Bericht über Diebstahl im NightJet-Sitzwagen Graz - Berlin (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 24.04.2024, 19:29 (vor 20 Tagen)
bearbeitet von J-C, Mittwoch, 24.04.2024, 19:31

Der NightJet 456/457 wurde ja vor einer Weile nach Graz verlängert und seit letztem Fahrplanwechsel bekam er den Laufweg über Prag. Er verfügt regulär über einen Schlafwagen, 2 Liegewagen und einem Abteilsitzwagen. Wenn denn nicht der eklatante Wagenmangel zuschlägt und so Dinge fabriziert, dass man anstelle eines Liegewagens einen Sitzwagen vorgesetzt kriegt.

In der Gratiszeitung Heute hat ein Leserreporter jedoch offenbar absichtlich um Geld zu sparen, gezielt einen Sitzwagen statt eines Liegewagens gebucht und gedachte, dort eine ruhige Nacht zu verbringen. Nun, das böse Erwachen kommt dann am frühen Morgen:

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden gleich mehrere Personen in einem ÖBB-Nachtzug von Berlin nach Wien bestohlen. Mindestens sechs Fahrgäste dürften betroffen sein.

Darunter befinden sich auch zwei in Wien lebende Männer. Ihnen wurde im Schlaf der Laptop sowie das Gepäck gestohlen.

Profis aus der Nordslowakei

Wie der in Wien lebende Steirer von den tschechischen Exekutivbeamten erfuhr, ereignen sich solche Diebstähle öfters. Sie vermuten, dass es sich bei den Tätern um eine Bande aus der Nordslowakei handelt. Ein gestohlenes Mobiltelefon wurde demnach zwei Stunden später auf der Autobahn in Richtung Brünn geortet.

Die Diebe dürften vorbereitet gewesen sein. Zwar befanden sich, im Gegensatz zum Nachtzug selbst, Kameras am Bahnhof. Die Kriminellen dürften aber gewusst haben, wie sie den Zug besteigen, um dabei nicht gefilmt werden. Aufnahmen der Täter gibt es nämlich keine.

Anzeige wurde ihm zufolge beidseitig der Grenze erstattet, man bekam aber von den ÖBB kein extra Mitleid am Schalter zugestellt, was dem Autor auch sauer aufstieß. Allerdings hätte er halt mit einem Liegewagen nicht nur mehr Komfort, sondern auch mehr Sicherheit erhalten. Die Sitzwagen sind grundsätzlich nicht abschließbar, schließlich ist er dazu da, dass theoretisch an jeder einzelnen Station Menschen zu und absteigen.

Ich persönlich hab den Zug tatsächlich schon ein paar Mal benutzt und mir kann sowas nicht passieren. Weil ich den Sitzwagen für seinen Zweck zu benutzen gedenke, wenn ich ihn als Frühverbindung von Breclav nach Wien nutze und wegen all der Leute, die ihn als Liegewagenersatz buchen, dann eben die Fahrt auf dem Boden am Türbereich sitzend verbringe. Wobei, vielleicht sollte ich nächstes Mal einfach mir einen freien Platz erzwingen, denn offenbar zählen die Leute dort darauf, dass keiner es wagt, sie aufzuwecken...

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Ja, ja, "mir passiert das nie" ...

Der Blaschke, Mittwoch, 24.04.2024, 20:17 (vor 20 Tagen) @ J-C

Hallo.

In der Gratiszeitung Heute hat ein Leserreporter jedoch offenbar absichtlich um Geld zu sparen, gezielt einen Sitzwagen statt eines Liegewagens gebucht und gedachte, dort eine ruhige Nacht zu verbringen.

Nicht jeder kann und will sich teure Liegewagen leisten. Den Sitzwagen zu nutzen, ist erstmal völlig in Ordnung. Da braucht es deine klugen Sprüche nicht.

Bitte erkläre mir aber, wo im Link steht, dass sie gelegen und nicht gesessen haben. Man kann nämlich auch im Sitzen (ein)schlafen.

