neißebrücke.


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Die ODEG bietet allen ihren oberlausitzer Kunden Lektüre, die DB nur den erstklassigen: Eigentum der ODEG. Bitte im Zug liegen lassen. Durch ist man schnell: Provinzblatt halt. ;-)


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Aus dem Zug heraus: Die Abzweigstelle Ręcyn. Das rechte Gleis ist die einzige direkte Verbindung zum restlichen polnischen Eisenbahnnetz. Der Reiseverkehr wurde (wie auf so vielen Nebenbahnen Polens) vor einigen Jahren eingestellt (es fehlten Triebwagen wie die tschechischen 810er). Im polnischen Güterverkehr spielt die Strecke eine wichtige Rolle (Kohletagebau, Kraftwerk).


Das war’s eigentlich. Für die Rückfahrt nutzte ich den RE Breslau - Dresden, der die schnellste Verbindung zwischen Görlitz und Dresden darstellt. Von dort ging es mit dem RE bis Leipzig. Hier sei die Frage gestattet, was das für eine seltsame Polsterfarbvariante ist. Sie ist mir vorher nie untergekommen.

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Der Wagen war 50 80 26-35 204-9 D-DB (DBpza 751.2).

Soweit der kleine Ausflug nach Görlitz und umzu, ich kann nur dazu raten, selbst mal hinzufahren.


Hier noch die Links zu den vorigen Teilen:

Görlitz und mehr (Teil 1: Bautzen)
Görlitz und mehr (Teil 2: Görlitz)
Görlitz und mehr (Teil 3.1: Nach Tschechien) mit Teil 3.2 als Antwort dort


Viele Grüße, Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr


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