Harz-Berlin-Express - wieder nur die halbe Wahrheit? (Allgemeines Forum)
Rustin Parr, Samstag, 25.10.2008, 19:35 (vor 6267 Tagen)
Der Harz-Berlin-Express ist ein Wochenendzug zwischen dem Harz und Berlin, der auf sachsen-anhaltinischem Gebiet mit NV-Fahrkarten benutzt werden kann. Wenn man weiter nach Berlin fährt, werden pauschal 15,- EUR fällig (egal wo man zusteigt).
Wenn ich mir diesen Beitrag dazu durchlese ... :
http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/halberstadt/?em_cnt=1203637&
... kann ich mich schon wieder maßlos aufregen:
Muss man am Automaten nicht eine Verbindung auswählen, die man benutzen möchte?
Dann wurde doch entweder ein Ticket für eine Verbindung mit Umstieg in MD in den RE erworben oder es ist keine Preisauskunft möglich (mit dem Hinweis, dass Fahrscheine im Zug erhältlich sind).
Hier wird aber so getan, als hätte man für die Direkt-Verbindung ein Ticket erworben, dass dann "plötzlich" im Zug nicht anerkannt wurde.
Wieso geschieht so etwas immer wieder?
Harz-Berlin-Express - wieder nur die halbe Wahrheit?
BenjaRa, Samstag, 25.10.2008, 20:34 (vor 6267 Tagen) @ Rustin Parr
Wieso geschieht so etwas immer wieder?
Vorweg gesagt: Das ist mal wieder eine typische Geschichte über frustrierte Bahnfahrer in Verbindung mit einer "volksnahen" und leider weniger seriösen respektive objektiven Presse: Da kann einfach nichts Besseres bei rauskommen!
Dabei kann ich nur zustimmen, wenn die Schuld von der Bahn auf Veolia geschoben wird: Die Ticketautomaten gehören der DB und Veolia ist ein privates (eigenwirtschaftliches) Unternehmen, das auch keine vom Land bestellten Nahverkehrsleistungen erbringt (soweit ich informiert bin). Warum dann ein Hinweis auf dem Bahnhof seitens der DB?
Zu Deiner Bemerkung zum Ticketautomaten und der Verbindungsauskunft:
Ich weiß nicht, welche Ticketautomaten in Wernigerode stehen, aber kann es sich dabei nicht auch noch um die Automaten älterer Bauart handeln, die noch keine Verbindungsauskunft liefern und bei denen Fahrscheine über die Wabennummern gekauft werden (die mit den Tasten!). In diesem Falle konnte die betroffene Person dies wirklicht nicht ahnen.
Ich frage mich nur, was so eine Meldung soll. Sie hat weder Informationsgehalt, noch hat sie das Recht einer direkten Schuldzuweisung. Meines Erachtens ist dies eine unnötige und subjektive Nachricht, die eigentlich nur in eine "Klatschzeitung" passt.
Gruß
BenjaRa
Auch ohne Tarifabitur zum richtigen Fahrschein
Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Samstag, 25.10.2008, 20:52 (vor 6267 Tagen) @ BenjaRa
Hallo,
Ich frage mich nur, was so eine Meldung soll. Sie hat weder Informationsgehalt, noch hat sie das Recht einer direkten Schuldzuweisung. Meines Erachtens ist dies eine unnötige und subjektive Nachricht, die eigentlich nur in eine "Klatschzeitung" passt.
meiner Meinung nach gehört eine solche Meldung durchaus in die Zeitung. Wichtig ist eine vom KUNDEN bedienbare Bahn. Der Kunde muss umfassend informiert werden und beim Fahrscheinkauf sollte er nicht vorab das Tarifabitur machen müssen. Jeder Mensch, ob jung, ob alt, ob ohne Schulabschluss oder mit einem Staatsexamen sollte unproblematisch den richtigen Fahrschein erwerben können. Dieser Fall zeigt, dass es berechtigte Gründe dafür gibt, weshalb Information und Vertrieb auch von einer unternehmensunabhängigen Stelle koordiniert und eventuell auch übernommen werden sollten. Spar- und Schnickschnackblinktarife müssten so nicht vertrieben werden, jedoch ganz normale Fahrkarten von A nach B.
--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
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Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
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Auch ohne Tarifabitur zum richtigen Fahrschein
BenjaRa, Samstag, 25.10.2008, 21:05 (vor 6267 Tagen) @ Holger_HAM
meiner Meinung nach gehört eine solche Meldung durchaus in die Zeitung. Wichtig ist eine vom KUNDEN bedienbare Bahn. Der Kunde muss umfassend informiert werden und beim Fahrscheinkauf sollte er nicht vorab das Tarifabitur machen müssen. Jeder Mensch, ob jung, ob alt, ob ohne Schulabschluss oder mit einem Staatsexamen sollte unproblematisch den richtigen Fahrschein erwerben können. Dieser Fall zeigt, dass es berechtigte Gründe dafür gibt, weshalb Information und Vertrieb auch von einer unternehmensunabhängigen Stelle koordiniert und eventuell auch übernommen werden sollten. Spar- und Schnickschnackblinktarife müssten so nicht vertrieben werden, jedoch ganz normale Fahrkarten von A nach B.
Hm,
ich kann Deinen Standpunkt verstehen und unterstütze ihn auch.
Aber was will uns der Artikel jetzt sagen? Dass die Bahn mal wieder doof ist und an allem Schuld, vielleicht auch noch am Aussetzen des Jungen in Magdeburg?
