BR 646.1 <-> 143 (Allgemeines Forum)

Heeni, Hamburg, Montag, 06.10.2008, 23:55 (vor 6283 Tagen) @ Tob
bearbeitet von Heeni, Montag, 06.10.2008, 23:56

Nabend!

Bin die Strecke in Richtung Henningsdorf am 15.8. mi RB38948 gefahren.

Das war ´ne 143 mit einem Dosto Steuerwagen.
Seitdem hab´ ich den Außenring!

Auf der Fahrt mit der RB konnte ich hören wie ein Junge etwas zu seiner Mutter sagte. Es waren zwei Worte die das ganze Oberdeck ins lächeln und schmunzeln gebracht hat. Ich habe diese Worte und die vorgehende Fahrt mal als "Erlebnisbericht" aufgeschrieben(länger):

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Am besagtem Tage stieg ich in den entsprechenden Regionalzug in Potsdam zur Fahrt nach Henningsdorf ein, fand noch einen freien Sitzplatz auf einer teilbelegten 3er-Sitzgruppe und teilte diesen mit einem jungen Mann. Wir fuhren pünktlich um 13:11 Uhr ab und verließen den Potsdamer Hauptbahnhof in Richtung Westen. Die Lok schob den Steuerwagen mit voller Kraft voran, die Beschleunigung brachte uns auf Geschwindigkeit. Kurz nach Potsdam-Charlottenhof kam der Zugführer durch die Reihen, schaute nach den Fahrkarten, der rechten und der linken Seite mit ihren dortigen Fahrgäste. Alles OK! Dann verschwand geschickt auf der Treppe zum Unterdeck.
Wir hatten uns mittlerweile auf den Berliner Außenring gen Norden, in einer schönen Kurve mit verschiedenen Überwerfungen in rasanter, konstanter Fahrt, begeben. In Golm stiegen einige Studenten aus. Sie wussten ja nicht was sie verpassen würden, allerdings auch kein Anderer im Oberdeck, abgesehen von dem kleinen, unbekannten Jungen der wahrscheinlich schon an seinem Plan fleilte…
Grade trank er an seinem Trinkpäckchen, was ich an dem typischen „Trinkpäckchen-Trinkgeräuch“(wenn man grade den Strohhalm wieder los lässt) erkennen konnte, und stellte seiner Mutter ein paar Fragen. Gegenüber von mir, auf der 4er-Sitzgruppe nebenan, saßen zwei Frauen, ich tippe auf Arbeitskolleginnen, die sich immer wieder Kurzsätze an die Köpfe warfen, allerdings keine Unterhaltung entwickelten und sich wohl auf der Fahrt ins Wochenende befanden. Eine erzählte, dass sich ihre Tochter für Samstag schlechtes Wetter wünsche, damit ihre Freundin nicht mit den Eltern nach Wittenberge fahre, sondern zum Spielenachmittag zu ihr käme. Falls nun doch gutes Wetter sei, so ginge die Dame nebenan mit ihrer Tochter ins Freibad. Am Abend sollte die Tochter dann die Gelegenheit bekommen, die auswendig gelernten Spielregeln mit und gegen ihre Eltern unter Beweis zu stellen.
So fuhren wir dahin. Ich schaute aus dem Fenster. Mein Mit-3er-Besetzer schlief, einige Fahrgäste dösten, andere schauten aus dem Zug und ein Mann kramte in seiner Tasche. Es war angenehm ruhig und wir glitten durch Brandenburg. Da ich diese Strecke noch nie gefahren war, verfolgte ich gespannt die langweilige Landschaft. Hier ein Feld, da ein Kanal, noch die Bahnstrecke nach Hamburg die ich später noch fahren würde, Gewerbegebiete, ein paar Wohnhäuser, wieder ein Feld, eine Weide, ein Zaun, eine Horde Kühe, eine Hochspannungsleitung…
Wenn Sie schon mal in Brandenburg gewesen waren, wissen Sie was ich meine: „Stets abwechslungsreiche Monotonie!“
In der Ruhe des gleichmäßigen Rollens genoss ich die Fahrt im Uhrzeigersinn. Langsam änderte sich die Richtung auf ostwärts. Ich erspähte draußen Koppeln und in dem Moment, in welchem ich auf diesen Pferde erkennen konnte, rief der Junge hinweisend in die Ruhe:


„ - MAMA, PFERD! - “

- - -

Kommt gut in Nacht und Woche!

Heeni

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So lange es voran geht, kommt man weiter!


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