Wie es war, wird nirgends erwähnt. Wir wissen es also nicht.

Ich persönlich hab den Zug tatsächlich schon ein paar Mal benutzt und mir kann sowas nicht passieren.

Bis es dir auch mal passiert.

Weil ich den Sitzwagen für seinen Zweck zu benutzen gedenke, wenn ich ihn als Frühverbindung von Breclav nach Wien nutze und wegen all der Leute, die ihn als Liegewagenersatz buchen,

Deswegen ist es also völlig legitim, wenn sie dann beklaut werden.

dann eben die Fahrt auf dem Boden am Türbereich sitzend verbringe.

Mein Mitgefühl.

Wobei, vielleicht sollte ich nächstes Mal einfach mir einen freien Platz erzwingen, denn offenbar zählen die Leute dort darauf, dass keiner es wagt, sie aufzuwecken...

Ja, einfach mal machen. Aber dafür fehlt ja der Mut. Hauptsache große Worte schwingen.


Schöne Grüße von jörg

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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Ja, ja, "mir passiert das nie" ...

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 24.04.2024, 20:49 (vor 20 Tagen) @ Der Blaschke

Naja, bestohlen wurden die Reisenden offenbar während des Aufenthalts in Breclav. Und das während sie schlafen. Weder halte ich mich im Zug in Breclav für eine längere Zeit auf, noch werde ich wirklich auf der Einstündigen Fahrt einen nennenswerten Schlaf finden. Wobei, im Zug richtig Schlaf zu finden, fällt mir ohnehin eher schwer.

Nein, aber der Punkt ist, ein Sitzwagen hat grundsätzlich so viel Sicherheit wie eine Parkbank. Da kann ja jeder rein und raus und der Zugbegleiter kann eben nicht alles überblicken. Das legitimiert keine kriminellen Aktivitäten, aber ich würde es gerne haben, wenn der Sitzwagen für seinen eigentlichen Zweck genutzt wird - also für Teilstrecken als Tagesrandverbindung.

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Legitime Sitzwagennutzung

плацкарт, Mittwoch, 24.04.2024, 21:59 (vor 20 Tagen) @ J-C

Ich finde, ein Sitzwagen darf dem Preis- und umweltbewussten Reisenden sehr wohl als Langstreckenverkehrsmittel dienen.

Dass wir als Gesellschaft so lax mit Eigentumsdelikten wie Fahrraddiebstählen am Bahnhof oder Taschen- und Gepäckdiebstählen umgehen, ist ein Armutszeugnis. Denn würden solche Delikte konsequent verfolgt und oft aufgeklärt, würde es sich für die Profidiebe nicht lohnen. Für die Diebe funktioniert es vor allem als kollektiv organisierte immer wiederkehrende Unternehmung. Dieses Geschäft muss so gestört werden, dass es sich nicht lohnt.

Genauso wie ich nachts durch eine europäische Stadt spaziere ohne einen ähnlichen Nervenkitzel wie in Südamerika zu spüren, möchte ich mich nachts in einem Zug sicher fühlen.

Ohne darauf verwiesen zu werden, einen Liegewagen zu buchen oder z.B. nachts nur im Auto unterwegs zu sein.

Sitzwagenverbot im nächtlichen Zug

Der Blaschke, Mittwoch, 24.04.2024, 23:16 (vor 20 Tagen) @ J-C

Huhu.

aber ich würde es gerne haben, wenn der Sitzwagen für seinen eigentlichen Zweck genutzt wird - also für Teilstrecken als Tagesrandverbindung.

Auf die abstruse Idee kam bislang noch niemand. Also darf man nicht nachts durchgehend im Sitzwagen fahren?

Müssen alle deutschen Nacht-ICE eingestellt werden? Gilt das Sitzwagennachtnutzungsverbot auch im Nahverkehr?