Den Sonderfall eines eigenwirtschaftlichen Regionalverkehrs gibt es ja nur sehr selten in Deutschland, weder Bahn noch das Land haben hier Entscheidungskompetenzen.
Meiner Meinung ist das allein Sache von Veolia. Die Privatbahn sollte sich besser integrieren, zum Beispiel durch Hinweise am Bahnsteig, spezielle Buchungsmasken am Automaten (die könnten im Rahmen des freien Netzzugangs erzwungen werden) oder aber auch die Anerkennung z.B. des VBB-Tarifs wie früher beim Connex.
Durch regionale preisliche Sonderlösungen ist denke ich niemandem geholfen, schon gar nicht dem "bildungsgradübergreifendem" Bahnkunden.
Gruß
BenjaRa
HEX ist kein eigenwirtschaftlich betriebener NV
Rustin Parr, Samstag, 25.10.2008, 21:53 (vor 6266 Tagen) @ BenjaRa
meiner Meinung nach gehört eine solche Meldung durchaus in die Zeitung. Wichtig ist eine vom KUNDEN bedienbare Bahn. Der Kunde muss umfassend informiert werden und beim Fahrscheinkauf sollte er nicht vorab das Tarifabitur machen müssen. Jeder Mensch, ob jung, ob alt, ob ohne Schulabschluss oder mit einem Staatsexamen sollte unproblematisch den richtigen Fahrschein erwerben können. Dieser Fall zeigt, dass es berechtigte Gründe dafür gibt, weshalb Information und Vertrieb auch von einer unternehmensunabhängigen Stelle koordiniert und eventuell auch übernommen werden sollten. Spar- und Schnickschnackblinktarife müssten so nicht vertrieben werden, jedoch ganz normale Fahrkarten von A nach B.
Hm,
ich kann Deinen Standpunkt verstehen und unterstütze ihn auch.Aber was will uns der Artikel jetzt sagen? Dass die Bahn mal wieder doof ist und an allem Schuld, vielleicht auch noch am Aussetzen des Jungen in Magdeburg?
Den Sonderfall eines eigenwirtschaftlichen Regionalverkehrs gibt es ja nur sehr selten in Deutschland, weder Bahn noch das Land haben hier Entscheidungskompetenzen.
Es handelt sich beim HEX, dem Harz-Elbe-Express, der vom Harz nach Magdeburg fährt, um einen vom Land bestellten RE, der von der Veolia betrieben wird. Dies geschieht nicht eigenwirtschaftlich. Es gilt der NV-Tarif der DB BAHN.
Eine Ausnahme bilden die Harz-Berlin-Expresse, die eine Verlängerung des HEX am Wochenende nach Berlin vorsehen. Hier gelten NV-Fahrkarten im sachsen-anhaltinischen Teil! Dafür erhält Veolia auch Subventionen. Danach fährt Veolia eigenwirtschaftlich nach Berlin. (Im Grunde ist es aber eine politisch gewollte Direktverbindung vom Harz nach Berlin bzw. umgekehrt.)
Tasten-Automat im Harz mit Zielen bis nach Berlin?
Rustin Parr, Samstag, 25.10.2008, 21:59 (vor 6266 Tagen) @ BenjaRa
Zu Deiner Bemerkung zum Ticketautomaten und der Verbindungsauskunft:
Ich weiß nicht, welche Ticketautomaten in Wernigerode stehen, aber kann es sich dabei nicht auch noch um die Automaten älterer Bauart handeln, die noch keine Verbindungsauskunft liefern und bei denen Fahrscheine über die Wabennummern gekauft werden (die mit den Tasten!). In diesem Falle konnte die betroffene Person dies wirklicht nicht ahnen.
Gibt es tatsächlich (NV?-)Automaten mit Tasten, bei denen man Fahrkarten für derartige Entfernungen kaufen kann - in diesem Fall immerhin bis Berlin Friedirchstraße? Wenn ja, bin ich natürlich im Irrtum, aber meiner Meinung nach decken diese Automaten doch eher das nähere Umland ab.
Nichtsdestotrotz musste die Frau eine Verbindungsübersicht haben. Und ich meine, dass dort bei solchen Verbindungen wie Interconnex oder Harz-Berlin-Express ausnahmslos Fußnoten stehen. Ebenso in den Ankunfts- und Abfahrtplänen.
Aus meiner Sicht wurde dieser Vorfall als Nachschlag zum Aussetzen der 12-Jährigen in MV aufgegriffen.
Tasten-Automat im Harz mit Zielen bis nach Berlin?
BenjaRa, Samstag, 25.10.2008, 22:00 (vor 6266 Tagen) @ Rustin Parr
Aus meiner Sicht wurde dieser Vorfall als Nachschlag zum Aussetzen der 12-Jährigen in MV aufgegriffen.
Das ist naheliegend.
Harz-Berlin-Express - weitere Kuriosität
Alexander, Samstag, 25.10.2008, 23:22 (vor 6266 Tagen) @ Rustin Parr
Hi,
ich habe dies auch gelesen.
Was ich aber viel schlimmer finde:
In den Zügen gibt es auch Automaten und diese verkaufen Fahrkarten nach Berlin.
Aber wenn man an diesen Automaten eine Fahrkarte nach Berlin kauft, darf man nicht mit dem (durchgängigen) HEX fahren, sondern muss in Magdeburg in den RE umsteigen.
Den Fahrkarten für den Harz-Berlin-Express können NUR im Zug gekauft werden.
Es soll schon mehrfach vorgekommen sein, dass die Reisenden am Automaten im Zug ein Ticket nach Berlin gelöst haben und dann war in Magdeburg schluss.
Viele Grüße
--
Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)