Görlitz und mehr (Teil 1: Bautzen) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 17.09.2011, 11:46 (vor 4614 Tagen)
bearbeitet von Sören Heise, Samstag, 17.09.2011, 11:47

Moin!

Ein kleiner Reisebericht soll in vier Teilen nach Bautzen, nach Görlitz, nach Krzewina Zgorzelecka und zu den Friedländer Bezirksbahnen führen. Bereits jetzt als Vorwarnung: Die ersten beiden Teile enthalten eher wenig Eisenbahnbilder.

Am letzten Montag ging es mit der ersten S-Bahn nach Hannover. Der erste ICE des Tages nach Dresden wurde in Braunschweig erreicht, mit der Zugnummer 2801 verkehrte leider ein Ersatzzug. Die lange Reise überbrücken wir, indem wir einen Blick auf die Fahrscheine werfen.


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Zwei Rewe-Gutscheine, daraus resultierend zwei Onlinetickets (in meinen Augen sowohl für den Reisenden als auch für den Schaffner komplizierter zu handhaben als Fahrscheine von Schalter oder Automat, aber ich schweife ab).
Ferner eine Tageskarte und ein Einzelfahrschein für Görlitz (drei Euro respektive einsdreißig) sowie ein Euro-Neiße-Ticket (elfeinhalb Euro für eine Person).

In Dresden pünktlich angekommen, ging es wenige Minuten später mit der Regionalbahn nach Zittau weiter. In Bischofswerda erfolgte der Umstieg vom DB-642 in einen 650er der ODEG. Ihn verließ ich nach dreizehnminütiger Fahrt für eine vierstündige Pause in Bautzen.


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Der Bautzner Bahnhof.

Bautzen ist ein Zentrum der Sorben, ein slawisches Volk, das in der Lausitz siedelt.
Bahnhof Bautzen heißt auf Sorbisch Dwórniśćo Budyšín. Wir drehen uns wieder um und gehen weiter in die Innenstadt, die wir am Reichenturm erreichen.


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Der Reichenturm am östlichen Ende der inneren Stadtbefestigung. Über die Reichenstraße geht es nun zum Marktplatz mit seinem Rathaus.


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Das Rathaus.


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Hier sehen wir hinter dem Rathaus unser nächstes Ziel, den St. Petri-Dom.


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Man sieht sehr schön, daß das Kirchenschiff ein wenig schief ist. Die größte Besonderheit des Domes sieht man nicht.


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Aber innen: Der Bautzner Dom ist eine Simultankirche. Der westliche Teil ist evangelisch, der östliche mit dem Chor katholisch. Die Gottesdienste finden aber zeitversetzt statt.


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Wieder ein bißchen Sorbisch.


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Die Ortenburg ist die Keimzelle der Stadt. Das Gebäude des Sorbischen Museums stammt aber erst aus dem 19. Jahrhundert.


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Hier sieht man in Hintergrund einen älteren Teil der Burg. Im Vordergrund der Nicolaifriedhof, seine Grabsteine tragen teils deutsche, teils sorbische Inschriften.


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Die Nicolaikirche ist seit langer Zeit Ruine.


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Die Mülltonnen passen irgendwie zum derzeitigen Wählerzuspruch. Und wieder ein bißchen Sorbisch.


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Noch ein klein wenig Sorbisch.


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Ein Gedenkstein erinnert an alle, die sich der Verkündung von Gottes Wort in sorbischer Sprache widmeten. Der Gedenkstein steht an der Michaeliskirche, die den evangelischen Sorben dient.


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Die Michaeliskirche, die Alte Wasserkunst und ein klein wenig Sorbisch.


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Die klassische Ansicht von der Friedensbrücke: Alte Wasserkunst, Michaeliskirche, Dom und Rathaus.

In der jüngeren deutschen Geschichte ist der Name Bautzens nicht unbedingt mit seiner sehenswerten Altstadt verknüpft gewesen.


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Im Gefängnis Bautzen II saßen „Staatsfeinde“ der DDR ein. Eine Gedenkstätte erinnert daran.


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Ein Blick in den Zellentrakt.


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Außenansicht aus einem der Freiganghöfe.
(Da ging die Verkleinerung leider schief.)

Wir kehren nun zum Bahnhof zurück.


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Die Bahnhofshalle erinnert an bessere Zeiten. Sie wirkt heute hoffnungslos überdimensioniert.


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An den Wänden zeigen Sgraffiti im sozialistischen Stil Berufe der Region.


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Beim Warten auf den Zug weiter nach Görlitz: 642 038 als Regionalbahn nach Dresden wirkt verloren vor dem großen Bahnhofsgebäude.


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Zum Abschluß noch ein klein wenig Sorbisch - oder auch nicht. :-)


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Wann und warum sind eigentlich die sorbischen Hinweise aus dem Kursbuch verschwunden? (hier im Kursbuch Winter 1986/1987) Auch die Kursbuchtabellen nennen die sorbischen Ortsnamen nicht mehr.


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Neue Gleise, modernisierte und verkürzte Bahnsteige, neue Signale, ein verbarrikadiertes altes Stellwerk - ein austauschbares Bild.
Hier der Blick vom Bautzner Bahnhof gen Görlitz - die Bilder von dort folgen im nächsten Teil.

Viele Grüße, Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
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