Und definiere bitte "Tagesrandverbindung": wo fängt der Tagesrand an und zu welcher Uhrzeit hört der auf? Es müsste dann ja der Logik nach ZWEI Tagesränder geben: einmal abends und einmal morgens! Ich muss also um 0.30 Uhr raus und dürfte erst ab 2.45 Uhr wieder einsteigen? Gibt's noch die "extreme Tagesrandlage", die in alten Kursbüchern mal erwähnt wurde.

Es wird spannend. Erklär mal das Konzept nächtlicher Züge genauer - außer: wenn ich mitfahre, hat für mich ein Platz frei zu sein.


Wobei ich mich korrigieren muss: auf die Idee kam doch schon mal wer. Welcher Nachtzug war das noch - da gab es Sitzwagen ich glaube Basel - Mannheim oder Frankfurt und dann ab Fulda wieder bis Berlin. Dazwischen fuhren der oder die Wagen leer und verschlossen. Hat sich aber irgrndwie komischerweise nicht durchgesetzt das Prinzip. Warum bloß nicht? Weil das Volk zu dumm ist, solche genialen Ideen, die nur einem Uniabsolventen entspringen können, zu begreifen?

Schöne Grüße von jörg

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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Ist das eine deutsche Eigenart…

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 25.04.2024, 04:57 (vor 19 Tagen) @ Der Blaschke

…oder wieso glauben manche hier, dass jedes einzelne Statement von mir als Willensbekundung verstanden wird, daraus ein Gesetz zu machen? Grundgütiger, als ob ich überhaupt die Macht dazu habe. Ein Nacht-ICE würde auch ohne jene prima funktionieren, die ihn durchgehend nutzen. Wobei, das sind ja ohnehin 2 verschiedene Dinge. Wer auch immer einen Nacht-ICE zu nutzen gedenkt, wird ja sich am ehesten des Risikos bewusst sein, zumal das Schlafen im Sitzen eher weniger leicht sein wird.

Außerdem, im Großraum gäbe es vermutlich zu viele Zeugen, als dass ein Dieb oder gar eine ganze Bande da wirklich sich was zutrauen kann. Da muss man ja geradezu damit rechnen, dass irgendwer halt wach ist. Außerdem gibt es ja auch regelmäßig Ansagen, das Licht ist auch nicht abgedreht, man muss also schon es hinkriegen, dort auch Schlaf zu bekommen.

Mal davon abgesehen, man wird sich in einem Großraumwagen nicht so sicher fühlen wie im Abteil, was ironischerweise die Sicherheit durch höhere Wachsamkeit erhöhen kann.

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Ist das eine deutsche Eigenart…

Tabernaer, Irgendwo im grünen Nirgendwo, Donnerstag, 25.04.2024, 06:34 (vor 19 Tagen) @ J-C

Auch oder gerade im Großraum biste vor den Diebsbanden nicht sicher. Die klauen Dir übertrieben gesagt den Sitz unterm Hintern weg ohne das Du es merkst. Auch dann, wenn Du drauf sitzt. ;) Alles schon erlebt.
Dann schon lieber Abteil. Da gibts nämlich Möglichkeiten, die Tür von innen zu blockieren.

Ist das eine deutsche Eigenart…

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 25.04.2024, 06:52 (vor 19 Tagen) @ Tabernaer

Wenn die Tür von innen denn abschließbar ist. Und fällt es denn niemanden auf, wenn da irgendwer daherkommt und jemanden anderen die Sachen wegfummelt?

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Ist das eine deutsche Eigenart…

Tabernaer, Irgendwo im grünen Nirgendwo, Donnerstag, 25.04.2024, 10:46 (vor 19 Tagen) @ J-C

