Ein Jahr BC100 - kurzes Resümé (Allgemeines Forum)
Hallo in die Runde und ins Land,
Morgen, am 14.08.2008, endet meine erste BC100 und ich gebe es zu: Ich bin Wiederholungstäter!
An der Stelle wollte ich kurz Nachschau halten. Da ich aber befürchte, daß die meisten LeserInnen über dem Text einschlafen, präferiere ich die Klaus- Augenthaler- Methode: „Die Fragen stelle ich und die Antworten gebe ich auch.“
Wie kam es dazu?
Ganz einfach: Zwei Freunde haben mich überredet und ich habe mich bereitwillig überreden lassen. Bis dato hatte ich ein Auto, eine BC25 und eine MobiCard des VGN, alles dreies habe ich einfach eingetauscht und nur gewonnen dabei.
Statistiken?
Hier nicht. Witzig, daß die erste km- Prognose gar nicht weit von meinem Endwert entfernt ist. Und daß dieser Wert tatsächlich zustande kam, ist das eigentlich Überraschende.
Ferner: Regio- Anteil nach km ca. 38%, Gesamtverspätung 50,72 Stunden. Die höchste Verspätung gab es auf der Rückfahrt vom Katzenberg- Tunnel am 14.3. mit 150 min, als Grund habe ich reingeschrieben – ach, lassen wir das, das ist Geschichte...
Außerdem: ca. 90 Regio- Linien, auf denen ich lange nicht mehr oder noch nie unterwegs war. Veranstaltungen, zu denen ich vorher nie war, und Stammtische, die ich mir ohne BC100 geknickt hätte. Oder Wohnungseinweihungen...
Hat die BC100 meine Gewohnheiten verändert?
Ja, eindeutig. Vor dem vorjährigen Interrail- Urlaub wäre es mir nie in den Sinn gekommen, Samstag oder Sonntag freiwillig (!) vor 9 Uhr aus den Federn zu klettern. Es wäre mir auch nie in den Sinn gekommen, im Winterhalbjahr freiwillig und ohne Not vor 8 Uhr in der Arbeit zu erscheinen. Heute ist beides ganz normal, schließlich warten Touren, alleine oder mit anderen.
Was war/ ist neu?
Alles. Z.B. habe ich Aglasterhausen kennen gelernt, und Hüffenhardt, Cham, Furth im Wald, Bayerisch Eisenstein, Weidenberg, Grafenau, Mindelheim, Bodenmais, Regensburg, Schwandorf... In Hamm (danke Holger!), Mönchengladbach und Münster bin ich auch endlich mal gewesen, in Mannheim, Stuttgart (danke, Klaus!), Hannover (danke, Fabs!)... Und seit langem mal wieder in Dresden (danke Sese und Peter!).
Es sind übers Jahr neue Bekannte und Vielfahrerfreunde hinzu gekommen. In den Foren – erst ICE- Fanpage, nun ICE- Treff – melde ich mich zwar nicht viel, aber regelmäßiger.
Und vielleicht – vielleicht erschließt sich im zweiten Jahr ein weiterer Kreis Gleichgesinnter und „gleich Tickender“ (wer mit dem Ausdruck ein Problem, streicht ihn einfach!). Es würde mich jedenfalls freuen, wenn wir anläßlich eigener Unternehmungen hier und da aufeinander treffen.
Wie stellt sich mir die Bahn dar?
Auch wenn es manchem nicht passt: Die Eisenbahn in Deutschland ist alles in allem gut. Sie fährt alles in allem pünktlich – laut meiner Statistik waren nur ein Drittel aller Fahrten zu spät, und ist mit den übrigen Verkehren aufeinander abgestimmt.
Einschränkung: Laut Fahrplan, aber der wird nicht immer gehalten, und dann sieht es duster aus.
Das Zugbegleitpersonal, die MitarbeiterInnen in den Lounges, in den Reisezentren usw. sind freundlich, kompetent und auskunftsbereit. Sie verhalten sich so, wie ich es als Kunde erwarte – und besser!
So weit, so gut. Nun kommt das ABER: Auf die Pünktlichkeit verlasse ich mich keinesfalls, sondern baue bei meinen Touren Puffer ein, das ist dann meist der Plan B oder C. Das stärkt die Zufriedenheit, wenn am Ende doch die A- Variante klappt. Das spricht gegen die Verlässlichkeit.
Den Umgang mit den Kunden würde ich pauschal kritisieren. Warum, wo ich doch eben die Kundenpersonale gelobt habe?
Meine Kritik mache ich an der „höheren Strategie“ fest. Das Streichkonzert anläßlich des vergangenen kleinen Fahrplanwechsels kann ich nicht gutheißen. Die Einsparungen an Reinigung und innerlichen Ausbesserungen ebenso nicht. Da funktionieren Türen nicht, andere Zwischentüren sind ausgebaut, sind Wasser und Seife in den Toiletten nicht nachgefüllt, die letzte Außenreinigung ist auch schon etwas her – na und die letzte Innenreinigung erst... Gleichzeitig gehen die Preise rauf und ich frage mich: wofür?
Ich könnte noch mehr anbringen, breche aber an der Stelle ab.
Was soll sich ändern?
Vor allem die Statistik über Unregelmäßigkeiten.
Der Regio- Anteil soll höher liegen, freilich auf Kosten der Gesamtkilometer, aber zugunsten noch unbekannter Strecken.
Die Privaten sind mir auch etwas kurz gekommen, auf sie werde ich mein Augenmerk richten. Z.B. habe ich mit der MWB, immerhin Kunde meiner Firma, nicht einen Meter zurückgelegt, einen Triebwagen nur mal in Bad Bentheim fotografiert.
Na, und mal sehen, was mir sonst noch einfällt.
In diesem Sinne – bis demnächst im ICE oder RE XXX
Viele Grüße aus Ansbach
Frank
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"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."
(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)