Flix-Schläfer, Teil 1 (Reiseberichte)
Hallo liebes Forum,
ich mal wieder mit einem Reisebericht. ;-)
Da ich bei meinen Reiseberichten eh meilenweit im Rückstand bin, ordne ich nicht mehr chronologisch, sondern halbwegs geographisch/thematisch. Bevor wir uns Richtung Osten wenden, erscheinen noch zwei oder drei Folgen v. a. aus Deutschland. ;-)
Als ein befreundeter Ferro-Freak entdeckt hatte, dass Flixtrain einen Liegewagen zwischen Lörrach und Hamburg für 20 € anbietet, hatte sich bald eine Gruppe von fünf Verrückten zusammengefunden mit dem Willen, diesen zu testen. ;-) Müßig zu erwähnen, dass niemand von uns aus dem Raum Lörrach oder Hamburg kam. :D
Die Fahrt fand an einem Wochenende Ende Juni 2018 statt.
Die Tour ging schon mal gut los, das ist mir auch selten passiert. Ich war der Überzeugung, mein Zug fahre gegen 7:20 Uhr, und bin entsprechend aufgestanden. Kurz bevor ich aus dem Haus ging, schaute ich nochmal nach, wann genau der Zug abfuhr. Das war 8:28 Uhr. Upsi… Naja, besser so als andersrum. :D
Bis Ulm wählte ich das einzige Mal an diesem Tag DB Fernverkehr. Unmittelbar nach Abfahrt des ICE aus dem großen Kopfbahnhof suchte sich eine Familie einen neuen Platz und wunderte sich, "dass es so wackelt". In Augsburg stieg eine Mutter mit Kind ein. Kind: "Hä, wie erkenn ich jetzt, ob reserviert ist?" Mutter: "Weiß ich nicht. Setz dich hin!". In solchen Situationen hasse ich Menschen… Hinter Augsburg eilte eine Zubine durch und rief relativ verzweifelt: "Braucht hier jemand ne Fahrpreisnacherhebung wegen Fahrkarte vergessen?" Keine Reaktion. Sie, schon verzweifelter: "Ich weiß nicht wo. Jeder sagt nein!". Die Ankunft in Ulm war sogar pünktlich.^^
Bald kam der IRE, der mich in 40-minütiger Fahrt bis Aulendorf brachte. Eine waschechte Schwäbin erklärte ihrem Kind: "Noi, erschde Klasse fahre mer ned. Da zahlsch des Doppelte, weisch!" :D Die Viertelstunde Aufenthalt in Aulendorf verlängerte sich wegen Verspätung des Anschlusszuges aus vorheriger Fahrt um 10 min. Dann klang der Zug so, als ob er noch mehr Hunger hätte als ich ohne Kekse. ;-) Aulendorf – Herbertingen war für mich neue Strecke. Bei Ankunft in Sigmaringen waren es nur noch + 4, ich hatte nun immer noch eine gute halbe Stunde Zeit für einen Rundgang durch den Ort. Ins Schloss habe ich es in der knappen Zeit freilich nicht geschafft. Aber Sigmaringen ist ein netter kleiner Ort mit viel historischer Bausubstanz.
1 Auf geht’s!
2 Brav geht die Lok zum Mülleimer…
3 …um ihren Stromabnehmer zu entsorgen ;-)
4 Gleich fährt sie Richtung See
5 Hungerzug
6 Ich hoffe, die Sitze haaren nicht so sehr wie Katzen…
7 Schloss Sigmaringen
8 In der Altstadt von Sigmaringen
Die Weiterfahrt erfolgte in einem altertümlichem Gefährt NE81. Es gab keine Klimaanlage, aber Getränkeverkauf. :D Los ging es ohne Angabe von Gründen mit + 6. Die gesamte Strecke außer Tuttlingen – Hintschingen war für mich Neuland. Es ist wohl der einzige Zug, der in Thiergarten hält – dort war überraschenderweise kein Fahrgastwechsel.^^
Nach anderthalb Stunden erreichte der Zug pünktlich Blumhaus, hier bestand knapper Übergang zur berühmten Sauschwänzlebahn. Sie war erwartungsgemäß eher von älterem Publikum besucht, ich fiel schon auf.^^ Landschaftlich war die Fahrt sehr schön, die alten Viadukte passen gut in die Landschaft.
9 Altertümliches Vehikel
10 Hier mit 612er
11 Oder hier in Groß
12 Des Gefährtes Innenleben
13 – 17 Im Donautal
18 Angekommen in Blumberg-Zollhaus
19 Damplok
20 – 21 Ausblick auf der Sauschwänzlebahn
22 Blick auf eine Brücke
23 Blick von einer Brücke
24 Blick auf zwei Brücken
25 Brücke und Dampf
26 Brücke
27 Dampf
28
29 Dampflok am Ziel
30 Dampflok beim Umsetzen
Fast alle Gäste fuhren von Weizen wieder zurück. Ich nicht.^^ Zum Glück fand ich einen Einheimischen, der mir den Weg zur Bushaltestelle erklären konnte, denn diese war überhaupt nicht ausgeschildert, und das Handynetz ob der Grenznähe mit einer SIM-Karte aus einem EU-Land nicht zu gebrauchen. Die Haltestelle ist ein einsames Wartehäuschen direkt an der Bundesstraße, über die die Stinktiere mit kräftig Krawums knattern. Hier wartete ich nun fast eine halbe Stunde. Außer mir stieg nur noch eine Mutter mit Kinderwagen in den Bus, dessen Auslastung generell sehr traurig war. Der Bus fuhr parallel zur Bahnstrecke, die wegen schlechten Zustands nicht befahrbar ist… :-/
In Lauchringen hatte ich eine Dreiviertelstunde Aufenthalt. Der 612er, der gerade Helvetien durchquert hatte und hier ohne Halt durchraste, hatte stolze 13 min Verspätung! Helvetische Rache? Meine Regionalbahn war pünktlich. Ich hatte ja gehofft, dass ein Wal angespült wird, stattdessen war es Talent – das kann immer gut gebrauchen. ;-) Ich saß ganz vorn. Just nachdem der Tf plötzlich den Vorhang vorgezogen hatte, machte sich der Geruch von Zigarettenrauch breit – zufällig auf dem längsten Abschnitt ohne Zwischenhalt. Mit großen Schritten näherte ich mich nun diesem merkwürdigen Territorium, wo man weiße Kreuze auf rotem Hintergrund verehrt und sich Andersgesinnte durch ein absurd hohes Kostenniveau vom Halse hält... ;-) In diesem merkwürdigen Territorium durfte ich nach Ende der Fahrt umsteigen in eine pünktliche SBB-S-Bahn – war ja klar. -.- Allerdings währte es nicht lange, denn die Staatsgrenze bei Lörrach wurde im Schritttempo überquert – das brachte der so stolzen SBB letztlich doch + 3. :p
31 Wenn Mädels um den Lauch ringen, führt das in diesem Fall zu einem sehr erleuchteten Bahnhofsgebäude ;-)
32 Der 611er rennt
33 Regiotalent
34 Laufenburg: Ausblick aus dem Preisparadies hinüber auf die andere Seite
35 Ghettotown auf Südbadisch
36 Beweisbild der S-Bahn Basel rein zum Zwecke der Dokumentation ;-)
Es geht gleich weiter…
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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)