Die Tür muss nicht abschließbar sein. Es reicht, wenn man die Füße von innen an dem Türgriff stellt vom Sitz aus. Man kann auch einen Gürtel oder Strick nehmen und den um den Türgriff wickeln umd das andere Ende um einem Gaderobenhaken oder ums Gepäcknetz. Irgendwas findet sich immer zum Fest machen. Der Schaffner macht sich schon bemerkbar, wenn er rein will aber nicht kommt.
Ansonsten im Großraum kann man seinen Koffer nur iwo anschließen. Mit nem Fahrradschloss wenn das geht an der Kofferabstellung. Die Banden sind hochproffesionell. Die arbeiten zu mindestens 2 Leuten. Einer oder 2 sorgen für Ablenkung und der Dritte nimmt den Koffer mit. Fällt Null auf.
Als man die Fenster noch öffnen konnte war das auch eine beliebte Masche. Irgendwer hat draußen vorm Fenster den im Abteil angesprochen. Meinetwegen ob er mal Feuer hat oder ob das der Zug nach XY ist und währenddessen hat ein Komplize den Koffer aus dem Abteil mitgenommen. Auf der Plattform ist der dann weiter gegeben worden an einen weiteren Komplizen. Der ist dann weiter hinten mit dem Ding ausgestiegen oder hat den Koffer auf der Toilette auseinander genommen und nach Wertsachen durchsucht. Die Umlagern in einen Beutel oder anderen Koffer und weg. Koffer stehen lassen.
Sehr selten hat man diese Diebe erwischt. Könnte mir vorstellen das es hier ähnlich läuft.
Blaschi ist ja auch weit gereist, der könnte da bestimmt auch die eine oder andere Stroy dazu erzählen.
Also Nein, das fällt nicht auf, wenn da am Koffer gefummelt wird.

Man sollte das jetzt nicht überdramatisieren

Holger2, Donnerstag, 25.04.2024, 19:28 (vor 19 Tagen) @ J-C

...aus Nachtzügen ist auch schon vor 40 Jahren geklaut worden.
Ich dachte immer, es ist allgemein bekannt, dass man Wertsachen speziell im Zug bei sich trägt.

"Mir kann so etwas nicht passieren": Ich bin tatsächlich auch schon mehrfach beklaut worden, wenn auch nicht im Zug. Dort habe ich zwar schon mehrfach meine Wertsachen und mein Gepäck vergessen, es aber immer wieder zurückbekommen. Passiert. Aber wenn man das einmal mitgemacht hat, weiß man das nächste mal besser, wie man seine Sachen nachher wieder ersetzt bekommt.

Holger

Man sollte das jetzt nicht überdramatisieren

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 25.04.2024, 20:31 (vor 19 Tagen) @ Holger2

Also beklaut wurde ich genau einmal, wurde mir mal in einem Schwimmbad ein 5€-Schein gestohlen. Seitdem habe ich zwar eine Menge Dinge im Leben verloren, aber beklaut wurde ich halt nicht.

Nein, ich glaube heutzutage kommen solche Fälle einfach schneller an die Öffentlichkeit, denn vermutlich wird seit jeher tagtäglich wer im Zug beklaut und so oft wird es eben nicht erwähnt.

Wobei ich vor paar Wochen oder so tatsächlich es erlebt habe, dass der Zugbegleiter vor Taschendieben in den Fernzügen zwischen Wien Meidling und Wien Hauptbahnhof gewarnt hat. Sind halt 5 Minuten Fahrt, da ist viel Gewusel und schwuppsdiwupps kann was unbemerkt gestohlen werden. Wobei das mir halt erst passieren muss. Vermutlich, weil einfach nicht so viel los ist, dass ein Diebstahl nicht irgendwie auffallen täte.

Mir fällt grad auch auf, es gibt weder im Railjet, noch im ICE die Überwachungskameras. Ob es nicht schlau wäre, wie im Regionalverkehr hier Aufklärung für den Fall der Fälle zu erleichtern?

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Man sollte das jetzt nicht überdramatisieren

Holger2, Freitag, 26.04.2024, 13:09 (vor 18 Tagen) @ J-C

Mir fällt grad auch auf, es gibt weder im Railjet, noch im ICE die Überwachungskameras. Ob es nicht schlau wäre, wie im Regionalverkehr hier Aufklärung für den Fall der Fälle zu erleichtern?

Ja, wenn man hinter die Überwachungskameras noch eine Identifizierungssoftware hinterlegen würde, die die Gesichter automatisch mit der Personalausweisstelle abgleicht.
Zusätzlich könnte man noch eine Art Kreditpunktesystem einführen. D.h. Menschen, die oft auffällig geworden sind, könnte man dann von bestimmten Teilen des sozialen Lebens aussperren. Bspw. ab 1000 darf man nicht mehr fliegen und ab 2000 nicht mehr bahnfahren...

Wart mal, an was erinnert mich das jetzt....

Man sollte das jetzt nicht überdramatisieren

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 26.04.2024, 16:35 (vor 18 Tagen) @ Holger2

Mir fällt grad auch auf, es gibt weder im Railjet, noch im ICE die Überwachungskameras. Ob es nicht schlau wäre, wie im Regionalverkehr hier Aufklärung für den Fall der Fälle zu erleichtern?


Ja, wenn man hinter die Überwachungskameras noch eine Identifizierungssoftware hinterlegen würde, die die Gesichter automatisch mit der Personalausweisstelle abgleicht.

Überwachungskameras haben schon so oft genug durchaus geholfen. Klingt auch nicht ganz DSGVO-konform deine Idee. Das ginge höchstens anlassbezogen.

Zusätzlich könnte man noch eine Art Kreditpunktesystem einführen. D.h. Menschen, die oft auffällig geworden sind, könnte man dann von bestimmten Teilen des sozialen Lebens aussperren. Bspw. ab 1000 darf man nicht mehr fliegen und ab 2000 nicht mehr bahnfahren...

Für dieses Sozialkreditsystem müssten eine Menge Daten erhoben werden. Oft auch Daten, die sonst von privaten Firmen gesammelt werden, die deine Daten zu Geld verwerten und damit dafür sorgen, dass man so viele Dinge da draußen "gratis" nutzen kann.

Wart mal, an was erinnert mich das jetzt....

An Microsofts neuen Servicevertrag und dem Potenzial, was Microsoft sich in Wahrheit einräumt? Wenn es nicht gerade die EU wäre, welche durch den Digital Markets Act dafür sorgte, dass man es einfacher hat, Windows ohne Microsoft-Account zu nutzen, könnte einem schon was arges blühen, wenn die KI dann dem Konzern nicht genehme Inhalte aufspürt (und sich vielleicht auch mal irrt) und dann erstmal dein Microsoft-Account sperrt, also Cloud, Office etc.

Man braucht für die totale Überwachung heutzutage nicht einen überbordernden Staat, es reicht schon eine ziemlich mächtige Software-Firma.

Kameraüberwachung allein bringt jedenfalls keinen Überwachungsstaat. Dafür gibt es eben Beschränkungen in der Auswertung. Der letzte Anlauf seitens der DB mittels Gesichtserkennungssoftware tatsächlich solche Daten auszuwerten hat die entsprechende Resonanz erhalten und wurde nicht weiter verfolgt.

Und es ist völlig ok, entsprechende Tendenzen als solche zu erkennen und etwas dagegen zu haben. In den meisten Regionalzügen gibt es bereits jetzt die Kameraüberwachung. Die Frage ist dann halt, wieso nicht auch im Fernverkehr. Die Frage ist nicht, was man noch für lustige Dinge damit anstellen kann.

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Sitzwagenverbot zwischendurch...

sfn17, Freitag, 26.04.2024, 15:18 (vor 18 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von sfn17, Freitag, 26.04.2024, 15:19


Wobei ich mich korrigieren muss: auf die Idee kam doch schon mal wer. Welcher Nachtzug war das noch - da gab es Sitzwagen ich glaube Basel - Mannheim oder Frankfurt und dann ab Fulda wieder bis Berlin. Dazwischen fuhren der oder die Wagen leer und verschlossen.

Das war so ein CNL(?), der (mindestens) zwischen Frankfurt(Main)Süd über Leipzig nach Prag verkehrte. In so einem lag ich nämlich, mit einem Deutschlandpass - unfreiwillig übrigens, denn der letzte ICE von Frankfurt nach Leipzig machte in Hanau, wo ich zusteigen wollte, den Wolfsburg. Beim frühmorgendlichen Durchmarsch durch den Zug für den schmerzenden Rücken fand ich einen herrlichen blaurosa IR-Sitzwagen vor. War köstlich! Die IR-Sitze waren schon ziemlich okay.

Hat sich aber irgrndwie komischerweise nicht durchgesetzt das Prinzip. Warum bloß nicht?

Echt nicht? bin - glaub' ich - sogar seit obiger Reise nie wieder mit Nachtzug durchgefahren (nur die üblichen Spät- und verspäteten Frühverbindungen in Anhängseln genutzt).

Weil das Volk zu dumm ist, solche genialen Ideen, die nur einem Uniabsolventen entspringen können, zu begreifen?


Ja, vor Planern, die ihre eigenen Planungen nicht ausbaden müssen (was meistens der Fall ist), muss wirklich gewarnt werden.

Neulich mit einem alten Freund, der jetzt ein Entscheider bei der Stadt ist, gestritten: eine geniale Quartiersbuslinie hält er für ein Placebo und würde sie gleich wieder streichen - trotz meiner Berichte, dass immer alle Sitzplätze belegt sind...

--
SBO

Sitzwagenverbot im nächtlichen Zug, abstrus

Langmütige, Samstag, 27.04.2024, 22:34 (vor 17 Tagen) @ Der Blaschke

Ja, wirklich köstlich,, die Nacht darf man nicht im Sitzen verbringen. ulkige Idee.

Nicht einzusehen, …

Langmütige, Samstag, 27.04.2024, 22:14 (vor 17 Tagen) @ J-C

…. dass ein Nachtzug nicht im Sitzen (falls Sitze vorhanden) zu benutzen sein sollte. Da wäre es eher zu fragen, warum jemand für Kurzstrecke den Nachtzug belegen muss.

Nicht einzusehen, …

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 27.04.2024, 22:48 (vor 17 Tagen) @ Langmütige
bearbeitet von J-C, Samstag, 27.04.2024, 22:48

Sitzende Fahrgäste sind nicht mein Problem, aber die meisten Sitzabteile werden von jenen genutzt, die die Sitze eben zu Liegeflächen verstellt haben (was ja eines der Gründe ist, wieso der Bmz bei einigen so beliebt ist) und sich dann entsprechend zu zweit oder dritt im Sechserabteil hingelegt haben. Ich gebe zu, bei geringerer Auslastung ist das schon cool. Aber man kann sich vorstellen, dass das nicht ganz so toll ist, wenn man dann um einen Sitzplatz bitten muss...

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Es fehlt wohl an ehrlichen Durchsagen

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 24.04.2024, 21:34 (vor 20 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von Alibizugpaar, Mittwoch, 24.04.2024, 21:35

Vor und nach jedem Halt in den Nacht-Sitzwagen:

"Wir müssen leider vor Dieben warnen: Achten sie unbedingt auf ihr Gepäck und tragen sie Wertsachen dicht am Körper. Lassen sie Dinge von Wert nicht offen herumliegen."

Auch entsprechende Merkblätter auslegen.

Kameraüberwachung im Zug bringt wohl wenig, weil sich Täter dann einen Bart ankleben und das Cappy tief ins Gesicht ziehen.

Persönlich: Als ich vor einigen Jahren viel unterwegs war, da habe ich nachts den kleinen Reisekoffer immer zwischen meine Beine gestellt. Den Rucksack oben drauf, der war am Koffergriff verzurrt. Und ich hatte den guten alten Brustbeutel der 80er Jahre für mich wieder entdeckt.

Reisende mit sehr großem Gepäck müssen sich natürlich selber was überlegen.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Es fehlt wohl an ehrlichen Durchsagen

Stephan.B, Köln, Mittwoch, 24.04.2024, 22:10 (vor 20 Tagen) @ Alibizugpaar

Vor und nach jedem Halt in den Nacht-Sitzwagen:

"Wir müssen leider vor Dieben warnen: Achten sie unbedingt auf ihr Gepäck und tragen sie Wertsachen dicht am Körper. Lassen sie Dinge von Wert nicht offen herumliegen."


Ähnliche Durchsagen sind in deutschen Tagesfernzügen an gewissen Bahnhöfen besonders bei längeren Aufenthalten durchaus üblich.

--
Stephan

Wenn man einschläft ….

Langmütige, Samstag, 27.04.2024, 22:23 (vor 17 Tagen) @ Stephan.B

… schützt keine Durchsage, da hilft nur: Alles am Körper befestigen. Aber auch das kann schief gehen, wusste schon Kästner in Emil und die Detektive.

Noch mehr Gesabbel ob der totalen Verblödung?

Der Blaschke, Mittwoch, 24.04.2024, 23:20 (vor 20 Tagen) @ Alibizugpaar

Moin.

Vor und nach jedem Halt in den Nacht-Sitzwagen:

"Wir müssen leider vor Dieben warnen: Achten sie unbedingt auf ihr Gepäck und tragen sie Wertsachen dicht am Körper. Lassen sie Dinge von Wert nicht offen herumliegen."

Wer da nicht selbst drauf kommt, dem helfen auch keine Durchsagen!

Auch entsprechende Merkblätter auslegen.

In mindestens 20 Sprachen. Endlich sind die Züge vom Müll der Werbezeitung und den IZB-Faltblättchen befreit, muss neuer Müll her?

Und wenn man dann just dann beklaut wird, während man aufmerksam ließt?


Schöne Grüße von jörg

--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Noch mehr Gesabbel ob der totalen Verblödung?

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Donnerstag, 25.04.2024, 09:08 (vor 19 Tagen) @ Der Blaschke

Tjaaaa, ich verstehe das Jörg. Bin auch froh, daß man irgendwann das alberne "connecting local trains to Wanne-Eickel, local train to Castrop-Rauxel, ..." im Nacht-IC abgeschafft hat.

Aber wenn es hier um handfeste derbe Kriminalität geht, gerade in Nachtzügen, dann kann man da zumindest für eine Zeit mal probieren, ob es was nützt die Reisenden zu sensibilisieren. Hier in NRW mit Fernzughalten alle paar Kilometer soll es ja besonders arg sein. Ich bin jedenfalls nicht grundsätzlich dafür immer alles schleifen zu lassen wie es ist. Nur "haha, selber schuld, ihr seid zu blöd" ist mir etwas zu "kompakt".

Es geht ja auch um den Ruf der Nachtzüge.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Das ist absolut valide!

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 25.04.2024, 11:45 (vor 19 Tagen) @ Alibizugpaar
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 25.04.2024, 11:47

Denn in einer idealen Welt würde man Sicherheitskräfte einstellen. Wie gesagt, in Tschechien kann man durchaus hin und wieder auch im Fernzug Personal von Securitas erblicken, welches den Zug durchschreitet. Ob eine Bande sich da wohl fühlt, wenn da Sicherheitskräfte in der Nähe sind? Ich habe persönlich keine Angst vor meiner nächsten Nachtzugfahrt, denn dann werde ich definitiv in einem verschließbaren Abteil oder einer Minicabin übernachten und die Wertsachen auch bei mir haben (ist ja auch sinnvoll im Notfall, wenn man sein Handy griffbereit hat).

Ich schätze, ich bin da einfach auch voreingenommen, weil mich es halt ärgert, dass im Sitzwagen man nicht drumrumkommt, andere aufzuwecken, so man einen Platz haben will. Ich hab sogar mal versucht zu reservieren, aber anscheinend geht das nicht einen Tag davor. Die Wahrheit ist, man muss mittlerweile schauen, den hohen Bedarf zu managen und hätte es genaugenommen sogar leichter, wenn dann halt ein paar Fahrgäste abhanden kommen.

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nudging ist hilfreich

arno50, Freitag, 26.04.2024, 08:59 (vor 18 Tagen) @ J-C

z. B. wie am Flughafen, achten Sie auf Ihr Gepäck...

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